U er empfiehlt si ei ſolidet Arbe Arbeitslohn 10 Mk. an biz . 7 „7 * 15 gleichen, enanzüge bis zu 8. Auguſt 1885 0 Krauz, 5 acher, Ladenbutz 1 mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 / 70 J exel. Expedition eingehen, finden ſofortige Schule . g 0 entlang Garmondzeile oder deren Raum mit 1 ädchen Erſcheint jeden Mittwoch und Samſtag und koſtet vierteljährlich 1 4 Poſtproviſion. uſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Aufnahme und werden die einſpaltige e 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., 1 Reelamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, 20 3 Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G, L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. N Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. * Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Nr. 69. —ñ— Volitiſches. Berlin, 23. Aug. Die dem Reichskanzler us Anlaß ſeines 70. Geburtstages und ſeines 50⸗ ührigen Amtsjubiläums zur Verfügung geſtellte ache Beſchäftigung b Gebrüder Nun Ladenbug pende, welche ſich auf den Betrag von 1,200,000 liens 5 ark beläuft, iſt nunmehr unter der Bezeichnung „Schönhauſer Stiftung“ begründet und durch aller⸗ ankiofen höuͤchſte Kabinetsordre, gegeben Bad Gaſtein 8. Aug. genehmigt worden. Der Sitz der Stiftung iſi Schön⸗ bei Hhauſen; ſie wird vom Fürſten Bismarck als Stif⸗ rau Dr. b. Pi fungsvorſteher verwaltet. Die Vorſtandſchaft bleibt Ladenburg uch in Zukunft mit dem Beſitz des Stammgutes chönhauſen verknüpft. Die Unterſtützungen in Höhe on 1000 Mark werden an Kandidaten des hoheren chulfaches nach erfolgter Ablegung der Staats- küfung bis zur Anſtellung, an Söhne von Lehrern bherer Schulen auch ſchon während der Studienzeit nd an Witwen von Lehrern höherer Schulen für eren Lebensunterhalt und die Erziehung der Kinder ezahlt. Die einzelnen deutſchen Staaten ſollen an en Unterſtützungen nach Maßgabe der Bevölkerungs⸗ Garn „ lin Nadeln N. Neue g nsen Samstag, oͤen 29. Auguſt hardt die Oſtküſte Afrikas von Kona aus bis zum Juba⸗Fluß unter dem Schutze des deutſchen Reichs beſucht habe und daß die Reichsregſerung die Pro⸗ tektionierung erkannt habe. Leipzig, 26. Auguſt. Das Reichsgericht hat die von dem Verteidiger Lieske's, des Mörders des Polizeirats Rumpff, eingelegte Reviſton verworfen. Leipzig, 26. Auguſt. Die weſentlichen Ent⸗ ſcheidungsgründe für das Urteil im Prozeß Lieske lauten: Die erſte Beſchwerde, wonach mehrere Zeugen aus der Schweiz perſönlich abgehört und vereidigt worden ſind, erſcheint unbegründet, weil der Aufent⸗ balt des einen Zeugen nicht zu ermitteln und die Ladung der anderen Zeugen erfolglos war, indem zwei derſelben ihr Erſcheinen von unzuläſſigen Be⸗ dingungen abhängig machte und einer ſein Erſcheinen überhaupt ablehnte. Ein Zwang konnte gegen diese Zeugen nicht geübt werden, weil ſie im Aus⸗ lande wohnten. Die Verleſung der in der Schweiz erſtatteten Ausſagen war unter ſolchen Umſtänden zuläſſig. Der zweite geltend gemachte Reviſionsgrund, daß die Schuldfrage den Geſchworenen nicht präcis genug geſtellt worden ſei, iſt ebenfalls nichtig; denn die Spezialiſierung der Frage, ob der Angeklagte der Thäter oder ein Mitthäter war, iſt nach 8 293 der Strafprozeßordnung nicht erforderlich. Die ge⸗ ſtellte Schuldfrage habe alle erforderlichen Merkmale und die in