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Ben 05 lerck cher 0 ler werdet aaf Vela en 2 eine 6. 5 lei Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige all Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Erſcheint jeden Mittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 &“ 20 mit illuſtiertem Anterhaltungsblatt 1 % 70 J exel. Poſtproviſion. IJnſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Gar mondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., ( Reel amen mit 20 Pf, berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. 3 2 Nr. 61. Volitiſches. Berlin, 29. Juli. Fürſt Hohenlohe iſt nun⸗ mehr definitiv zum Statthalter von Elſaß⸗Lothringen ernannt. Berlin. Die Ausführungen des zu dem fran⸗ zöſiſchen Kriegs miniſterium in engen Beziehungen ſtehenden „Temps“, nach welchen eine Vermehrung des Cavallerieſtandes an der franzöſiſchen Oſt⸗ und Südoftgrenze erforderlich ſei, haben in hieſigen mi⸗ Itäriſchen Kreiſen große Aufmerkſamkeit erregt. Man iſt hier von der Schlußfolgerung, zu der das Pa⸗ kiſer Blatt kommt, um ſo mehr überraſcht, als es ſelbſt zugeben muß, daß Deutſchland nur 10 Caval⸗ lerje⸗Regimenter an der Weſtgrenze, aber Frankreich deren elf an der Oſtgrenze zur Hand hat. Ferner it zu beachten, daß dieſe elf franzöſiſchen Regimenter ſich beſtändig auf dem Kriegsfuße befinden, während die ihnen gegenüberſtehenden zehn deutſchen zu Kriegs⸗ zwecken erſt vervollſtändigt werden müßten. Die Heberlegenheit des franzöſiſchen Cavallerieſtandes vor dem deutſchen an der deutſchfranzöſiſchen Grenze iſt ſonach unbeſtreitbar und hat ſchon ſeit längerer Zeit unſere militäriſchen Leiter beſchäftigt. Es ſind ver⸗ schiedene Maßregeln angeregt und erwogen worden, vor allem die Vermehrung des Präſenzſtandes der Napallerie⸗Regimenter und der Batterieen der Feld⸗ arkiflerſe (ſechs anſtatt der im Frieden üblichen vier) im Bereiche des 15. Armercorps. Es iſt anzunehmen, daß man dieſe Fragen infolge des „Temps“ ⸗Arlikels hier von neuem und mit erhöhtem Eifer behandeln ird. 35 Gaſtein, 29. Juli. Der Kaiſer machte heute romenade mit dem Oberſtlieutenant Petersdorff. Zur Tafel ſind die beiden Grafen Dohna, General b. Rauſch und Oberſt v. Coſel geladen. — Das Iterreichiſche Kaiſerpaar wird während des hieſigen Samstag, den 1. Auguſt 1885. Aufenthaltes vom 6.— 7. Auguſt im Hotel Strau⸗ binger wohnen. Wien, 29. Juli. Der Ort und die Zeit der Begegnung des Zaren mit dem Kaiſer Franz Joſeſ ſcheinen in den letzten Tagen feſtgeſtellt worden zu ſein. In Warſchau trifft in den nächſten Tagen der ruſſiſche Kommunikationsminiſter Proßjet ein, um Vorkehrungen für die Zarenreiſe zu treffen. Allem Anſcheine nach fällt die Begegnung in die erſte Woche des September. Konſtantinopel, 28. Juli. Geſtern wurde in Bellovar der Bau einer Eiſenbahn zur Verbindung des türkiſchen Eiſenbahnnetzes mit dem europäiſchen feierlich begonnen. er Verſchiedenes. — Ladenburg, 31 Juli. Auf Einladung einiger hieſigen Freunde der Jugendbildung fand geſtern abend eine Verſammlung im Saale zum Schiff ſtatt, die den Zweck hakte, über Errichtung einer 6 klaſſigen Höheren Bürgerſchule mit obliga⸗ toriſchem Lateinunterricht