n XVII. Jahreskurs mit einer öffentlichen Peil. ung ſchließen, zu welcher an alle Behörden und Gemeinden der Kreiſe Maanheim und Heidelberg, ſowie an die Eltern der Schüler zahlreiche Einla⸗ diungen ergangen ſind. Als Kommiſſär wird im Auftrag Großb. Mi⸗ niſteriums des Innern der Großh. Hofrat Dr. J. Neßler aus Karlsruhe der Prüfung anwohnen und dieſelbe leiten. Die Prüfung ſoll ſich über ſämt⸗ liche Fächer erſtrecken, welche an der Anſtalt gelehrt wurden und zwar über deutſche Sprache, Rechnen, Naturkunde, Obſtbau, Ackerbau, Geometrie, Tierzucht, landw. Betriebsſehre und landw. Tierheilkunde. Die Anſtalt wurde in dem zu Ende gehenden Schuljahr von 27 Schülern beſucht, von denen 18 dem erſten und 9 Schüler dem zweiten Curſe angehören. Der Unterricht wurde von 4 Lehrern in wöchentlich 39 Stunden erteilt. Näheres findet ſich in dem vom Auſſichtsrat der Schule ausgegebenen Jahresberichte. g — Ladenburg, 23. März. Die Feier des 88. Geburtsfeſtes unſeres Kaiſers verlief hier in ziemlich einfacher Weiſe. Am Vorabend verkündeten Böllerſchüſſe, Glockengeläute und Muſik auf dem Marktplatze den kommenden Feſttag. Zur Vorfeier veranſtaltete der Geſangverein ein Bankett im Saale zum Schiff und der Kriegerverein bielt in ſeinem Lokal eine muſikaliſche Unterhaltung ab. Am Feſttage wurde ein Feſtgottesdienſt in der St. Galluskirche abgehalten, welchen der Kriegerverein in corpore be⸗ ſuchte. ö 5 Als Nachſpiel des Tages fand leider auf dem Neckardamm eine ordentliche Rauferef von etlichen jungen Leuten ſtatt, wobei ein, Theilnehmer einige Verletzungen davontrug und einem andern die Kleider ſtark luftig gemacht wurden. 5 — Heddesbeim, 23. März. Vor kurzer Zeit wurde, wie wir ſchon mitgetheilt, der Land⸗ wirth Johann Platz von bier auf Anordnung der bairiſchen Staatsanwaltſchaft verhaftet und nach Aſchaffenburg abgeführt. Der Grund der Verhbaft⸗ ung iſt folgender: Vor zwei Jabren kaufte ſich Platz in Bullau bei Mildenberg a. M. ein Hofaut, auf welchem er ein Jahr wohnte. Seiner minder⸗ jährigen Tochter, deren Vormund er war, hatte er in gleicher Zeit ebenfalls ein Hofgut gekauft und zu⸗ letzt Geld zur Reiſe nach Amerika gegeben. Vor ſeinem dann erfolgten Wegzug in Bullau ſtellte er Michael Schmitt, welcher ebenfalls von Heddesheim iſt, und in Bullau wohnt, Generalvollmacht aus, trotzdem keine Nothwendigkeit vorlag, indem Platz e N 7 1 * a k cot vor seinem Wegzug in Bu ein eigenes Hofgut verkauft hatte. Das Hofgut ſeſper minder⸗ ſäbrigen Tochter hatte er gleichzeitig an ſeinen Freund Schmitt in Bullau durch einen Privatvertrag ber⸗ kauft, welcher lautete, daß binnen einem Jahr das Hofgut protokollirt ſein müſſe. Dies wurde jedoch von Schmitt verſäumt. Dieſe Gelegenheit benützte Platz um Schmitt brieflich in Kenntniß zu ſetzen, daß er den Verkauf des Hofguts nicht mehr halte. Auf Grund deſſen benützte Schmitt die General- Vollmacht die er von Platz hatte und verkaufte ge⸗ nanntes Gut anderweitig. Als Schmitt mit dem Käufer zu dem Notar nach Mildenberg kam, um dortſelbſt die Protokollirung