Regierungen Großbritanniens und Deulſchlands iſt über die Grenzen der Beſitzungen der beiden Länder in Neu⸗Guinea, wo die 8. Parallele ſüdlicher Breite die Küſte durchſchneidet, bildet die Küſtengrenze, und die unten beſchriebene Linie bezeichnet die Inland⸗ grenze der reſp. Territorien: — Auslaufend von der Küſte in der Nähe von Mitre Rock unter der 8. Parallele ſüdlicher Breite, und dieſer Parallele bis u dem Punkte folgend, wo ſie von dem 147. Grade öſtlicher Länge durchſchnitten wird, dann in einer geraden Linie in nordweſtlicher Richtung ſich nach einem Punkte ziehend, wo die 6. Parallele ſüdlicher Breite den 144. Grad öſtlicher Länge durchſchneidet. und fortlaufend in weſt⸗nord⸗weſtlicher Richtung nach dem Durchſchnittspunkte der 5. Parallele ſüdlicher Breite und dem 141. Grade öͤſtlicher Länge. Die britifchen Beſitzungen liegen ſüdlich von der in dieſer Weiſe definierten Linie und die deutſchen nördlich. Die britiſchen Beſitzungen werden nicht Long⸗Island, oder Rock⸗Island, oder irgend welche nördlich der 8. Parallele ſüdlicher Breite an Neu⸗Guinea angren⸗ zenden Inſeln in ſich ſchließen.“ Newyork, 20. Juni. Der formelle Empfang von Bartholdis Statue der Freiheit, welche hier am 17. d. an Bord des franzöſiſchen Transportdampfers „Iſere“ ankam, fand heute bei berrlichem Wetter ſtatt. Ein Aufzug von amerikaniſchen Kriegs⸗ und Handelsſchiffen, an welchem ſich auch die franzöſiſche Fregatte „Flore“ beteiligte, eskortierte den „Jſere“ von der unteren Bucht nach der Bedloeinſel. Wäh⸗ rend des Zuges ſpielten Muſiklapellen und von den Batterien des Forts wurden Salutſchüſſe abgefeuert. Die auf der Rhede befindlichen Dampfer ließen ihre Pfeifen ertönen, und die Volksmenge, welche ſich an den Ufern und im inneren Teile der Stadt einge⸗ funden hatte, jubelte begeiſtert. Die Stadt ſowie die Schiffe prangten im Flaggenſchmucke. Der Bür⸗ germeiſter, die ſtädtiſchen Beamten und andere Per⸗ ſonen von Auszeichnung, begleiteten die Flottenes⸗ korde, nachdem die „Iſere“ auf der Höhe der Bed⸗ loeinſel Anker geworfen, landeten die franzöſiſchen Marineoffiziere und wurden, geführt von Admiral Lacombe, von den ſtädtiſchen Vehörden empfangen. Dann wurden ſie durch eine Abteilung der natio⸗ nalen Staatsgarde durch den mit Schauluſtiger dicht beſetzten Broadway nach dem Stadthauſe geleitet, wo ein Gabelfrühſtück ſerviert wurde. Großer En⸗ thuſiasmus herrſcht unter der Einwohnerſchaft. WVerſchiedenez — Ladenburg, 23. Juni. Die hieſige Gemeinde erſteigette geſtern um den Preis von 15,000 Mark das evangeliſche Schulhaus dahier um ein Spital darin zu errichten. — Mannheim, 22. Juni. Das Bank⸗ geſchäft W. H. Ladenburg und Söhne in Mann- heim feierte geſtern das 100 jährige Jubiläum ſeines Beſtehens. Zur Erinnerung dieſes Tages haben die derzeitigen Ebefs des Hauſes eine Stiftung im Betrag von 25,000 Mk. als Zuſtiflung der bereits beſtehenden Seligmann⸗Julie und Leopold⸗Ladenburg Stiftung errichtet. Von dem Großherzog traf ein Kabinetsſchreiben ein, worin die Jubelfeier in warmen, und anerkennenden Worten beglückwünſcht wird, ebenſo ein Schreiben von dem Großb. Staatsmini⸗ ſterium, welcher die nicht zu