en: nur mt ö nöbeſg a . 55 0 kn badischen Salle uf Alten, Fun mit Wuth 0 mum ben Agen e Nele ihres bud iſtsbetriebs ieh te, Penſionen . a e die d. 5 ſſe der Unletoffz lüge ae ſchon ſeit l. A Ipril l. J. ic u ſiger Gemeinde khh eim Mangel ting g flommens bezogen ute an biz zun Aan tig oder in ve Erſcheint jeden Mittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 &“ 20 Mit illuſtirtem Anterhaltungsblatt 1 % 70 J exel, e 15 Znſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Erbedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ena Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ „Anzeigen mit 6 P., Bei größeren Aufträgen Rabgttbewillſgung, Rerlamen mit 20 Pf, berechnet. Nr. 44. „ Tolitiſches Berlin, 1. Juni. Zu Anfang dieſes Jahres bing der politiſche Himmel voller dunkler Gewitter⸗ wolken, und man mußte fürchten, daß mit Beginn des Sommers wieder einmal ein tüchtiges kriegeri⸗ ſches Unwetter über die Welt hereinbrechen werde. Meſe Befürchtungen krafen nicht ein, die verhäng⸗ Msvollen Wolken zerteilten ſich mehr und mehr. Jetzt die heiße Sommerszeit mit Macht hereingebrochen und es ſcheint, als ob die Ruhe und Schläfrigkeit, welche ſich der ganzen Natur bemächtigt hat, ſich guch in der politiſchen Welt geltend machte und allen Skreit erſtickt. Seit langem waren die Friedens⸗ ausſichten nicht ſo günſtig wie jetzt. Die brennende Grenzberichtungsfrage in Afghaniſtan iſt in den Sumpf langwieriger Unterhandlungen gezogen, und wird für's erſte kein Unheil mehr anrichten. Im Sudan haben die Engländer dem Kriege durch eine glänzende Relirade ein Ende gemacht und in Kanada verläuft der ſo großartig begonnene Aufſtand der Meſtizen im Sande, weil ihr Anführer von den Engländern kwiſcht und gefangen geſetzt worden iſt. Was jetzt noch die Welt beſchäftigt, ſind politiſche Fragen zwei⸗ ten und dritten Grades. Was kümmert es uns viel, 0b die füdamerikaniſchen Truppen ſich wieder einmal in den Haaren liegen, ob Italien im Sudan als Englands Erbe auftreten will, und ob Frankreich noch einige Jahre mit China über die Friedens be⸗ dingungen verhandelt! Etwas mehr Intereſſe hat für Deutſchland die Noldnialpolitik. In der verfloſſenen Woche war das Augenmerk namentlich auf Oſtafrika gerichtet, wo der Beherrſcher von Zanzibar ſich unfreundlich gegen die Deutſchen benimmt. Die deutſche Regierung wil jetzt verſuchen, ob ſie ſeinen geringen Reſpekt bor den deutſchen Intereſſen nicht durch die Statio⸗ Rudolf Moſſe, G Wittwoch, den 3. Fun nierung eines Kriegsgeſchwaders im Hafen von Zan⸗ zibar etwas erhöhen kann. Die Kreuzerfregatten „Prinz Adalbert“, „Stoch“ und „Eliſabeth“ werden ſich demnächſt nach Zanzibar begeben. Ihr Anblick wird den afrikaniſchen Sultan wohl hoͤflicher machen. Während bisher angenommen wurde, daß Deutſch⸗ land die feindliche Geſinnung den Einflüſterungen der Engländer zu verdanken hätten, heißt es jetzt, die Italiener ſtecken hinter dem Sultan. Ein Ka⸗ pitän Cecchi ſei von der ſtalieniſchen Regierung in beſonderer Miſſion nach Zanzibar geſandt und vom Sultan freundlichſt empfangen worden. Dieſe Ge⸗ rüchte bedürfen noch ſebr der Beſſätigung. Es iſt kaum anzunehmen, daß die italieniſche Regierung thöricht genug wäre, Deutſchland aus ſeinen oſtafri⸗ kaniſchen Erwerbungen hinausdrängen zu wollen. Es könnte das ihrer abenteuerlichen Politik ein un⸗ erwartetes Ende bereiten. Aus der inneren Politik Deutſchlands