ung gung, 0 Beteiligen 11 ſſenſchaſt 4 riekhein 9 haften am anderſeis 6 5 Spͤͤnnig eh anderſeils J l g Kehlacke, i anderſeitz J Tor 20 Schotteret, l 500 uten Acker in Abraham uli 1885. totar: ird. nfang pra cſchrinen bültk Der Vorſſen — t. ibi 20 Schrics he ruschſſ mit illuſtiertem Anterhaktungsblakt 1 % Reelamen mit 90 Pf. berechnet. ———— DQͤ— Erſcheint jeden Nrittwoch und Samſtag und koſtet vierteljaͤhrlich 1 &. 20 4 70 l exel, Poſtproviſion. 8 guſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., Bei größeren Aufträgen Rabgttbewilligung. 2 — — ochen enburg und Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg b Amgegend. L. Daube und J. Barck und Comp. für uns an. nehmen Inſerate Nr. 65. Politisches. Berlin, 12. Auguſt. Der „Frkf. 3'g.“ wird bon hier berichtet: Der Kaiſer trifft morgen um 10 Uhr auf der Station Drewitz ein und begiebt ſich von dort zu Wagen nach Schloß Babelsberg. Für die nächſte Zeit behält der Kaiſer, wie alljährlich, ſeine Reſidenz auf Schloß Babelsberg. Die Kaiſerin wird einen Tag nach der Anknuft des Kaiſers aus Gaſtein von Homburg b d. H. auf Schloß Babels⸗ berg eintreffen und bis zur großen Herbſt⸗Parade dafelbſt reſidieren. Am 10. oder 11. September teifft das Kaiſerpaar in Karlsruhe ein, um dort bis zum 16. Sepiember zu verweilen. Der Kaiſer be⸗ giebt ſich dann nach Stuttgart, die Kaiſerin nach Baden⸗Baden. Zum Einzuge des erbgroßherzoglichen Paares, welcher am 26. Sept. in Karlsruhe ſtatt⸗ finden ſoll, werden der Kaiſer und die Kaiſerin mit der großherzogl. Familie in Karlsruhe vereinigt ſein. Berlin, 12. Auguſt. Der General v. Stülp⸗ nagel, früher kommandierender General des 13. (württembergiſchen) Armeekorps iſt geſtern in Nor⸗ deney geſtorben. Ferdinand Wolfgong Ludwig Anton von Stülpnagel wurde im Jahre 1813 geboren. Mit 17 Jahren trat er in die preußiſche Armee ein, in der er nach damaligen Begriffen in raſcher Folge die verſchiedenen Grade erſtieg. Im Jahre 1866 war er Generalmajor und Oberquartiermeiſter der zweiten Armee. Nach dem Feldzuge wurde er Ge⸗ neral⸗Lieutenant und Kommandeur der 5. Infan⸗ texiediviſion, welche Diviſion er im Kriege mit be⸗ ſonderem Erfolge führte. Nach Beendigung des Krieges mit Frankreich wurde er im Dezember 1871 zum kommandierenden General des 13. Armeekorps er⸗ nannt. Im Jahre 1875 wurde der General zur Disposition geſtellt. 5 —— Samstag, Fen 15. 7 MAuguſt Potsdam, 13. Auguſt. Der Kaiſer iſt in beſtem Wohlbefinden hier eingetroffen. Marſeille, 12. Auguſt. Bis heute mitter⸗ nacht wurden 12 Todesfalle an der Cholera ge⸗ meldet. Paris, 11. Auguſt. Der „Monde“ und der „Univers“ veröffentlichen ein Schreiben des Direktors der auswärtigen Miſſionen, worin derſelbe eine De⸗ peſche des apoſtoliſchen Vikars von Oſt⸗Cochinchma vom 8. d. M. mitteilt, welche lautet: Poirier, Guegan, Garin, Mace und Martin find mit mehr als zehn Tauſend Chriſten niedergemetzelt. Die Meu⸗ chelmorde und Brandſtiftungen dauern fort, das Vikariat iſt vernichtet. New⸗Nork, 9. Aug. Das Leichenbegäng⸗ nis des General Grant fand am Samstag in New⸗ Pork in großartiger Weiſe ſtatt. Der Zug war faſt 6 engliſche Meilen lang und ſtellte den Teilnehmer und Zuſchauer um ſo mehr auf