die Politik des Kaiſers auszuführen und daß er ſich ſtets als preußiſcher Offizier füble. Beim Frühſtück brachte Bismarck einen begeiſterten Toaſt auf den Kaiſer aus, General Pape auf Bismarck, Miniſter Mittnacht auf die Fürſtin. Die geſamte Feier trug den Charakter großer Herzlichkeit und Begeiſterung. Vom Kaiſer erhielt Fürſt Bismarck eine prachtvolle, ſchwergoldene Fürſtenkrone. London, 1. April. Die ruſſiſche Antwort, ein ſehr langes Schriftſtück, nimmt die engliſche Zone in verſöhnlichem Sinne vorbehaltlich einer billigen Ausdehnung der Südgrenze über Leſſars Grenzlinie hinaus an. Es iſt dies praktiſch eine Gewährleiſtung des Friedens, denn wenn die Grenzeommiſſionen nach muthmaßlich fünf monatlicher Unterſuchung nicht übereinſtimmen ſollten, ſo ſteht ein Schiedsgericht offen, was jetzt bei völliger topographiſcher Unkenntnis es ſtreitigen Gebiets unmoglich iſt. i Hongkong, 2. April. Die Franzoſen griffen an und beſetzten am 30. und 31. März die Fiſcher⸗ Inſeln. Die Franzoſen haben 3 Todte und 12. Verwundete. Der Verluſt der Chineſen betrug 600 Mann. 5 Verſchiedenes. Ladenburg, 3. April. Das zur Feier 70. Geburtsfeſtes und 50. Dienſtjubiläums des Reichskanzlers Fürſten Bismack von mehreren heeſi⸗ gen deutſch gefinnten Männern veranſtaltete Banket ar nicht in dem Maße beſucht, wie man hätte rwarten können. Es läßt ſich ja nicht leugen, daß roße Männer auch ihre Fehler haben; aber es war rotdem nicht am Platze deswillen die Feier nicht itzubeg⸗hen, denn die Feier galt nicht dem Mini⸗ er, dem Parteimanne, ſondern dem Hauptbegründer es Reiches. 8 Durch Reden, in welchen der großen Verdienſte gedacht wurde, die der Kanzler errungen; durch Ge⸗ ſangsvorträge, welche der „Geſangperein“ in be⸗ kannter guter Weiſe vortrug und prächtigen Geſangs⸗ Solo's der Herren Becker, Fingerle und von Kenne war die Stimmung eine gehob ne. Einen begeiſtern⸗ den Eindruck machte die Büſte Bismarck's, welch“ beim Singen eines patriotiſchen Volksliedes enthüllt wurde. — Ladenburg, 4. April. Heute Morgen verunglückte in der Schneidmühle des Herrn Vogel 5 der darin beſchäftigte Arbeiter Schmich, indem er die rechte Hand zwiſchen zwei Kammräder brachte, wobei vier Finger ſtark zerdrückt wurden. Hätte er im dem Augenblicke der That ſeine Geiſtesgegenwart verloren, ſo wäte er um den ganzen Arm gekom⸗ men, ſo riß er durch einen ſtarken Stoß der linken Hand die rechte aus den Rädern heraus. Ladenburg, 4. April. Wie aus dem Inſeratentheil unſeres Blattes zu leſen iſt, gibt der Circus Holzmüller einige Vorſtellungen in hie⸗ ſiger Stadt. Der Gefellſchaft geht der Ruf einer tüchtigen und ſtrebſamen Künſtlergruppe voraus und ſo wünſchen wir derſelben in hieſiger Stadt den beſten Erfolg. — Wiesbaden, 1. April. Der berühmte Componiſt Franz Abt iſt heute früh geſtorben. Abt war am 22. Dez. 1819 zu Eilenburg geboren, 1841 wurde er Muſikdirektor am Hoftheater zu Bernburg, 1842 Kapellmeiſter des Aktientheaters in Zürich, 1852 herzoglich braunſchw igiſcher Hofkapell⸗ meiſter, in