Teil und vereinigt dann olle Teilnehmer ein muſika⸗ liſcher Frühſchoppen im Gartenſaal der „Harmonie“. — Aus Baden, 12. Mai. Aus Mosbach wird geſchrieben, daß dort die beiden Froſtnächte vom Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag an den Reben erheblichen Schaden angerichtet haben. — In Wieblingen, A. Heidelberg, bedrohte der geiſtesſchwache Ph. Gieſer ſeinen Bruder mit einem Meſſer und verfolgte den ſich flüchtenden nackt über die Straße. Von Nachbarn wurde der Raſende überwältigt, wobel einer der Erſteren gefährliche Stiche in die Hand erhielt. — In Raſtatt hat das leichtfſinnige Gebahren mit Revolvern wieder ein Opfer gefordert. Von zwei dortigen etwa 16jähri⸗ gen Burſchen hielt der eine in der Meinung, daß die Waffe nicht geladen ſej, dem andern einen Re⸗ volver vor und drückte ab; leider erwies ſich ſeine Vorausſetzung aber als irrtümlich, es erfolgte ein Schuß und die Kugel drang dem zweiten Burſchen in den Unterleib, der Zuſtand des Verletzten ſoll bedenklich ſein. f — Karls ruhe, 12. Mai. Heute Vormittag wurde die Ehefrau des Gaſtwirts Eduard Klein, „zum König von Preußen“, mit durchſchnittener Kehle tot im Bette aufgefunden. Die unglückliche Frau ſoll dieſen Selbſtmord in Folge geſtörten Sinnes vollbracht baben. Man erzählt ſich, daß den Klein'⸗ ſchen Eheleuten kurz nachdem ſie auf genannte Wirk⸗ ſchaft aufgezogen, ca. 2000 Mk. geſtohlen, und dermutet man, daß dieſer Umſtand vielleicht dazu beigetragen haben dürfte, die Frau durch den Kummer trübfinnig zu machen. — Geſtern Abend bewegte ein Steinfuhrwerk ſich die Ettlinger Straße hinaus; der Fuhrmann war ſtark angetrunken und wurde vom linken Vorderrad geſtreift, ſo daß er zu Boden fiel. Das Hinterrad ging ibm über den Kopf und verurſachte den alsbaldigen Tod des Verunglückten. Er iſt ein lediger Mann und ſoll aus Malſch ge⸗ bürtigt ſein. — Gengenbach. Aufſeben erregte die an⸗ geblich wegen Sittlichkeitsvergehen erfolgte Verhaf ⸗ tung des Hausmeiſters der Kreispflegeanſtalt Fußbach, eines älteren bisher allgemein geachteten Mannes. — Badiſcher Sängerbund. In den am 9. u. 10. Mai in Karlsruhe ſtattgehabten Sitzungen des Haupt⸗ u. Muſikausſchuſſes des badiſchen Sänger⸗ dundes wurden für das im nächſten Jahre ſtattfin⸗ dende Sängerfeſt in Freiburg folgende Chöre aus⸗ gewählt: 1. die preisgekrönten Chöre: a. für Kunſt⸗ geſang: „Des Kriegers Nachtwache“ von Ludwig dielte, „Neufahrslied“ von Ludwig Starke, „Der geſühnte Hirſch“ von Hugo Grüters; b. flir Volks⸗ gefang: „Am Brünnelein“ von Karl Laue, „Zwei Meſſer“ von Heinrich Klahre, „Mein Liebſter ſchied von mir“ von Aug Reiſer. Ferner wurden zur Auf. führung beſtimmt die Chöre: „Die Heimat om Rhein“ von Theodor Mohr, „Schöner Frühling“ von Vincenz Lachner. „Du biſt mein, ich bin Dein“ von Joſ. Ruzek, ſämtliche neun Chöre befinden ſich in der neuen Liederſammlung des badiſchen Sängerbundes. Außerdem wurden noch gewählt die Chöre mit Or⸗ cheſterbegleitung: „Germaniſcher Siegesgeſang“ von Brambach, „Der 100. Pfalm“ von Karl Iſenmann und „Das Lied der Städte“ von Max Bruch. Sta⸗ tutengemäß werden dieſe zwölf Chöre nun der zu Anfang Auguſt in Freiburg ſtattfindenden Hauptver- ſammlung des badiſchen Sängerbundes zur Geneh⸗ migung unterbreitet. — Hechingen, 11. Mai. Eine gräßliche Blutthat wurde in vergangener Nacht in dem benach⸗ barten Oberhauſen (Gemeinde Bodelshauſen, O.