zu beraten. Ausführlicher Bericht in nächſter Nummer. a — Aus Baden, 29. Juli. Taglöhner J. Ziegler in Bürglen machte dieſer Tage einen Mord⸗ verſuch auf ſeine Frau, indem er dieſe unweit der Kammgarnſpinnerei in den Kanal warf. Hinzu⸗ kommende zogen die Frau noch lebend aus dem Waſſer. Ziegler behauptet, ſeine Frau habe ihn durch ihre Zankſucht zur Verzweiflung gebracht und er habe die That in der Verzweiflung begangen. — Der 30 jährige verheiratete Schuhmacher Friedrich Waldeis von Leimen iſt mit Hinterlaſſung ſeiner Familie (Frau und 6 Kindern) heimlich nach Amerika ent⸗ wichen. Waldeis hat vorher ſeinen einzigen Grund⸗ beſitz, ein Haus, verkauft und den Kaufſchilling — (1600 Mk.) bis auf den letzten Pfennig mitgenommen. — Aus dem Baulande. Einen 83jäh⸗ rigen Greis in dem kleinen Orte Angel hürn bei Boxberg hat vor einigen Tagen ein gräßliches Un⸗ glück getroffen. Derſelbe ſaß nach mehr als 30jäh⸗ riger Gewohnheit vor dem Dorfe und klopfte Steine, als ein im Dorfe ſcheu gewordenes Pferd an ihm vorbeirannte und mit dem Hinterfuße dem harmlos Daſitzenden die Stirne zerſchlug, ſo daß das Gehirn ſofort heraushing. Das geſchah in ſrüheſter Mor⸗ genſtunde. Durch unglückliche Zufälle war es erſt möglich, am Abend ärztliche Hilfe von Lauda zu requirieren. fellos dem Tode entgegen, der ihm in ſeinen furcht⸗ baren Schmerzen nur ein freundlicher Erlöſer bald kommen mag. — Darmſtadt, 26. Juli. Vor einigen Tagen erzählte man ſich hier, der Kavallerie⸗Lieute⸗ nant a. D. und Kammerherr Freiherr v. A. in Bensheim, habe an der Börſe in Differenzgeſchäften nicht weniger als 600 000 Mark verloren. Fand das Gerücht auf der einen Seite nielleicht weniger Glauben, ſo wurde es auf der anderen Seite wieder durch eine Thatſache, welche man ſich in's Gedächtnis zurückrief, in ſeiner Glaubwürdigkeit unterſtützt, durch die Thatſache nämlich, daß der emeritierte Kavallerie⸗ Offizier dem Spiel ſo leidenſchaftlich ergeben war, daß er einmal an einem abend 50 000 Mark im Kartenſpiel verloren hatte. Das Leben des Freiberrn hat nunmehr das für ſolche und ähnliche Charaktere, wie es ſcheint, natürliche Ende gefunden: er hat ſich, wie aus Bensheim verlautet, vorgeſtern erſchoſſen. — Frankfurt, 29. Juli. Das „F. J.“ erfährt in der bekannten Friedhofsaffaire aus zuver⸗ läffiger Quelle, daß der Polizeikommiſſär Meyer vorläufig des Dienſtes enthoben ſei und das Ergebnis Geprüfte Herzen. 5 Novelle von F. Stöckert. i . 1. Fortſetzung. „Ihr könnt ja ſagen, ich ſei plotzlich krank geworden,“ erwiderte Lilli, „ich fühle mich auch wirklich ganz elend, wenn Fritz mir eine Badereiſe eſchlüge, da würde ich ihn begleiten.“ „Er wird ſich hüten!“ rief Julie, „ſo etwas zt ſich kein Mann bieten.“ „Morgen in aller Frühe wirſt Du nach Feld⸗ heim fahren!“ erklärte jetzt der Profeſſor. „Ich werde Dich nach der Bahn bringen, Du fährſt bis 3, dort wirſt Du Fahrgelegenheit finden und wenn nicht, dann gehſt Du zu Fuß, es iſt nur eine kurze Strecke Wegs.