nbur General-Anzeiger für Ladenb . 70 A excl. Poſtproviſion. 3 0 1 Lokal⸗Anzeigen mit 6 P. ger „ getretenen wach auc eint jeden dtittwoch und Samſlag und k a in und ierteljährli 1 92 iußtirtem Anterhallungsbralt 1 e ee 1 Kate, welche am Tage vor dem Erſcheir is Mi i zurückege 08 55 eingehen, finden ſofortige Adee i e rausgeſetzt, Iarmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., a erlich en. Melanen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. verlangen, zu ſorgen, nen Tage Nr. 30. ſabme in . — 5 einfinden Volitiſches. ht erſche⸗ Karlsruhe, 10. April. Nach den Beſtimm⸗ i Sten] ingen unserer Verfoſſung wird bekanntlich die Hälfte gsgrundcg zer zweiten Kammer alle zwei Jahren durch Neu⸗ Clem. wahlen erneuert Im Laufe dieſes Sommers — werdnum 0 Juni-—erliſcht in Folge deſſen das Mandad ern nich feender Abgeordneten. (die Ziffern bedeuten die Befteumm] deere): 1. Lobr. 2. Roder, 4 Edelmann, 5. dorlieg, Meer, 6. Kaſt, 9. Vogelbach, 10. Pflüger, 11. 5 de iber, 19. Ganter 14. Oſiander. 17. Blattmann, 31. Ot.“ 0 Feen, 28. Schmid, 25. Roßhirt, 26. Burg, 5 Duib (Erſatzwahl), 29. Betzinger, 30. Reichert, in Han⸗ omey, Kiefer, Hoffmann, 38. Kirchenbauer, ung, den ah, Nopp, 42. Schober. 43 Frank, 45 Kopfer, iterſtüze. I imer, 48 Mays, 49. Strübe. 54. v. Buol. u de e fein. Im Ganzen 32. Hiervon gebören zur Strafbe⸗ eienallib⸗rolen Partei 17, zur ultramontanen 11, dung gen zi demokratſſchen 3. und zur konſerbativen 1. 5 Berlin, 13. April. In der politiſchen Welt . dar diesmal Oſtern kein Feſt des Friedens. In Tong⸗ . A in Afgbaniſtan, in Aeaypten, in Panama Krieg, el node Aufſtand, in Frankreich Miniſterwechſel, — Iſchen England und Rußland geſpanntes Verhält⸗ la Verwicklungen und Verlegenheiten überall. ibigſten, ſicherſten ſteht in dieſem Wirrwarr Mittwoch, dͤen 15. Apri zwiſchen England und Rußland übernommen habe, iſt es ſtill geworden. . Von unſern jungen Koloniet verlauten nicht viel. Ein deutſches Geſchwader liegt noch immer im Kamerunfluſſe. Nachrichten dorther ſind lange Zeit nicht eingetroffen. Man kann wohl annehmen, daß die Negerunruhen noch immer nicht unterdrückt ſind, daß die deutſchen Kolonien den Schutz der Schiffe entbehren könnten. Die Unternehmer einer Kompagnie für Angra Pequena wollen jetzt, nach⸗ dem das Geld zur Hälfte aufgebracht iſt, ſich an das größere Publikum wenden, um Einlagen von 1000 M. anzunehmen. Es handelt ſich um eine landrechtliche Korporation, zu welcher es der Geneh⸗ migung des Königs von Preußen bedarf. Das Ge⸗ ſamtkapital ſoll 1,200,000 M. betragen. Bis jetzt ſind ca. 650,000 M. geſichert; das übrige ſoll durch Einlagen à 1000 M. aufgebracht werden. Auch die Geſellſchaft für Oſtafrika hat eine derartige Kor⸗ poration gegründet. Sie will in Uſagare, dem Hin⸗ terlande von Zanzibar, Ackerbau treiben und fordert vermögliche Landwirte zur Ueberſiedlung auf Es wäre für das Gedeihen unſerer Kolonien hocherfreulich, wenn dieſe Unternehmungen zuſtande kämen und es wird gewiß nicht an wohlhabenden Männern fehlen, welche für dieſen patriotiſchen Zweck Opfer bringen. Leute, welche kein überflüſſiges Geld haben, ſollte man dringend abraten, ſich zu beteiligen. Sie könnten ſchlimme Erfahrungen machen. Ein neues deutſches Weißbuch iſt erſchienen. Es ſind darin die Verhandlungen zuſammengeſtellt. welche Deutſchland 1884 — 85 mit den beteiligten Mächten über die Kongofrage gepflogen hat. Die neueſte Verlegenheit für England iſt der Aufſtand der Meſtizen (Miſchlinge) in der kanatiſchen Provinz Manitoba. Riel, der Führer der aufſtän⸗ . Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner 3 in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Buregux von Haaſenſtein und Vogler, 13 Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate 5 i 8 für uns an. 13 . Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. 3 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenbur 3 1885. diſchen Halbblut-Indianer, hat eine proviſoriſche Re gierung von Manitoba gebildet, an deren Spitze e ſelbſt als Präſident ſteht; Befehlshaber der Truppen iſt ein gewiſſer Dumas. Die Rebellen bedrohen die Stadt Humboldt. re e r Marſch gegen die Rebellen begriffen. Aber was be⸗ deuten in dieſem Falle 5000 Mann enaliſcher Truppen! Die Aufſtändiſchen verfügen über eine weit größere Truppenmacht, die gut bewaffnet iſt. Der Mange an genügenden engliſchen Streitkräften wird ſich, wie überall, auch wahrſcheinlich bald in Kanada bemerkbar machen. Paris, 13. April. Ein Telegramm aus Hanoi von geſtern beſagt: Der offtz ell vorgeſchriebene Zeitpunkt für das Aufhören von Feindſeligkeiten hat zwar durch die Schwierigkeit der Verbindungen, na⸗ mentlich nach der Seite von Yunnan eine fünftägige Verzögerung erfahren; thatſächlich ſind aber die Feind⸗ ſeligkeiten eingeſtellt. Paris, 13. April. Dem Temps wird aus Marſeille telegraphiert, alle franzöſiſchen Häfen ſeien beordert, ſämtliche aus Spanien kommende Schiffe einer dreitägigen Quarantäne zu unterwerfen. Verſchiedenes. — Heddesheim, 13. April. Als des Mordes verdächtig ſind die Arbeiter Alles und Ed inger verhaftet und ins Amtsgefüngnis nach Mannheim verbracht worden. 8 — Heidelberg. Die „H. 3.“ teilt mit, daß der Großherzog zur Feier der Einweihung der Providenzkirche am Sonntag in hieſiger Stadt ein⸗ treffen wird. — Das Geleiſe der Pferdebahn iſt bereits bis zur Akademieſtraße gelegt und auch die damit verbundenen Pflaſterarbeiten ſind faſt vol⸗ en eutsche Reich da. An keiner verhängnisvollen und genheit dfrekt beteiligt, kann es ſeine ganze zufammenhalten, um ſie, wenn es ndͤtig ſein e, fe ien dichtigen Moment zum Wohle Deutſchlands kleine zer Erbaltung des europäiſchen Friedens ein⸗ eſchwer · then Einſtweilen ſcheint dem Fürſten Bismarck e auch IMomeat noch nicht gekommen zu ſein. Er * e die letzte Woche, weit von den Geſchäften, 15 einem neuen Gute Schönhauſen. Ueberhaupt ger obi⸗ die hohe Politik in Deutſchland zu feiern. 1 den Gerüchten, daß Deutſchland die Vermittlung g ſchon at Schwere Tage. — ung aus den Zeiten König Jerome's — von 5 Dr. Fried Ariedrich. 10 „Fortſ. . cpr verboten!) Was konnte ſie gehindert haben, daß ſie nicht Feine Antwort konnte er ſich geben. Aber er Markt. it der Hoffnung geſchieden, daß ſie in dieſer — femmen werde. Und ſie kam nicht. Muſchend lag ſein Ohr an der Mauer, zu * wagte er kaum, um ihren Schritt ſchon in b Nine zu hören. Die Hand preßte er auf die um das Herz zu verhindern, daß es nicht Hauck, laut ſchlage, und die Hand zitterte. Weshalb Edingen Ae eee icht Das Glück ſeines Lebens bina an dieſen ten, Und Minute auf Minute, Stunde auf N Ade verrann und kein Schritt nahte dem Gottes- en