der polizeilichen Unterſuchung der Staats anwalſchaft übergeben werden würde. i — Speier, 30. Juli. Neun Lateinſchüler der 3. Klaſſe der hieſigen Studienanſtalt, faſt ſämt⸗ lich beſſerer Leute Kind, hatten ſich zu einem Komplot verſchworen, ihren mißliebigen Klaſſenlehrer — zu ermorden! Der geſtrige Abend war zur Ausführung des Attentats beſtimmt. Ein ſcharf mit 6 Schüſſen geladener Revolver und zwei Dolche waren beſchafft, die Rollen waren verteilt und geſtern abend, wo der Klaſſenordinarius gewöhnlich ſeinen Spaziergang im Domgarten zu machen pflegte, ſollte das ausführlich beſprochene Attentat verübt werden. In der elften Stunde bekam ein jugendlicher Attentäter Reue und brachte den beabſichtigten Mord zur Anzeige. Zwei Schüler traten fofork aus, ein Haupträdelsführer wurde demittiert und die übrigen 6 ſamt dem Kron⸗ zeugen kamen mit dem consilium abeundi (Rate, ſich zu entfernen) davon. — Köln, 29. Juli. Der Kaiſer hat aus ſeiner Privatſchatulle durch den geheimen Hofrat Bork zu Händen des hieſigen Regierungspräſidenten 1000 Mark für die durch den Häuſereinſturz Geſchädigten überſenden laſſen. 5 Hech ingen, 26. Juli. Geſtern Nacht 10 Uhr erſchoß ſich hier ein junger Malergehilfe aus Kork bei Kehl im Hauſe ſeines Meiſters. Der ta⸗ lentvolle junge Mann, der ſich in allen Kreiſen be⸗ liebt zu machen gewußt, beſuchte längere Zeit die Malerakademie in Karlsruhe, volontierte hierauf bei einem hieſigen renommierten Kichenmaler, der ihn wegen ſeiner genialen Leiſtungen ſehr ſchätzte. Ge⸗ ſtern nachmittag gab der Bedauernswerte eine größere Anzahl ſchwarz verſiegelter Briefe zur Poſt, und ging noch, anſcheinend heitet, in Geſellſchaft einiger Freunde in den Sommergarten. Von hier zurück⸗ gelebrt ſchoß er zweimal gegen ſeine Schläfe. Der raſch berbeigerufene Arzt, ſuchte dem noch Leben zeigenden jungen Manne die Kugeln aus der Dop⸗ pelwunde zu ziehen, aber vergebens. Nach vier Stunden gab der Unglückliche ſeinen Geiſt auf. Das Motw zu der unglückſeligen That iſt bis jetzt noch unbekannt. — Extrazug nach dem Niederwald. Die Heſſiſche Ludwigsbahn befördert Sonntag, den 2. Auguſt c., einen Vergnügungszug von Mannheim nach Bingen und zurück, wie folgt; Aus Mannheim 7 Uhr 15 morgens, in Mainz 9 Uhr 26, in Bingen 10 Uhr 8; aus Bingen 7 Uhr 10 abends, aus Mainz 8 Uhr 15, in Mannheim 10 Uhr 37. Zu dieſem Zuge werden von den Statlonen der Strecke Mannheim⸗Dornheim Retourbillete nach Bingen zum Preiſe der einfachen Billete ausgegeben. — Hamburg, 26. Juli. Unter der Firma:; „Kamerun⸗Land⸗ und Plantagen Geſellſchaft Woer⸗ mann, Thormaehlen und Kompagnie“ hat ſich hier eine Kommandit⸗Geſellſchaft gebildet, deren perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter die Firmen C. Woermann, Jantzen und Thormaehlen ſind. Kommanditiſten ſind Kapitaliſten aus den verſchiedenſten Gegenden Deutſchlands, welche ſich mit Anlehen zu 10,000 Mk. beteiligt haben. Zweck der Geſellſchaft iſt, eine rationelle