Meſſer als Waffe benutzt wurde. Die drei Rauf⸗ bolde haben ſich denn auch dermaßen mit den Meſſern bearbeitet, daß einer lebensgefährliche und die beiden anderen ſchwere Verletzungen davontrugen. — Weinheim, 27. Auguſt. Zur bevorſte⸗ benden Bürgermeiſterwahl ſind bis jetzt wieder zwei Kandidaten in Vorſchlag gebracht, nämlich Gemein⸗ derat Guſtav Dell und Altbürgermeiſter Philipp Lang. Am nächſten Samstag wird es ſich nun entſcheiden, ob die Weinheimer einen Bürgermeiſter aus freier Wahl holen werden, oder ob ihnen die Regierung einen ſolchen nach ihrer Wahl einſetzen muß. — Baden, 25. Auauſt. In Friedrichsfeld wurde in der Nacht vom 22. auf 23. d. Mts. in das Wohnhaus eines dortigen Bäckers eingeſchlichen und dem Bäckerburſchen, Geld, eine goldene Uhr nebſt Kette, ſowie verſchiedene Kleidungsſtücke ent⸗ wendet. Der Thäter konnte bis jetzt noch nicht er⸗ mittelt werden. Schwetzingen, 24. Auguſt. Die Prämien für die Ergreifung des Mördes des Polizeirat Rumpff von Frankfurt im Betrage von M. 10,000 ſind nunmehr zur Verteilung gelangt. Gensdarm Götz von Hockenbeim, welcher den Lieske anbielt und bei ſeiner Flucht einfing, erhielt Mk. 6000; der eine der deiden Rinkleff von Hockenheim M. 1700, der an⸗ dere M. 1800. M. 1000 wurden anderweitig verteilt. — Wiesbaden, 24. Auguſt. In der Nacht vom 22.— 23. d. Mts. gegen 3 Uhr morgens wurde der 22 jährige Schreinergeſelle Rinbard dabier folge vorausgegangenen Wirtsbausdisputes. auf dem Heim⸗ wege nabe der Synagoge von dem Schlachtergeſellen Grebert von bier erſtochen. Der Thäter, welcher nur einen Stich und zwar in den Hals, dem Rein⸗ bard verſetzte, waren die Folaen desſelben unbekannt, Er wurde früb in ſeiner Wohnuna verhaftet. — Offenburg, den 27. Auguſt. Geſtern nachmittag halb 3 Uhr ereignete ſich am hieſigen Bahnhof ein erſchütternder Fall. Herr Rechnun gs⸗ rat Weiß von Karlsruhe traf mit der Schwarzwald⸗ bahn in Begleitung ſeiner Gemahlin bier ein und wollte mit dem Unterländerzug nach Karlsruhe zu⸗ rückfahren. Kaum hatte derſelbe im Wagen neben ſeiner Gemahlin Platz genommen, als er von einem Schlagfluß getroffen an ihrer Seite tot niederſank. Die Leiche wurde am abend nach Karlsruhe verbracht. Heilbronn, 24. Auguſt. Ein ſchweres Unglück hat ſich in Kleebronn bei Brackenheim zu⸗ getragen. Am Samstag abend kurz nach 5 Uhr erfolgte ein donnerähnlicher Schlag: das Feuerwerks⸗ Laboratorum des Pyrotechnikers Fiſcher flog teil⸗ weiſe in die Luft. Von den in den Gelaſſen be⸗ ſchüftigten Arbeitern wurden zwei ſehr ſchwer ver; letzt, fünf andere minder gefährlich. Einer der er⸗ ſteren iſt in der folgenden Nacht, um 2 Uhr ſeinen Schmerzen erlegen, bei dem anderen ſoll ebenfalls wenig Hoffnung auf Erhaltung ſeines Lebens ſein. Den Verunglückten ſind die Kleider am Leibe total verbrannt und ſie ſelbſt gräßlich verſtümmelt und ver ⸗ fohlt. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Wie ferner berichtet wird, befand ſich in einem Gelaß in unmittelbarer Nähe Herr Fiſcher ſeſpſt mit 13 Kindern die Papierhülſen fertigten; glücklicher Weiſe keille ſich der Brand dieſem Raume nicht mit. i — Konſtanz, 25. Aug. Die bekannte Mild⸗ thätigkeit unſeres Großherzogs erweiſt ſich wieder durch folgenden Vorfall, den die „Konſt. Ztg.“ er⸗ zählt. Seine Königl. Hoheit traf auf einer Aus⸗ fahrt im Walde einen an Krücken gehenden Mann und fragte denſelben wohin er wolle. Nach der Mainau, war die Antwort, er mochte ſich gern eine Spielorgel kaufen und hoffe, dort einen Betrag zu erhalten. Der Großherzog gab dem Manne 20 Mk. mit dem Bemerken, er ſolle in das Wirtshaus noch Lützelſtätten gehen und dort warten. Nach Umfluß von drei Stunden erſchien ein Hoflakai und über⸗ brachte dem Staunenden ein ſehr ſchönes Spielwerk. Der Glückliche ſaß geſtern den ganzen Nachmittag unter der Linde auf dem hieſigen Poſtplatz mit dem Geſchenk. — Mainz, 27. August. Heute früh wurde am Rheinufer bei Mainz der Rumpf eines Monnes, dem Kopf, Arme und Beine fehlten, bzw. abge⸗ ſchnitten waren, aufgefunden. Der unheimliche Fund war in einen Frauenmantel verpackt Näheres können wir über dieſen Fall nicht berichten und beſchränken uns nur auf die Mittejlungen eines uns bekannten Reiſenden, der heute mittag hier ankam. — In Albers bach, einem kleinen Dörfchen bei Kaiſerslautern hat dieſer Tage ein junges Mäd⸗ chen geboren und das Kind in den Keller begraben. Unmittelbar nach vollbrachter That trieb ſie das Vieh zur Weide. Die Sache kam zur Anzeige und das geſtern dort eing⸗troffene Unterſuchungsgericht wird feſtſtellen, ob das Kind gelebt hat oder nicht. Die Thuͤterin erklärte, dies nicht zu wiſſen. — Bern, 26. Auguſt. Große Beſtürzung herrſcht in den ſchweizeriſchen uſtramontanen Kreiſen ob der Flucht eines St. Galliſchen Bezirksſtatthalters, des Herrn Walliſer v. Streng, einer der Stützen der Kirche in der Oſtſchweiz. Dieſer Mann hat Vaterland Amt, Weib und Kind, Kirche, beſchwindelte Freunde, alles zurückgelaſſen, um mit Hilfe der unterſchlagenen Gelder und einer guten Freundin unter einem ay⸗ deren Klima ein neues Leben anzufangen. — Hamburg, 26. Auguſt. Die Diebe welche die hieſige Reichsbank um 200,000 Mo beſtohlen, wurden geſtern in Paris verhaftel, ez wurde faſt der ganze Betrag bei ihnen gefundeh, nämlich 9600 Pfund Sterling. — Ein grauſiges Verbrechen ſſt, wie die ruſſiſche Zeitung „Inſchni⸗Krai“ berichtet, ig ſüdlichen Rußland auf der Grenze des Kobelälz kiſchen und des Konſtantinogradſchen Kreiſes verih worden. Zwei Mädchen, Geſchwiſter, haben iht leibliche Mutter mit Meſſern getötet, oder richligg geſagt, in Stücke zerſchnitten. Um die Spur hee ſich, die Körperteile der geſchlachteten Mutter — den wollten kein Menſchenfleiſch freſſen, und faßten dit Mädchen den Entſchluß, die Koͤrperteile der unglac⸗ lichen Ermordeten zu verbrennen. Bei dieſer teuflischen Arbeit wurden ſie ertappt. Die obenerwähnte Zeitung