“ Lilli wagte keine Widerrede, wenn der Vater den ſtrengen Ton anſchlug, wußte ſie, daß alles Bitten rgebens war. Still und nachdenklich ſetzte ſich Lilli an das enſter des kleinen Mädchenſtübchens, das nach dem Garten hinausging. Die Andern hatten nach und nach das Zimmer berlaſſen und ſie hatte nun Muße über ihre ſonderbare Lage nachzudenken. Ees war noch gar nicht lange her, da hatte ſie dort im Garten auf dem von der Abendſonne be⸗ leuchteten Raſenplatz mit ihrer Freundin aus dem Nachbarhauſe Elſa Vogel noch mit ihren Puppen geſpielt und dann war Alles ſo ſchnell gekommen, erſt die Bachfiſch⸗ und Tanzſtundenzeit, dann die langen Kleider und der erſte Ball in Club. — Dann die Bekanntſchaft mit Fritz — es war auf einer Geſellſchaft geweſen bei Elſens Eltern; bei Tiſche hatte er neben ihr geſeſſen und ſie ſchon immer ſo ſonderbar angeſehen, mit ſeinen großen blauen Augen. Die Nacht darauf hatte ſie von ihm geträumt, er hatte ſie aus irgend einer großen Gefahr gerettet, ſie wußte nicht mehr genau, ob es Feuers⸗ oder Waſſersnot geweſen und erinnerte ſich nur noch, daß ſie ſich in ſeinen ſtarken Armen ſo recht ſicher und geborgen gefühlt. Dann war der Maskenball ge⸗ weſen, den ſie als reizende Polin beſucht hatte und Fritz auch im Polenkoſtüm dort und faſt nicht von ihrer Seite gewichen war. Bald darauf hatte er um ſie ang halten, ſie war ſeine Braut geworden und heute ſeine Frau. „Gott im Himmel, ich eine Frau,“ ſeuzte Lilli, „ich mit meinen achtzehn Jahren. Alle Haare ſtehen mir zu Berge, wenn ich denke, ich ſoll morgen auf dem großen Gute als Frau auftreten, Knechten und Mägde Befehle erteilen, mit der Mamſell über das Mittageſſen konferieren. Wenn Fritz ein Lieute⸗ nant wäre, wie Anna Köhlers Bräutigam oder Aſ⸗ ſeſſor, mit einem Mädchen, und auch noch mit einem Burſchen würde ich ſchon fertig werden, aber ſo als Gutsbeſitzerin iſt es zu ſchrecklich Frau zu ſein.“ Unter ſolchen Gedanken begann Lilli ihre Braut⸗ toilette abzulegen. Der elegante Promenadenanzug, in welchem fie Fritz nach der Heimat hatte begleiten ſollen, lag ausgebreitet auf einem Stuhl; ſie warf aber nur einen ſcheuen Blick darauf und nahm aus ihrem Kleiderſchrank ein anderes Gewand, ein himmel⸗ blaues Kattunkleid, noch aus ihren Backfiſchjahren ſtammend. „Es geht wirklich noch!“ rief ſie lächelud, in⸗ dem ſie vor den Spiegel trat; der das ſehr wenig frauenhafte Bild getreu zurückgab. Das kurze Kleid ließ die, noch mit den weißen Atlasſchuhen beklei⸗ deten Füßchen frei und als ſie jetzt noch die langen Flechten über den Rücken fallen ließ, glich ſie viel eher einem Backfiſch, als einer jungen Frau. Sinnend blickte Lilli auf ihr Spiegelbild und dann auf den goldenen Reif am Finger. „Ich eine Frau,“ ſeufzte ſie noch einmal unn nun flog es doch wieder wie ein mattes Lächeln über ihre Züge. „Wenn Fritz mich ſo ſähe, wenn er wieder umgekehrt wäre und käme nun hier herein.“ Aber Fritz kam nicht, er war ſchon Meilen von ihr entfernt. Nur Schweſter Klara kam noch einmal und ſteckte den Kopf zur Thür herein, ſie wollte fragen, ob Lilli nicht zum Abendbrod herüber kommen wollte, als ſie aber die junge Frau in dem ſonderbaren Koſtüm erblickte, rief ſie ganz entſetzt: „Mein Gott, Lilli, biſt Du närriſch geworden!“ und warf die Thür wieder zu, den Andern drüben dieſe neue Un⸗ geheuerlichlkeit zu verkünden. Der Greis lebt noch, ſieht aber zwei ⸗