len ge Vaſſhenm n, Naufſcilag & Güter, 10 t. 8, Neugeſt! wein Höhnt jalpreiſen r Ml. 1. Müller, heim. Nr. 56. Erſcheint jeden Writtwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 mit illuſtirtem Anterhalkungsblakt 1 / 70 4 excl. Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., Reelamen mit 20 Pf, berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, Rudolf Moſſe, Vokitiſches. Ems, 12. Juli. Der Kaiſer beſuchte geſtern bend im Anſchluß an eine kurze Ausfahrt das Theater. Heute morgen nahm der Kaiſer bereits um 8 Uhr ein Glas am Keſſelbrunnen, woran ſich eine Kur⸗ Promenade und ſpäter eine Ausfahrt ſchloß, um 1 Uhr 20 Min. empfängt er den von Bonn hier ein⸗ treffenden Prinzen Friedrich Leopold. Ueber die Weſterreiſe ſind nunmehr folgende Beſtimmungen getroffen: Die Abfahrt von Ems nach Koblenz erfolgt am Dienstag den 14 Juli, nachmittags 4 Uhr. Der Kaiſer wird bis zum 16. abends in Kob⸗ lenz verweilen und ſich dann direkt nach der Mainau begeben, woſelbſt die Ankunft am 17. morgens 9 Uhr ſtattfindet. Aus Baden, den 9. Juli. Das von den Städten dem Erbaroßherzog zugedachte Hochzeitsge⸗ ſchenk wird einen Wert von 40,000 Mk. repräſen⸗ eren, woran die größeren Städte in folgender Reihe partizipieren: Mannbeim mit 13,000 Mk., Karls⸗ ruhe mit 10,000 Mk., Freiburg mit 6000 Mk., Heidelberg mit 4000 Mk., Pforzheim mik 3500 Mk., Baden mit 2500 Mk., Konſtanz mit 1500 Mk., Bruchfſal mit 1200 Mk. Berlin, 11. Juli. Das Auftreten der Cho⸗ lera in Spanien hat unſern Behörden bereits zur ordnung von Abwehrmaßregeln Veranlaſſung ge⸗ geben, und ſo heißt es denn in einer Regierunas⸗ Präſidialverfügung, daß das Wiederauftreten dieſer Krankheit im ſüdlichen Europa eine weitere Verbrei⸗ kung dieſer Krankheit befürchten laſſe. So ſoll na⸗ mentlich für die Beſchaffung auten Waſſers, Rein⸗ haltung der Straßen, Straßenrinnen und Hofräume, Regelung des Waſſerabfluſſes, Desinfektion der Dung⸗ und ähnlicher Orte, Beſeitiaung anderer Träger der Krankheit geſorgt und die Polizeibehörden veranlaßt Mittwoch, den 15. Juli werden, die zur Abſtellung geſundheitswidriger Zu⸗ ſtände erforderlichen Maßnahmen nbtigenfalls im Zwangsverfahren durchzuführen. Dieſe Anordnungen beruhen auf Miniſterialverfügungen. Berlin, 12. Juli. Während des Turnfeſtes zu Dresden wird auch der Ausſchuß der deutſchen Turnerſchaft zu einer Plenarſitzung zuſammentreten. U. A. wird der Antrag zur Erörterung kommen: „der Ausſchuß wolle die aaitatoriſche Thätigkeit zur Verwirklichung der angeſtrebten Abkürzung der drei⸗ jährigen Präſenzzeit für turneriſch gut Ausgebildete Angehörige des deutſchen Reichsheeres wieder auf⸗ zunehmen.“ Simla, 11. Juli. Reutermeldung. Die in⸗ diſche Regierung erhielt von London aus die Ver⸗ ſicherung, daß die Unterhandlungen zwiſchen Ruß⸗ land und England einen guten Fortgang nehmen. Verſchiedenes. — Ladenbura, 13. Juli. Geſtern abend gegen 12 Uhr ſpielte ſich vor dem Schriesheimer Thor zwiſchen einigen Burſchen eine Meſſeraffaire ab, wo⸗ bei Peter Scheid aus Schriesbeim zwei Meſſerſtiche unter das linke Auge erhielt. Er wurde in bewußt⸗ loſem Zuſtande in einer Blutlache aufgefunden und in das Hoſpital verbracht. — Weinheim, 13. Juli. Die