über den Zuſtand der Augen iſt man noch im Un⸗ klaren, ob das bedauernswerte Kind beſchädigt iſt. Zur ärztlichen Pflege wurde dasſelbe in die akad. Augenklinik in Heidelberg verbracht. — Eßlingen, 11. Auguſt. Nach der, Eß⸗ linger Ztg.“ iſt der Keßler'ſchen Maſchinenfabrik in Eßlingen von der Stadt Padua in Italien auf Vor⸗ ſchlag des Gemeindeausſchuſſes ein Terrain von 42 000 Qumtr. im Werte von etwa 100 000 Lire unter der Bedingung überlaſſen, daß die genannte Firma das Terrain mit einer Lokomotivfabrik bebaut. Der Fabrik ſoll auf 10 Jahre eine Beſtellung von 30 Lokomotiven per Jahr ſeitens der „Adriatiſchen Eiſen⸗ babngeſellſchaft“ und von 5 Lokomotiven per Jahr ſeitens der „Societa Vineta“ garantiert werden. 5 — Ueberlingen, 12. Aug. Der 19 Jahre alte Sträfling Nopper aus Ippingen, Amt Donau⸗ eſchingen, ein gefährlicher Verbrecher, welcher, laut Seeboote ſchon wiederholt wegen Diebſtahls beſtraft und wegen Einbruchs in unſerer Gegend, in Wall⸗ hauſen und Brünnensbach, vor einigen Wochen ver⸗ haftet wurde, geberdete ſich bei ſeiner Verbringung n das Gefängnis ſofort auf das Unbändigſte, zer⸗ ſchlug Fenſter und Mobiliar, zerriß ſeine Kleider ꝛe. Als er andere Kleider erhalten und dieſelben in den etzten Tagen wiederum vernichtete, wurde er unbe⸗ kleidet in ſeiner Zelle gelaſſen und an Ketten gelegt. Geſtern abend nun gelang es dem Uebelthäter, durch den Abort aus ſeiner Zelle zu entkommen, nachdem r eine Kette abgeſtreift und mittelſt eines Werk⸗ euges, welches er aus einem Bettriegel ſich berfertigt, as Thürchen geöffnet und nachher wieder verſchloſſen. Alsbald begab er ſich über den Gang auf den Spei⸗ cher und von da über das Gefängnisdach, wo er um Stounen der Nachbarſchaft nakt mit einem iſernen Fußring umberkſetterte und dann auf die Hofmauer binabſtieg,. um durch den Stadtaraben zu entweichen. Vor dem Sprung in den 30 Fuß tiefen barund bebte jedoch der Flüchtling zurück und wurde n dieſem Augenblick von dem herbeigeeilten Gefäng⸗ niswärter von binten erfaßt und in ſicheren Gewahr⸗ ſam zurückgebracht. Heute vormitag 11 Uhr wurde nun der Ausbrecher in das Konſtanzer Gefängnis überführt. — Ein merkwürdiger Unalücks fal lereignete ſich in Düſſeldorf am Samstag nachmittag am Schadowplatz. Ein Klempner war beſchäftiat, auf dem Kamin eines Hauſes einen Auffatz zu befeſtigen. Wie bänfia, ſo waren auch hier die obern Steine des Schornſteins loſe und zerbröckelt, ein Stück ſiel berab und ſchlug durch das Glasdach einer auf dem Hofe angebauten Küche. In dieſer war gerade eine frau beſchüftigt, ihr Kind zu baden. Der Stein fiel zuerſt der Frau, dann dem Kinde auf den Kopf und wurden beſde bedeutend verletzt. Das Kind ſtarb gleich nachher. — Köln, 10. Auguſt. Bei Oberkaſſel wurden geſtern im Rhein zwei Leichen, die eines jungen Mannes und einer jungen Frauensperſon geländet. Dieſelben waren mit zwei Riemen aneinander ge⸗ feſſelt. Nach der Kleidung