Schluß der Feſer bildete ein großes Eſſen, dem der Koͤnig beiwohnte. London, 4. Mai. Der „Daily News“ zu⸗ folge iſt die ruſſiſche Antwort auf Granvilles Depeſche am Sonnabend Morgen eingetroffen. Sonnabend nachmittag wurde im Kabinetsrat dieſelbe erwogen; über die Antwort habe man ſich bereits am Sonn⸗ abend principiell geeinigt, die formelle Antwort erfolgt heute. Ton und Inhalt der ruſſiſchen Depeſche ſei verſöhnlich; Granvilles Antwort werde ebenſo ver⸗ ſöhnlich ſein. Die tuſſiſche Depeſche ſage, der gün⸗ ſtige Eindruck, den der Kaiſer und die Miniſter aus dem telegraphiſchen Reſume von Granvilles Depeſche vom 25. April gewonnen, ſei nach Prüfung des Inhals noch verſtärkt worden. Granvilles hatte Sonnabends nach dem Kabinetsrat Audienz bei der Königin. London, 2. Maj. Die Königin iſt heute Abend aus Darmſtadt in Windſor wieder eingetroffen. Verſchiedenes. errichtete Herr Hermann Häberle, welcher ſich in ſeinen muſikaliſchen Beſtrebungen durch einen uner⸗ müdlichen Fleiß auszeichnet, eine Muſikſchule, die von erſten Mannheimer muſikaliſchen Kräften unter ſeiner Direktion geleitet wird. Wie der uns vor- liegende Proſpekt mitteilt, wird ſich der Unterricht ſowobl auf das theatraliſche, wie auf praktiſche Gebiet der Muſik erſtrecken und die Schule von den Anfängen des Dilettantismus bis zur berufsmäßigen und künſt⸗ leriſchen Ausbildung zu fördern beſtrebt ſein. — Ludwigshafen, 2. Mai. Eine ſchau⸗ derhafte That beging geſtern Abend die Witwe Nürn⸗ berger auf dem Hemsbofe an ihren zwei Enkeln, Mädchen im Alter von drei und fünf Jahren, indem ſie dieſelben in ihrem Zimmer erhängen wollte. Durch das Geſchrei der Kinder aufmerkſam gemacht, kamen jedoch drei beberzte Männer hinzu, ſprengten die verſchloſſene Thür und ſchnitten die ſchon halb be⸗ täubten ab. Die That geſchah in einem Anfall von Irrfinn. — Karlsruhe, 2. Mai. Heute vormittag ereignete ſich auf der Dampfbahn Karlsruhe⸗Durlach ein Unglücksfall, bei dem noch nicht vollſtändig auf⸗ geklärt iſt, ob ein Selbſtmord vorliegt oder Fahr⸗ läfſiakeit. Der bei einem Dungabfuhrunternehmer in Dienſten ſtehende ledige Arbeiter Gottl. Joh. Wie ⸗ landt, geb. 1858 zu Breſſach in Württemberg, wurde von der daher brauſenden Dampfbahn überfahren 1 Ladenburg, 4. Mai. In Weinheim und war ſofort kot. Wielandt wurde, als die Dampf⸗ bahn nahte, von ſeinen Kollegen bierauf aufmerkſam gemacht, der Führer der Lokomotive gab langanhal⸗ ſendes Signal und der Ueberfahrene kehrte das Geſicht dem daherkommenden Train zu, alles Anzeichen, daß man es mit einem Selbſtmord zu thun habe. Der Vexunglückte war mit Kiesaufwerfen beſchäftigt, hörte gut und diente drei Jahre in bieſiger Garniſon. — Aus Baden, 2. Maj. Im Schwarzach⸗ thal wurden von frevleriſcher Hand an der Straße bei der Leinegberſäge 26 Stück junge Kaſtanien⸗, Kirſch⸗ und Nußbäume gänzlich ruiniert. — Ein Nachſpiel zur Steglitzer Eiſen⸗ bahn⸗Kataſtrophe. Im Irrenhanſe der Cha⸗ rite in Berlin iſt vor einigen Wochen die Frau eines Handwerksmeiſters eingeliefert, die ſeit dem Tage der ſchrecklichen Steglitzer Eiſenbahn⸗Kataſtro⸗ phe — 2. September 1883 — tiefſinnig geworden iſt. Die kaum dreißig Jahre alte Frau war mit ihrem Ehemann und vier Kinder