iſt während der parlamentariſchen Ferien nicht viel zu vermelden. Leider wird Kaiſer Wilhelms Geneſung von einer leichten Erkältung durch hinzugetretene Unterleibsbe⸗ ſchwerden aufgehalten, doch ſollen von den Aerzten irgendwelche ernſtliche Befürchtungen nicht gehegt werden. Fürſt Karl Anton von Hohenzollern liegt um ſo ſchwerer darnieder. Alle näheren Angehörigen ſind um das Krankenbett des greiſen Fürſten ver⸗ ſammelt. Paris war vergangene Woche wieder einmal der Schauplatz wüſter Krawalle. Die Anarchiſten entfalteten auf ihrem Zuge nach dem Pere Lachaiſe, wo ſie alljährlſch um dieſe Zeit zu Ehren der im Kommune⸗Aufſtand Gefallenen eine Trauerfeierlichkeit abhalten, rote Fahnen, obgleich die Regierung dieſe Fahnen noch Tags vorher verboten hatte. Es kam zum Konflikt zwiſchen Polizei und Anarchiſten, wo⸗ Nachſtehende Annoncen ⸗ Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, in Hamburg 1 05 ſämmtliche Annoncen⸗Bureaurx von Haag ſenſtein und Vogler, Adolf Steiner „L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſergte ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. bei ungeführ 60 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verwundet wurden. Die Regierung erntete für ihr energiſches Einſchreiten den Dank aller Ordnungs⸗ freunde. Verhängnisvoll für die Regierung war es aher, daß ſie ſich nicht konſequent blieb, ſondern am nächſten Tage, gelegentlich eines Anarchiſtenbegräb⸗ niſſes, das Tragen der roten Fahnen geſtattete. Sie kam hierdurch zwiſchen zwei Stühle zu ſitzen. Die Anarchiſten ſpotteten mit Recht darüber, daß die Regierung Furcht vor ihnen gezeigt habe, und die Regierungsparteien waren ärgerlich über den Wan⸗ kelmut der Regierung. Bei dem am nächſten Monkag mit ungeheurem Pomp ſtattfindenden Begräbniſſe des Nationaldichters Victor Hugo, welcher vergangene Woche ſtarb, werden wiederum Stbrungen durch die Anarchiſten befürchtet. Hugo wird im Pantheon bei⸗ geſetzt, das bisher zu kirchlichen Zwecken diente, jetzt aber der Beſtattungsort berühmter franzöfſſcher Männer werden ſoll. Die klerikale Partei proteſtierte in der Kammer vergeblich gegen dieſen Beſchluß der Regierung. Berlin, 31. Mai. Der Kaiſer hatte eine gute Nacht und nahm im Laufe des heukigen Tages mehrere Vorträge entgegen. — Wie die „Nordd. Allg. Ztg.“ meldet, bat ſich der Reichskanzler ent⸗ ſchloſſen, aus dem anläßlich ſeines Geburtstages ge⸗ ſammelten Fonds, um bei dem großen Andrang zum philologiſchen Studium den Anreiz dazu nicht zu vermehren, nur ſoſche Candidaten des Lehrfachs aus der zu errichtenden Stiftung zu unterſtützen, welche ihre Studienzeit ſchon abſolviert, aber noch keine Stellung mit auskömmlichem Gebalt erlangt haben. Außerdem ſei in Ausſicht genommen, an⸗ geſtellten Lehrern Beihilfen zwecks Erziehung ihrer Kinder zu gewähren. Die meiſten Bundes⸗Regie⸗ rungen hätten auf Anfrage über die Lage der dor⸗ tigen Verhältniſſe bejahend geantwortet, nur von 4. Gebrochene Herzen. Nacherzählt von Paul Böttcher. Ich weis ſelbſt nicht mehr, wie es kam, daß ich über die zum Herzen ſprechenden Troſtworte des Mädchens plötzlich, wie durch unſichtbare Gewalt getrieben, wie wenn mein ſturmbewegtes Herz einen Ruhepunkt des Ankerns ſuchte, meine Hand uf ihren Scheitel legte, ihr tief in die Augen akte und ſelbſtvergeſſen ſie mit dem Namen „Jenny“ anxedete. Dann aber kam ich plötzlich zur Beſinnung deſſen, was ich gethan und