vornehmen zu laſſen, kam Platz noch echtzeitig dazu, verlangte ſeine Ge⸗ neralvollmacht von Schmitt zurück und erklärte zu⸗ gleich den Kauf für ungiltig. Schmitt ging dann zu einem andern Notar, welcher das Hofgut proto⸗ kollirte. Vor der Verhaftung des Platz wurde Schmitt, deſſen Sohn Georg und noch andere Zeugen gegen Platz vernommen und derſelbe dann verhaftet. Auch Schmitt und deſſen Sobn ſoll, wie man hört ebenfalls verhaftet und nach Aſchaffenburg abgeführt worden ſein. — Karlsruhe, 17. März. Vor dem Schwur⸗ gericht kam heute eine intereſſante Streitfrage zur Entſcheidung. Es handelte ſich um eine Anklage gegen Metzger Wilhelm Huber von Raſtatt wegen Fälſchung einer öffentlichen Urkunde. Huber reiſte am 20. Januar nach Raſtatt, wobei er ein Retour⸗ billet löſte. Dasſelbe hatte auf 2 Tage Giltigkeit, alſo für 20. und 21. Januar. Huber kehrte aber erſt am 22. Januar zurück. Hierzu benutzte er das Billet, nachdem er vorher das Datum geändert batte; der Schaffner bemerkte aber ſofort die Fälſchung, was den Huber auf die Anklagebank brachte. Der Staatsanwalt beantragte Bejahung der Schuldfrage und Zubilligung mildernder Umſtände wegen der geringfügigen Sache, welche nur 75 Pf. betrage, der Vertheidiger ſtellte in Abrede, daß ein Eiſenbahn⸗ billet eine öffentliche Urkunde im Sinne des Geſetzes ſei und ſtellte in erſter Linie den Antrag des Staats⸗ anwaltſchafts um Annahme mildernder Umſtände an Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage und billigten mildernde Umſtände zu, worauf der Gerichts⸗ hof den Angeklagten zu 3 Monaten Gefänaniß und zur Zahlung der Koſten verurtheilte. Und das wegen 75 Pf.! 5 — In Eber bach ſtarb dieſer Tage die älteſte Perſon der Stadt, Frau Anna Maria Keßler geb. Tagen. — Camphauſen, 22. März. Der wird aus Saarbrücken berichtet: Die Geſammhe der Todten in der Grube Camphauſen beträgt 17 die der Hinterbliebenen 141 Wittwen mit 416 K dern. 51 Bergleute wurden gerettet, dabon ind nachträglich 4 geſtorben. 8 Todte konnten noch nich aus der Grube geſchafft werden, Die Grube w erſt nach einigen Wochen wieder betriebsfähhig ei Das Eingreifen der Privatwohlthßätigkeit iſt viele dringend geboten. An der Grube iſt ein große drang des Publikums, doch bleibt dieſelbe geſchloſſe Die Arbeiten zur Bergung der Leichen ſind per nent im Gange. — Eine ſchreckliche Blutthat wird d „L. T“ mitgetheilt: Am vergangenen Freitag beg ſich der Beſitzer der ungeführ eine Stunde von debice entfernten Maller Waſſermühle, Namens Tg in geſchäſtlichen Angele denheiten in Lodz. Als ſpät in der Nacht nach Hauſe kam und die Thi ſeiner Wohnſtube öffnete, bot ſich ihm ein ſchres cher Anblick. Wohin er blickte, ſah er weſter nich als Blut und Leichen. Sein⸗ Frau, bier Kinde Dienſtmädchen, Knecht und Müllergeſeſlen, im Manz zehn Perſonen, waren ermordet worden. Nur einziges lebendes Weſen entdeckte Thorn in ee Müble, und zwar einen fremden Hund, und die führte die Entdeckung der ſchändlichen Mörder Herhe Der Müller ſandte nämlich ſofort in das benachb h Städtchen um Polizei, welche