auf dem Schützen⸗ feſte an dem Tage anweſend, als am abend das Ereignis am Bahnhof erfolgte. Als der von Berlin abgeſandte Kurierzug, welcher in wenigen Sekunden über vierzig Menſchenleben vernichtete, den Bahnhof Steglitz paſſiert hatte, befand ſich die Familie dicht an dem Schienenſtrang, wo vor ihren Augen ſich das blutige Schauſpiel abipielte. Bei dem Wirr⸗ warr, der ſich nach der Affaire am Bahnhof ent⸗ ſpann, wäre nun bald darauf die jetzt irrſinnig ge⸗ wordene Frau beim Suchen nach ihren Kindern, die ſchleunigſt hinter die Barriere geflüchtet waren, unter einen anderen Eiſenbahnzug gekommen, wenn nicht der umſichtige Bahnhofs ⸗Inſpektor die Frau rechtzeitig vom Bahngeleiſe zurückgeholt hätte. Von dieſer Zeit an hat ſich der Geiſt der bedauernswer⸗ ten Frau, die von Stunde an ſich einbildet, ein Kind bei dieſer Kataſtrophe verloren zu haben, der⸗ art umnachtet, daß ihre Ueberführung nach der Ir⸗ renanſtalt ärztlicherſeits angeordnet werden mußte. — Kopenhagen, 4. Mai. In Skanör (Schweden) ſind geſtern durch eine Feuersbrunſt 89 Häuſer zerſtört und an hundert Familien obdachlos geworden. — Neapel, 3. Mai. Ruf dem Veſuv haben ſich 200 Meter oberhalb der oberen Eiſenbahnſtatfon zwei Krater geöffnet, aus welchem ſich Lavaſtröme in der Richtung auf den Raum zwiſchen Torre del Greco und Pompeji ergießen. * Die Deutſche Ehrenlegion zu Berlin iſt ein neuer Orden, welchen Human tät und Wohlthä⸗ ligkeitsſinn geſtiftet haben. Wer Rittet der e ſchen Ehrenlegion werden, das Ritterkreuz und Patent erhalten will, kann dies auf die leſchteſte Weſfe ze werkſtelligen, denn er braucht nur 15 Johresmitglhehz, karten à 1 Mk abzuſetzen, dann erhält er oßen dee ein ganzes Jahr hindurch die Wochenſchrift „Deulſche Ehrenlegion“ gratis. Was geſchieht aber int den geſammelten Gelde? Es werden im ganzen deuſſch Reiche Feierabendhäuſer errichtet und erhalhen, in denen diejenigen hülfloſen alten Männer und egg Aufnahme und einen ſorgenfreien Lebensabend erh ten ſollen, die ſonſt unrettbar der tiefſten No, Ie Bettelei, oder gar dem Trunke und anderen dem Elend verbundenen Laſtern verfallen wih Dieſe ſchöne und humane Idee durch Beitritt zur Deutſchen Ehrenlegion zu unterſtützen, iſt Si 5 1 gonna den ichen alt . breibtlihen 0 1 gablteichen Bel — N jedes Menſchenfreundes. Schon ein Jahresbeiſgz 0 von 1 Mk. genügt zur Erwerbung der Mitgſſch Die Prämiſerung ſchaft; an allen Orten aber ſollten ſich Conege und Capitel bilden, um die gute Sache recht g giebig zu fördern und zu beſchleunigen. Der der Deutſchen Ehrenlegion nimmt alle Mel dug entgegen und ſtrebt darnach, auch am hieſigen Nach einen Zweigverein zu begründen. Wohlkhätige Hen und Damen, welche hierzu geneigt find, wollen i brieflich an den erſten Senator, Dr. phil, hardi in Berlin SW. Noſtizſtraße 27, wenden, hoffen wir, daß Anmeldungen bei demſelben h zahlreich eingehen werden. London, 1. Mai. Das Geſchworenenger in Ipswich hat die Smaksbeſitzer Chalk, Ruß 9 Preſton wegen Beraubung des deutſchen Schi „Diedrich“ der Seeräuberei, ferner Prowſe, Chahhgg Timmeſon, Hughes und Jarvis wegen Bergußih des deutſchen Schiffes „Anna“ des einfachen dig ſtahls für ſchundig befunden. Das Schwurgen verurteilte 3 der angeklagten Seeleute zu 12 9 Monaten Zwangsarbeit. Der Richter drohe Wiederholungsfalle mit Zuchthausſtrafe. (Ein beachtenswertes Zeugnis.) Karls (Baden). Geehrter Herr! Apotheker R. Brandt's Schwe pillen, die wir in der Schweiz kennen lernten und auf lichen Rat auch ſpäter im Hauſe vielfach brauchten, ſich uns als ein wirkſames und zugleich wohlthätiges im Fall träger Verdauung bewährt. Ergebenſt Dr. Gymnaſialdirektor. 