und den Wertgegenſtänden, welche bei den Entſeelten vorgefunden wurden ge⸗ gehören ſie den beſſeren Ständen an. mutet, daß beide aus Frankfurt a. M. ſind, von wo aus dieſer Tage auf dem Niederwalde ſeitens der Polizei nach einem Paare gefahndet wurde. Wie nicht anders anzunehmen iſt, handelt es ſich um eine mit gegenſeitiger Zuſtimmung ausgeführte That. — London, 11. Auguſt. Der „Times“ zufolge iſt das Hotel Montguma in Las Vegas in Neu⸗Mexiko niedergebrannt, wobei 8 Perſonen in den Flemmen umkamen. Der Schaden wird auf 300 000 Dollars geſchätzt. — Bei der Einäſcherung eines Gebäudes in Mancheſter, Neu⸗Hamſhire, am Freitag abend, kamen von den Bewohnern in den oberen Stockwerken 7 Perſonen in den Flammen um, und zwei Frauen wurden ernſtlich verletzt. Handels⸗Nachrichten. — Mannheim, 12. Aug. Tabak. Infolae der anhaltenden Dürre blieben die frübgeſetzen Tabak⸗ pflanzen im Wachstum ſehr zurück, ſind kräftig u. ſchmal von Blatt, während die ſpäter angepflanzten Tabake noch mehr oder weniger unentwickelt. In quantitativer Beziehung dürfte ein bedeutender Min⸗ derertrag zu erwarten ſein. Angeſichts deſſen und der vorgerückten Jahreszeit gibt ſich für alte Ware größeres Intereſſe kund auch wurden ſeitens fremder hier anweſender Käufer ziemlich viele Cigarren⸗ und Schneidetabake bier aufgekauft. Die Stimmung im Allg⸗meinen iſt zuverſichtlich feſt. Mannheim, 6. Auguſt. Produktenmarkt. Weizen 18,00 — 18,50. W. rufſ. Saxanska 18,25 — 19.00. W. amerik. Winterweizen 19,.75— 20,00. W. La Plata 18,75 19,00. W. Californier I 19,50 19,75. W. Californier II 00,00 00,00. W. Taganrog 16,50 — 17,50. Roggen, Pfälzer 16.00 00,00. R., Ruſſiſcher 15.00 15,50. R., Fran⸗ zöſiſcher 16,00 16,25. R., Bulgarer 15,00 — 15,25. Gerſte, hieſiger Gegend 15,00 15,50. G., Pfälzer 15,50 16,00. G., Ungarn 18,25 18,50. Hafer, Badiſcher 14,50 — 15,50. H., württemb. Alp. 15,00 15,50. H., ruſſiſcher 14,50 — Man ver⸗ 1 8 14,75. Mais, amerik. Mixed 12,25— 12,50, Mais O0 12,00 00,00. Mais ungariſch 00,00 00,00. 0 18,00 18,50. Kohlreps, deutſcher 23,00—23,50. 1 diſcher 23,00 24,00. K., ind. Bombay 00,0000 Bohnen 18,50 23,00. Wicken 15,5016 f 00,00 00,00. Kleeſamen 1. deutſcher 00,00 00 00, Luzerner 00,00 00,00. K. Provenzer 00,00 000 Eſparſette 00,00 — 00,00. Leinöl, inländiſches in Par 55,00 00,00. L. faßweiſe 56,00 00,00. Nüßee in Partien 54,00 00,00. R. faßweiſe 55,00% Petrol. p. Wagg. (Type w.) 24,50 00% 0, P fate 25.25 00,00. 19 10 pCt. Tr. 40,0041 3 befanden — zu konſtatieren und ſollte man dem glauben, daß das Geſchäft wenigſtens nicht ſchieg geworden wäre. In der That iſt dies aher g der Fall ſondern die Stimmung iſt eine sehr ee und Preiſe weichend. Die allſeitig gemeldeten gl ſtigen Ernte⸗Ausſichten üben auf den Markt derartig deprimſerenden Einfluß aus, daß g williger wie je zum Abgeben ſind und jedes halbwegs annehmbare Gebot acceptieren, 6 ſich die rückgängige Tendenz auch