⸗A. Rottenburg) verübt. Ein erſt kürzlich aus Amerika zurückgekebrter Weber, Vernhard Nill, hat ſeine fünf Kinder und ſeine bejahrte Mutter mittelſt einer Axt ermordet. Auch ſeinen Bruder wollte der Unmenſch umbringen, was ihm aber, da jener ſtärker iſt, nicht gelungen iſt. Der ruchloſe Thäter iſt in den nahen Wald, der eine große Ausdehnung hat, entfloben; nach ſoeben eingetroffener Nachricht iſt der Mörder bereits ergriffen und unter ſcharfer Bewachung dem Gerichte übergeben. Der Mörder iſt aber wieder entkommen. (Nachſchrift. Der Mörder Nill wurde entleibt aufgefunden.) — Rüdesheim, 12. Mai. Auf dem heute Mittag nach Mannheim fahrenden Rheindampfer „Stolzenfels“ befand ſich eine Familie aus Afrika, beſtehend aus Mann und Frau mit 20 Kindern, die nach der Heimat des Mann's, der boyeriſchen Pfalz reiſten. Der Mann war als 15jähriger Knabe in die weite Welt gegangen, blieb schließlich auf einer Kolonie in Afrika und heiratete eine dortige Einge⸗ borene. Jetzt will er ſeinen Verwandten ſeine ſchwarze Familie vorſtellen und nach kurzem Aufenthalt wieder nach Afrika zurückkehren. — Edinburg, 12. Mai. Ein furchtbarer Schneeſturm wütet der „Indep Belge, zufolge ſeit Samstog in faſt ganz Schottland. Ganze Hammel ⸗ und Schaafherden ſind vernichtet. Die Schotten erinnern ſich nicht, jemals eine ſo rauhe Witterung im Monat Mai gehabt zu haben. Schutzmittel für Topfgewächſe. Gegen d den Topfgewächſen häufig ſo ſchädlichen Inſeſſen maden und Larven empfiehlt Joſef Wertzer ein boy ihm mit Erfolg angewendetes einfaches Mittel, dg in Verwendung einer, je nach der Größe des Big mentopfes oder Kübels wechſelnden Lage von keien Flußſande beſteht. / — 1 Zoll boch wird ia trockenem Sande der Blumentopf bedeckt und ih nach dem gewöhnlichen Begießen der aufgeſtren Sand geebnet. Die lockere Beſchaffenheit des Sande erſchwert das Emporkriechen der etwa vorhandenen Inſektenmaden oder Würmer und verhindert a das Ablegen der Eier. Wenngleich die Verwendung des Sandes, z. B. behufs Vertilgung der Pyhlgz xera in Frankreich nicht neu iſt und fich auch high tiſch gut bewährt hat, ſo iſt doch die Erprobung dieſes Verfahrens für Topfgewächſe, die der Genau mit vorzüglichem Erfolge, beſonders bei Orangen in Petersburg verſuchte der Erprobung auch def un wert, und ließe ſich ſo auf ſehr billige Meſſe dig von jedem Blumenliebhaber oft ſchmerzlich empfunze nen Verluſten vorbeugen. Der hie und da übliche Reiß, ſand iſt jedoch hinzu nicht verwendbar, ſondern die trockener reiner Flußſand. Enthaarungsmittel für unliebſame Bätz zu bereiten. Das Natriumſulfydrat iſt ein bort liches Haarzerſtörungsmittel. Man