don ihm zu ſeiner großen Beſtürzung. unter lauten Drohungen, den rückſtändigen Gehalt ihrer Männer. Inzwiſchen ſtrömten die übrigen der raſenden Weiber in das Miniſterium und die Lage des Miniſters wurde mit jedem Augenblicke eine kritiſchere. Eine ſtarke Abtheilung von Poliziſten, welche aufgeboten war, verſuchte das Gebäude von den Weibern zu ſäubern; alle Anſtrengungen jedoch blieben vergeblich, und die Polizei mußte ſich zurückziehen und den Amazonen das Feld überlaſſen, während es dem Miniſter, nachdem er den wütenden Frauenzimmern einige annehmbare Verſprechungen gemacht hatte, gelang, durch eines der hinteren Fenſter zu entſchlüpfen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 7. April. Am Oſterſonn⸗ tag Vormittag wollte in Wallſtadt ein ſchon hoch⸗ bejahrter Mann Altbürgermeiſter Hecker in der Scheuer nach Eiern ſuchen, fiel aber durch das⸗ Aufzugsloch herunter und zwar ſo unglücklich, daß er bald darauf ſeinen Verletzungen erlag. — In Heddesheim wurde am Oſtermontag nachts der frühere Polizeidiener Klemm ermordet. Bis jetzt konnte der Thäter nicht ermittelt werden; die Un⸗ terſuchung iſt in vollem Gange. — Aus Heidelberg wird unterm 5. dſs. mitgetbeilt; Heute Morgen um 8 Uhr hat ſich Ser⸗ geant Böhm von der 8. Comp. des hieſigen 2. Ba⸗ taillons des 2. Grenadirregimnts Nr. 110 in der Kaſerne in ſeinem Zimmer mit einem Gewehr er⸗ ſchoſſen Motive zu dieſer That ſind unbekannt. — Heute Morgen 8 Uhr beſuchte die Kaiſerin von Oeſterreich mit Gefolge den Gottesdienſt, um 10 Uhr begab ſich dieſelbe mit Gefolge nach Heiligkreuz⸗ ſteinach, Schri sheim und Weinheim und kehrte dann Abends wieder zurück. — Heute Nacht kam es zwi⸗ ſchen einem Schuhmacher und einem Tapezier zu einer ſchweren Körperverletzung, indem der Schuh⸗ macher dem Tap⸗zier mit einem Meſſer derart Stiche verſetzte, daß der Verletzte in das akad. Krantenhaus verbracht werden mußte. Der Thäter wurde ber⸗ haftet und in das Gefängnis geführt. — Ein entſetzlich's Verbrechen iſt in der G'⸗ gend von Bergiſch⸗Gladbach verlbt worden. Man ſchreibt hierüber der „Fr. Ztg.“: Zwei Mädchen von 7 und 10 Jahren werden ſeit einigen Tagen vermißt. Es iſt nun erwieſen. daß ſie in Beglei⸗ tung eines Holzſchubmachers Namens Peters auf der Chauſſee nach Rheydt geſehen wurden. Vor⸗ g ſtern wurden ſie nun in einem Wäldchen tot auf⸗ iſt es bis jetzt nicht glungen, den Mörder zu ergreifen. — Ein exzedierender Baron. Im Bahnhofe in Budapeſt geriet jüngſt, wie das „Budap. Tgbl.“ berichtet, ein Paſſogier mit dem Fiakerkutſcher, wel⸗ cher ihn zum Bohnhofe geführt hatte, wegen eines miſſär Valla erſchien deßhalb in dem Warteſalon erſter Klaſſe, wohin ſich der Paſſagier begeben hatte, und forderte dieſen auf dem Kutſcher noch 40 Kr. zu gegen da er dieſelben rechtmäßig zu fordern habe. Kaum hatte der Kommiſſär ausgeſprochen, als der Fremde auf ihn losſtürzte und ihn mißhan⸗ delte. Auf das Inſpektionszimmer geführt, ſagte derſelbe, er ſei Fürſt Anton Palffy. Als der Kom⸗ miſſär ſich mißbilligend über