20. M ewerbebenphg , müſſe du Geſcheint jeden Jrittwach und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 /K 20 75 155 0 ktartpnz mit illuſtirtem Anterhalkungsblatt 1 % 70 J excl. Poſtproviſton. 1 75 77 nem füt ti ferztichneſ 5 uburge General-Anzeiger für Ladenburg und Almgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Iuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Ruvolf Moſſe, G. e Dante un I den n en een en Erpedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., Melamen mit 20 Pf, berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. K 5 1 für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Rebaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenbur 1885 0 155 100 Nr. 53. Samstag, den 4. Juli Urdgz 1 Wr —ͤ — — 5 — —— — en ſind 1 Bolitiſches. ungen hin gerechtfertigt und es fällt damit zugleich Berlin, 30. Juni. Die „Nd. A. Z.“ teilt „cbauer dun i ik, der Kaiſer habe dem Sultan einen prachtvollen 1 Nido h Merer⸗Zug Trakehner⸗Füchſe aus dem kaiſerlichen 0 Marſtall zum Geſchenke gemacht. General Hobe Paſcha i ſei beauftragt, die Pferde von hier nach Konſtanti⸗ tt, de ge nopel zu überführen. Berlin, 29. Juni. Nach durchaus zuverläſ⸗ igen Nachrichten hat man ſich in Paris in jüngſter Zeit dem Plane zugewendet, an Stelle der internatio- nalen Induſtrieausſtellung im Jahre 1879 eine natio⸗ nale zu veranſtalten. Bekanntlich hatte das fran⸗ öliſche Miniſterium ſchon vor einiger Zeit in Rück⸗ licht auf die Finanzlage der Republick und die un⸗ ſicheren politiſchen Zuſtände in Paris einſtimmig beſchloſſen, die Entſcheidung, ob überhaupt die Aus⸗ stellung ſtattfinden ſolle, bis zum Ende dieſes Jahres gufzuſchieben. Dieſelben Gründe laſſen jetzt den Man der nationalen Ausſtellung in den Vordergrund treten. Man ſieht ein, daß es bedenklich ſei, den öffentlichen Mitteln die ganz bedeutend höheren Koſten der internationalen Ausſtellung zuzumuten, ohne daß man in einem entſprechend höheren Nutzen den noͤ⸗ tigen Ausgleich bieten kann. Man ſieht aber nament⸗ lich auch ein, daß das Jubeljahr der franzöſiſchen Revolution am wenigſten geeignet iſt, die monar⸗ chiſchen Staaten Europas zu einer Ausſtellung der loſtbarſten Leiſtungen ihres Gewerbefleißes in Paris einzuladen. Ganz beſonders bedenklich muß es der franzöſiſchen Republik erſcheinen, den deutſchen Aus⸗ ie Zrugniſf a 1 Polizeibehhehn und Bedianzch en. ung, den ung ſeſchlecht, An fe, Jiegen be 9 die Feige — 115 gten eiderſchrinſt, der Hauptgrund, welcher bisher gegen die deutſch⸗ nationale Gewerbeausſtellung 1888 geltend gemacht werden konnte, fort. Braunſchweig, 30. Juni. Bei der heu⸗ tigen Landtagseröffnung erklärte Staatsminiſter Graf von Görtz, die Landesregierung habe ſich veranlaßt geſehen, den Landtag heute einzuberufen, um dem⸗ ſelben wichtige, die Thronfolgeangelegenheit betreffende Mitteilungen zu machen. Dieſe Mitteflungen ſeien größtenteils derart, daß ſie wenigſtens für jetzt noch der Oeffentlichkeit entzogen werden müßten. Im Auftrage der Landesregierung ſtelle er den Auftrag, die Sitzung in eine vertrauliche zu verwandeln. Die Verhandlungen werden demgemäß unter ſtrengſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt. Braunſchweig, 1. Juli. Das „Braun⸗ ſchweiger Tageblatt“ teilt über die geheime Sitzung des Landtages mit: Es habe ſich darum gehandelt, die Stellung des Landtags zu