ter —— 2 ner — — anne eden Mittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 & 20 Auſtirtem Auterhaltungsblatt 1 % 70 J exel. Poſtproviſion. eee, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige edzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., 5 ee 0 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. 0 N 1188 General-Anzeiger für Ladenburg u 0 Nr. 33. nd IAlmgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate — für uns an. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit, Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg Samſtag, den 25. Apri 1885. Volitiſches. Mtlin, 22. April. (Ruſſiſche Erwerbungen Von einer mit dem bezüglichen Stoffe durchaus ten Perſönſſchkeit geht der „PC.“ folgende, an⸗ geblich als güthentiſch anzuſehende Skizze der Gebietser⸗ erbungen Rußlands in Aſien ſeit dem Jahre 1847 zu. ch den Gebietsſtand in Centralaſten betrifft, dee RNeichsarenze im Jahre 1847 vom Nordrande eas Sees über den Unterlauf des Syr⸗Darja zum Dahn und längſt desſelben zum Iſſyk⸗Kul Sie war gänzlich offen und infolge deſſen den hagen der benachbarten ſüdlichen Nomadenbölker beben, Um eine „geſicherte, natürliche Grenze“ igen nahmen die Ruſſen den Bewohnern Fokand, deren Reich ſich weſtlich bis zum Aral⸗ egi dem Fluſſe Tſchu erſtreckte, im Jahre 1852 od Perowsfi, 1859 Djul⸗k, 1860 das Ge⸗ dich des Tſchu, 1864 Turkeſtan und hiermit ein ganzen Landstrich am oberen und mittleren Laufe Shr⸗ Darja. — Die Kokanzen fortifizierten nun Mohemkent (Toſchkent), von welchem Orte ſowohl Tükeſton, wie guch Aulie ata bedroht werden konnte. De Ruſſen ergriffen, „um dieſer Gefahr zu begeg⸗ gens, die Ofſenſive und eroberten im ſelben Jahre hoch Toſchkent. Da die neue Grenze „unabläſſig Alarmierk“ wurde, nahmen die Ruſſen 1865 Taſch⸗ i Beßiz. Nun aber warf ſich der Khan von Macher als Verteidiger des Islam auf und zog oe Maan gegen die Ruſſen. Eine ruſſiſche Meung von 3600 Mann mit 20 Geſchützen ſchlug Nies Fer füdlich von Taſchkent in die Flucht und hn Chozent ein. Mit Kokand wurde hierauf e geſchloſſen und hiebei 1866 das Land von Myfkuf erworben Gegen Buchara wurde der Feldzug Mlaveich fortgeſetzt. Die Folge war, daß 1866 ie und Dpſak, dann nach einem vom General Kaufmann erworbenen Siege 1868 Samarkand nebſt Gebiet in Beſitz genommen genommen wurden. Beim Friedensſchluſſe erhielten die Ruſſen nebſtbei das Recht, in drei buchariſchen Städten Garniſonen zu balten. So iſt feit 1868 Buchara ein ruſfſiſcher Vaſallenſtaat. Im Jahre 1875 empörten ſich die Kokanzen gegen ihren Khan, der die Hilfe Rußlands anrief. Nach Niederwerfung des Aufſtandes erhielt Rußland das nördlich des Syr⸗Darja gelegene Gebiet. Die Kokanzen, hierüber erbittert, verjagten ihren Khan, wurden jedoch von den Ruſſen neuerdings überwältigt und „baten“ ſchließlich ſelbſt 1876 um die Aufnahme Kokands in den ruſſiſchen Staatsver⸗ band. Die Unterwerfung des Gebietes zwiſchen dem Raspi⸗ und Aral⸗See begann 1869 Die Chiweſen ſollten für die Unterſtützung eines Aufſtandes der Kirgiſen, ſowie für