kochter, geſtern hierſelbſt eingetroffen. Er wird ſchon in den nächſten Tagen ſein Beglaubigungsſchreiben überreichen und ſeine neue Stelle antreten. Madrid, 16. Mai. In einigen Städten und Dörfern der Provinz Valencia iſt, wie der „Republ. Francaiſe“ gemeldet wird, die Cholera neuerdings wieder aufgetreten. Es iſt der Befehl erteilt, daß die Ortſchaften abgeſperrt und desinfiziert werden. Die mediciniſche Fakultät von Madrid hat 3 Aerzte und 1 Chemiker abgeſandt, um dort die Anwend⸗ barkeit der Vorbeugungsmittel des Dr. Ferran zu ſtudieren. In einer armen Vorſtadt Alcira kommen auf 80 Familien, welche nicht geimpft waren, 50 Todesfälle, die übrigen hatten ſich von Dr. Ferran mpfen laſſen und blieben verſchont. Verſchiedenes. — Weinheim, 19. Mai. Im hieſigen Gewerbe⸗Verein hat geſtern Prof. Dr. Meidinger on Karlsruhe im Auftruge des Miniſteriums des Innern einen Vortrag Über Elektrizität gehalten, wobei er in längerer Ausführung nachwies, wie wichtig dieſe Naturkraft in ihrer Verwendung für den Menſchen iſt und weſch bedeutende Fortſchritte man auch auf dieſem Gebiete gemacht hat. 2 — Sandhofen, 20. Mai. Sonntag Nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr wurde der Landwirt Ph. Boormann von Schaarhof, als er ſich nach Hauſe egeben wollte, von einem Unbekannten überfallen und mißhandelt, ſo daß er jetzt krank darniederliegt. — Heidelberg, 20. Mai. (Brand im angenzeller Hof.) Von gutunterrichteter Seite geht us die Mitteilung zu, daß ein Brand in den Oe⸗ onomiegebäuden des Hofguts Langenzell abends lf Uhr begann und in kurzer Zeit fünf unter einem Dache ſtehende Scheunen und einen daran gebauten Schuppen in Aſche gelegt hatte. Der Braud ſcheint weifellos durch ruchloſe Hand gelegt worden zu ſein nd iſt der entſtandene Schaden auf 60,000 Mk. eſchäßt. — Karlsruhe, 22. Mai. Alle alten äger, d. h. die ehemaligen Angehörigen des frühe⸗ en bad. Jägerbataillons find don den Karlsruher ameraden zu einer Zuſammenkunft auf Sonntag, „Juni d. J. nach Karlsruhe eingeladen. Es ſoll adurch einem vielfach laut gewordenen Wunſche ntſprochen werden und iſt nicht zu bezweifeln, daß le alten Jäger dieſe Gelegenheit zu einer Maſkur — wenn auch im Juni — benützen werden. Die eſidenzſtadt Karlsruhe bietet z. Zt. ſo vielfache Sehenswürdigkeiten, daß es für denjenigen, der längere Zeit nicht mehr hier war, ſchon um des willen ſich ſohnen dürfte, die Reiſe zu unternehmen. Das Jäger- Banket ſoll abends 6 Uhr im Schützenhaus ſtattfinden. — Raſtatt, 18. Mai. Heute hat der Auf⸗ ſichts⸗ und Verwaltungsrat des Veteranenſterbkoſſe⸗ Vereins die Einberufung einer außerordentliche Generalverſammlung auf den 21. Juni d. J. be⸗ ſchloſſen, der die ſtreitigen Punkte zur Entſcheidung itet werden ſollen. aten e bach, 19. Maj. Nach 3 Rechts⸗ zügen wurde nunmehr von der hieſigen Strafkam⸗ mer gegen 7 Mitglieder des Gemeinderats in Schil⸗ lingſtadt endgiltig eine Geldſtrafe von je 1400 Mk erkannt, weil ſich dieſelben des ſtrafbaren Vergehens gegen Landrechtsſatz 2202 ſchuldig gemacht haben. Die Anklage hatte nämlich eine eigentümliche Praxis des Pfandgerichts in Schillingſtadt zum Gegenſtande 5 die darin beſtand, das in Grund- und Pfandbuchs⸗ einträgen und in Bücherauszügen oft von ſolchen früheren Eintragungen keine Erwähnung gethan wurde, welche, wenn auch formell noch nicht geſtrichen, doch dem Pfandgericht oder dem Ratſchreiber wegen er⸗ folgter Zahlung oder aus anderen Gründen bedeu⸗ tungslos erſchienen. In 7 ſelbſtſtändigen Handlun⸗ gen hatten ſich die 7 Angeklagten in obigem Sinne berfehlt und hafte ſich nicht nur die Strafkammer, ſondern auch das Oberlandesgericht und ſogar das Reichsgericht mit dieſer für das Gemeindeverwal⸗ tungsweſen ſo wichtigen Sache zu