unterſchätzenden Ver⸗ dienſte aller Angehörigen des Hauſes um das ganze Land hervorhebt und den Dank der Staatsbehörde dafür zum Ausdrucke bringt. — Mannheim, 22. Juni. Schwurgericht. Unter dem Vorſitze des Landgerichtsdirektor Baſſer⸗ mann nahmen heute vormittag 9 Uhr die Sitzungen des 2. Quartals ihren Anfang. Nachdem durch Namensaufruf das vollzählige Erſcheinen aller Ge⸗ ſchworenen konſtatiert und dieſen, ſeitens des. Herrn Vorſitzenden, die notwendige Rechtsbelehrung erteilt worden war, trat man in die Verhandlungen ein. Den 1. Fall bildete die Anklage gegen den verhei⸗ rateten 47jährigen Taglöhner Valentin Edinger von Heddesheim wegen Totſchlag, begangen an dem fril⸗ heren Polizeidiener Klemm von da. Die Anklage iſt durch Herrn Staatsanwalt Duffner vertreten und ols Gerichtsſchreiber Herr Sekreteriatsaſſiſtent Mechler— Die Staafsanwaltſchaft bezeichnet die That als eine ebenſo rohe, als feige und hatte die Verteidigung, welche Herr Anwalt Reinhard übernommen hatte, in der That auch einen harten Standpunkt. Die Geſchworenen, welchen 2 Fragen, nämlich ob ein Totſchlag oder eine Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode hier vorliege, vorgelegt werden, entſcheiden ſich für die letztere und ſchließen mildernde Umſtände aus ſo daß eine 4jöhrige Zuchthausſtrafe und die Koſten gegen ihn erkannt werden. — 2. Fall. Die ledige 35jährige Dienſtmagd Angelika Wamſer von Rauen⸗ berg nimmt wegen Kindsmords die Anklagebank ein. Die Angeklagte war letztes Jahr bei Landwirt Oet⸗ tinger in Breitendill in Dienſt, wurde aber an Mar⸗ tini entlaſſen. Am 13. Februar d. J. gebar ſie auf freiem Felde bei Sachſenhauſen (Bez. Mosbach) ein und der Naſe ſowie durch Druck auf dieſelben er⸗ ſtickte. Dieſe Anklage wurde durch Herrn Staats. anwalt Dürr aus Mosbach vertreten und wird die durch Herrn Dr. Keim verteidigte Angeklagle, weſche geſtändig iſt, zu einer Zuchthausſtrafe von 4 Jahren und den Koſten verurteilt. — Schwetzingen. 18. Juni. Es wird von glaubwürdiger Seite mitgeteilt, daß die Gemeinde Neckarau auf deren Wunſch vom 1. Oktober d. Js. zum Bezirk Mannheim eingeteilt werden wird, Ez wäre dies für den Bezirk Schwetzingen ein großer Verluſt, ſowohl in der Bevölkerungszahl, als z Gerichts- und Berkehrsweſen. — Aus dem öſtlichen Unterlande ſchreſh man dem „B. T.“ Der Landwirt R. K. hal ein ſehr anhängliches Pferd, von dem er ſich gar nicht zu trennen vermag, wie folgender Fall beweiſt. Die⸗ ſes Pferd, welches bereits ein ehrwürdiges Alter guf⸗ weiſt und von dem Feuer ſeiner Jugend nichts als eine permanente Müdigkeit und Schläfrigkeit aufweiß, wurde mit einem anderen ſteifbeinigen Genoſſen ber⸗ kauft und der Landwirt behalf ſich eine Zeit lang mit Ochſen. Als ihm aber die Ochſenwirtſchaft nicht mehr behagte, begab er ſich auf einen bayeriſcheg Pferdemarkt und kauft dort ein Paar edle Rappen, von deren Geſchäftseifer er ſich ſchon eine hohe Vor⸗ ſtellung machte. Zu Hauſe mit den Thieren ange⸗ kommen, wollte ſein Sohn in dem einen Pferd einen vertrauten Bekannten entdecken, nur genierte ihn noch die ſchwarze Farbe. Kaum aber entſtieg die Rofinonſe nach dem Baden den Fluten, ſo präſentierte