einige an ruſſiſchen Unterthanen verühten Gewaltthätigkeiten beſtraft werden. Man zog gegen ſie zu Felde und im Jahre 1869 wurde Krasnowodsk genommen. Bei der geſchützten Lage Cbiwa's inmitten weiter Wüſten konnte aber erſt 1873 der Zug gegen Chiwa unter General Kauf⸗ mann erfolgreich durchgeführt werden. Chiwa mußte nach der Einnahme ſeiner Hauptſtadt 1873 das Land om rechten Ufer des Amu⸗Darja an Rußland ab⸗ treten. Chiwa ſelbſt wurde, aleich Buchara, ein vollkommener abhängiger Vaſallen⸗Staat. Im Jahre 1880 begann infolge von „Grenzräubereien“ die Expedition gegen die Achal⸗Tekinzen unter General Skobelew; 1881 wurde Göck⸗Tepe erſtürmt. Merw ergab ſich und 1884 fiel das Gebiet von Merb auf Grund „freiwilliger“ Unterwerfung zu Rußland. Aus dieſer Skizze ergibt ſich daß ſich die Ruſſen vom Jahre 1847 bis 1884 der indiſchen Grenze bei Peſchaver um mehr als die Hälfte der ehemaligen Entfernung genähert haben. — Mittlerweile haben So wurde den faſt wehrloſen Chineſen in der Zeit vom Jahre 1854 bis 1859 das weite Gebiet am Amur und Uſſuri entriſſen und auf Grund der Traetate von 1858 und 1860 mit Rußland ver⸗ einigt. Im Jahre 1869 geriet ferner die Inſel Salachal'n auf Grund eines mit Japan 1867 ge⸗ ſchloſſenen Vetrages unter ruſſiſche Herrſchaft. Darmſtadt, 23. April. Die Königin von Enaland und Prinzeſſin Beatrice ſind heute früh 8 Uhr bier eingetroffen. Brüſſel, 21. April. In der Repräſenkan⸗ tenkammer verlas Miniſterpräſident Beerngert ein Schreiben des Könias, in welchem derſelbe die Er⸗ mächt'aung verlanat, den Titel „Souverän des Congoſtaates“ anzunehmen, und ſchlug im Namen des Kabinets vor, dem König die Ermächtigung zur Führung dieſes Titels zu erteilen. Die Kammer überwies den Antrag zur Prüfung an die Sektionen. London, 23. April. „Daily News“ melden: Die anglo⸗ruſſiſchen Verhandlungen der letzten Tage förderten nicht die Ausſichten auf eine gütliche Aus⸗ einanderſetzung. Das ruſſiſche Cabinet ſcheint nicht geneigt zu ſein, aus der bisherigen Stellung heraus ⸗ zutreten. Die Nachgiebigkeit Englands ſei nahezu erſchöpft. . Petersburg, 22. April. Die ruſſiſche Friedenspartei hegt ernſte Befürchtungen, daß entwe⸗ der Rußland, ſicher gemacht durch die Nachgiebigkeit Englands, übermütig werde, oder daß England prak⸗ tiſch uutzloſe und unerfüllbare Forderungen ſtellen werde. Die Stimmung iſt zwar wieder ruhiger, als bor einer Woche, aber noch immer unſicher. Nach der „Nowoje Wremja“ wird in Kronſtadt mit Haſt gearbeitet. Binnen einer Woche ſollen zum Dienſt fertig ſein: die Panzerfregatte Greigh, die Halbpan⸗ Schwere Tage. Sizöblung aus den Zeiten König Jerome's von Dr. Friedrich Friedrich. 29. Fortſ. 8 8 (Nachdruck verboten!) e Enitäuſchung war eine zu plötzliche und ze für den Augenblick raubte ſie ihm die Faſ⸗ dos wollt Zöre“ fragte er endlich, als das Mödchen nicht ſprach. es wobr,“ fragte Betty, „daß des Acker⸗ bauers Tochter, mit der Ihr verſprochen geweſen ii weimal im Stich gelaſſen hat, als Ihr Mit ihr fliehen wolltet?“ Mie kommt Ihr zu der Frage?