2 Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als E ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Namen R. Brandt's trägt. a Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billig unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. I) in i marken an Apotheker D. Weiß in Ludwigshafen. ale Zuchtſtuten 5 16 eine Weide a0 mn einem mit badi s bon dem betreff in Heburtsſcheines bei Alden Jahre Zucht J lünunkerungebteiſe, cht, ferrer für ein cher der von dem S a dem zugeic 5 1 b gehaltenen Hengſe N n Stalaufzuch 10 N.. du Bewillgung der G besſuten zwei Jahr: ed werden müſſen, weld hien imnerbalb diefer . un Bester mindef n. zur duch Stuten, f it wurde und welch l haben, kann der . Moden. Auch kann ppi Fohlen geworff Net Zuchhreis n, kenn bon den B ihrn ſgeſczten Bedingt A Juetkennung de i fegt De Muſferung der Tage haben ſie in der Regel einen anderen Schlupf⸗ winkel.“ Der Plan leuchtete den Gensdarmen ein. Aller⸗ dings mußten ſie mit der Ausführung desſelben ſtill und heimlich zu Werke gehen, er mußte miß⸗ lingen, ſobald der Förſter, der Haidewirt oder irgend einer ihrer Genoſſen etwas davon erfuhr. Deshalb ſollten auch ſo wenig als möglich Gensdarmen daran teilnehmen. Bei dieſem Plane blieb es. Niemand außer den beiden Gensdarmen ſollte darum wiſſen. Nachdem dieſe noch mehrere Male vergeblich verſucht hatten, Betty zum Sprechen zu bringen, verließen ſie das Haus. Der Ackerbauer ſperrte die Gefeſſelte, die Speiſe und Trank hartnäckig von ſich wies, wieder in die Kammer ein, verſchloß die Thür und ſteckte den Schlüſſel zu ſich, der größeren Sicherheit wegen ließ er noch einen Knecht im Zimmer und verließ dann das Haus, weil die Ungeduld ihm keine Ruhe finden ließ. In dem Dorfe hatte der Mordanfall auf Mar⸗ garethe das größte Aufſehen erregt. Es wurde um ſo mehr davon geſprochen, weil Niemand wußte, wer das Mädchen war und keiner den Beweggrund ihrer That kannte. Die ſonderbarſten Vermutungen wurden darüber laut. Das Benehmen des Acker⸗ bauers ſteigerte das Erſtaunen noch. Weshalb lie⸗ ferte er die Verbrecherin nicht dem Gerichte ab, weshalb hatten die Gensdarmen dieſelbe nicht ſogleich mit ſich genommen. Je mehr Schwierigkeiten ſich dem Vorhaben Margarethens entg⸗genſtellten, um ſo feſter bildete ſich der Gedanke in ihr aus, daß der Haidewirt bedroht ſei. Sie mußte das Mädchen ſprechen. Auf hr unabläſſiges Drängen, auf ihre Verſprechungen der Belohnung, unternahmen es endlich di Kne 1 gebange und ſprengten die Thür, welche zu der Gefangenen führte. Ohne Weigerung ließ Betty ſich hinausführen. Sie ſchien nicht zu ahnen, wohin ſie gebracht werde Kaum hatte ſie aber Margarethens Kammer betreten und die Kranke aufrecht im Bette ſitzen ſehen, ſo glühten ihre Augen. Der ganze Haß, die ganze Leidenſchaft, welche ſie zu der unſeligen That getrieben ſprach aus ihrem Blicke. An das Bett ſtürzte ſie, die gefeſſelten Arme ſuchte ſie zu befreien. Die Knechte ſprangen hinzu und riſſen ſie zurück. Margarethe war vor des Mädchens wildem Blick zurückgeſchreckt. Schnell faßte ſie ſich wieder. „Haſt Du meinem Vater den Ort genannt, wo der Haidewirt iſt?