Eröffnung der landwirtſchaftlichen und gewerblichen Ausſtellung in Weinheim erfolgt am Samstag, den 26. Sep⸗ tember, deren Schluß am 13. Oktober. Jeden Mitt⸗ woch und Samstag iſt bei günſtiger Witterung der Ausſtellungsplatz elektriſch beleuchtet und finden Abend⸗ konzerte ſtatt. Dem Programm entnehmen wir das folgende: A. Landwirtſchaftliche Ausſtellung, veran⸗ ſtaltet vom Pfalzgauverband (Bezirksvereine: Wein⸗ heim, Ladenburg, Mannheim, Heidelberg, Philipps⸗ 5 Nachſtehende Annoneen⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. 1885. burg, Wiesloch, Sinsheim, Neckarbiſchofsheim und Eppingen). Ausgeſtellt werden die landwirtſchaftlichen Nutzthiere und Produkte in Verbindung mit einer Bienen⸗ und Weinausſtelluna. Prämſiert werden: a) Aus Mitteln der Zentralſtelle Zugfarren, Zucht⸗ kübe, Kalbinnen und Schweine; Premiierſumme: 1050 Mark. b) Außerdem werden aus Staats⸗ mitteln verſchiedene Preiſe für Rindvieh,. Fohlen u. Zuchtſtuten erteilt werden. Die vom Staate prä⸗ miierten Thiere erhalten keinen Preis vom Gauverband. c) Landwirtſchaftliche Produkte, als: Trauben, Obſt, Getreide, Kartoffeln, Tabak u. ſ. w.; Prämienſumme 400 Mark. d) Dem Verbande angebörende Bienen⸗ züchter erhalten für hervorragende Leiſſungen Diplome. e) Desgleichen die Weinproducen ten für ſelbſtg⸗zo⸗ gene Weine. B. Gewerbliche Ausſtellung, veran⸗ ſtaltet vom Weinheimer Gewerbeverein. Dieſelbe umfaßt Erzeuaniſſe einfacher oder kunſtgewerblicher Art ſpeziell Weinheimer Gewerbetreiber und Indu⸗ ſtrieller, als Holz⸗ und Polſtermöbel, Zimmer⸗ und Kücheneinrichtungen, Schloſſerei, Küferei u. ſ. w., ſowie landwirtſchaftſiche Maſchinen. Gute Erzeug⸗ niſſe werden mit Diplomen ausgezeichnet. Ausſtellung iſt eine Verlooſung verbunden, welche 8000 Loſe à 1 Mark mit 340 Gewinnen im Ge⸗ ſamtwert von 5600 Mark umfaßt. — Raſtatt, 13. Juli. Veteranen⸗Sterbe⸗ kaſſe⸗Verein. Ueber die Sitzung des Auffichtsrats, die am 5. d. M. ſtattfand, wird folgendes Protokoll mitgeteilt: „Wegen Vereiteſung der Generalverſamm⸗ lung vom 21. v. M. durch die Kläger wurde infolge deſſen die auf heute berufene Verſammlung des Auf⸗ ſichts⸗ und Verwaltungsrats um 2 Ubr nachmittags durch Herrn Aufſichtsrats⸗Obmann Metzger eröffnet. Nach vorausgegangener geböriger Erläuterung durch Herrn Metzger wurde Folgendes beſchloſſen: 1) Es NMNamenlos. . Nomantiſche Erzählung von J. Homberg. 2 0 Schluß. „In wenigen Augenblicken waren wir überwäl⸗ gt,“ fuhr Siegwart fort, „ich ſelbſt erhielt einen Lanzenſtich in das rechte Bein, der aber mich nicht hinderte, in die inneren Räume der Burg zu entfliehen und mich durch den Euch, gnädiger Herr, bekannteu ge⸗ heimen Gang in's Freie zu retten. Ich fand ein geeignetes Verſteck, von dem aus ich Zeuge war, wie die Elenden die Burg in Brand ſteckten und dann obzo gen. Heute nun —“ „Aber Gertrud, Gertrud, ſprich, Menſch, was it mit ihr geſchehen, was weißt Du von ihrem Verbleib?“ unterbrach Georg ungeſtüm den Bericht des treuen Burgvogts. f „Ach, edler Herr,“ erwiderte geſenkten Hauptes Siegwart, „ehe ich die Burg verließ, durchſpähte ich alle Räume nach Eurer Braut, aber vergeblich nicht eine Spur war von ihr zu entdecken und nehme ich an, daß ſie ſchon bei Beginn des Kampfes die 7 05 ebenfalls auf dem geheimen Gange verlaſſen at.