verſichert, daß dieſe Mitteilung (Wahrheit), ein ſchaudererregende (Wahrheit) iſt, Handels⸗-Nachrichten. Nürnberg, 25. Aug. Hopfenmarkt, Une der Bezugnahme auf unſeren letzten Bericht dong 22. ds. Mts. trafen die Zufuhren von Frühhohſeg mit Beginn dieſer Woche reichlicher ein und möge geſtern und heute etwa 400 Ballen betragen haben, wovon die beſſeren, etwa 300 Säcke, bei ſangiag weichenden Preſſen und ruhiger Stimmung zu 55 bis 65 M. aus dem Markt genommen wurde, während abfallende Qualitäten ſchwer verkäuflich bleiben und 45 — 50 M. notieren. Die ſeither zu geführten kleinen Pöſtchen mittelfränkiſcher Hoh laſſen in Bezug auf Wachstum und Trockenheſt go vieles zu wünſchen übrig und erzielten deshalb auch nur 40 50 M. In S4er waren die Umſchge sehn belangreich und dürften ſeit letzten Donnerstag 600 bis 700 Ballen von 17—20 M. verkauft Worde ſein. Es notieren: 1885er Frühhopfen prima 58 bis 65 M., mittel 52—55 M., geringe 408 M., 1884er 1524 M. — Walldorf, 24. Aug. Geſtern wurden hier neue Hopfen zu Mk. 72 und eine kleine Part zu Mk. 90 verkauft. worfen war, und das Bewußtſein, eine gute That vollbracht zu haben, machte ihn faſt glücklicher als ſein junges Eheglück. „Das war ein hartes Stück, Franziska! Hier bringe ich Dir einen der Geretteten für heute nacht zur Einquartierung, ein Jeder von uns hat einen oder mehrere Mann bekommen. Macht es dem Herrn bequem, ich werde auch bald daſein, muß nur noch einmal zurück, um das Boot in guten Zuſtand ſetzen zu helfen.“ Damit ging er. Das Unwetter tobte mit unverminderter Heftigkeit und Franziska beeilte ſich, ihren Gaſt von der dunkeln Hausflur in das er⸗ leuchtete Wohnzimmer zu führen. Kaum hatten die Beiden jedoch die Schwelle desſelben übertreten, als der Fremde einen Ruf des Erſtaunens ausſtieß. Fran⸗ ziska ſah ihn deshalb fragend an, doch ein furcht⸗ barer Schreck durchzuckte ſie, als ſie das Antlitz des Fremden genau betrachtete. Nur mit großer Mühe vermochte ſie ſich aufrecht zu halten. „Haben Sie nicht etwas Leinen? — Ich habe mir vorhin den einen Finger verwundet und das Blut quillt noch immer hervor“, ſagte der Gaſt zu Franziska und ſtreckte ihr zur Beſtätigung den Gold⸗ finger der rechten Hand entgegen. Franziska ſchaute nur flüchtig hin; ein blitzen ⸗ der Ring umſchloß denſelben. Die junge Frau ſtieß einen durchdringenden Schrei aus, als ſie das Kleinod erblickte. Ohn⸗ mächtig taumelte ſie zurück. Gertrud ließ Paul fahren und ſprong hinzu, ebenſo der Fremde, den eine dunkle Ahnung durch⸗ fuhr. Er hatte dieſe Räume ſchon erkannt; vor vielen Johren war er oft darin geweſen. Jetzt ſchaut“ er auf die Ohnmächtige und — erkannte auch ſie. „Franziska!“ rief er, aber dieſe hörte es nicht. Er umfaßte und trug ſie in einen Lehnſtuhl, dann bemühte er ſich Leben in die bleich und mit geſchloſ⸗ ſenen Augen Daliegende zu bringen. Gertrud ſtand erſtaunt da und wußte ſich die Sache nicht zurecht zu legen. Nur das Eine war ihr klar, daß dieſer Mann Franziska bekannt ſein müſſe, und zwar in nicht angenehmer Weiſe. Jetzt öffnet die Bewußtloſe die Augen, ſchloß dieſelben aber ſofort wieder, als ſie den Gaſt über ſich gebeugt ſtehen ſah. „O Gott!