in Alderigue ein. Dort ſind 159 Cholerafälle vor⸗ gekommen, wovon 59 mit dem Tode endeten. Seit dem Ausbruch der Seuche wurden 342 Per⸗ ſonen geimpft, wovon 3 erkrankten, aber nur eine ſtarb. Portugal hat den aus Spanien kommenden Reiſenden eine Quarantäne von 7 Tagen auferlegt. Paris, 15. Juni. Admiral Courbet iſt ge⸗ ſtorben. Mehrere Blätter erſchienen deshalb mit Trauerrand. Die Regierung ethielt die Nachricht zuerſt von der Familie des Verſtorbenen, Der Admiral ſtarb in Mathu an der Mündung des Minfluſſes. Die Todesurſache war eine Leberkrankheit, an welcher der Admiral ſchon längere Zeit litt und die durch den Aufenthalt auf der See tötlich geworden war. Verſchiedenes. — Ladenburg, 15. Juni. Am Sonntag, 21. Juni, nachmittags 3 Uhr ſindet in Mannheim im neuen Rheinhafen die 7. oberrheiniſche Regatta ſtatt. Es beteiligen ſich daran nachſtehende 18 Ruder · geſellſchaften: Cölner Ruderklub, Fraukfurter Ruder⸗ flub, Frankfurter Rudergeſellſchaft „Germania“, Frankfurter Rudergeſellſchaft „Sachſenhauſen“, Frank⸗ furter Ruderverein, Heilbronner Rudergeſellſchaft „Schwaben“, Hoͤchſter Ruderklub „Naſſoy a“, Mainzer Ruderverein, Mannheimer Rudergeſellſchaft, Ober⸗ rader Rudergeſellſchaft, Speyerer Rudergeſellſchaft, Straßburger Ruderverein, Wormſer Rudergeſellſchaft, Würzburger Ruderverein, Ludwigshafener Ruderverein, Mannheimer Ruderklub, Mannheimer Ruderverein Nach der Regatta iſt Preisverteilung mit Bankett im Stadtpark. Während der Regatta, ſowie im Stadtpark: Konzert. Eintrittspreiſe zur Regatta: Tribüne Mk. 2., I. Platz Mk. 1., II. Platz 50 Pf. à Perſon. Ohne Karte iſt der Zu⸗ tritt nicht geſtattet. — Heidelberg, 18. Juni Als Ertrag der bis jetzt geſammelten und gezeichneten Gelder für das Jubiläum ſind bis jetzt ſchon über 70,000 Mk. dem Ausſchuß zur Verfügung geſtellt. Dieſe Summe wird aber allein durch den hiſtoriſchen Feſtzug ver⸗ ſchlungen werden und ſind deshalb weitere namhafte Beiträge ſehr erwünſcht. Der von Herrn Profeſſor Hoff in Karlsruhe arrangierte Feſtzug ſoll in 8 Hauptgruppen zerfallen, welche die Stiftung der Univerſität, den Einzug Friedrich des Siegreichen, die Zeit Otto Heinrichs, die Blüte der Pfolz im 16. Jahrhundert, den Hochzeitszug Friedrich V. mit Eliſabeth von England, das Elend des 30 jährigen Kriegs, eine fürſtliche Jagd und die Wiederherſtellung „Amicitia“. der Univerſität durch Großherzog Karl Friedrich ver⸗ anſchaulichen. Mehr als 600 Perſonen und 200 Pferde werden Verwendung finden und find die meiſten Gruppen ſchon in feſten Händen; insbeſon⸗ dere haben ſich bie ſtudentiſchen Korporationen be⸗ eifert einen großen Teil zu übernehmen. 