ſe ſich im hellſten Glanze. Die Schwärze war berſchwundeg und zu ſeinem Schrecken gewahrte nun der Lang mann auf einmal, daß er ſeinen alten Gaul um den dreifachen Preis wiedergekauft habe. — Simla, 21. Juni. Der Verluſt an Men ſchenleben infolge des Erdbebens in Kaſchmir iſt jeh amtlich auf 3881 angeſchlagen; außerdem ſind eig 70000 Häuſer zerſtört word n. — (Mittel gegen Fliegen.) Die eh ſcher benützen gegen die läſtigen Fliegen in der heißen Jahreszeit das ſogen. Lorbeeröl, das den Fliegen ſehr zuwieder iſt. Die Metzger beſtreichen mit dieſem Oel die Kloͤtze und Bretter auf denen das Fleisch liegt. In Wien, wo ſich große und ſaubere Fleiß ſcherlokale befinden, hat man dieſes Oel in die weiß Farbe gemiſcht und mit dieſer die Wände des h dens beſtrichen. Eine Fliege ſoll ſeit jener Ze lebendes Kind weiblichen Geſchlechts, welches ſie als⸗ bald nach der Geburt durch Zuhalten des Mundes ſich in dem angeſtrichenen Räumen nicht mehr habe ſehen laſſen. — gulden war mein Leben feil!“ Es iſt die höchſte Zeit, daß ich das Schloß und dieſe Gegend verlaſſe, wo mir von Freunden und Dienern ſo großes Un⸗ heil drohte. Dir, elender Kunibert bin ich eigent⸗ lich Dank ſchuldig;. daß Du mich beim Grafen ver⸗ raten und verleumdet haſt, denn ſonſt lebte ich noch ruhig neben falſcher Freundſchaft und ihren gedung⸗ enen Mördern. „Gnade, Gnade, Herr Junker!“ ſtöhnte Kunibert wieder. „Dich kann Nimand begnadigen,“ erwiderte Georg rauh. „Du biſt ein Diener des edlen Grafen von Herrenried, gilſt leider ſogar viel bei ihm; in dieſem Dienſte kann ein Meuchelmoͤrder nicht bleiben. Der Grundzug Deiner Seele iſt auch ein falſcher, Du biſt ſchon ſehr lange ein boſer Menſch geweſen, Kunibert, ich wußte es ſchon ſeit Jahren, aber die Gunſt, die Du beim Grafen genoſſeſt, ſicherte Dir immer noch Deine Stelle. Damit iſt es nun vorbei, ich werde Dich als Gefangenen auf das Schloß bringen und der Graf ſoll noch heute erfahren, was für einen treuen Diener er an ſeinem Jäger Kuni⸗ bert hatte.“ „Das werdet Ihr nicht thun, entgegnete da⸗ rauf Kunibert mit dem Ausdrucke des Entſetzens in in ſeinem Geſichte „Das iſt mein ſicherer Tod, der Graf bringt mich an den Galgen oder läßt mich gar auf's Rad flechten.“ „Dieſe Strafe verdienſt Du auch,“ erwiderte Georg ruhig: „Ein Diener, der langjähriges Ver⸗ trauen durch Meuchelmord an Perſonen, die zum Hauſe ſeines Herrn gehörten, belohnt, kann nicht auf Gnade rechnen, das wäre ein ſchlechtes Exempel für andere Schurken und Verbrecher.“ „Ach, Ihr werdet mir noch einmal verzeihen,“ ſchrie Kunibert verzweifelnd und ſtieren Auges. Galgen und Rat habe ich noch nicht verdient, ich war ſonſt immer ein treuer Diener, ja ein guter Menſch!“ „Ja ich hab' es erfahren,“ antwortete der Junker kalt, „ wohl jetzt, als Du mir das Leben nehmen wollteſt oder früher, wo Du arme Holzhauer, deren Vorgeſetzter Du warſt, um ihren ſaueren Lohn betrogſt und ſie noch hinterher als Felddiebe ver⸗ dächtigt haſt. Der Graf glaubte Dir damals leider mehr als anderen Leuten, Doch ich kenne Dich und wußte es beſſer, Du warſt immer ein Erzſchurke und haſt wahrſcheinlich viel Miſſethaten auf dem Gewiſſen.