“ warf Rover f Überraſcht ein. „Antwortet mir!“ entgegnete das Mädchen. ha Dich Dein Vater mir nachgeſchickt?“ weiß Niemand, daß ich Euch gefolgt bin. fol auch Niemand erfahren.“ Schweſgend blickte Röver einige Sekunden das Mien an. Vergebens ſuchte er den Grund zu Arſchen, weshalb es dieſe Frage an ihn richte. Gebt mir Antwort auf meine Frage,“ wie⸗ derholte Betty. Noch immer zögerte er mit der Erwiderung. Mane er leugnen, warum das Mädchen ihn befragte, er bereits wußte 2 „Und wenn es wahr wäre,“ entgegnete er, „welches Intereſſe konntet Ihr daran nehmen?“ „Antwortet mir!“ ſprach das Mädchen zum drit⸗ ten Male. „Ja, es hat mich im Stich gelaſſen,“ ſprach Röver. Der ganze Schmerz, den er durchgemacht hatte, durchzuckte ihn noch einmal. Des Mädchens Augen ſchienen feurig guſzuleuchten. N „Dann habt Ihr mit Eurer früheren Verlob⸗ ten nichts mehr zu ſchaffen, dann konnt Ihr ſie nicht mehr lieben!“ rief es. „Wer ſagt Euch das!“ erwiderte Röder. „Daſ⸗ ſelbe habe ich mir geſagt. Hundertmal und öfter. Mein Kopf ſagt es noch, allein mein Herz weiß nichts davon und will nichts davon wiſſen. Das hängt feſt an dem Mädchen und wird nie von ihm laſſen.“ f „Es muß von ihm laſſen!“ rief Betty faſt kreiſchend. „Eine Treuloſe iſt das Mädchen! Es hat Euch nie geliebt — nie!“ Schnell wollte ſie ſich entfernen. 8 Röver erfaßte ihren Arm und hielt ſie zurück. So nahe vor ihr ſtehend, konnte er in ihre Augen blicken. Ihr Geſicht war von Leidenſchaft entſtellt. Er fühlte ſie unter ſeiner Berührung erzittern. Er hörte ihre Bruſt ſchnell, kurz atmen, Der Gedanke tauchte in ihm auf, daß ſie ihn liebe, er wies ihn zurück, denn er kannte ſie als geiſtesſchwaches, kran⸗ kes Weſen. „Margarethe hat mich geliebt!“ ſprach er. „Sie liebt mich noch — wenn ſie auch die meinige nicht werden will. Sie hat mich geliebt, und ſo lange ſie lebt, ſoll mein Herz.“ Das Mädchen riß ſich von ihm los und floh davon wie eine Verfolgte. verſchwinden — ihr nachblickend blieb er ſtehen. Nur Mitleid fühlte er mit dem geiſtesſchwachen Geſchöpfe, eine andere Reaung für daſſelbe gab es in ſeinem Herzen nicht. Langſam, in Gedanken verſunken, ſchritt er weiter. Befth eilte zum Föͤrſterhauſe zurück. Still, unbemerkt, wie ſie daſſelbe verlaſſen hafte, wollte ſie wieder eintreten. Ihre Mutter begeqanete ihr auf der Hausflur. Des Mädchens bleiche Wangen, er glühende Blick ihrer Augen fielen ihr auf. „Wo biſt Du geweſen?“ fragte ſie. Betty ſchwieg. Ihre Mutter erfaßte ſie an der Hand und zog ſie lächelnd mit ſich in die Küche. Hatte ſie doch geſehen, daß der Haid wirt das Haus perlaſſen und hatte ſie doch längſt an des Mädchens Blicken erraten, daß es ihn liebe. „Wo biſt Du geweſen?“ fragte ſie noch einmal. „Draußen — im Holze!“ erwiderte Betty zö⸗ gernd, verlegen. Das auf dem Herde praſſelnde Feuer warf einen hellen Schein auf ihr Geſicht. „Und was haſt Du dort gemacht?“ fragte ihre Mutter weiter, die Ruſſen auch in Oſtaſten Eroberungen gemacht. Er wollte ihm folgen — ſchon ſah er die Geſtalt zwiſchen den Bäumen PPFPPCCGCGCCGGGGGGGGGGGGCbGG S r e