bereits auf gie Gewächs erſtreckt, indem heute 85 Wlrkelenbe ſchon bis M. 80. — herabgehandelt wurden wahr ſich in 84er Hopfen die meiſten Verkäufe von N. — 25 bewegen. — Gächſiſche Vieh⸗Verſicherungs⸗ Ban! Dresden hat im verfloſſenen Semeſter wieder aus günſtige Geſchäftsreſultate aufzuweſſen Beliebtheit dieſes Inſtituts bei den Viehbeſſthern weiſt am deutlichſten der ſtets wachſende Zuge neuer Verſich'rungen. Trotz der un verhalf hohen Vieh⸗Verluſte, welche die Bank betroffen, doch alle berechtigten Schadenforderungen in do ſtatutariſcher Höhe in gewohnter prompter Meſſe Auszablung gelangt. Das von der Bank ei fübrte Princip der feſten Prämie ohne Nach Zuſchuß wird derſelben immer weiter neue alieder zuführen. (Siehe heutiges Haupt ge Ge ſuch.) Aus der Inſtruktions ſtunde * Unteroffizier: „„ Wie oi eee der Soldat baden. Plümike ?“ Plümike: „Womöglich ſo oft wie möglich baren Goraonenblick der gekränkten Schönen und verließ die junge Dame. „Moema, Papa, haftet ihn um Gotteswillen nicht auf.“ rief Tosfa jetzt boshaft ihren näherkom⸗ menden Eltern zu, er muß fort, fort, fort!“ „Mein Gott, Kind, meine Toska was iſt ge⸗ ſcheben?“ fragte die erſchrockene Mama, mit faſt irren Blicken dem Davoneilenden nachſtorrend. „Du baſt ibm doch hoffentlich keinen Korb g⸗⸗ geben 2“ forſchte der Herr Rat Börner mit ſtrenger Miene. Er vermochte meinem Geiſtesfluge nicht zu folgen,, war Toskas hochmütige Antwort, „ver⸗ lieren wir kein Wort weiter über dieſen Wicht!“ Sie verlor aber doch noch manches Wort über ihn, wenn auch nur um die etwas conſternierten Eltern zu überzeugen und ihnen klar zu machen, daß jeſer Mann nicht wert ſei ihrer ſtolzen klugen Toska die Schuhriemen aufzulöſen, was dieſelben denn auch ſchließlich einſahen und ihr Augenmerk auf ein neues Opfer ihrer geiſtvollen, heiratsluſtigen Tochter zu richten begannen und zwar war dies der unglückliche Privatdocent, den ſie alle drei in rüh⸗ render Einiakeit dazu ausſahen. Wellbach atmete auf, wie ein von drück⸗nden Feſſeln Befreiter, als er jetzt gänzlich aus dem Be⸗ reich der gefährlichen Toska war. Er beſchloß unverzüglich ſeine Sachen zu packen und womöglich noch mit dem Abendzug nach C. zu fahren, zu ſeiner kleinen Frau, die ihm jawohl ſein ungeſtümes Davoneilen verzeihen würde, wenn er recht demütig darum bot. Seine Sehnſucht nach Lilli, wie er ſo einſam ſtammelte Wellbach etwas verblüfft über den furcht⸗ nute heißer, leidenſchaftlicher, er begriff ſich ſelbſt nicht, wie er die Trennung hatte ertragen können; geſtern um dieſe Zeit hatte er noch neben ihr ge⸗ ſeſſen an der hockzeitlichen Tafel und heute, jetzt lagen Thal und Hügel zwiſchen ihnen. a Da — was war das? Eine ſchüchterne weiche Stimme rief ſeinen Namen: „O, Fritz lieber Fritz!“ Lauſchend blieb er ſtehen. Grauen und Ent⸗ ſetzen erfaßte ihn, dieſe Stimme, Lillis Stimme hier in der Waldeinſamkeit, das konnte keine Mirklichkeit, daß muß nur eine Ahnung ſein, ſie war krank, lag vielleicht in den letzten Zügen — Gott im Himmel die Strafe wäre zu hart zu entſetzlich!