“ jammerte ſie, das Geſicht in die Hände bergend. „Zwei Männer!“ Dann plötzlich aufſpringend, ſtellte ſie ſich mit flehend erhobenen Händen vor den Fremden hin. „Haben Sie Erbarmen, o, haben Sie Erbar⸗ men, Herr v. Hohen!“ rief ſie. Bei dem Namen „v. Hohen“ ſtutzte Gertrud. „Aber Franziska, was iſt iſt Dir denn? begann ſie. „Ich begreife nicht —“ „Nicht, Gertrud, nicht? — Dies iſt mein tot⸗ geglaubter Gatte!“ „Großer Gott!“ rief die Angeredete. — Dann fuhr ihr ein Gedanke durch den Kopf: „Ich rufe Geerd!“ und ſie floh zur Thür hinaus. — — Herr v. Hohen — denn dieſer war der Fremde in der That — ſtand mit verſchränkten Armen da und ſah düſter auf das ſchöne, junge Weib; es war ſo ſchön in ſeinem furchtbaren Schmerze! — Ein höhniſches Lächeln umſpielte dann ſeine Lippen, als er den Brautſtaat Franziskas betrachtete, den dieſe noch nicht abgelegt hatte. „Ei, ei, wie muß ich denn mein angetrautes Weib wiederfinden? — Wohl gar als die glückliche Frau eines Andern? Haha! Da komme ich gerade noch vor Thorſchluß, wie ich ſehe, um meine Rechte zu wahren. — Haſt wohl gedacht, ich ſei vor vier J Jabren bei dem Schiffbruch mit Mann und Mog zu Grunde gegangen? — War aber nichts! e noch mit einem blauen Auge davon. Habe ſeiſte die halbe Welt um die Ohren geſchlagen, bis mich das Heimweh erfaßte und — da bin ich nun wiedeg eher bei Dir, als ich dachte.“ „Gehen Sie!“ flehte Franziska tonlos. Mache Sie mich nicht zum zweitenmale unglücklich, schone Sie meiner. — Wollen Sie Geld? — „Geld!“ — Er lachte laut auf. — „Has drüben mehr, als ich brauche! — Nein, Dich ich, Dich und mein Kind, Ihr ſollt mit mir gag Amerika.“ „Allmächtiger! So ſoll das elende Leben Ihnen wieder beginnen? — Ich bitte, ich beſcheſh Sie: Machen Sie mich nicht waßhnſinnig mil diet Ausſicht! Verbanneu Sie mich mit dem Kinde nac einem einſamen Orte, verlangen Sie, was Sie wolleg nur ihre Gattin kann ich nicht wieder werden und ſie umfaßte den bei ihr Schutz ſuchenden Knah inbrünſtig. Sie ſank in die Kniee und ſchluchzte beriet brechend, doch den Mann vor ihr rührte dies nich „Hm! Sehr ſchmeichelbaft für mich!“ age ſpöttiſch. — „Du liebſt wohl Deinen jetzigen Mo recht ſehr? — Iſt's vielleicht derſelbe Burſche, damals ſchon, als ich zum erſtenmale hierher la ein Auge auf Dich hatte? — Eine nekte Weicht ung, die ich nun hier vorfinde!“ 5 Jedes dieſer in ſarkaſtiſchem Ton geſßroch Worte traf das Herz der unglücklichen Franz wie ein Dolchſtich. 5 1 f „Ich habe ältere Rechte on Dich, als er,“ fuß b. Hohen dann fort. „ grauenhaften Miſſethat zu verdecken, entſchloſſen i Schweinen zum Fraß zu geben. Doch die Schweine migen, v e A Fe 2 ahm ö dag dumifa . hub * — Matwe acht e m0 n n kenn, ag de dl