befaſſen. Neben den Gemeinderatsmitgliedern war auch der Ratſchrei⸗ ber in Anklagezuſtand verſetzt, wurde jedoch von der beſchuldigten Beihülfe freigeſprochen. — Aus der Pfalz, 22. Mai. Der am vergangenen Samstag auf dem Landſtuhler Bahnhof verunglückte Sohn des Gerichsvollziehers Riffel von Kuſel iſt in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch ſeinen Verletzungen erlegen. — In Kaiſerslau⸗ tern wurde ein Spenglergeſelle wegen Verdachts der Falſchmünzerei in Unterſuchungshaft gezogen. Das Modell zu Einmarkſtücken, deren letztere er einige bei ſich trug, ſoll bereits aufgefunden ſein. — In Pirmaſens wird ſeit einſgen Tagen der Buch⸗ halter und Reiſende einer Schuhfabrik L. Ms. ver⸗ mißt. Derſelbe ſoll Wechſel diskontiert haben und mit dem Gelde entflohen ſein. — Am letzten Jahr⸗ markstage in Zweibrücken wurden auf dem Bahn⸗ hof einer Frau vom Lande 1242 M., die ſie bei einem dortigen Banquier geholt hatte, aus der Taſche geſtohlen. — Aus Pirmaſens, 18. Mol wid e ſchrieben: Eine ſchreckliche That iſt am 115 A0 1 Abende in unſerer friedlichen Stadt berliht worde J Ein Brudermord! Der 23 Jahre alte Karl Brennet Ilten hat kurz vor Mitternacht ſeinen Bruder Philipp, 3g 1 Jahre alt, vor deſſen Hauſe in der Horebſfegz „ ſtochen! Die beiden waren kurz zuvor it ihten Frauen im Wirtshauſe. Auf dem Heimweg zune ſich die Frauen und die Männer miſchlen ſich n den Streit, der die erwähnte entſetzliche That zur 5g hatte. Der Ermordete hinterläßt 3 Kinder Brudermörder hat keine Kinder. Derſele oh von dem Polizeikommiſſär Knoblauch und dein liziſten Stapf gleich nach der That verhafte — Ein neuer Schiffspanzer, d niger Zeit haben Toulon unter Leitung des aeg z. See Pallu de la Barriére intereſſante Peri mit einem neuen Material ſtattgefunden, das, ee die in franzöſiſchen Blättern darüber gebrachten zelheiten ſich beſtätigen ſollten, in dem Welſſag zwiſchen Panzer und Geſchütz zu einer bedeuleg Rolle berufen ſein koͤnnten. Es handelt ſich dab um ein aus Kokosnuß ⸗Celluloſe gewonnenes ig, parat, das die Eigenſchaft haben ſoll, nachdem von einer Voll⸗ oder Sprengkugel durchdrung worden, ſelbſt nach einer Torpedoerſchlltterung ſo raſch wieder zuſammenzuſchließen, daß dem Wg das Eindringen in den Schiffsraum unmöglich gene wird. Dieſes, den holländiſch anklingenden Nang Cofferdam führende Präparat, das begreiffſchetee ſehr leicht iſt und ſich bei den damit vorgenomme drei Verſuchen über alles Erwarten gut bez haben ſoll, beſitzt auch den Vorzug, für Feu unzugänglich zu ſein. e 0 bir lfu, N l Fabſchigt den 5 I geehrte für hie 0 Jh ſulbenten Firma, we 5 tel belannt ſein muß, zt . gur Offerten unter l Losse in Prankfü. 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Die Bewirtſchaftung des Ackerhofs hatte Röver nach einigen Jahren ſelbſt übernommen. Die Hai⸗ eſchenke, in der Margarethe thätig war, gab ihm icht Beſchäftigung genug. Täglich ſchritt er mit einem hölzernen Beine zum Dorfe nach dem Hofe. r hätte fahren können, allein das Glück hatte ihn icht übermütig gemacht und ſcherzend pflegte er zu agen, er vor Allen müſſe gehen, denn von ihm erdiene der Schuhmacher nur halb ſo viel, als on jedem andern Menſchen, weil er nur einen Stiefel nötig habe. Gebrochene Herzen. Nacherzählt von Paul Böttcher. 7 Nachdruck verboten. 