das Benehmen des an⸗ geblichen Fürſten äußerte, verſetzte dieſer ihm wie⸗ derum zwei wuchtige Ohrfeigen. Der Lärm lockte zwei Herren in das Inſpektionszimmer, von welchen der eine ein Abgeordneter war, welcher den von einem ſo unerklärlichen Wutanfalle ergriffenen Herrn als den ſiebenbürgiſchen Baron Geza Apor erkannte. Der Pol'zeikommiſſär nahm nun ein Protokoll über die Angelegenheit auf und ließ dann den Baron frei. Baron Apor iſt Oberhausmitglied. (Unter Einbrechern). „Alſo Euer Anſchlag iſt mißglückt?“ — Leider! Als wir eben im beſten Zuge waren, kam ſo eine Bande von Schutzleuten daher und verdarb uns den ganzen Spaß.“ Landwirihſchaftliche und gewerbliche Nachrichten. Sellerie und Rheumatismus. Von verſchie⸗ denen ärztlichen Seiten werden die Knollen der Sel⸗ lerie als ein vorzüglich wirkendes Mittel gegen Rheu⸗ matismusleiden angewandt und empfoblen. Man ſchneidet die Knollen entweder in Stücke, kocht ſie in Waſſer durch und gibt die Brühe dem Patienten häufig zu trinken, oder der Letztere genießt die Brühe, der in friſcher Milch mit einem Zuſatz von etwas Mehl und Muskatnuß gekochten Knallen warm mit geröſtetem Brod dazu. Die häufige Anwendung dieſes einfachen Mittels kann den Reumatismuslei⸗ denden beſtens empfohlen werden. Braune Holzbeize. Eine braune Holbeize, weſche ſich zur Imitation von Eichen⸗, Nuß⸗ und Kirſchbaumholz eignet, erhält man nach der „Zeitſchrift für Drechsler“ dadurch, daß man die gewöholiche, in j der Apotheke käuflich Jodttinktur mit Alkohol verdünnt; je nachdem der Zuſatz des letzteren großer oder geringer iſt, erhält man hellere oder dunk⸗ gefunden. Unzweifelhaft liegt ein Luſtmord vor, doch zu wenig gezahlten Bekrages in Streit. Polizeikom⸗ ſere Rüaneen von Braun. Man trügt die 9·5 mit einem Pinſel oder Läppchen auf dag Hoh läßt trocknen und polirt dann mit gewöhnlicher z litur. Anſtatt dieſe zu verwenden, kann mag gn der Beize weißen Schellak zuſetzen, man erhälf zan eine Beizpolitur, mit welcher man beide Operalſoh vornehmen kann. Das Polieren iſt unbedingt nötg wenn die Wirkung der Beize eine dauernde ſein a Der Ruß findet ſowohl auf Wieſen gls auc auf Ackerland die beſte Verwendung. Streu a denſelben auf Wieſen, ſo ſpürt man mehrere Jahre hindurch die gute Wirkung. Man kann ihn auch mit Erde und Miſt vermiſchen, die Erfolge ſind dann um ſo größer und zwar nimmt man 2 Fe Erde, 2 Teile Ruß, 1 Teil Miſt, die man mit eite beginnend, ſchichtweiſe übereinanderhäuft in eine 9 Fuß bei eben ſolcher Breite. Um Wieſen exfolggelg zu düngen, nimmt man 4 Teile Erde und 1 Ruß. Ferner düngt man auch mit großem Vor elle die jungen Obſtbäume mit nur Ruß, da dexfeſhe ferner noch ein gutes Mittel iſt, die Ameſſen bog den erſteren fern zu halten. — — — Die ſogenannten Hausmittelchen u. ihre Wandeungeg Seit den älteſten Zeiten iſt es bei den meiſten Ng Brauch, ſogenannte Hausmittelchen ſtets vorräthig zu haf um bei plötzlich eintretenden Krankheitsfällen ſie rasch Hand reſp. zu Hilfe zu haben. Aber auch dieſe Haus