wie elektriſiert wollte ich meine Hand zurückziehen. Doch ſie wurde feſtgehalten, zurückgehalten don der Hand Jenny's, und Worte, die ſich in dieſem Augenblick wie ein Labetrank über meine durſtende Seele ergoſſen, entſtrömten ihren Lippen. „Warum zögern Sie, Herr Behrend, mir die Hand zu reichen, die ich längſt begehrte? Warum wollen Sie ſich wieder abwenden von der Waiſe, welche in Ibnen die Stütze ſucht, nach deren ſie ſich ſehnt? Glauben Sie, ich könnte vorurteilsvoll dieſe Hand ſtrafen wollen, durch welche ſich ſoeben ihre Liebe veraten hat? Laſſen Sie mir dieſe Hand, Herr Behrend, wenn es ſein kann, auf ewig, Sie werden mit ihr eine treue, Sie ebenſo innig lie⸗ bende Gattin empfangen.!“ Ich hatte, indem Jenny ſo ſprach, zufällig, meinen Blick auf Georgine geworfen, welche heiter plaudernd mit einem mir bekannten jungen Manne ſprach; dieſer Anblick allein genügte, um Jenny mein Herz zu Füßen zu legen und ich wunderte mich nicht einmal, daß Jenny es war, welche mir einen Antrag gemacht hatte. Als Georgine ſich endlich wieder zu uns ge⸗ ſellte, ſtellten wir uns ihr als Velobte vor und noch nie in meinem Leben ſah ich ein Mädchen ſo tief erbleichen, als in dieſem Augenglick Georgine. Ich gewahrte, wie ein leiſes Schütteln ihren Korper bewegte und wie ſelbſt ihre Lippen bebten und ihr Lächeln erzwungener war, als ſie uns ihre Gratu⸗ zation darbrachte. Aber dennoch wußte ſie äußerlich ihre Faſſung zu behaupten und mit ſcheinbar er⸗ zwungener Ruhe ſetzte ſie ihre Mutter von der ſtattgehabten Verlobung in Kenntnis. Auch die Stimme der Mutter klang bewegt, als ſie uns ihre Glückwünſche unterbreitete und Jennh, noch mehr aber ich fühlten in dieſem Moment, daß unſere Verlobung bei Georgine und ihrer Mutter eine ſchwer auszufüllende Lücke verurſacht hatten, weßhalb die Nachhauſefahrt ziemlich ſchweigſam vor ſich ging. Noch an demſelben Abend kam es zwiſchen den beiden Mädchen, welche ein gemeinſames Schlaf⸗ Jenny gemach teilten, zu Auseinanderſetzungen. fragte nämlich Georgine, ob ſie ihre Wahl gutheiße, worauf Georgine geantwortet hatte, daß ſie keinen machen? zu entdecken, die mein Herz etwa kalt ließen — beſſern Mann für ſie wüßte, und daß ſie überzeugt ſei, Jenny werde im wahren Sinne des Wortes glücklich ſein. Und ſo war es auch. Georaine war ſo ſelbſtlos, der Freundin Glück zu wünſchen, obgleich ihr eigenes Herz aus tauſend Wunden blutete, ſie beſcheidete ſich mit dem Troſte, daß ſich bier zwei Herzen gefunden, die von Gott und Rechtswegen einander angehörten und ſie wollte ſich nicht mit ihrer Liebe zwiſchen dieſelben drängen. Ich ſelbſt hatte wahrlich keinen Grund, Jenny um meinen Beſitz zu beneiden, denn ſchon am erſten Tage nach meiner Verlobung fühlte ich, daß mein Herz ſtets bei Georgine bleiben werde. Sie war meine erſte Liebe und der jäbe Farbenwechſel auf ihrem Antlitz am Abende meiner Verlobung hatte mich mit einer furchtbaren Ahnung erfüllt, eine Ahnung, welche mir in den nächſten Tagen zur ſchrecklichen Gewißheit ward, die Gewißheit, daß ich von Georgine geliebt wurde und daß ich dieſe Liebe in wahnſinniger Verblendung nicht erkannt hatte. Es iſt ein eigen Ding um das Menſchen⸗ herz. War Jenny nicht ein Demant, deſſen Beſitz jeden Andern beglückt hätte ? Beſaß ſie nicht alle jene Eigenſchaften, um einen Mann glücklich zu Ich vermochte keine Untiefen hrer Seele und doch — und doch dieſe Ruhe, mit welcher ich