Plantagenwirtſchaft im Kamerungebiete, insbeſondere in Bimbia zu verſuchen. Als Leiter der Plantagenanlagen iſt E. Tensz gewonnen, der bereits am Kongo mit günſtigem Erfolge ähnliche Verſuche gemacht hat. London, 28. Juli. Sir Moſes Montefiore iſt heute geſtorben. Sir Moſes Montefiore vollendete im Oktober v. J. ſein hundertſtes Lebensjahr und gab dies Neranlaſſung zu den glänzeſten Ovationen, die dem berühmten Philantropen aus allen Gegenden der Welt von Hoch und Nieder maſſenweiſe darge⸗ bracht wurden. M. wurde am 24. Oktober 1784 zu London geboren und trat durch ſeine Verheira⸗ tung in verwandſchaftliche Beziehung zu der Familie Rothschild. Sein menſchenfreundliches Wirken, na⸗ mentlich für die im Auslande ſchwer bedrängten Israeliten bethätigte er durch anſtrengende und auf⸗ opfernde Reiſen nach Paläſtina, Alexandrien, Ma⸗ rokko, Rumänien, Griechenland, Polen u. ſ. w. Allein nach Palaſtina reiſte M. ſiebenmal um durch thatkräftiges Eingreifen, unterſtützt vom Wohlwollen der eutopäiſchen Regenten, in vielen peinlichen An⸗ gelegenheiten Abhilfe zu ſchaffen. Im Jahre 1837 wurde M. zum Sheriff erwählt und ernannte ihn die Königin bei Gelegenheit ihres erſten Beſuches in der City von London in den Ritterſtand. Die ſtets mit Freuden und kaum glaublichen Opfern entfaltete Thätigkeit des wahrhaft edlen Mannes auf allen Gebieten wohlthätiger Menſchenliebe wird bei allen ziviliſterten Nationen unvergeſſen bleiben. — Liverpol, 27. Juli. Ein Telegramm meldet, daß bei der Ankunft des Dampfers der Pa⸗ cific⸗ Danpfſchiff ahrtsgeſellſchaft in der Merſey ein deutſcher Matroſe, Namens Karl Rakonskey, der Po⸗ lizei unter der Anklage überliefert wurde, daß er vor einigen Monaten den zweiten Steuermann des Schiffes „Paragon“, Namens James Dale, auf offener See Der Mord wurde mit ſchrecklicher ermordet habe. 1 Heftigkeit mit einem großen Beſle verllbt. Der Ge fangene ward von Valparaiſo nach Eng and gesandt und befindet ſich unter der Lokalpolſzei. — Wien, 27. Juli. In der verfloſſenen Nacht kam es im Stadtbezirke Favorſten zu einem großen Straßenkampfe zwiſchen Militar und Wach⸗ leuten, welche letzteren gegen retinente Soldaten ig einem Gaſthauſe einſchritten. Ein Artillexiſt wurde erſchoſſen, fünf Soldaten wurden berletzt und drez Wachleute verwundet. — Genua, 20. Juli. Dem „N. M. T. berichtet man von hier: In einem hieſ. öffentlichen Bade trug ſich heute ein entſetzlicher Unfall zu Miſſeg unter den zahlreichen Badenden verſchwand plc ein junger Mann, mit einem furchtbaren Aufſcheg und im ſelben Augenblicke war das Waſſer, wg g unterſank, von Blut rot gefärbt. Von panſſchg Schrecken ergriffen, flüchteten die übrigen Schwiiz an's Land. Kurz darauf tauchte ein großer Haſfiſch dicht am Ufer empor. Preisgeſang auf Kamerun. Und kommſt du glücklich nach Kamerun, So wird man dir gleich die Frage thun 0 Nun ſage, was iſt dir lieber⸗ Kein Waſſer oder das Fieber? Es iſt hier ein geſegnetes Land, Der Mohr ſowohl als der