1 5 Es war im Jahre 1875, und zwar am letz⸗ ten Tag dieſes Jahres, als wir, etwa vierzehn nord⸗ deutſcher Landsleute, uns im Gaſthof zum Stern n Straßburg, der erſt ſo kurze Zeit dem Erbfeinde wieder abgenommenen Stadt, zuſammentrafen, um n geſelliger Vereinigung den Sylveſterabend zu eiern. Es war nicht etwa ein zufälliges Begegnen, welches uns als Norddeutſche hier zuſammengeführt hatte, ſondern wir bildeten vielmehr die Stammgäſte dieſes Hauſes, deſſen Wirt ſelbſt den fruchtbaren Gegenden der Oſtſeeküſte entſtammte. Wir ſprachen amtlich den Reuter Dialekt, das heißt, wir waren lattdeutſche und der Mehrzahl nach aus Hamburg, Mecklenburg, Oldenburg, Braunſchweig und Schles⸗ ⸗Holſtein gebürtig, Doch nein, auch ein Bremer ind und ein Danziger, dem man jedoch nur ſelten 5 die breite Mundart ſeiner Landsleute anhörte, war unter uns. Dieſer Danziger nun iſt es, deſſen Lebensge⸗ ſchichte ich hier niederſchreiben will, wie ich ſie aus ſeinem eignen Munde hörte; und ich denke bei dieſem Beginnen um ſo weniger eine Indiscretion zu be⸗ gehen, als ihn, wie alle hierin vorkommende Per⸗ ſonen bereits die kühle Erde deckt. Es iſt heute noch um Weniges beſſer in Skraß⸗ burg, als er damals war, die eigentliche Bevölkerung dieſer Stadt kann noch immer die frühere Zuge⸗ hörigkeit zu Frankreich nicht vergeſſen und die zahl⸗ reichen Fremden des deutſchen Mutterlandes, die ſie nun wohl oder übel dulden müſſen, haben noch immer unter der üblen Laune ihres Mußdeutſchtums zu leiden. Man darf es uns deshalb nicht verargen, wenn wir, die in Straßburg Fremddeutſchen, hinſichtlich dieſer Zuſtände uns enger aneinander ſchloſſen, wenn wir uns nach unverfälſchter Freundſchaft und un⸗ getrübter Geſelligkeit ſehnten. Eine ſolche hatten wir nun im Gaſthof zum Stern gefunden und obgleich die verſchiedenſten Be⸗ rufsarten unter uns vertreten waren, ſo herrſchte doch in unſerm kleinen Kreiſe eine Einigkeit und Gemütlichkeit, die uns unſere geſelligen Zuſammen⸗ künfte zu einem wahrhaften Bedürfnis gemacht hatte. In Bezug auf das Alter zählte Keiner unter 30 und Keiner über 42 Jahre und der Aelteſte von uns war gerade unſer Danziger, welcher heute, am 31. Dezember, 42. Lebensjahre zurückgelegt hatte. „Wir hatten alſog ein doppeltes Feſt zu feiern, einmal den Jahres wechſel und zum andern den Ge⸗ burtskag unſeres Freündes Behiend. „Dieſer Behrend nun war uns in Wirklichkeit ag dune i, ene ee e ie, une 42830 1 Bande be d he 1 e und im echten Sinne des Wortes ein Freund worden. Seine offene, ehrliche Denkart, die eine Lüge über ſeine Lippen kommen ließ feine hige, ſelbſtbewußte und dabei doch beſcheidene e weiſe, wie er ſeine Gedanken zum Ausdruck drag hatte uns unwiderſtehlich zu dieſem Mane hin zogen und ihn zu dem gemacht, was man Präſes einer Vereinigung »annte, obwohl wir eigentlichen Verein überhaupt nicht bildeten, Er freute ſich an unſerer Heiterkeit ehe daran Teil zu nehmen und wußte unfere ehh keit, wenn ſie in Ausgelaſſenheit auszugrten dee mit Geſchick zu zügeln und in die richtigen Ba zu lenken. 5 Mn in der erpediſ Wir ſahen übrigens unſern Freund Beh — ſelten jene Heiterkeit teilen, die uns Alle bel und faſt hatte es den Anſchein, als wenn eh gerade an uns aufrichten wollte, um duch et bien e Fröhlichkeit einen tiefen, ſchwer auf ihm ſaſehe Nag eh in jede Kummer zu unterdrücken: und gerade heule, ich das Spie zu M. alle Urſache hatte, fröhlich zu ſein, ſchlen er cht run Urba mütiger als ſonſt. Nur mit halben Ohr fate — er unſerm luſtigen Sang und unſerer pee den Unterhaltung, in welche er ſich ait fein 2 Wort miſchte. 2 N Es mußte wohl die Bedeutung des Ab 0 12 19 ſein, welche uns heute gerade weniger, als 0 Tae auf ſein ernſtes Geſicht blicken ließ; den N war ein Tag, an dem man ſich die Grenze Heiterkeit nicht gerne allzuſehr beſchränken e Ein Scherz jagte den andern und eine Boe folgte der andern. Es fehlten noch 2 Sin an Mitternacht und Alle waren enſſchſoſſen alte Jahr ſo heiter als möglich zul beſchleden, (Fortſetzut Jeane 11887152 Gortſezung folgt), Noce 5 . eee ee eee e ee Spargel f hifi Günther Wit e — Ladenbur dun gut erhaltene Fylinder ihc 18 f 4 ö 8 e eignet, iſt big 9 Seite 0 ine ohe dog