5 Heidelberg, 13. Juni. Ein ſich hier in den beſten Kreiſen bewegender, gewiſſer Doktor Lallet, welcher durch Schreiben anonymer Briefe in eine der geachteſten hieſigen Familien großes Unheil brachte, hat, abgeſchnitten von allen freundſchaftlichen amtlichen und geſelligen Verbindungen, Heidelberg piötzlich verlaſſen und iſt man über deſſen unlauteres Gebahren allgemein entrüſtet. — Aus Vruch ſal, 13. Juni, wird ge⸗ ſchrieben: In einem der Steinbrüche des Herrn Architekt Lößlin verunglückte geſtern abend gegen 5 Uhr ein Taglöhner, namens Adam Bacher aus Forſt Demſelben wurde durch ein unerwartet ſich ablöſendes Felsſeück beide Beine und der Unter⸗ leib gegen einen Steinblock gequetſcht und erlitt er hierbei ſo ſchwere innerlich: Verletzungen, daß er ſchon nach einer Stunde ſeinen Geiſt aufgab. Der Verunglückte war 36 Jahre alt und verheiratet. — Aus Baden, 13. Juni. Am 9 ds. nachts brannte der große Bauernhof des Joſ. Göp⸗ pert im vorderen Gaisberg, Gem. Schweighauſen, A. Ettenheim gänzlich nieder. Das Feuer entſtand auf der Heubühne, die Kinder konnten gerettet werden, die 72 Jahre alte Großmutter, Ehefrau des Altbür⸗ germeiſters Göppert kam in den Flammen um. Am 10. d. fand man den Schädel und ſonſtige Ueber⸗ reſte der unglücklichen Frau, die ſich ſchon in Sicher⸗ heit befunden hatte, aber in's brennende Haus zurück⸗ gegangen wer, um die Schweineſtälle zu öffüen. Verbrannt ſind weiler 33 Schafe, 6 Rinder, 4 Schweine und zahlreiches Geflügel. Der Hofbauer iſt mit Fünftel und Fahrniſſen verſichert. — Palermo, 11. Juni. Ein intereſſanter Prozeß wird gegenwärtig vor dem Aſſiſenhoſe in Palermo verhandelt. Es handelt ſich um die Mitglieder jener Bande von Briganten, welche im Frühjahre 1882 Notarbarolo, den Generaldirektor des „Banco di Sicilia,“ gefangen nahmen. Die⸗ ſelbe Bande war es geweſen, die im April jenes Jahres einen Ueberfall auf den von Caltaputudo nach Cerda fahrenden Poſtwagen ausübte, der Geldbeträge im Geſamtwerte von 30,000 Lite mit ſich führte. Dabei wurde der Kutſcher durch Ge⸗ wehrſchüſſe getötet, eiu Berſagliere und eines der Wagenpferde wurd n ſchwer verwunde die Geld werte aber Dank dem heldenmüttigen Beiſtande der Begleitmannſchaft gerettet. Wenige Tage ſputer wurde Notarbartolo, als er mit zwei Feldhültern einen ſeiner ländlichen Beſitze beſichtigt hatte, von fünf verkleideten Banditen, deren einer Karabiner, die anderen Berſaglieruniform anhatten, unter dem Vorwande, ſie wollten eine Reviſion ihrer Waffen⸗ päſſe vornehmen, angehalten, entwaffnet und ah den Fuß des Berges San Caligero in eine dunkle und tiefe Höhle abgeführt. Notarbartolo wurde feſtgehalten, die beiden Feidhüter dagegen wurden mit der Weiſung an ſeine Familie entſendet, ihr ein Löſegeld von 70,000 Lire abzuvexlangen. Der Gefangene wurde ſechs Tage ſpäter gegen Zahlung von 50.000 Lire wieder freigegeben. Die beiden Ueberfälle hatten auf ganz Sicilien einen einmuüt⸗ gen Ruf der Entrüſtung und Rache hervorgerufen und die Polizei machte ſich denn auch eifeigſt an die Verfolgung der Briganten. In einem Kampfe mit dieſen wurde der wackere Kommandeur der berittenen Sicherheitsmannſchaften getötet. Die Bande, welche jetzt des Richterſpruchs harrt, is 17 Mann ſtark. a [[Ein ſaurer Verdienſt.] Mek: „N, alter Freund, ſieht man Dich einmal wieder! Was haſt Du denn jetzt für eine Lebensstellung?