telchen, welche von Generation zu Generation Uberlieg werden, haren, wie jedes Ding in der Welt, ihre Wan lungen durchzumachen. dem ſo ſehr im Araen gelegene medieiniſche Wiſſenſchaſz mehr und mehr zum Lichte der Erkenntnis gelangte, in den gleichen Maße verſchwanden die zahlloſen, zum gde Teile aus Zufallsgemiſchen beſtandenen Pillen und Mixturen der alten Zeit und machten den auf Bafis der bedeulen Errungenſchaften der Wiſſenſchaft componirten Mifteln f Unter dieſen letzteren nehmen nun die ſeit Jahren kannten und außerordentlich beliebten Apotheker R Bigy ſchen Schweizerpillen, denen erſte mediciniſche Autor ii das Zeugnis ausſtellten, bei Verſtopfung, Blutandrang Kopf und Bruſt, Schwindelanfällen, Leber⸗, Gallen⸗ Hämorrhoidalleiden ein ebenſo angenehm zu gebrauchen wie ſicher wirkendes und unſchädliches Mittel zu ſein, g kanntmaßen die erſte Stelle ein. mehr, in welchem dieſes vortreffliche Mittel, das außer den noch den Vorteil der Billigkeit hat les koſtet die Schach welche 50 Pillen enthält, nur M. 1.— und ſind dieſel in faſt allen Apotheken vorrätig), nicht Eingang gefun hätte und damit ſind die Apotheker Richard Brande Schweizerpillen denu auch zum ächten und rechten mittel geworden und werden es vorausſichtlich auch lange bleiben. Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billig unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. I) in Br marken an Apotheker D. Weiß in Ludwigshafen. ihm biſt, flüſterte es ihr zu, und noch einmal wollte ſie mit der alten Liebe ihm entgegentreten. Er beo⸗ bachtete ſie ſcharf, ſchweigend. Es entging ihr. Auch er ſchien weniger ſchroff gegen ſi⸗ zu ſein. So ſchwand der Tag langſam, aber mit ſteigender Angſt für Margarethe hin. Wie gewöhnlich begab ſich ihr Vater zeitig zur Ruhe. 5 2 „Nun, verſchlaf morgen die Zeit nicht wieder,“ ſprach er lächelnd, als er das Zimmer verließ. Dunkle Röthe flammte über ihre Züge. Sie war nicht im Stande zu antworten. Am Morgen ſollte er ſie ja f e erwarten. g uch ſie ging jetzt auf ihre Kammer. Sie dachte nicht an 90 5 Unter ihren Sachen wühlte ſie einige aus. Ihre Schmuckſachen, einige Andenken an ihre verſtorbene Muttet und an ihren Vater. In ein Tuch knüpfte ſie dieſelb en. ö Sie ſchwonkte, ob ſie einige Worte nieder⸗ 5 ſchreiben und für ihren Vater zurücklaſſen wollte. Sie gab den Gedanken auf. Ihre zitternde Hand wäre nicht im Stande geweſen, ein Wort zu ſchreiben. und er wußte auch, wo ſie geblieben war. Später, wenn ſich ſein erſter Schmerz und Zorn gelegt hatte, dann wollt⸗ ſie ihn um Verzeihung bitten. Mehr als einmal batte ſie früher den Entſchluß gefaßt, das Haus zu verlaſſen, jetzt, wo ſie im Begriff war, b zu thun, brach es ihr ſaſt das Herz. Ihre Thränen floſſen heftig. Endlich war die Zeit da, wo ſie ſcheiden mußte. Sie preßte ihr Tuch vor die Augen, um die Thränen it Gewalt zurückzudrängen. Ihr Schluchzen hätte ſie verrathen konnen. Dann nahm ſie das Bündel . Morgen!