Elefant Sind wahre Angebinde: Von erſterem macht man Tinte. Vom Elefanten — wenn der nicht wären Da kommen die Billardkugeln her, f Und die Elefantenfüße? Man ißt ſie zum Palmgemüſe. Es giebt allhier auch den Vogel Straß Man rupft ihm am Bürzel die Federn gig, Die kann man teuer verkaufen Und läßt ihn dann wieder laufen. Und ſtreift man ſie ab, ſo benutzt man die Ha Zum Ueberziehen von Stöcken Oder zu ſonſtigen Zwecken. Kurz, alles eignet fürtreflich ſich, Und ſtirbt man zuletzt am Sonnenſtich Denn er iſt auch hier zu haben, . So wird man im Sande begraben. 5 Und liegt man im heißen Sande dei, So verweßt man nicht, man hutzelt nu eig Und kann noch die Nachwelt erreichen Als Mumie oder dergleichen. 1725 — Dann kam die Nacht. Lilli verbrachte ſie ſchlaflos, voll Unruhe dem nächſten Tag entgegenſehend; der da unerbittlich, in leuchtender Klarheit heranbrach. Die Frau Profeſſor kam und weckte ſie aus einem kurzen Schlummer, der in den erſten Mor⸗ genſtunden ihr endlich die müden Augen geſchloſſen. „Kind, Du wirſt Dich beeilen, wenn Ihr noch zu dem erſten Zug auf der Bahn ſein wollt,“ ſagte ſie und half ihr dann beim Ankleiden. Im Fluge wurde das Frühſtück eingenommen, dann ein kurzer Abſchied von Mutter und Schweſtern und dann ſaß die junge Frau im Wagen neben ihrem Vater, der ſie nach der Bahn geleiten wollte. Hie und da wurde in den Nachbarhäuſer ein Fenſter geöffnet, verſchlafene Geſichter kamen zum Vorſchein und ſtarrten verwundert auf die tief verſchleierte zierliche Geſtalt, die da regungslos im Fond des Wagens ſaß; Niemand vermutete die muntere be⸗ wegliche Lilli, hinter dieſer ſtillen Erſcheinung, Schweigend wurde die kurze Fahrt nach dem Bahnhof von dem Profeſſor und ſeiner Tochter zu⸗ rückgelegt. Dort angekommen beſorgte Erſterer ein Billet für die junge Reiſende und dann kam der letzte Abſchied. 10 „Sei mir nicht mehr böſe, Papa,“ bat Lilli eiſe. Ueber des Profeſſors ernſte Züge zuckte es in tiefer Bewegung. „Mein liebes, liebes Kind,“ ſagte er mit zitternder Stimme, wir haben ja nur Dein Glück gewollt, aber ich fürchte, Du biſt wirklich noch zu jung, wir hätten noch warten ſollen mit der Hochzeit. „Ja wir hätten noch warten ſollen,“ erwiderte di junge Frau betrübt, während ſchwere Thränen⸗ tropfen über die blaſſen Wangen rollten. „Es iſt aber nun doch nicht mehr zu ändern, Du mußt Dich darin finden, mein Kind.“ — Ein ſchwerer Seufzer war die ganze Antwort. „Und hier iſt auch etwas Nadelgeld für Dich,“ fuhr der Profeſſor fort, er händigte ihr eine Rolle Gold ein. „Fritz wollte nichts davon hören, aber ſo ganz mit leeren Händen ſollſt Du doch nicht in ſein Haus kommen, wenn es auch nicht gerade viel iſt. Noch einmal nahm er jetzt die zierliche Geſtalt ſeines Kindes in ſeine Arme, dann hob er ſie in das Coupé und der Zug brauſte davon. Lili lehnte das thränenüberſtrömte Geſicht zum Wagen heraus und winkte mit dem Taſchentuch, bis die lange, ſchon etwas gebeugte Figur des Profeſſors der