“ Was war nun zu thun? Wohin konnte ſich Gertrud gewandt haben? oder hatte ſie ſich in irgend einem Winkel der Burg verſteckt, war ſie von Ritter Harold endeckt und nach ſeiner Burg Rehbergen ge⸗ ſchleppt worden? Dieſe Annahme ſchien dem Grafen wie dem Junker die wabrſcheinlichſte zu ſein und es galt nun, dem frechen Räuber ſeine Beute wieder abzujagen und ihn für ſeine Frevelthat gebührend zu züchtigen. Mit ſeinen paar Leuten war dies der Graf ober nicht imſtande und er ſendte daher einen Eilboten an ſeinen Freund. den mächtigen Grafen von Bärenſtein, deſſen Beſitzungen freilich zwei Tagereiſen von Herrenried entfernt im Würz⸗ burgiſchen lagen, mit der Bitte um ſchleunigſten Bei⸗ ſtand. Unterdeſſen richteten ſich die Uebrigen in den Trümmern von Herrenried, ſo gut es eben gehen wollte, häuslich ein, während Georg die Umgegend durchſtreifte, um etwas über Gertrud zu erfahren, allerdings ohne Erfolg; namentlich beobachtete er die nur wenige Meilen von Herrenried gelegene Burg ſeines Todfeindes, des Ritters Harold von Rehbergen genau, und wenn Georg daran dachte, wie ſehnſüchtig dort Gertrud wahrſcheinlich ihrer Befreiung harren würde, da war es ihm, als müßte er ohne Weiteres auf die Burg losſprengen und ſich mitten durch die Feinde den Weg zu ſeiner Geliebten zu bahnen. Dies wäre indeſſen mehr wie Wahnſinn ge⸗ weſen und mit glühender Ungeduld ſab Georg, wie auch Graf Herrenried, der erbetenen Hilfe entgegen, die denn endlich auch nach einigen Tagen mit dem abgeſandten Boten eintraf! Es war ein ſtattlicher Trupp Gewappneter, die guserleſenſten Mannſchaften des Grafen Harro von Bärenſtein und dieſer ſelbſt, eine hohe kräftige Geſtalt, führte ſeine Mannen an. Es wurde Kriegsrat gehalten und beſchloſſen, un verzüglich gegen Rehbergen zu maſchieren und wo⸗ möglich durch Ueberfall zu nehmen. Ritter Har old ſcheen aber von dem Vorhaben Kunde erhalten zu haben, denn als Graf Herrenried und Graf Bären⸗ ſtein mit ihrem Fähnlein den Verſuch machten, Burg Rehbergen nächtlicher Weile zu überfallen, wurden ſie mit blutigen Köpfen zurückgewieſen und auch ein am nächſten Tag unternommener Sturm hatte keinen beſſeren Erfolg. Die Belagerer ließen ſich aber nicht abſchrecken und endlich gelang es ihnen, in die Burg einzudringen, wobei Junker Georg der Erſte war. Mit hochgeſchwungenem Schwerte ſtürmte er allen voran, und gerade auf dem Burghof traf er mit Harold zuſammen. Ein wütender Zweikampf ent⸗ ſpann ſich zwiſchen den beiden Todfeinden, der aber baſd zu Gunſten des Junkers entſchieden wurde denn ein furchtbarer Hieb desſelben ſpaltete dem Ritter das Haupt; über die Leiche desſelben hinweg ſtürmte Georg in die Räume der Burg, mit mächtig hallender Stimme Gertruds Namen rufend. Aber keine Spur von der Anweſenheit der Geliebten ließ ſich endecken, bis ſchließlich ein bei der Erſtürmung der Burg gefangen genommener Knappe des Grafen, Harold auf Befragen mit aller Entſchiedenheit erklärte, daß ein Edelfräulein ſich auf der Burg nicht auf ge⸗ halten habe. ö Mit tiefer Trauer im Herzen kehrten Graf Herrenried und Junker Georg, nachdem die Burg Mit der Dee