“ Es iſt der letzte Tag, an dem Du bei; mit ihren Sachen in die Hand. Es war ſo leicht, und dennoch zog es ſie faſt nieder. Ihre Kniee wankten, als ſie zur Thür trat. Schon lag ihre Hand auf dem Schloſſe, da ſtand ſie noch einmal ſtill. Sie ſchien zu ſchwanken. Noch lag Alles in ihrer Hand. Noch konnte ſie bleiben. Sie konnte ihrem Vater den Schmerz er⸗ ſparen. Da dachte ſie an Röver. Durſte ſie ihn warten laſſen? Hatte er nicht geſogt, daß er an Allem, an der ganzen Menſchheit verzweifeln werde, wenn ſie ihn im Stiche laſſe. Haſtig, aber leiſe öffnete ſie die Thür. Vor der Kammer ihres Vaters blieb ſie ſtehen. Drinnen war Alles ruhig. Leiſe, ſchluchzend wankte ſie weiter. Als ſie aber die Treppe hinabging, gewann ſie mehr Ruhe und Faſſung. Jetzt mußte ſie all ihre Faſſung zuſammennehmen. f Wieder verließ ſie das Haus durch die Hinter- thür und eilte durch den Garten. Die Nacht war dunkel und nichts regte ſich. Auf demſelben Wege, wie die Nacht zuvor, wollte ſie zum Gottesacker eilen. Schnell trat ſie in die Pforte, welche aus dem Garten in das Feld führte. Da erfaßte ſie eine feſte Hand. „Heinrich — Heinrich!“ rief ſie flüſternd. „Du biſt ſchon hier?“ Ein lautes, bitteres Lachen anmortete ihr. Mit leiſem Aufſchrei wollte ſie zurückfahren. Die Hand hielt ihren Arm feſt umklammert. Es war die ihres Vaters, deſſen Stimme ſie erkannt hatte. Einer Ohnmacht nahe, drohte ſie umzuſinken. Er hielt ſie aufrecht. „Erkennſt Du mich nun,?“ ſprach er. „Komm, ich werde Dich fübren.“ Er zog ſie mit ſich durch den Garten, in das Haus, auf ſeine Kammer. Schwach, willenlos folgte ſie ihm. Die Kammer⸗ thür ſchloß er hinter ſich ab. Licht zündete er an. Sie war auf einen Stuhl geſunken. Noch im hielt ihre Hand das Bündel umſchloſſen. Mit z ſammengezogenen Brauen, die Augen halb geſchloff trat ihr Vater vor ſie hin. Einige Sekunden da ließ er den Blick ſchweigend auf ihr ruhen. Sie fürchtete ihn nicht. Sie hätte in dieſe Augenblicke nichts fürchten können. Nur das ei Gefühl lag drückend ſchwer auf ihrer Brust, daß Lebensglück für immer vernichtet war. „Wohin wollteſt Du?“ fragte er und fei Stimme bebte vor Aufregung. Margarethe schwieg. „Wohin wollteſt Du?“ fragte er noch einmal, aber lauter, drohender. Als ſie auch jetzt noch nicht an wortete, erfaßte er ihren Arm und ſchlhktelte h heftig. „Antworte mir!“ rief er; oder glaubſt Du ich könnte Dich nicht zum Sprechen bringen ? Dos ich will Dir ſagen, was Du im Sinne hakteſt. En fliehen wollteſt Du mit dem Menſchen, dem Mord und Räuber, mit dem Du in der letzten Nacht ſammen geweſen biſt. Entfliehen mit ihm, um bel leicht mit ihm zuſammen am Galgen zu ſterben! Maraarethens Kraft würde gänzlich zuſamemet gebrochen ſein, hätte er ſie mit milden Vorwürfe überhäuft, ſeine Heftigkeit, die Schmähung ihres Geliebten rief diefelbe wieder wach. Auch in ih floß des Ackerbauers Blut. Durch Härte war fi am wenigſten zu zwingen. Sie richtete ſich empo und blickte ihn furchtlos an. „Ja, ich wollte mi ihm fliehen,“ erwiderte ſie. . (Fortſetzung folgt.) 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