f General-Anzeiger für Ladenburg und . Nachstehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner 1 in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Aſcheint eden Mittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 % 20 kit illuſtirtem Anterhaltungsblatt 1 % 70 i 1 Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der ö 7 er finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige 1 en 5 i . eile oder deren Raum mit 10, Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., ( ö Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. a eien mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. 755 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Nr. 36. Mittwoch, den 6. Mai 1885. Volitiſches. dankende Anerkennung, welche der wiedergeneſene,] lich dem heimtückiſchen Fieber erlegen. Die Expe⸗ Karlsruhe, 3. Mai. Die „Bad. Korreſp.“ [einem hoßen Berufe wiederg bene Vater dem Sohne; dition der beiden Reiſenden Böhm und Reichard in ſchrelbt: Eine beglückende Kunde durchfliegt die im ſpendete. So iſt unſer Erbgroßherzog, in Tagen] Oſtafrika iſt verunglückt und Böhm dabei um's Leben ee teen unſeres Heimat- aufblühender Jugend, an der Seite der Eltern, und [gekommen. Nähere Nachrichten liegen noch nicht vor. Ades. In freudigen, gemütsbewegten Worten ver⸗ſpäter in Zeiten der Sorge und des Ernſtes in den N ; ö j lündet unſer Landesherr dem in Leid und Freud J Bahnen der Regierungsweisheit des Vaters ſich be⸗ „ ic 1 e 57 10 115 kts 9 0 5 700 jenem Fürſtenhauſe innig verbundene Volke, während, eine freudige Bürgschaft für das künftige d ghedt 901 10 110 zich 193 eg a0 in jugendlicher Sohn, der Erbgroßherzog, die [Glück un Land Di , daß 100 1 0 er Erbgroßherzog, die. nſeres Landes geworden. Die Tochter eines Genugthuung, die Druckerei des Bosphote Eayptien lde Braut gefunden und mit ihr den Segen der alten deutſchen Fürſtenhauſes, über das eine ſturm⸗ 15115 wieder eröffnet, und Aegypten wird ſich bei ccc ein für das Herzensbündnis erbeten habe. In bewegte Zeit ſchwere Prüfungen verhängte, hat ſich . 41K. belt, auch das ganze badische Volk, in freudiger der badiſche Fürſtenſohn zur Braut erwählt. Möge dem framzöiſchen Agenten wegen Verhaltens der Megung ſeine Blicke auf das erlauchte Brautpaar die über unſerem blühenden Lande, ſtrahlende Sonne, koptischen Polizeibeamten entschuldigen cee, wird dieſen elterlichen Segenswünſchen von] möge der Jubel des Volkes, der ihren Einzug in Die Belgiſche Kammer hat einſtimmig geneb⸗ gehe Seele ſich anſchließen: möge Glück und Freude die ſchönen Gauen begleiten wird, das Herz der migt, daß König Leopold den Titel eines Souveräns dai ind Ruhe, möge das Erblühen jedes edeln ] Braut erheben in dem ſtolzen Gefühle, daß ſie be- des Kongoſtaats annehme. ne! Guten ſeinem Lebenswege für alle kommenden Tage ſtimmt iſt, einen Thron zu ſchmücken, dem die dank⸗ Antwerpen, 2. Mai. Heute Mittag erfolgte del werden! Wir Badener haben jederzeit in] bare Treue des Volkes den echteſten Glanz verleiht. die feierliche Eröffnung der Ausſtellung. Die könig⸗ 10.0 0 Meter Anetem Fürſtenpaare die edelſten Guter eines durch — Der deutſche Reichstag beſchäftigte ſich wie- liche Familie, welche um 12 Uhr von