Er wußte ſelbſt nicht, wie lange er ſchon dee e. Finſtere Gedanken hatten ſeinen Kopf iorirt. lachftürmt. Schon fing der Morgen an, ſchwach lver dümmern. Da sprang er auf. Laut, wild lachte 25 Een Thor war er, doß er an Liebe und Treue 5 eue! Ein Thor, daß er auf ein Glück gehofft, tenz. hes jetzt für immer hinter ihm lag! öl Hätte er gewußt, daß der Ackerbauer die Gegend iepsd lchſtreifte, um ihn aufzuſuchen, abſichtlich würde Stenz. ihnen entgegengetreten ſein. Nun ſeine Liebe Achtet war, hätte er ſeinem Unwillen ungehin⸗ derten Lauf gelaſſen. Was lag ihm noch am Leben. Es reuete ihn, daß er es mit ſo vielen Mühen und Beſchwerden gerettet und erhalten. Das ganze Da⸗ ſein erſchien ihm als eine Thorheit. Während er den Gottesacker verließ, um ſich nach ſeinem ſicheren Zufluchtsorte zurückzubegeben, loderte die ganze leidenſchaftliche Wildheit in ihm auf, welche in ſeinem Charakter lag. Er hatte hin⸗ reichend Geld, um in einem anderen Lande bequem leben zu können — Alles war zu ſeiner Flucht vor⸗ bereitet, aber jetzt wollte nicht mehr fliehen. Jetzt wollte er Allem Trotz bieten — Trotz der ganzen Menſchheit, wenn 3 ſein mußte 0 ** Der Sommer war zu Ende gegangen und auch die ſchönen ſtillen Tage des Herbſtes waren vorüber. Die Vorboten des nahenden Winters hatten ſich ein⸗ geſtellt, zwar noch nicht mit Schnee und Eis, ſondern mit jenen heftigen, unregelmäßigen Stürmen, welche den Uebergang zu ihm bilden und ſelten ausbleiben. Die Ernte war unter Dach gebracht, die Aecker ſchon für den kommenden Frühling umgeworfen, öde und leer lagen die Felder da und auch in den Dör⸗ fern war es ſtill geworden. Die ruhigen Tage für den Landmann waren gekommen und mit Behaglich⸗ keit ſammelte ſich gleichſam das ganze Leden in den Zimmern. 1 In dem Hauſe des Ackerbauers war dieſe Be⸗ haglichkeit freilich nicht eingekehrt. Grebe hatte Mar⸗ garethe gegenüber ſeine Drohung, ſie verhungern zu laſſen, faſt zur Wirklichkeit gemacht, mit unbeugſa⸗ mer Feſtigkeit hatte das Mädchen bei ſeiner Weige⸗ rung beharrt. Die Kluft zwiſchen ihr und ihrem Vater war noch eine größere geworden und trat erſt jetzt, wo ſie weniger Gelegenheit hatten, einander auszuweichen, wo ſie faſt den ganzen Tag über in demſelben Zimmer waren, am ſchroffſten hervor. Mehr als einmal hatte Margarethe den feſten Ent⸗ ſchluß gefaßt, das väterliche Haus zu verlaſſen, allein ſie wußte nicht, wohin ſie ſich wenden ſollte. Sie kannte keinen Ort, an welchem ſie der eiſerne, mit⸗ leidloſe Wille ihres Vaters nicht erreicht hätte. Hätten nicht Kram und Kummer ſo ſehr an ihren Kräften und ihrer Geſundbeit gezehrt, daß ſie faſt zum Schat⸗ tenbilde geworden wäre, keine Stunde hätte ſie ge⸗ zögert, fortzuwandern und ſich durch Arbeit ihren Lebensunterhalt zu erwerben. 5 Von ihrem Geliebten hatt ſie nichts wieder gehört. Dann und wann wurde im Dorfe noch von ihm geſprochen; auch einzelne Gerüchte kamen zu ihr, daß er noch immer in dieſer oder jener Gegend ge⸗ weſen ſei. Sie glaubte nicht daran, weil ſie ſicher war, daß er ihr ein Lebenszeichen gegeben haben würde. Sie glaubte ihn längſt außerhalb des Landes. Das hielt ſie für unmöglich, daß er an Liebe zweifeln konne, weil ihr Herz ſich ganz ohne Schuld fühlte. Der Haidewirt hatte das Land nicht verlaſſen. Kaum einige Meilen von ihr entfernt, lebte er in