“ fragte ſie, Betty antwortete nicht. „Ich weiß, daß Du Röver liebſt,“ fuhr Mar⸗ garethe fort, „Du kannſt ihn retten, wenn Du mir den Ort nennſt, wo er iſt. Mein Vater iſt fort, um ihn feſtnehmen zu laſſen. Nenne den Ort, ich will einen Boten zu ihm ſchicken, ich will ihn warnen laſſen, er ſoll fliehen — nenne den Ort!“ Bettys Wangen hatten ſich mit einem dunklen Rot überdeckt. Ihre Augen fuhren unruhig umher, ſie ſchien zu ſchwanken, An der rechten Seite hatte Margarethe ſie gefaßt, ſchon wollte ſie den Ort nennen — da tauchte ein anderer Gedanke in ihr auf; nicht das ihr verbaßte Mädchen ſollte ihn retten, lieber mochte er zu Grunde gehen, für ſie war er jo doch verloren. Sie erwiderte deshalb nicht ein Wort und Margarethe mußte ſie wieder in ihre Kammer zurückführen laſſen. Der Ackerbauer hatte keine Ahnung davon, was in ſeinem Hauſe vorgegangen war. Nachdem er das Dorf verlaſſen hatte, war er zur Hadeſchenke det, mit den Gens⸗ darmen zuſammengetroffen. Nach kurzem Nu halte verließen ſie die Schenke und Niemand wißt wohin ſie ſich begaben. Die Richtung noch Förſterhauſe hatten ſie eingeſchlagen und eine Sh lang ſchritten ſie ſchnell weiter. Als ſte im nächte Dorfe anlangten, war der Abend bereits völlig e gebrochen, um ſo weniger durften ſie irgend eine i zögerung herbeiführen, weil das Foͤrſterhaubs di mehrere Stunden weit entfernt war. . Sie gingen zum Maire — der Maite dogg ja damals der Schulz des kleinſten Dorfes dung wandelt, — und die Gensdarmen befahlen ihm au ein Schreiben hin, welches ſie bei ſich führten, ad welches ihnen die Vollmacht hierzu verlieh, inen einer Stunde zehn rüſtige“ Bauern und einen Wogen mit tüchtigen Pferden herbeizuſchaffen. 8 Der Maire mußte gehorchen, ohne zu wife wohin die Bauern geführt werden ſollten,. Es kam damals öfters vor, daß mitten in de Nacht Gensdarmen in ein Dorf kamen und den Maire eine Anzahl Bauern verlangten, die hen folgen mußten. Es galt meiſt der Aufhebung junge Männer, welche aus dem Heere entflohen wage oder ſich der Conſcription entzogen hatten. Und daz nächtliche Vorhaben, welches unter dem Namen daz Greifen“ damals allgemein bekannt war, wurde dez halb ſo geheim und ſtill betrieben, damit die Bedpohleg nicht vorher gewarnt werden konnten. Noch war keine Viertelſtunde verfloſſen, als die Beſtellten fich bereits eingefunden hatten. Auch der Wagen ah zur Hand. Alle beſtiegen ihn. Der Ackerbahher ergriff die Zügel. Er war des Weges kundig, und ſo ſchnell, als es dieſer Weg geſtattete, ging es bo wärts, der Förſterwohnung zu. * d igt werden. Ie Bewerbungen mi Vor- und Junam⸗ Alk, Farbe, Gr 5 Aöſanmung det 0 die Bauntwortung 8. Iſt die Stute b. Hat ſie ſchon . If dieselbe de gesogen? Fohlen, wi eine h ung der Weide, w Ai und Ol der 1 ſtteruhe, den 11. Pu, U 828 dh 6 uchmnahung in 0 ichen und den J anheim, den 18. (Fortsetzung folgt.)