Brüſel ab⸗ i et it ehe und Treue geſegneten Familienverhältniſſes vor] derum die ganze Woche lang mit Zollerhöhungen. gereiſt war, wurde im Bahnhof von den Gemein⸗ 5 Agen gehabt. Alle empfänglichen Gemüter haben Alle moglichen Gegenſtände wurden mit Zoll bedacht: debehörden empfangen, durchfuhr dann, begrüßt von n ergeben en, ich erbaut an der Reinheit und Schönheit dieſes Spitzen, Stickereien, Schmirgeltuch, Leinengarn, ſtürmiſchen Hochrufen, das Spalier der Bürgerwehr keiner ada ge Fomiltenlebens, das dem Volke für jede Tugend und Zwirne, Seilerwaaren, Leinwand, Zwillich, Drillich, und des Militärs bis zum Feſtſaal im Ausſtellungs⸗ de weine anden fliche Schönheit Muſter und Vorbild war. Seinem Damaſt. Bänder, Borden, Strumpfwaren. Ferner palaſt. Hier wurde das von Benoit componirte konten und erhebenden Weſen entſprach der Schmuck Raps, Rübſaat, Oel, Wachs, Lichter, Kakao. Scho- „Domine salvum fac regem“ von 1200 Sän⸗ nweiler. der gufblühenden Kinder. Sie alle ſind in trefflichen kolade, Kraftmehl, Nudel, Maccaronf, Reis, Droguen, gern und Muſikern vorgetragen. Victor Lynen. der Egenſchaften des Geiſtes und Charakters die Freude Falzdachzügel. Bezüglich der überſeeiſchen Produkte Vorſitzende des ausführenden Comites, hielt dann 2 4 der Eltern und des ganzen Landes geworden. Ins⸗ mögen die Freihändler nicht ganz Unrecht haben, die Feſtrede. Er erwähnte in dieſer die Beteiligung 1 Aeiondere iſt es aber dem älteſten Sohne des Hauſes] wenn ſie den Schutzzöͤllnern vorwerfen, daß Schutz- Deutſchlands an der Ausſtellung. Sodann erfolgte die hom Schickſal b⸗ſtimmt geweſen, noch inmitten der zoll einerſeits und Dampferſubvention und Koloni⸗ Aufführung einer großen Feſtcantate, hierauf Beſich⸗ Suden, der Vorbereitung und der Lernzeit, in ſation andererſeits nicht in Einklang ſtehen. tigung der Ausſtellung. König Leopold machte einen Togen ernſter Bekümmerniſſe um das ſchon von] Wenn man die Einfuhr beben wolle, ſo dürfe man Gang durch die Abteilungen aller Länder. In der erer ſtrankheit bedrohte Leben des Vaters, ſeine ſie durch Zölle nicht wieder herabdrücken. deutſchen Abteilung harrten der Geſandte und ſein onze Rraft, in treuer Pflichterfüllung den öffentlichen Das möoͤrderiſche Klima Afrikas rafft die Perſonal, die deutſchen Conſuln, der Oberbürgermei⸗ Mgelegeuheiten des Landes zuzuwenden. Er hate mutvollen deutſchen Erforſchungsreiſenden einen nach ſter Dr. Becker von Köln und zahlreiche Ausſteller. i dieſe Probe zur Freude der Eltern beſtanden [dem andern dahin. Premierlieutenant v. Schulze, Der König redete die Herren deutſch an und ließ Ii Lond und Volk teilte von ganzem Herzen die [der Führer der deutſchen Kongo⸗Expedition iſt plötz⸗ “ ſich die Mitglieder des Comites borſtellen. Den Schwere Tage. 5 . 05 kzählung aus den Zeiten König Jerome's — Unwillig wandte er ſich ab. Sie war wahn⸗ getreten! Der iſt ein alter ſchlauer Fuchs und uns ſinnig, ſonſt würde ſie ſein Anerbieten angenommen noch immer entgangen, Du haſt Dich ſogleich beim haben. Ihm blieb nichts weiter übrig als ſie dem erſten Male in der Falle gefangen und noch ſogar 19 05 5011 1 70 een 1 l das Blut haſt Du an Deinen Händen!“ Dr. Friedrich Friedrich. obald der Tag angebrochen war, ſchickte der j 8 92. Fortſ. 