“ Mullez „Ich bin Agent in Eſſig.“ — Meyer (mitleidsvoſſh; „Ach, welch ein ſauerer Verdienſt!“ — Rockkragen, die leicht ſchmutzig werdeg, kann man auf einfache Art ſehr ſchnell reinigeg, Man nimmt ein Stückchen Leinwand, taucht dieſes in Salmiakgeiſt und reibt damit den Kragen, ai ſich ein Schaum bildet, den Schaum entfernt man mit einem Meſſer, wilches feſt aufgedrückt wird, Dies wiederholt man mehrmals und zuletzt wird der Kragen mit reinem Waſſer gewaſchen. (Man ſei ſtets vorſichtig.) Alle, welche an dickem Blut und infolge deſſen an Hautausſchlag, Blutandrang nach Kopf und Bruſt, Hämorrhoiden etc, leiden, ſollten nicht verſäumen, durch eine Frühjahrs⸗Reinigun gskur, welche nur wenige Kreuzer pro Tag koſtet, ihren Körper friſch und geſund zu erhalten. Man nehme hierzu das beſte Mitte Apotheker R. Brandts Schweizerpillen. 5 Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Efiguel ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Name nezug R. Brandt's trägt. i Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigſten uner Einſendung des Betrags (à Schachtel M. 1.—) in Brief marken an die Apotheken in Ludwigshafen. 125 Georg wurde leichenblaß bei dieſer Anklage und erwiderte dann mit Feſtigkeit und bebenden Lippen: „Nur ein elender Verleumder konnte dieſe ebenſo ſchmachvolle als eine grundloſe Anklage gegen mich und Gertrud erheben, niemals hat eine un⸗ redele Leidenſchaft zu dem edelen Fräulein in mir gelodert. Gertrud iſt ganz unſchuldig und ich auch, wir können jeder Verleumdung trotzen.“ „Iſt aber an dieſer Geſchichte auch gar nichts wahr,“ fuhr der Graf forſchend fort, „beſteht auch zwiſchen Dir und Gertrud keine, wenn auch ehrliche, ſo doch gefährliche, hoffnungsloſe Liebe?“ Georgs Antlitz färbte ſich bei dieſer Gewiſſens⸗ frage tief rot, der ehrliche Junker hat das Lügen und die Verſtellungskünſte nicht gelernt und mit geſenktem Haupte ſtammelte er: „Ich bin unglück⸗ lich genug, dieſe Frage nicht verneinen zu können , „Alſo trifft meine Befürchtung doch zu,“ ent⸗ gegnete der Graf aufgebracht, „Du haſt eine ſträf⸗ liche, hoffnungsloſe Liebe in Gertrud für Dich ent⸗ facht, Du der erfahrene, kluge, ſittenſtrenge Georg, einer Jungfrau, meinem einzigen unerfahrenen Kinde gegenüber, deren Gemahl Du niemals werden darfſt, noch lannſt.“ flehte Georg. „Ich will kein Engel ſein, aber ich bin ein ehrlicher Mann und unſchuldig an der Liebe, die ich für Gertrud im Herzen trage. Der Gott, der unſere Herzen gemacht hat und die Liebe mit verborgenen Armen lenkt, wird Zeuge ſein, daß ich nie daran dachte, Gertruds Sinn zu be⸗ tbören. Wer hat mich in dieſes Schloß und in die Nähe des holdſeligen Fräuleins gebracht? Wer hat denn mit allgewaltiger Macht unſere Herzen in ſeliger 8 5 chen gibſt, „Ach richtet nicht ſo ſtreng, gnädigſter Herr“, der tiefgebeugte Junker hervor, b Harmonie empfinden laſſen, was edele Liebe iſt? Ich Aermſter habe dies ſicher nicht vollbracht, ich dulde und trage unter dieſm Zuſtande ohnedies ſchon genug.