einſam auf dem menſchenleeren Perron ſtand, ihren Blicken entſchwunden war. Nach einer Stunde hatte ſie ihr Ziel ſchon er⸗ reicht. Der Zug hielt auf der primitiven Halteſtelle der Station Feldheim nur wenige Minuten und Lilli war der einzige Paſſagier, der ausſtieg. Eine Fahrgelegenheit war nirgens zu erblicken. außer dem Bahnbeamten, der mürriſch vor dem Sta⸗ tionshauſe ſtand und die junge Reiſende mit mißtrau⸗ iſchen Blicken muſterte, war überhaupt nirgens ein le⸗ bendes Weſen zu ſehn, Ein Bild der Verlaſſenheit, ſtand die junge Frau auf dem ſchmalen Feldweg, der ſich zwiſchen grünen Wieſen hinſchlängelte. Ueber ihr ſpannte ſich ein blauer wolkenloſer Himmel aus, zu ihren Füßen blühten bunte Wieſenblumen, die Welt war hier ſo ſchön. Ein älterer Mann kam jetzt des Wegs daher, ſchüchtern fragte Lilli denſelben, wie weit es noch bis zum Gute Feldheim wäre. Berwundert blickte dieſer ſie an. „Nach dem in? Da iſt Niema bleiben. zu Haus, die Herrſchaft iſt auf der Hochzeitsreſſe“ Lilli ſah verwirrt aus. „Auf der Hochzeitsreſſe, ſtammelte ſie. „Ja, auf der Hochzeitsreiſe, ich ſelbſt hahe die Herrſchaft geſtern nach dem Bahnhof gefahren, ich bin nämlich der Kutſcher des Herrn Wellbach, nach Thüringen, glaube ich, iſt die Reiſe gegangen, „Aber das iſt ja nicht wahr, das kaun ie nicht wahr ſein! Schämen Sie ſich denn gar ficht, Sie alter Mann, ſo zu lügen. Ich müßte doch dabei ſein, wenn mein — ſie zögerte etwas, abe dann brachte ſie es doch ganz kühn über die Ape pen — wenn mein Mann eine Hochzeitsreſſe Macht; „Was — Sie — Sie, wollen die aaa Frau —“ ſtotterte der Kutſcher verblüfft. Lilli ſtampfle zornig mit dem Fuß auf, „Je ich, ich bin Frau Wellbach. — a „Herr Gott, wirklich. Sie ſind die gnädige Frau! Na, das iſt eine ſchoͤne Geſchichte, Meng Sie es denn wirklich ſind, dann kann ich es Ihnen ja auch ſagen, auf dem Schloſſe habe ich keinen gehalten, da weiß es Keiner.“ Was iſt denn paſſiert, wo iſt mein Mann, e war ſo böſe!“ rief Lilli angſtvoll. „Ja, böſe ſchien er, als er in die Kulſche ſprang und mir zurief: Nach der Bahn, Werler! dot Pferde jagten dann nur ſo durch die Straßen, „Herr Gott, ſie ſind doch nicht durchgegangen, die Kutſche iſt umgeſchlagen und Fritz “ Fortſetzung folgt. Ausweg. Erſter Student: „Haff Du Geld — Zuyeiter Student: „Nein, aber komm fit mir in die Kneipe — ich werde für Dich ſchuldig 5 Auch die Schlangen werden öfter geſchaul, zn tuldeckes überſet Pulve fachen, Ruſſen, 7 dualen, Aſſeln, Vogel ec ale Inſekten mit ein n Schnelligkeit u. daß von der be ut gar seine 3p tötet 5 25 he, Sch el. Amd billg zu haben be Ang in AND E Droguerie, J m schwarzen HI Hussgasse 13. Aeadenburg bei Heri C. L. Stenz. A- Mig u New- Lor daun Mittwochs u. S dan Havre Dienſta 1 Voſt⸗Dampfſchfff lendurg⸗Amerikan gaht. Botien.Ges aft n. Ueberfah Aller alan — 9 Tage. 2 n 4 8 tlsberträge . 5 nen Schreldamp acddrulſchen 1 lum man dz, gu. u dnn u a 5 temen nach Am i K hz 10 ben keln kuerlagent Munk