Betracht kommenden Umſtände in ſich aufgenommen. Das Reichsgericht habe auch in früheren Fällen ſolche Alternativfragen für zuläſſig erklärt. Kremſier, 25. Auguſt. Heute kurz vor 12 Uhr traf das ruſſiſche Kaiſerpaar hier ein. Der Kaiſer von Oeſterreich und Kronprinz Rudolf waren beide in ruſſiſcher Uniform den Gäſten bis Hullein entgegen gefahren. Die Begrüßung der beiden Mo⸗ 1885. narchen war überaus freundſchaftlich; dieſelben um⸗ armten und küßten ſich wiederholt. Am Bahnhof erwartete die Kaiſerin Eliſabet die ruſſiſchen Herr⸗ ſchaften und bewilllommte dieſelben herzlichſt. Kremſier, 26. Auguſt. Bei dem Hofdiner (69 Gedecke) um halb 7 Uhr hatten die Ruſſen und Oeſterreicher ihre neu verliehenen Orden angelegt. Beim Diner wurden keine Toaſte ausgebracht, viel⸗ mehr trank, wie geſtern, Kaiſer Franz Joſef dem ruſſiſchen Zarenpaare und Zar Alexander dem öſter⸗ kreichiſchen Kaſſerpaare zu. Nach dem Diner wurden Cercle gemacht. Um halb 10 Uhr verſammelte ſich das Gefolge der öſterreichiſchen Herrſchaften zur Ver⸗ abſchiedung der ruſſ. Gäſte. Der Zar verlieh dem Grafen Taaffe den Alexander Newski⸗Orden erſter Klaſſe. — Der Abſchied der beiden Kaiſer war über⸗ aus herzlich. Der Zar rief dem Kaiſer mehrmals ein ſehr fröhliches „Au revoir!“ zu, worauf der Kaiſer erwiderte: „Pespèere bien tot!“. Trotz günſtiger Beurteilung der Entrevue wird in entſchei⸗ denden Kreiſen ein engliſch⸗ruſſiſcher Krieg, der auf Aſien lokaliſtert bleibt, für die nächſten Jahre für unvermeidlich gehalten, welche Anſicht, wie man ſagt, in Varzin geteilt werde. Verſchiedenes. — Seckenheim, 24. Aug. Am Sonntag ſtürzte ſich eine unbekannte Frauensperſon gegenüber dem Bühler'ſchen Bierkeller in den Neckar und wurde nach kurzer Zeit wieder, jedoch ohne Lebenszeichen, von einigen Fiſchern geländet. — Sandhofen, 26. Auguſt. Ein trau⸗ riges Nachſpiel ereignete ſich am Kirchw eihfeſt. Drei Burſchen gerieten in der Wirtſchaft „Zur Krone“ daſelbſt in Wortwechſel der ſo ausartete, daß das ochend bei ziffer oder der Zahl der höheren Lehranſtalten teil⸗ N. ü haben. Die Einkünfte der Stiftung ſollen in der Regel ſämtlich zu Unterſtützungszwecken verwandt Neue werden. Zum Stiftungsſekretär iſt Referendar a. inſen Schenke beſtimmt. ö Berlin, 27. Auguſt. Es wird durch die empfieblt Blätter beſtätigt, daß die deutſche Regierung in der C. L. Ein Angelegenheit der Karolinen⸗Inſeln ſehr ruhig gegen 5 0 und 5 verfahren werde, da 5 ine ſie die ſchwierige Lage der ſpaniſchen Regierung ure Weil gegenüber den Umtrieben der Republikaner zu wür⸗ C. . % digen wiſſe; von einem Schiedsgericht ſei aber keine 5 Rede. — Das „Berl. Tgbl.“ teilt mit, daß vor nal Hefe änger als zwei Monaten der Reiſende Guſtav Denn⸗ mnkwein . 1 en ärztl. Zwei Männer. 1 Krug 2 1 Novelle von Friedrich Wörn del. 3. Fortſetzung. Mächtig loderte die Liebe zu Franziska in ihm auf. — Er blieb, verzieh ihr, — die Liebe verzeiht ja ſo gern! Eine ſchoͤne Zukunft ſchien vor ihnen 75 1.