eordert und denn Herren Dr. Anſelmino und Dr. Fiſcher gelang es erſt nach großer Anſtrengung die Betäubten dem ſicheren Tode zu entreißen der uns ehlbar eingetreten, wenn nicht die Hilfe frübzeitig genug gebracht worden wäre. Die ganze Familie befindet ſich jetzt noch in ärztlicher Behandlung. — Mannheim, 17. März. (Strafkammer.) Der 56jäbrige Privatmann Guſtav Meuerling aus England, wobnbaft auf dem Rotenhof bei Ladenburg, ſchoß am 17. Auguſt auf ſeinem Jagdgebiet beim Roſenbof mit einer ſog. Expreßbüchſe mit einer 3 Kilometer Tragweite und Kugelladung auf eine etwa 100 Schritte von ihm entfernte Kräbe. Statt dieſe zu treffen, drang die von ihm abgegebene Kugel der etwa ½ Stunde entfernten Frau Grorg Jörger aus Heiligkreuzſteinach, welche ſich auf dem Wege von Schriesbeim nach dem Roſenhof befand, in den Unterleib und verletzte die arme Frau derart, daß ſie längere Zeit in Lebensgefahr ſchwebte, ſich ſchließ⸗ aber wieder erholte. Trotzdem der Angeklagte ihr 1200 Mark ausbezablte und über 300 Mark Hei⸗ llunaskoſten trug, wurden ibm vom Schöffengericht 4 Wochen Gefängniß zuerkannt. Er läßt durch Herrn Selb Berufung gegen das Strafmaaß ein⸗ legen und hat die Genugthuung, daß die Freiheits⸗ ſtrafe in eine Geldſtrafe von 420 Ml. umgewandelt wird, zugleich trägt er die Koſten aller Inſtanzen. — Ziegelhauſen, 18. März. Deſer Tage gruben einige Knaben ein Loch in die Erde, um eine Katze zu begraben. Als ſie 1½ Fuß tief ge⸗ kommen waren, ſtießen ſie plötzlich auf ein eiſernes Gefäß, welches ſich bei näherer Unterſuchung als faſt gänzlich durchroſtet zeigte. Sie öffneten dasselbe und waren nicht wenig erſtaunt, in dem Eiſenhafen drei woblerhaltene kelchartige ſilberne Becher, von denen der eine die Jahreszabl 1583 trug und circa 20 verſchiedene Gold⸗ und Silbermünzen oder Me⸗ daillen vorzufinden. Der merkwürdige Fund ſoll bereits der Behörde angezeigt worden ſein und einen ziemlichen Werth repräſentiren. a — Graben, 18. März. Heute wurden dem hieſigen Poſtboten beide Beine faſt hart am Körper von dem von Mannheim gekommenen Rheinthalzug abgefahren. Der ſchrecklich Verſtümmelte wollte, während der Zug ſich in Gang befand, einige Brief⸗ ſchaften in Empfang nehmen, glitt bierbei aber aus und fiel unter die Räder. Der Unglückliche ſteht im Alter von 30 Jahren und befindet ſich noch am Leben. — Kehl, 19. März. Ein gräßliches Un⸗ in dem 2 Stunden von Kehl Dorfe Sand. Mehrere Einwohner dieſer Gemeinde waren mit Steinfahren zu einem Neubau beſchäftigt und kamen in der Mitte des Dorfes an, wo auf bis fetzt unaufgeklärte Weiſe der Landwirth Lienhard Bohleber unter die Räder des Wagens gerieth, welche ihm über den Leib gingen. Der Verunglückte gab eine halbe Stunde nachher den Geiſt auf; derſelbe war als braver und tüchtiger Landwirth allgemein geachtet und hinter⸗ läßt eine Frau und fünf zum Theil noch unmün⸗ dige Kinder. — St. Johann, 18. Mätz. In der ver⸗ gangenen Nacht um 1 Uhr fand eine Exploſion ſchlagender Wetter in den Gruben Campbauſen, Bezirk Saarbrücken ſtatt. 17 Bergleute retteten ſich, ca 200 aber, darunter 160 verheirathet, ſind verſchütt⸗t. Der Schacht iſt zuſammengebrochen. Leider wurden dabei auch die Dunſtthüren zerſtört und ſind hierdurch wahrſcheinlich alle Bergleute dem Erſtick⸗ ungstodte überliefert. Die Rettungsarbeiten ſind im vollſtändigen Gange — Die „Saarbr. Ztg.