bereſtet es a folgende Weiſe: 1 Teil kryſtalliſtertes Natrium fydrat wird mit 3 Teilen feiner Schlemmkreide einem feinen Pulver zuſammengerührt. Dieſes e hält ſich ſehr lange in wohlverſchloſſenen Pia Vor dem Gebrauch rührt man es mit We zu einem dicken Brei an, trägt ſolchen meſſerehg dick auf die mit Haar bewachſene Haut, laßt kurze Zeit liegen und wäſcht es dann mit Maſſer — [Gutes Befinden] Lehrer; ſprachen geſtern vom puniſchen Kriege, Die ang ger eroberten Sardinien und Korſika Lehen — und ſie befinden ſich jetzt? — Lehman Geerſtreut): „Q, danke für Ihre gültige Nachſeag Ganz munter.“ a [Kindliche Anſchauung.] Herr ieh maier führt ſeine Knaben in's Konzert: ſieh doch den Herrn, der immer auf die Da dem Roſakleid bineinſchlägt!“ — „Aber, ſſebex Seh das iſt ja der Kapellmeiſter, welcher den Tal ſchlag „O nein ich habe es ganz gut geſehen, eie ſie getroſſen hat, hörſt du, ſie ſchreit ja!“ — Junge, ſie ſchreit nicht, ſie fingt.“ 1 tung gebracht worden. Ueber das Motiv ihres Mord⸗ verſuches hatte ſie hartnäckig geſchwiegen, überhaupt hatte ſie während der ganzen Zeit im Gefängniſſe und in der Irrenanſtalt keine zwanzig Worte ge⸗ ſprochen. Erſt in dem Augenblicke des Todes hatte ihr zerütteter Eeiſt für kurze Zeit ein klares Bewuſt⸗ ſein wieder bekommen und in dieſen wenigen Stunden hatte ſie ihr Vorhaben bitter bereut. Sie ließ Mar⸗ garethe durch ihre Wärterin im Irrenhauſe einen Gruß überbringen und ſie bitten, ihr nicht zu zürnen. Margarethe hatte ihr nie gezürnt. Wußte ſie doch, doß nur Eiferſucht das unglückliche Mädchen zu der That getrieben hatte. Sie unterſtützte ſogar des Mädchens Eltern und ließ ſich von ihnen er⸗ zählen, wie Röver oft des abends zu ihnen in das Förſterhaus gekommen ſei, aber meiſt in düſteres Schweigen verſunken dageſeſſen habe. 15 * * In der Hoideſchenke herrſchte ein wildes, un⸗ rdentliches Leben. Wer jetzt in dieſelbe kam, erkannte e kaum wieder, mochte ſie von außen auch noch benſo ausſehen. Früher, als Röver noch in ihr altete, machte ſie durch die Sauberkeit und Ordnung, elche in ihr herrſchte, einen einnehmenden Eindruck, etzt war das Gegenteil der Fall. Schmutz und Un⸗ rdnung herrſchte überall. Früher war es oft auch luſtig in ihr hergegangen, aber die Luſt hatte ihre renzen gehabt und Niemand hatte ſich zu ſchämen rauchen, dort einzukehren. Der neue Haidewirt ſelbſt war Schuld daran. Er hatte ein wüſtes Leben geführt und war faſt bis zum Bettler herabgeſunken. Da hatte er ein Mädchen mit einigem Vermögen geheiratet und ſeinen längſt gehegten Wunſch, ſelbſt eine Schenke zu beſitzen, in Erfüllung gebracht. Zum Wirte taugte er indeß am wenigſten. Er ſelbſt war ſein beſter Gaſt. Am Morgen ſchon war er betrunken, die Nachmittage verſchlief er und abends ſpielte er mit gleichgeſinnten rohen Geſellen bis tief in die Nacht hinein. Da ging es ſelten ohne Streit und wüſten Lärm ab, und der ſchlimmſte von Allen, war ſchon von ſeinen Gäſten aus ſeinem eigenen Hauſe hinausgeworfen