dem bekannten preußi⸗ ſchen Antrage im Bundesrate feſtzuſtellen und die Anſicht der Verſammlung bezüglich des Verhaltens Braunſchweigs bei der Abſtimmung im Bundesrate zu hören. In letzterer Beziehung habe der Landlag dem Regentſchaftsrate vollſtändig freie Hand gegeben. Staatsminiſter Graf v. Görtz⸗Wrisberg habe darauf eine Anzahl, Aktenſtücke verleſen, welche viel neues Material zur Begründung des preußiſchen Antrages enthalten haben ſollen. In glänzender Weiſe ſoll der Miniſter unter dem lebhaften Beifall der Ver⸗ ſammlung das Miniſterium und deu Regentſchafsrat gegen die bekannten Angriffe der Welfen gerechtfertigt haben. Nachdem ein Mitglied einige Bedenken gegen den Commiſſions⸗Antrag erhoben hatte, verlas Graf Görtz⸗Wrisberg ein Aktenſtück, deſſen Inhalt eine überaus große Wirkung auf die Abgeordneten aus⸗ geübt haben ſoll. Das Reſultat war, daß der Landtag einſtimmig den Antrag der ſtaatsrechtlichen Commiſſion annahm, der dahin geht, daß ſich der brannſchwei⸗ giſche Landtag mit dem von Preußen an den Bun⸗ desrat geſtellten Antrag vollſtändig einverſtanden erklärt. Verſchiedenes. z Mannheim, 1. Juli. Der „Veloci⸗ pediſten⸗Verein Mannheim“ wird kommenden Sonntag den 5. dſs. ſein „2. Velociped⸗Wettfahren“ abhalten. Die hübſche Fahrbahn befindet ſich in der Nähe des Schießhauſes; für die Zuſchauer iſt eine große, etwa 800 Perſoneu faſſende Tribüne bereits erbaut und wird ſolche mit einem Schutzdach verſehen werden, Neben derſelben befindet ſich eine Reſtauration. An⸗ meldungen auswärtiger Velocipediſten, welche an dieſem Wettfahren Teil nehmen werden, find ſchon zahlreich eingelaufen und werden die Städte Berlin, Chemnitz, München, Nürnberg, Koln, Maniz, Frank⸗ furt, Kaiſerslautern, Homburg, Offenbach, Darmſtadt, Heidelberg, Pforzheim, Karſsruhe, Speier, Franken⸗ thal ꝛc. vertreten ſein. — Während des Wektfahrens wird die Kapelle des 1. Bad.⸗Leib.⸗Drag.⸗Regts. konzertieren. — Karlsruhe, 30. Juni. Die Herbſt⸗ übungen des 14. Armeecorps werden in dieſem Jahre am 22. Auguſt beginnen und zwar zunächſt die Brigade⸗ und Dipiſionsmanöver, welchen vom 8. September die Manöver des concentrierten Armee⸗ korps zwiſchen Karlsruhe, Ettlingen und Pforzheim folgen werden. Während die 29. Diviſion, beſtehend aus dem In.⸗ Regimentern 112. 113, 114, und 17 mit den Dragoner Regimentern 14 und 21 und mit dem Feldartillerie⸗Regiment 30 zwiſchen Emmendingen und Achern üben wird, finden im 1 reib- und bn, ſtellern die Bürgſchaft zu leiſten, daß ſie ſelbſt und gaht ihre Ausſtellungsgegenſtände nicht durch den Deutſchen⸗ Trani haß der Pariſer Bevölkerungsmaſſen beläſtigt oder e gor geſchädigt würden. Jedenfalls iſt der Plan, die tern, Kiter Porifer Ausſtellung 1889 in den Grenzen einer wöhnlich u bokjonal⸗franzöſiſchen zu halten, nach allen Richt⸗ dieſelben 0 Namenlos. „, ſowie N Romantiſche Erzählung von . Homberg. ligt beeh Zu dieſem Zwecke hatte ſich der Reichsgraf die Bundesgenoſſenſchaft mehrerer Reichsgrafen und Frei⸗ heren der Nachbarſchaft erworben. Bei dieſen nun heftig anbrennenden Fehden lernte er Georg noch mehr als einen für Recht und wahre Ritterſitte ein⸗ rann ſtehenden treuen Genoß ſchätzen, und dieſer nahm in der That in ſehr ruhmvoller Weiſe Teil an ver⸗ ig be. ſchiedenen kleineren Kämpfen, der junge Held ſchien N. 1 ſchon jetzt erfüllen zu wollen, was ſein Gaſtgeber 5 ihm