“ „O du unglückliches Verhängnis,“ klagte der Graf und rang die Hände. „Faſt wäre es beſſer geweſen, ich häkte Dich vor ſechsundzwanzig Jahren in Böhmens Wäldern verſchmachten laſſen als Dich zu retten und dann Dich, mich und meine Tochter nun ſo jammervoll unglücklich zu ſehen. Leider, leider kann ich an dieſem Verhängnis nichts ändern. Dich als meinen Sohn zu erklären, verbietet mir das Gelübte, daß ich meiner ſeligen Gemahlin einſt gab als Du noch ein zartes Knäblein warſt und meine Kinderloſigkeit mich geneigt machte, Dich zu adoptieren. Haute wie damals biſt Du nun noch namenlos und unbekannt nach Stand und Herkom⸗ men und verbieten die Sitte und Geſetze des Adel⸗ ſtandes durchaus die Vermählung Gertruds mit einem Manne unbekannten Herkommens. Das Glück und die Ruhe meiner Tochler, die ſicherlich ihren alten Vater nicht in das Grab ärgern will, verlangt übrig⸗ns, daß Du mein Schloß und die Umgegend für immer verläßt und mir außerdem das Verſpre⸗ daß Du jeden Verkehr mit Gertrud aufhebſt. Das Verhängnis iſt ſchon groß genug und ſoll es durch Dein längeres Verweilen auf Herrenried oder gar Deinen Verkehr mit Gertrud nicht noch ſchlimmer geſtaltet werden. Auf Georg wirkten dieſe Worte des Grafen zerſchmetternd und er wankte nach einem der hohen Lehnſeſſel, die an der Wand des Zimmers ſtand. n. „Mein Unglück iſt entſetzlich groß,“ hauchte „namenlos, eine heimatlos, das iſt viel für einen Menſchen. e ſchuldigt, daß ich mich auf dieſen Seſſel niedere mir ſchwanden ein wenig die Sinne, vor dem in glück, daß ſich vor mir aufthut.“ f Graf Herrenried, dem der unglückliche Weorg aufrichtig leid that, ſeufzte tief und wandle einen Augenblick das Antlitz ab, dann trat er aber Weorg 15 näher, faßte ihn bei der rechten Hand un agte: f „Die Looſe der Vorſehung müſſen kei werden, lieber Georg. Auch ich war ſchon fer als einmal in meinem Leben zum Tode bete und habe mich durch Vertrauen auf Gott wiede aufgerichtet. Ich hoffe, das wird auch Dir bergan ſein, wenn Du Vertrauen und Hoffnung nicht , läßt. Du mußt übrigens noch heute von dee Schloſſe ſcheiden, heute iſt dieſer Schritt noch her niger ſchmerzlich als morgen oder übermorgen, Auch für Gertrud iſt es beſſr. Nimm ein güte Pferd aus meinem Stalle, laſſe es ſatteln und alisrüßſen mit dem beſten Zeug, ebenſo rüſte Dich aus d nimm hier noch dieſen Beutel, er wird ſühr wache Woche Zehrgeld für Dich und Dein Pferd enhallen und ſuche Dein Glück in der weiten Welſ, ier meinem Schloſſe kann es Dir nie erblühen d erhälſt von mir noch einen Empfehlungsbrief, der Dir manchen guten Dienſt erweiſen dlleſte, den schicke ich Dir hinab in den Hof. Und aun lib wohl theurer Georg und werde glücklich, Ziehe abe Deine Straße, ohne von Gertrud Abſchied zu nehmen das gute Kind ſoll nicht in Beſtürzung getgzen, Dein Scheiden von Schloß Herrenried braucht do, läufig weiter Niemand zu wiſſen als ich und Du; (Fortſetzung folgt.)