worden. Seine Frau war nicht beſſer als er ſelbſt. Um die Wirtſchaft bekümmerte auch ſie ſich nicht, die war allein den Knechten und Mägden überlaſſen. Dieſe machten ſich leichte Tage und waren nur auf ſich ſelbſt bedacht. Ihre Herrſchaft diente ihnen ja zum ſchönſten Vorbiſde. Niemand hätte es für möglich gehalten, daß eine wohleingerichtete Wirt⸗ ſchaft ſo ſchnell hätte herunterkommen können. Der neue Haidewirt beſaß die Schenke noch nicht viel länger als ein halbes Jahr und ſchon war er nicht mehr imſtande, ſeinen Verpflichtungen nach⸗ zukommen. Verdient hatte er keinen Pfennig, gezehrt hatte er eine Menge an der Haideſchenke und im Spiel hatte er obendrein viel verloren. Um nur etwas zu retten, war er entſchloſſen, die Haideſchenke wieder zu verkaufen. Mit Schmerz hatte Margarethe den ſchnellen Verfall der Haideſchenke wahrgenommen. Sie war der Stolz ibres Geliebten geweſen und jetzt ſcheute ſich jeder rechtliche Menſch, in ihr zu verkehren. Sie war Rövers Eigentum nicht mehr, dennoch fühlte Margarethe für ihn den Schmerz, wenn er zurückkehren ſollte und ſein Werk, denn er hatte ſie erſt gehoben, ſo ſchnell wieder vernichtet ſah. Kaum hatte ſie des neuen Wirts Entſchluß, die Schenke wieder zu verkaufen, gehört, ſo ſtieg in F ihr der Gedanke auf, ſelbſt die Haideſchenke zu kaufen und ſie zu ihrem früheren Zuſtande wieder eh zuführen. a Ihr Vormund war dagegen. Sie, die e Erbin, die Beſitzerin des großen Ackerhofs Wirtin in der Haideſchenke werden? Denne er Margarethens Wunſch endlich nach. Die Poe ſchenke wurde gekauft, der Ackerhof verpochte, Es war für Margarethe der erſte Freuden ſeit langer, langer Zeit, als ſie in das Haus in welchem Röver gewohnt hatte. Ihr ahne, I ſie hier noch glücklich werden könne. Ein onderer Geiſt ſchien von dieſem Tag dort eingekehrt zu ſein. Mit Entſchloſſenbelt, N und Umſicht nahm ſie die Wirtſchaft in die Ha Roſtete es ibr auch Mühe, der Haideſchene früberen Ruf wieder zu gewinnen, ſo gelang doch vollkommen. Dies Leben ſagte ihr zu. Ihre dolle Beh heit kehrte zurück, ihre Wangen blühten wieder, auch ein ſchmerzlicher Zug in ihrem Geſichte Noz blieb. So ſchnell ließ ſie nicht vergeſſen, ah erduldet hatte, und wenn die Arbeit deendigk, Weh ſie allein war, dann kehrten trübe, traurige ein rungen für ſie zurück. Nur eins konnte ſie glücklich ſtimmen, wen ſie die Gegenwart überſprang und ihre Gedanken ungehindert in die Zukunft eilen ließ, wenn fe ſch ausmalte, wie andere Zeiten über das Land aa wenn Röver dann zurückkäme, wenn ſie an die Fr dachte, die er empfinden mußte, wenn er fein faz res Eigentum in ſo guten Händen ſah. Bis dahin konnten freilich noch Jahre vergehen. 5 (Fortſetzung folgt.) Al iu tele überſttiſhe Pulver Un c Klöhe, Scwab ben, Ruſſen, lie en Aſeln, Vogclmil ale Juſelen mit kiner n. ie Sänligkit und S du, daß bon der borhan gur keine Spur i 1. ui Hilig zu haben bei g in AND E L roguerie, Sotesheim. Uptalen e näß i 0 dice 40 5 Verfi „ bedelherg 5 erg. Naht funſifſcen dolveit Nh.