prophezeite. Es war ihm gelungen zwei jener dhäuſet widerſpenſtiſchen ſchleſiſchen Ritter im Kampfe zu und 5 überwinden. rantpel deinen Endlich herrſchte auch wieder ein fröhliches Leben auf Schloß Felſeck, wo man über den Aus⸗ gang des Kampfes oft in Sorge geweſen. . L de Der Reichsgraf war mit Junker Georg endlich . wieder heimgekehrt aus der Fehde, die faſt während 5 f des ganzen langen Winters den Reichsgrafen und tallel ſeine Leute den kriegeriſchen Anſtrengungen und 10 Stropazen ausgeſetzt hatte. Die ſchleſiſchen Ritter mäßige f waren geſchlagen worden und zurückgewieſen in die schein, fel rechtlichen Schranken. Noch immer wurde Georg von ſeinen Gaſt⸗ freunden Feſeck feſtgehalten, trotzdem der Reichsgraf elbeg / Ju n nebſt ſeiner Gemahlin Beſorgnis hegten wegen Hil⸗ degard, die im Stillen eine Leidenſchaft für den ſchöͤnen Junker in ihrem Herzen Raum gegeben hatte. — Es war an einem herrlichen Maientage in den Vormittagsſtunden, als die Gemahlin des Reichs⸗ grafen in dem Schloßgarten mit Tochter Hildegard ſpazieren ging. Trotz des prächtigen Frühlings⸗ wetters und der Reize der ſie umgebenden Natur, ſchienen die beiden Frauen in melancholiſches Nach⸗ denken verſunken zu ſein. Hildegard blickte öfter faſt wehmutsvoll zu der Mutter auf und über das Antlitz der Gräfin, das noch immer ſchön, obgleich dieſe nicht mehr jung war, glitt von Zeit zu Zeit ein bitteres Lächeln. „Das iſt wirklich ſehr trübſelig, meine geliebte Tochter, und mein Herz wird mir recht ſchwer bei all' dieſen Gedanken,“ begann jetzt wieder die Gräfin. Hildegard fuhr ſich mit ihrer feinen Hand über das Antlitz, gleichſam als wolle ſie etwas Un⸗ angenehmes von ſich abwehren. ſie der Mutter: „Und wenn ich ihn nicht ſo ſehr lieb hätte .. . . O, warum mußte Junker Georg das thun! Aber ich kann es nicht ändern, ich muß ihn lieben, und werde ihn ewig lieben.“ Bei dieſen leidenſchaftlichen Worten trat ein flammendes Rot auf die Wangen des anmutigen Dann entgegnete mengefügte Bank nieder. Burgfräuleins, und die Blicke der neben ihr ſchrei⸗ tenden Mutter verrieten Beſorgnis. „Aber bedenke, mein Kind,“ fagte die Gräfin nach einem beiderſeitigen minutenlangen Schweigen. „Junker Georgs Abkunft iſt in ein dichtes Dunkel gehüllt. Und wenn ſeine Eltern nun keine Edlen geweſen ... Und dann denke wohl an die Hand⸗ lungsweiſe des Erziehers und Wohlthäters Georgs, des Grafen von Herrenried. Es iſt einer der beſten und treueſten Freunde Deines Vaters, und und ein edler hochherziger Mann. Aber er gab ſeine Tochter Gertrud dem Junker Georg nicht, weil dieſer namenlos und ſeine Abkunft nicht zu erforſchen. Und wir, die aus dem reichsgräflichen Geſchlecht derer von Feſeck und im hohen Anſehen bei'm Kaiſer und den Fürſten ſtehen, ſollen dennoch einem Unbekannten die Hand unſerer Tochter geben In den Zügen der Gräfin drückte ſich der ganze Stolz aus, den die Angehörigen ritterlicher Geſchlechter in der Regel zu beſitzen pflegen. Hildegard fand keine Worte der Entgegnung und ſchaute trübſeligen Blickes zu Boden und auf ihrem Antlitz war der Kummer einer unglücklich Liebenden zu leſen. Die beiden Frauen waren an der Laube, die in eine Ecke der Gartenmauer hingebaut war und jetzt noch kahl und veroͤdet ausſah, angekommen. Die Gräfin und Hildegard traten in die Laube und ließen ſich auf die aus rohen Brettern zuſam⸗ Die Unterhaltung war