welcher Stellung er verblieb, bis er 1881 in den Ruheſtand trat. — Kitzingen, 30. März. Geſtern wurde die Stadt Kitzingen durch eine Doppelmord⸗Affaire in nicht geringe Aufregung verſetzt. Ein Kellner Namens Schmidt hat nämlich geſtern Morgen auf ſeine Geliebte zwei Schüſſe in die Schläfe und dann auf ſich in die Herzgegend einen Schuß abgegeben. Erſtere war ſofort kot, während der Thäter etwa erſt nach einer halben Stunde verſchied. Als Ur⸗ ache dieder ſchrocklichen That wird mitgeth⸗lt. daß die Eltern des Mädchens ihre Einwilligung zu einem Liebesverhältniß der beiden verſagt hatten. — Chineſiſche Sitten. In China ma⸗ chen die Neuvermählten keine Beſuche bei ihren Bekannten, ſondern alle Freunde, Bekannte, kurz, wer Luſt hat, findet ſich bei dem jungen Paare ein, um daſſelbe kennen zu lernen. Das junge Paar muß dabei vor dem Bette ſitzen. Zuerſt kommen die Männer herein; jeder macht eine tiefe Verbeugung, ſtellt ſich dann hin und betrachtet die junge Frau aufmerkſam; anreden darf er ſie nicht; auch ſie ſchweigt. Dagegen ſpricht ihr Mann viel und zwar nur von ihr; er entwirft namentlich eine pomphafte Schilderung ihrer Reize, macht auf ihre niedlichen Füße, auf ihre weißen Hände und dergleichen auf⸗ merkſam, während die junge Frau wie ein Wachs⸗ bild neben ihm fttzt. edem Eintretenden und der Beſuchenden ſind meiſt ſehr viele — wehe dieſe Lobeserhebungen wiederholt. In einem andern Zimmer erhalten die Leute, nachdem ſie ihre Reg gierde befriedigt haben, eine Taſſe Thee und i Pfeife Tabak. — Der Frankfurter Palmenga reg hat ſchon ſein ſchoͤnſtes Feſtkleid für die hergnng⸗ henden Feiertage angelegt und prangen die ſogenannſeg Blüthengallerien im herrlichſten Farbenſchmuc. Die Camelien, welche bereits Mitte Dezember ihre ere Blüthen zeigten erfreuen noch immer durch eie außergewöhnlichen und andauernden Flor. Age Rhododendren, Cjenerarien, Cyclamen, Masa Veilchen, Ginſter, Hyacinthen, Tulpen ꝛc, in gie Farben und Nüancen wechſeln in raſcher Folge eech und links vom Beſchauer, und lohnend iſt ein lang⸗ ſamer Gang durch dieſen herrlichen Garten, den in einen wahren Garten und Tropenhain ſind die Gallerien umgewandelt und ſelbſt über dem Hate des Wandelnden wiegen ſich durch Blülthenlaß g beugte Kronen von Camelien und Azaleen. Dog am meiſten feſſeln die zur Zeit in der Nord⸗Gallerle gruppierten Roſenſortimente, welche gerade eh voller Blüthe und Farbenpracht uns entgegenleuchteh, I n Etnlnnd Dieſe Königin der Blumen zeigt ſich hier unter der f ſorgenden Hand des Cultivateurs zu ihrer gange fuer l Vollendung und Farbenentwickelung gebracht, ung Enke dem ſchützenden Glaſe der Einwirkung der ſchädlichn dran 15 Aut Winde und Sonnenſtrahlen entrückt, in einer Vol kommenhbeit, wie wir ſie im Freien eigentlich g zur Anſicht bekommen. 