“ Kuniberts Geſicht wurde bei dieſen Cröffnungen erdpfahl und er fühlte, daß er verloren war, daß er an den Galgen mußte, wenn ihn Georg auf's Schloß brachte und beim Grafen Herrenried ſeine Schandthaten aufdeckte. Wie eine dämoniſche Ver⸗ zweiflung kam es da plötzlich über den Jäger. Er richtete ſich mit gewaltigem Ruck halb auf und ſchrie in die Nacht hinaus: „Ich will nicht an den Galgen! Ihr werdet es auch nicht fertig bringen, Herr Junker! Entweder laßt Ihr mich fliehen oder einer von uns ſtirbt hier am Platze!“ Mit einer erneuten kräftigen Bewegung hatte ſich Kunibert jetzt vollſtändig erhoben und ſtand wieder drohend vor dem Junker. Dieſer hatte aber blitzſchnell ſein Schwert gezogen und war im Be⸗ griff den tollkühnen Verbrecher niederzuhauen. Da packte dieſen jählings die Angſt und er ergriff die Flucht. Georg rannte im Zorne hinter ihn her, konnte ihn aber nicht gleich einholen, weil er das Schwert in der Rechten und große Sporen an den Füßen hatte. Trotzdem verfolgte Georg den Fliehenden aber hartnäckig, den er mußte befürchten, daß in der dunkler werdenden Nacht und im Walde der verbrecheriſche und rachſüchtige Kunibert einen neuen Anſchlag gegen ihn ausführen würde. Der Fliehende hatte ſeinen Weg rückwärts ges nommen, wo der Wald endete und in hügeligen Boden der Bergbach ſeine reißenden Fluten ergo, Dort wurde Kuniberts Vorſprung kleiner und der Junker kam ihm immer näher. Ein Blick, den der Flüchtling rückwärts wandte, überzeugte ihn auch, daß er bald eingeholt ſein und in feines Gegners Hände fallen würde. Da wagte der verfolgte Verbrecher das Neil ßerſte. Er machte auf ſeiner Flucht plötzlich einen Bogen und wandte ſich dem ſteilen Uferrande dez Bergbaches zu, den er überſpringen und ſich dieſe Weiſe ſeinem Verfolger durch eine Tollkühnheh entziehen wollte. Keinen Augenblick zauderte der verzweſfelte Kunibert, als ſeine Füße den hohen Uferrand des Baches erreicht hatten und mit einem mächtigen Sprunge verſchwand er vor den Augen Georgs. Doch dieſer, der bereits dicht hinter Kunde war, ſah jetzt was der Flüchting in ſeiner Pollen heit angerichtet hatte. Es war eine Unmöglich te an dieſer Stelle, wo der Bach breit und reißen und von hohen, ſchraͤg abſtehenden Ufern umgeben war, durch einen Sprung das jenſeitige Ufer z erreichen. Kunibert war zu kurz gesprungen u hatte kaum mit den Händen den unterſten, fleſſeg, Teil des jenſeitigen Ufers berührt, konnte ſich düz nur einen Augenblick halten und ſtürzte daun nich wärts in den Bergbach, in deſſen reißenden Flaeg er verſchwand. ö 0 (Fortſetzung folgt.) f ge bon K lale 1 5 22 hin een en im r Hur unterhalb d. re und ober en Auweſens n geſaltet. 8 Hodenden mu hen bekleidet ſei. lungen gegen r traf zufolge ben 5. Juni 188 Pürgermeiſteramt : A. Huben. — ( — Tanntmachu 1733. Die Orte 5 zn Reinigung D Personen, w g 7 Ab. e der 0 borhröt vom 3. n 015 1 t eiue i Wetter anhält Scheheil, Bequem A anf öffentliche bir: hiermit a in der Früh bis längſtens . Oetholung dirſer 8 Lal 10 anf N hit Ahrend des abends Aarburg, den 29. Ma lirgermeiſteramt A. Huben. ese Nahnungska e virſcaft, ländl. 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