1 5 (Nachdruck verboten!) ][Ackerbauer einen Knecht zur Haideſchenke, in welcher antw e ee 5 7 70 a 1155 So ſaß er da, regungslos, und ſann über ein [gewöhnlich einer oder mehrere Gensdarmen ſich auf⸗ dieſelbe ſtarte, gleichgiliige Ruhe Mig nach, durch welche er das Mädchen zum Spre- bielten und es währte nicht lange, ſo kehrte der Knecht 9 5 0 bch 61 ln wir Dich beingen könne. Er ſann vergebens. Und drinnen zurück und brachte zwei Gensdarmen mit. 1 f i d 5 1 1 9 800 805 3 der Kammer blieb alles ſtill. Das Mädchen ſchien Der Ackerbauer teilte ihnen den ganzen Vorfall 075 89095 in 5 0 158 g 5 1 0 3 5 . r ſic nicht einmal zu rühren. mit, auch ſeine Hoffnung von dem Mädchen den 0 ensdarm fort. „Dort ſind ſchon noch bär 25 Dann führte Köpfe als der Deinige weich und zahm g⸗worden. Wider ſeinen Willen war er doch endlich ein— Aufenthaltsort Rövers zu erforſchen. a 8 f hen, und als der Morgen graute, fuhr er er⸗ er ſie zu der Gefangenen in die Kammer. Der Ackerbau'r zog ihn bei Seite. Ein Gedanke leck empor. Ihm hatte geträumt, das Mädchen Betty ſprang empor, ſobald ſie die Gensdarmen war ihm durch den Kopf gefahren und er hatte F enlohen, Haſtig ſchob er den Stuhl von der erblickte. Heftig, aber vergeblich rüttelte ſie an der ihn feſtgebalten. Auch er kannte den Föͤrſter Drechſel Ahr fort und rat mit einem Lichte in die Kammer. Feſſel, welche ihre Hände gebunden hielt. Der eine und den Ruf, in weſch em derſelbe ſtand Sollte vicht Meedergekauert an der Erde ſaß das Mädchen der Gensdarmen trat an ſie heran und führte ſie der Haidewirk wit ihm in Verbindung ſtehen und n blickte ihm ſtarr entg gen. Er trat dicht an in die Stube, wo ein helles Licht anf ihr Geſicht velleicht das verſtockt und einſam gelegene Förſter⸗ Melih heran. „Sieh, Mädchen,“ ſprach er, „Alle fiel. „Ah — das iſt ja Drechſels Tochter!“ rief er. baus ſein Aufenthaltsort ſein? Wo anders konnte schlafen noch — ich will Dich fliehen laſſen, ich „Des Förſters Drechſel?“ warf der Acker⸗ ihn das Mädchen kennen gelernt haben? Auf dieſe wil Dir Geld ſchenken, wenn Du mir ſagſt, wo bauer ein. Vermutung hatte er ſofort einen Plan gebaut und der Haidewitt ſich aufhält!“ „Ja — ja — ſie iſt es! Ich kenne ſie — dieſen teilte er dem Gensdarmen mit. Betty antwortete nicht. in dem Hauſe ihres Vaters habe ich ſie geſehen. „Es ſcheint Niemand um das Vorhaben des „Noch kannſt Du dem Gefängniſſe entgehen,, Iſt es nicht ſo?“ Betty ſchwieg. Mädchens zu wiſſen,“ ſprach er. „Um alles Auf⸗ fuhr er fort. „Dort mußt Du es ja doch geſtehen „Iſt Drechſel nicht Dein Vater?“ fragte der ſehen zu vermeiden, behalten wir das Muͤdchen hier — ſage es jetzt und ich laſſe Dich laufen.“ Gensdarme weiter. Sie antwortete nicht. und heute Abend begeben wir uns heimlich zu dem Ich ſage es nicht!“ erwiderte Betty mit der⸗ „Ein hübſches Täubchen!“ lachte der Gensdorm Föͤrſterhauſe — vielleicht gelingt es uns den Hai⸗ ſelben kuh gen Beſtimmtheit, mit der ſie ihm am roh, „Wir werden Dich ſchon ſingen lehren! — dewirt dort zu überraſchen und feſtzunehmen. Solche Abend geantwortet hatte. Biſt auch ſchon in die Fußſtapfen Deines Vaters [ Vögel wagen ſich nur des Nachts heraus, denn am