eine harte Probe, als das Wetter die ganze Zeit hindurch ſich der Südehitze näherte. Es waren auch auf der ganzen Marſchroute die umfaſſendſten Vorbereitungen ge⸗ troffen, um durch ſofork in Aktion tretende Aerzte, durch Ambulanzen und Einrichtung von Kranken⸗ zimmern für alle Zwiſchenſälle gerüſtet zu ſein. In dem Zuge marſchierten in geſchloſſenen Zügen nicht weniger als 25000 Mann Miliztruppen der ver⸗ ſchiedenen Staaten, ferner 20 000 Veteranen des Sezeſſionskrieges, die unter Grant dienten und weiter 15000 Mann Delegierte aller möglichen Vereine. Der Leichenwagen wurde von 24 ſchwarz drapierten Pferden gezogen. In dem Gefolge befanden ſich neben dem ſechsſpännig fahrenden Präſident Cleve⸗ land die beiden einzigen noch überlebenden Expräfi⸗ denten der Union, Hayes und Arthur. Ungemein ſympathiſch berührte es, daß unter Führung von 1885. General Tee, des großen Beſiegten von Richmond, ſich auch einige Exoffiziere der konförderierten Armee und zwei Regimenter der ſüdſtaatlichen Miliz ein⸗ gefunden hatten. Geiſtliche aller Konfeſſionen aſſi⸗ ſtierten bei der Beſtattung, die nach dem Ritus der Methodiſtenkirche vor ſich ging. Die Mitglieder des diplomatiſchen Korps waren, ſoweit ſie noch in Waſ⸗ hington waren, der Einladung gefolgt. New⸗Hork glich an dem großen Beerdigungstage einem großen Trauerhauſe. Die Geſchäfte waren alle geſchloſſen, die Häuſer in den Straßen, durch welche der Trauer⸗ zug ſich bewegte, ſchwarz drapiert. Schon am Tage vorher hatte die Aufbahrung ſtattgefunden, im Stadt⸗ hauſe New⸗Yorks hatte man mit fürſtlicher Pracht ein Trauergemach hergerichtet. Hier defilierten im ſchnellen Zug im Lauf des Samstags 150 000 Menſchen und abends um 9 Uhr war die von 1000 Schutzleuten in Fluß erhaltene Kolonne derer, die die Leiche zu ſehen wünſchten, noch zwei engliſche Meilen lang. Während der Beerdigungsfeierlichkeiten nahmen auch zwölf Kriegsſchiffe im Hafen Auf⸗ ſtellung, um nacheinander je 21 Schüſſe abzugeben, wie auch ſämtliche im Zug befindlichen Truppen Trauerſalven abgaben. Obwohl einige Teile des Zuges überaus ermüdet waren — es folgten dem Leichenwagen etwa 500 Equipagen — verlief die Beſtattung ohne irgend welchen Zwiſchenfall. Die Witwe Grant's hat der Beerdigung nicht beigewohnt. Verſchiedenes. — Ladenburg, 14. Auguſt. Vergangenenen Mittwoch kam das nahezu Zjährige Mädchen des Ziegeleibeſitzers Herrn Heiß einer Grube mit friſch⸗ gelöſchtem Kalk zu nahe und rutſche in dieſelbe, wobei es bis an den Hals darin verſank. Die Brand⸗ wunden am Körper ſind weniger gefährlich, aber HOGeprüfte Herzen. Novelle von F. Stöckert. 5. Fortſetzung. ſprochen, ſie war eigentlich ein Nichts, ein ganz un⸗ bedeutendes Geſchöpf gegen dieſe geiſtſprudelnde Mi⸗ nerva und doch trat ihr Bild gerade jetzt ſo ſüß und beſtrickend vor ſeine Seele und eine unwider⸗ ſtehliche Sehnſucht erfaßte ihn hier im Waldesdunkel, in Toskas Nähe, nach ſeiner kleinen unbedeutenden Frau, nach ihrer herzerfriſchenden Natürlichkeit, ihrem kindlichen Geplauder, ihrem fröhlichen Lachen. Er ſah ſie in ihrem weißen Brautkleide ſchluch⸗ zend auf dem Sopha liegen wie hatte ihn nur der Zorn packen können, bei ihren unüberlegten Worten, die ſie