auch in kurzer und zwar zu Pferde erſchien. Nun wurde der Hug den die Räuber vergeſſen hatten, losgelaſſen und Verfolger zu Pferde ſchlugen ſofort denselben ein. In dem ganz nahe gelegenen Dorfe Sorg machte er bei dem Hauſe eines ziemlich angeſeheg Mannes Halt, und als nun die Poſizeſbeamten zu Hauſe Anweſenden fragten, ob der Hund Eigenthum ſei, geſtand er wahrſcheinlich in d Meinung, es ſei ſchon Alles entdeckt, ſofort Mitſchuld an dem Verbrechen ein und gab guch glei die Namen ſeiner anderen zehn Complicen an Räuber verübten die That, um ſich in den 3 einer Summe bon 7000 Rubel zu ſetzen e Thorn am 1. Juli auf ſeine Hypotheke aha ſollte, und welche ſie ſchon im Haufe vermuhele Sämmtliche Mordgeſellen find verhaftet — Tboren und geſcheite Leute ſind gleich ſchädlich. Nur die Halbnarren und Halbe das ſind die gefährlichſten. Müller im Aller. bon 99 Jah forſchen, in welcher Röver weilte. Ihre Gedanken waren ja immer bei ihm und nur eine beſtimmte Richtung wollte ſie denſelben geben. Ungefähr zehn Minuten darauf trat ihr Vater in's Haus. Er ſah ihr freudig leuchtendes Auge und forſchend ließ er ſeinen Blick auf ihr ruhen. Wenn er gewußt hätte, welche Nachricht ſie ſoeben empfangen hatte! Er ſchien es faſt zu ahnen. Streng fragte er: „Wer iſt hier geweſen?“ „Niemand!“ entgegn⸗te Margarethe, ihn unbe⸗ fangen anſehend. „Niemand?“ wiederholte er. a „Niemand, außer einer alten Frau, welche mich um eine Gabe anſprach. Die wird, denke ich, wenig Intereſſe für Dich haben.“ * * * Eine Zeitlang hörte Niemand etwas weiter vom Haidewirtbe. Maraarethe hoffte vergeblich auf Nachricht von ihm. Was war aus ihm geworden? Hatte er das Land verloſſen? Ni⸗mand konnte Ant⸗ wort darauf geben. Auch der Ackerbauer nicht. Er hatte im Geheimen nachgeforſcht, ſeinen Aufenthalt zu entdecken, denn keine größere Freude würde er gehabt haben, als wenn er den ihm verhaßten Men⸗ ſchen dem Gerichte hätte überliefern können. Mehr und mehr hatten alle ſeine Bekannten ſich von ihm zurückgezogen. Sein unverſöhnlicher Haß gegen Röver, der nur durch ſeine Aufopferung für den Grafen in's Unglück geſtürzt war, ſeine Strenge gegen Margar⸗the, welche Jeder, der ſie kannte, lieb hatte, hatten Alle von ihm entfremdet. Grebe empfand dies ſehr wohl. Höhnend lachte er darüber. Sein Trotz wurde immer hartnäckiger. Was brauchte er die Menſchen: Er war reich genug, ſie alle entbehren zu können. Hatten ſeine Freunde * und Bekannte ſich von ihm zurückgezogen, ſo ſuchte er ſich dadurch an ihnen zu rächen, daß er ihnen in jeder Weiſe feindlich entgegentrat. Zorn und Haß hatten ihn zu einem anderen Menſchen gemacht War er auch von jeher leicht aufbrauſend und eigen⸗ ſinnig geweſen, ſo hatten dieſe üblen Eigenſchaften ſich doch ſtets in gewiſſen Schranken gehalten. Jetzt traten ſie rückſichtslos und bis auf das Aeußerſte geſteigert, hervor. und eigenſinnig als möglich zu ſein. Er ſchien zu ahnen, daß Margarethens Herz um den Geliebten wieder beſorgt war, allein er erwähnte deſſelben in keinem Worte. Da fand Margarethe eines Tages, als ſie von einem Beſuche heimkehrte, in ihrer Kammer einen Zettel. Auf demſelben ſtanden mit Bleifeder in kaum leſerlicher Schrift die Worte: „Er ſſt wohlauf und läßt Dich grüßen.