“ „Fritz, ach Fritz.“ erklang es noch einmal. Kalter Schmeiß perle auf ſeiner Stirn, un⸗ willkürlich folgten ſeine Blick dem Schall der Worte, da ſaß ſie wirklich und leibhaftig dort drüben unter einer Eiche, blaß und mit verweinten Augen, die Arme flebend nach ihm ausgeſtreckt. Zagend und an allen Gliedern bebend trat er näher, es war ja nur ein Phantom, es konnte nichts anderes ſein, es würde jedenfalls in Nichts zerfließen, wenn er dicht herantrat. Es zerfloß jedoch nicht, auch als er jetzt dicht davorſtand, es ſchien wirklich von Fleiſch und Bein zu ſe in. „Lill! — iſt's denn moglich! Biſt Du es wirklich?“ fragte er mit hohler Stimme. Lilli nickte ſtumm und traurig; wer ſoll es denn weiter ſein, als ich, Fritz. Deine unglückliche Gattin!“ Es war alſo kein Spuk, kein Geiſt kein Pro⸗ durch den Wald ſchritt, Minute zu Mie dukt ſeiner Phantaſie, es war Lilli, aber großer Gott, wie verändert wie blaß und verſtört und daran er allein die Schuld. „Ach, Lilli, ich bin ein Ungeheuer,“ fia er und ſank vor ihr nieder, ihre kleinen kalten Han ergreifend und ſie mit Kiſſen bedeckend. „Miß mir verzeihen können, mein ſinnloſes, unübeleg Handeln!“ „Biſt Du mir wirklich untren geworden fragte Lilli, von deren Blicken es noch nich li werden und die dunklen Schatten noch nicht weiche wollten. Wenn er nicht ſchuldig war, waruß ge er dann um Verzeihung gebeten 2 ach wenn fich Vermutungen alle beſtätigten, wenn er den She dungsantrag ſchon eigereicht, wenn er — f Große Thränen traten in ihre Augen. „i Du Dich wirklich von mir ſcheiden laſſen — dann die Andere heiraten?“ Tonlos kamen die ſcheg lichen Worte von ihren Lippen, während ſie de Treuloſen mit einer hochzeitsvollen Bewegung Hände entzog. Ueber Wellbachs Züge zuckte es wie ein lorenes Lächeln. indem er ſagte: „Aber Nl bin doch kein Mormone!“ „Ihr ginget doch aber ſo einträchtig de einander ſo vertieft, daß Ihr mich gar nicht ahh ich bin ja auch ſo entſetzlich kindiſch und albern ge weſen, ich verdiene ja auch Strafe und hohe auch ſchon furchtbar gebüßt und unterwegs bal ai mich beſtohlen, ich habe keinen roten Heller meh und bin ſchon halb verhungert. 055 „Gott ſteh mir bei, welche Geſtändniſſe, Bill, rief Fritz ganz entſetzt, „da wollen wir zunäch nach dem Forſthaus drüben gehn und elwas eſſen, Weizenmehl! 1 2 31,00 28,50 26,50 24,50 5 Roggenmehl 0 = 23,00 1 * 21,00. 19 r — Hopfenberichte von Sigmund gg 0 gthaus mann, Nürnberg, 12. Auguſt. Trotzdem, dag f neue Campagne täglich näher beranrückt, 1g den 16 Beginn der Woche wieder ein Umſatz von eg 3 Ballen — worunter ſich ca. 22 Ballen neue hg n de „ E lihet zu able * un Kirchweihe fin Halhaus ;, Mgeztem Orcheſter Ta Mai andiigten Tanz K dave empff⸗hlt Morgtel Kiten, Sticher kene Sachen i. Broch 1 mint meu erh baonders aufmerkſa