— ricola Höhne nerei — Aaderhen i di ina u liegen und das Glück den Beiden doch noch nicht sdlcin ganz abtrünnig geworden zu ſein. r anntwell Heute war ihr Hochzeitstag, — zwar 10 Jahre päter, als ſie es urſprünglich ſich ausgedacht, aber mmer noch früh genug, um eine glückliche Ehe hoffen u können. r Brenneren von 5 ricola Söhn adenburg 90 Dies war die Vorgeſchichte des jungen Paares. u Originalpte Sie zu erzählen war notwendig, um den Leſer die 1 Liter Mk folgenden Begebenheiten in der nötigen Klarheit er⸗ ile ſcheinen zu laſſen. . T. Müll Kehren wir jetzt zur Gegenwart zurück, wo Schritshein. Gertrud im Garten hinter dem Hauſe ſaß. — Sie bemerkte in ihrem Schmerze nicht, daß ö lung der kleine Paul in ſeiner Haſt, einen bunten Schmetter⸗ 0 ling einzufangen, Blumen und Früchte zerſtampfte. lle Sorten Erſt als der Bube, durch ſeine Ueberſtürzung zu Fall uf ale gebracht, ein klägliches Gerſchrei ausſtieß, erhob ſie 1j und Wild ſich, beſchwichtigte das Kind und ging dann mit ihauer Müller a demſelben in's Haus, um in der Küche zu helfen. m Mil Einfach, ganz einfach ſollte die Hochzeit ver⸗ Hazreſen 1 Niemand zum Schmauſe eingeladen werden, ſo hatte es Franziska gewünſcht, und ſo ſaß eine halbe Stunde ſpäter auch nur die kleine Familie um den Tiſch in der Wohſtube beſammen, die gute, aber einfache Mahlzeit verzehrend. Gertrud aß wenig, ſie vermochte faſt keinen Biſſen hinunter zu bringen, wenn ſie das heitere Geſpräch Geerd und Franziskas anhören mußte. Nach Beendigung des Eſſens ſetzte ſich Geerd wie gewöhnlich in eine Ecke, nahm den kleinen Paul auf die Kniee und begann auf Bitten ſeiner jungen Frau von ſeinen Reiſen zu erzählen. — Purpurn ſank die Sonne in's Meer, gleichſam eine Menge Wolken aus demſelben emporziehend, denn dunkler und dunkler türmte ſich eine Gewitter⸗ wand am weſtlichen Horizonte auf. Der drückenden Hitze des Tages ſollte ein heftiges abkühlendes Ge⸗ witter folgen. Drinnen im Fiſcherhauſe gewahrte man in Geerds Erzählung verſunken von Alledem nichts. Sorglos plauderte Geerd, fuhr aber erſchreckt auf, als der erſte heftige Donner ertönte. Er trat an's Fenſter und ſchaute in die mitlerweile hereingebro⸗ chene Nacht hinaus. „Wenn ſich ein Schiff von uns auf der See befindet, ſo werden wir tüchtige Arbeit bekommen,“ ſagte er dann, „ein heftiger Nordweſt kreibt es ge⸗ rade auf den Strand.“ Er horchte aufmerkſam. Endlich hatte er das gehört, was er erwartete und drehte ſich ſcharf um. „Es iſt richtig,“ ſagte er. „Ich höre vom Meere her Notſchüſſe; ein Schiff bedarf unſerer Hülfe. „Um Gotteswillen „Du willſt doch heute abend nicht fort?“ rief Franziska ängſtlich. „Die Pflicht, Kind, die Pflicht ruft mich. Die andern Leute werden wohl ſchon beſchäftigt ſein, das Rettungsboot in Stand zu ſetzen, und ich muß eilen, mich nicht zu verſpäten.“ Ohne ſich weiter an die Bitten der beiden Frauen zu kehren begann Geerd ſeine Sonntags⸗ kleider mit dem gewöͤhglichen Fiſcherhabit zu ver⸗ tauſchen, und nach einem herzhaften Kuſſe von Franziska und einem Händedrucke von Gertrud ging er fort, um ſein Leben zur Rettung ſeiner Mit⸗ menſchen einzuſetzen. Stunde auf Stunde verannen den beiden Schweſtern in bangem Erwarten. Beſonders Franziska war ſehr niedergeſchlagen und von bangen Ahnungen erfüllt. Sie ſaß angſtvoll am Tiſche, während Gertrud, den eingeſchlummerten Paul auf dem Schooße, in der dunkelſten Ecke des Zimmers ihren Gedanken nachhing. Endlich ertönten Stimmen vor der Hausthür, Franziska erhob ſich und öffnete. — Draußen ſtand Geerd mit einem Manne. „Da wäre ich nun wieder!“ rief er heiter. Er hatte mit ſeinen Gefährten die ganze Beſatzung eines Schiffes gerettet, welches auf den Strand ge⸗