da in der Aufregung des Trennungsſchmerzes hervorgeſtoßen. Es war ein Thor geweſen, ein Narr, blindlings davon zu ſtürmen in die weite Welt hinaus und es geſchah ihm ganz Recht, daß er nun neben dieſer entſeßlichen Toska einher ſchreiten und ſeinen Geiſt auf alle Weiſe anſtrengen mußte, ihrem Redeſchwall 7 du folgen; ſtatt daß er jetzt zu dieſer Nachmittags⸗ ſtunde behaglich zu Haus unter der großen Linde ſaß und Lillis kleine Hände ihm den Kaffee kredenz⸗ ten. Plaudern würden ſie ja auch dabei, aber nicht mit Anſtrengung aller ihrer Geiſteskräfte, vielleicht würden ſie von dem Stand der Felder reden, oder von den Ponnys, die er Lilli hatte ſchenken wollen, Nie, nie hatte Lilli von dergleichen zu ihm ge⸗ oder von der ſchönen Milchkuh, die zum Michaelis⸗ markt verkauft werden ſollte. Immer wonniger und 27 beſtrickender trat das traute heimatliche Bild vor ſeine Seele: Die dampfende Kaffeemaſchine auf dem weißgedeckten Tiſch unter der Linde und davor Lilli im Hauskleide mit dem weißen geſtickten Laßſchürz⸗ chen, worin ſie ſo wunderniedlich ausſoh. Ein tiefer, ſehnſuchtsvoller Seufzer entrang ſich ſeinen Lippen. Die blonde Toska ſah ihn verwundert an, Well⸗ bachs Blicke aber ſtreiften ſie unſäglich finſter, der Entſchluß ſtand feſt in ihm, ſich um jeden Preis von dieſer Gefährtin, die die rächende Nemeſis an ſeine Seite gebannt zu haben ſchien, loszureißen. „Warum ſeufzen Sie?“ fragte jetzt Toskas Stimme etwas ſcharf. „Warum ich ſeufze? weil ich Heimweh habe,“ erwiderte er faſt rauh. „Heimweh?“ hauchte Toska. „Ja, Heimweh, richtiges Heimweh, und wenn mich das erfaßt, dann muß ich unverzüglich nach Haus, dann halte ich es keinen Tag mehr in der Fremde aus dann muß ich fort! fort!“ „Mein Gott wie ſeltſam!“ warf Toska ſchüch⸗ tern ein. „Meinetwegen nennen Sie es ſeltſam, das iſt mir ganz gleich, ich muß aber fort. Sie müſſen meine Zerſtreutheit doch ſelbſt bemerkt haber fuhr Fritz reſolut fort. „Ja, es ſchien mir allerdings als intereſſiere Sie meine Schilderung von Bayreut nicht allzu⸗ ſehr.“ „Sehen Sie, das war ſchon das Heimweh, in dieſer Stimmung kauge ich eben nicht in die Ge⸗ ſellſchaft ſolcher — geiſtreichen Damen, ich verſtehe ſie nicht zu würdigen, ich komme mir wie ein Barbar, wie ein Indianer vor.“ s „Ja,“ dachte Toska, „ja, er hatte Recht, er war ein Barbar, ihre ganze Liebenswürdigkeit, die Fülle ihres Geiſtes hatte ſie an ihn berſchwendet ſeinetwegen hatte ſie die Eroberung des jungen Pri⸗ vatdozenten, mit dem ſie die Reiſe hieher gemacht, gänzlich aufgegeben, hatte doch Wellbach ältere Rechte auf ihr Herz und war obendrein eine ſo gute Partie — und nun — dieſer Lohn für alle ihre Anſtren⸗ gungen! Es war empörend, abſcheulich — Tosk hätte weinen mögen, — o, dieſe Männer von heut zutage, da iſt keiner, der einen hohen, edlen Frau engeiſt noch zu zu würdigen verſteht und doch ſagt Goͤthe: g „Willſt Du genau erfahren, was ſich ziemt, So frage nur bei edlen Frauen an“ Ach, wo war der Mann, der da noch bei edlen Frauen anfragt ! Ein unfäalich verächtlicher Blick Toskas ſtreift Wellbach und Toska rief beinahe zornig: 5 gehn Sie doch, was verweilen Sie noch in Fremde 2“ „Ich empfehle mich denn, Fräulein Toska —“