1) Lagen 5 en Mit ſechs Ffennigen 1 1 Igling täglich kann man eine gründliche Reinigung ſeines Körherxg 5 1 1 11 herbeiführen und hierdurch einem Heer von Krankheſleg ame, Aan vorbeugen, welche durch Störungen im Ernährungs⸗ un Verdauungsleben (Verſtopfung, Magen⸗, Leber⸗ und ale lenleiden, Hämorrhoidalbeſchwerden, Blutandrang, Appel loſigkeit etc.) hervorgerufen werden. Wir meinen die A wendung der Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen e hältlich à Schachtel Mk. 1 in den Apotheken. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Etiguel ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Namengzug R. Brandt's trägt. Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigen unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. 1) in Brie marken an Apotheker D. Weiß in Ludwigshafen. i. New Lork N itwechs u. S. 5 hure Dienstag * an ſcſſer g- Aerni Ladenburg. 3 Fabhrniß⸗ Verſteigerung. Frau Hauptlehrer Gärtner, Wittw⸗ hier, läßt in ihrer Wohnung, am Altkatholice Gemeinde. Oſterſonntag, den 5. April, Morgens 7⅜ Uhr Feſtgottesdienſt mit Bu andacht und Communion. ler bann Mittwoch, den 8. April l. Is., Morgens 9 Uhr anfangend, „1 Pendeluhr, guterhaltenes Möbel, als: 1 Kanape mit 6 gepolſterten Stühlen, 1 Kanape, Schränke, runde Todes-Anzeige. und viereckige Tiſche, Stühle, Waſch⸗ und Nachttiſche, Bettladen mit Roſt, 1 Schreibpult und 1 Klapier ꝛc. ꝛc. ann: große und kleine Spiegel und Bilder, 1 eiſ. Kochofen, 1 Raſtatter Kochherd, Küchengeräthe, Fäſſer, Züber, Ständer, leere Krüge und Flaſchen; Oleander⸗ und Granat⸗ bäume, 1 Bienenhaus mit Bienen und 3 Dzierzonkäſten, 1 Steigleiter, 1 Pfuhlpumpe und allgemein n Haus⸗ rath,“ öffentlich an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſteig e rn. Ladenburg, den 30. März 1885. D Weymann. Bekanntmachung. Bei dem hieſigen Rathsalmoſenfond liegen 23500 Mark auf erſte Hypotheke zum Ausleihen bereit. Ladenburg, 30. März 1885. . Der Rechner: . Heiden. Theilnehmenden Freunden und Bekannten widmen wir die Trauerkunde von dem heute früh 8½ Uhr, nach langem Monaten erfolgten Schwiegervaters und Leiden im Alter von 78 Jahren 4 Ableben unseres theuren Vaters, Grossvaters, des Altratschreibers Georg Michael Betz. Die Beerdigung findet Sonntag den 5. d. Mis, Nachmittags 3 Uhr dahier statt. Schriesheim, den 3. April 1885. Um stille Theilnahme bitten Friedrich Brehm, Ratschreibe Christina Brehm geb. Betz, Anna Bremm. STRORH- Hör für Herren K Knaben, weiß, meliert und braun in neueſter Fagon, größte Auswahl, zu außergewöhnlich billigen Preiſen. . . Vorjährige Hüte werden zu Ausverkaufspreißen abge⸗ geben bei . C. &. Stenz. Tadenburg. jeweils Montags & Donnersfagz, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Schiff ſtatt. Um eine einheitliche Ausbildung ſerer aktiven Mitglieder zu ermögliche ſind wir gezwungen, diejenigen Turnes, welche 3 aufeinander folgende Turn ſtunden nicht beſuchen, zu den Paſſieg zu überſchreiben, Zöglinge dagegen eine fach zu ſtreichen. i Der Vorſtand. Zur Vermittlung 8 von Hypotheken, ſowie Gelder auf gute Handſchrif⸗ ten, empfiehlt ſich Franz Hauch, Agent — Edingen. Stock ſiſche ri wü empfiehlt 5 f ſch gewäſſert empfieh Sten. C. L. Unſere regelmäßigen Uebungen finden