“ Unwillkürlich erröthete ſie und ihr Herz ſchlug lauter. Von ihm kam dieſe Nachricht. Sicherlich war dieſelbe Alte wieder da⸗ geweſen und batte ſie nicht daheim getroffen. Sie mochte nicht darnach fragen, denn nur ihr Vater war zu Hauſe geweſen. Aber wie hatte die Alte es möglich gemacht, den Zettel auf ihre Kammer zu bringen. Oder ſollte die Nachricht von ihrem Vater ausgehen. Sollte es nur ein' Falle ſein, um über Röver etwas Nä⸗ heres zu erfahren? Sie trat zu ihm in's Zimmer. Scharf beobachtete ſie ihn. Er blickte ſie faum an. Nicht durch das geringſte Zeichen beſtätigte er ihren Verdacht. So gingen wieder Tage ruhig in der alten Ordnung dahin, da ſollte ſie durch einen neuen Zwiſchenfall wieder aufgeregt werden. Ein Theil der Contribution, womit das bereits Er ſuchte etwas darin, ſo heftig ſo ſchwer bedrückte Land belegt war, war einge und das in der ganzen Umgegend geſommeſſe ſollte nach Kaſſel gebracht werden. Es war bedeutende Summe. Auf einem Wagen wid weiter geſchafft, auf der Heerſtraße, welche g Haideſchenke vorüberführte. Die Bauern müßten Pferde liefern. In der Haideſchenke mußten diefe gewechſelt werden, und des neuen Hafdewirichz ſchirr ſollte das Geld bis zur nächſten Stadt scha Es war ihm am Morgen angezeigt. Dennoch er ſein Geſchirr nicht zu Haus, als gegen A der Wagen mit dem Gelde ankam, der bon Gensdarmen zu Pferde begleitet wurde, Die Gensdarmen ſchimpften und drohle Strafe. Der Wirth erwartete ſein Fuhrwerk er zur Stadt geſchickt batte, und das fünger gas als er vorausgeſehen, jeden Augenblick zuriick der Strafe zu entgehen, ſuchte er die Gensder zu beruhigen. Keller, um ſie auf ſeine Koſten zu bewirſhen Das Mittel wirkte. Das Geld, welches zu kleinen Fäſſern enthalten war, wurde dom Wa herabgehoben und in die Gaſtſtube gebracht d die Gensdarmen es ſtets vor Augen halten, f waren ja dafür verantwortlich. Der Wagen, der es bis dahin gebracht bat wurde zurückgeſchickt, weil nach des Wirthes Ver cherung ſein Fuhrwerk jede Minute kommen a Es kam indeß nicht. Anfangs waren die Ren darmen über die Verzögerung nicht ſehr en geweſen, weil ſie ihnen eine freie Zeche Linh Jetzt wurden ſie ungeduldig. N Flaſche auf Flaſche holte der Wirth aus de Keller, um ſie in möͤglichſt guter Stimmung zu halten und zu verhüten, daß ſie ihn anzeigen 0 1 16 Er holte Bier und Wein aus ih Ja größerer tritt dekanntmac Ju. J08J. Die Liefer Wiz für das katbol Wahn bier pro 1 i dhober 1885 fie ge bergeben w et ſind bis . Jullig den 27. aamitags 3 hefe und mit der , Müölteſerung f Warte Waiſenhaus n. De näheren ain lies eingeſch ig 20. Min Gemeinderat qu 101 2 In den kleinen Sc 5 n Kranſter —— — 8 Aae freundliche de Aung ſelcher Hau sm Ant uur zur deſeit ickeier dheunati i Aigren, sondern fü be enſen oder ſlen von i bee und dür W für 05 7 Um duelle 5 zu machen, wird e Url Anſalt in bekſandt. 0 echt franzeff