“ berichtet hierüber: Die Exploſion hat mehrere große Brüche verurſacht, ſo daß man an der Rettung derjenigen, in der Grube geblieb 'nen, welche nicht ſofort bei der Kataſtrophe getötet wurden, verzweifelt; 18 5 wären dann getödtet. Das iſt für unſer Saarrevier ein ſchreckliches, nie erhörtes Unglück, welches in viele Familien Trauer und Elend bringt. Der Jammer iſt ganz grenzenlos. Eine Frau von Dudweiler, deren einer Sohn vor kurzem das Augenlicht durch Exploſion zerſtört worden, hat den jünſten Sohn jetzt auch noch verloren. Von einet Familie Minke aus Dudweiler, ſollen 5 Brüder, von ener Familie aus Fiſchbach 4 Söhne und 1 Schwiegerſohn mit einander verunglückt ſein. Die Rettungsarbeiten können, da nur einer bon drei Schächten fahrbar und die Grubenſtrecken weſt ver⸗ zwiegt ſind, nur ſehr langſam von ſtatten geben. — St. Johann, 19. März. Bis jetzt ſind 137 Leichen zu Tage gefördert und 51 Lebende gerettet, doch liegen hiervon 20 hoffnungslos dar⸗ nieder. Die noch in der Grube ſich befindlichen 31 wergleute ſind zweifellos todt, eine Rettung iſt Begen der Zerſtörung im Innern ſehr erſchwert. Ein Theil der Leichen iſt durch die Vergiftung ſchon ftark verweſt, ſo daß de proviſoriſche Beiſetzung der Leichen erfolgen muß. Die Zahl der Wittwen und Waiſen beträgt 150. — Seeflußdampfer. ck ereignete ſich entfernt liegenden Wie aus Köln berchet wird, iſt der der Badischen Schrauben. ſchiffahrts⸗Geſellſchaft gehörige Ses flußdampfer „In⸗ duſttie“ nach glücklicher Fahrt direkt von London in Cöln eingetroffen. — Colmar, 14. März. Heute Morgen ſſt der Eiſenbahnaſſiſtent Chriſtian Huhn von Mühl. hauſen bier auf dem Bahnhofe auf traurige Weiſe verunglückt. Derſelbe hakte einen Güterzug von Mühlhauſen nach Colmar begleitet und überſchritt eben das Geleiſe, als der 8 Uhr 48 von Mühl⸗ hauſen abgegangene Zug in den Bahnhof einlief, Huhn, der den Zug nicht bemerkt hatte, wurde über⸗ fahren und blieb auf der Stelle todt. Er hinzerlgzt eine Wittwe und 7 kleine Kinder. — Braunſchweig, 17. März. Hen Morgen hat das herzogliche Schwurgericht zwei Todesurtheile gefällt. Die That, welche dieſe ſchwerſte Strafe nach ſich gezogen hat, erinnert in mehr als einer Beziehung an den Fall Brandes⸗Kreßbs. Auch hier lag ein unerlaubtes Verhältniß zwiſchen einer verheiratheten Frau und einem Manne vor. Auch bier wurde der Mann durch einen Mord beſeſigt, Dort wurde Gift, hier das Beil angewandt, nach dem Giftmordverſuche geſcheitert waren. Wenn aße damals ohne Frage der Mann den Mord anfiftets, ſo war es bier die Frau, die jtzige Wittwe Rosz⸗ mider. Der Thäter heißt Grepsz. Der Mord if ig brutalſter Weiſe vollführt. Koszmider und Gres waren zu einer Feldarbeit ausgegangen und au dem Heimwege ſchlug G. den K. mit einem Beile todt. (Anſicht eines erfahrenen Praſkkiſters,] Egeln bei Magdeburg. Sehr geehrter Herr! Sie hatten die Güte, mir vor längerer Zeit eine Schachtel Ihrer Apolheker R. Brandt's Schwei zerpillen zur Prüfung und Anwendung zu überſenden; ich fühle mich veranlaßt, deßhalb meinen Dank abzuſtatten. — Ich nahm Gelegenheit, dieſe Pilleg bei meiner Frau anzuwenden, da dieſelbe an Anſchoppungeg in den Unterleibsorganen, an Blutüberfüllung im Pforz⸗ aderſyſtem, an Hämorrhoidalzuſtänden und deren Folgen litt. — Das Reſultat durch den Gebrauch Ihrer Schweizer, pillen, Abends 2 Stück, war ſchon nach kurzer Zeit ein auffallend günſtiges und iſt meine Frau jetzt faſt ganz den ihrem langen Leiden befreit. Auch ich bin über die ſo raſche Aenderung ihres leidenden Zuſtandes ſehr erfreut und Über⸗ raſcht und habe deßhalb die ſo vorzüglichen Schweizerpillen bei ähnlichen Leiden empfohlen ꝛe. Hochachtungsvolkſt ind ergebenſt Dr. med. Brauer. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Namenszug Rich: Brandt's krägt, Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billigen unter Einſendung des Betrags (a Schachtel M. I) in Bei marken an Apotheker D. Weiß in Ludwigshafen. noch immer, wie er die großen Schwierigkeiten mit dem verwundeten Arme hatte überwinden können. An der Rückwand ſeiner Zelle war eine Eſſe aufgeführt. Von innen war dieſelbe nicht zu be⸗ merken geweſen, dennoch mußte er dieſelbe entdeckt haben, vielleicht durch den hoblen Klang beim An⸗ klopfen an die Wand. Die Mauer der Eſſe war verbältnißmäßig nur ſehr ſchwach. Er hatte ſie durch⸗ brochen. Obne irgend ein Inſtrument war dies un⸗ möglich. Er mußte dasſelbe mit ſich genommen haben, denn es war nirgends aufzufinden geweſen. Wie ein Schornſteinfeger hatte er ſich dann in der Eſſe eneporgearbeit und war ſo in den Speicher des Gefängnißgebäudes gelangt. Eine Leine, welche der Gefängnißwärter zum Zwecke des Trocknens auf dem Speicher ausgeſpannt, hatte er benutzt, um ſich von dem Dache, nachdem er eine Oeffnung in dasſelbe gemacht, herabzulaſſen. Die Leine hing noch nach ſeinem Entweichen vom Dache herab. Den Teich mußte er durchſchwommen haben, weil er tief war. Daß er ein geſchickter Schwimmer war, wußten ſeine Freunde. Die größte Mühe hatte ihm, allem Anſcheine nach, das Erklimmen der den Teich umgebenden Mauer gemacht. Die Stelle, wo er ſie überſtiegen hatte, war entdeckt worden, einige Blutflecken hatten ſie bezeichnet. Dieſe ſchienen von ſeinen Fingerſpitzen und Nägeln herzurühren, mit denen er ſich in den ſchmalen Mauerfugen feſt⸗ geklammert hatte. Bei der Unterſuchung wurde es beſtritten, daß ein Menſch an dieſer Stelle die Mauer erglimmen könne; vergebens hatten mehrere den Verſuch, es ihm nachzuthun, gemacht. Dennoch ſtand ſein Ent⸗ weichen an dieſer Stelle feſt. Außer den Blutflecken zeigte die Mauer unverkennbare Spuren des Rußes, welches durch das Hinaufarbeiten in der Eſſe in ſeinen Kleidern hängen geblieben war. Noch ein Räthſel war bei ſeiner Flucht. Hatte er dieſelbe mit der Kette, welche ſeine Füße feſſelte, ausgeführt oder hatte er Gelegenheit gefunden, die⸗ ſelbe durchzufeilen. In ſeiner Z lle harte man ver⸗ gebens nach Eiſenſpänen, welche durch das Feilen entſtanden ſein mußten, geſucht, möglicherweiſe konnten dieſelben durch den Mauerſchutt der ausgebrochenen Eſſe verdeckt worden ſein. Außerhalb der Mauer war trotz der ſorgfältigſten Unterſuchung keine wei⸗ tere Spur ſeiner Flucht entdeckt worden. Toge lang durchſtreiften eine Anzahl Gens⸗ darmen die Gegend. Kein Haus, kein Gehöft blieb undurchſucht. Selten hatte ſie einen ſolchen Eifer an den Tag gelegt. Es galt, ihren Kameraden zu rächen, der durch den Haidewirth erſchlagen war, und außerdem einen Preis zu erringen, der auf den Kopf des Entflohenen geſetzt war. In der Haideſchenke und auf Röver's Gehöft im Dorfe blieben Tag und Nacht einige Gensdar⸗ men, weil man hoffte, er werde dahin zuerſt zurück⸗ kehren. Sie harrten vergebens. Erfolglos blieben auch alle Nachforſchungen. Der Entflohene ſchien glücklich aus dem Lande entkommen zu ſein. Wenn Jemand über des Haidewirths Rettung zubelte, ſo war es Margarethe. Neues Leben und neue Kraft erfüllten ſie. Kein beſſeres Mittel hätte es gegeben, um ſie wieder herzuſtellen. Sie hatte keine Hoffnung, nicht eine einzige mehr gehabt, die düſteren Bilder über das Geſchick des Geliebten hatten ſie wachend und träumend verfolgt und mit einem Male war er nun frei und gerettet. Was kümmerte es ſie, daß ihr Vater ſeinen Groll über Rövers Rettung kaum zu überwinden vermochte und ſie noch N härter und ſchroffer behandelte als früher, W kümmerte ſie, daß des Haid wirths Scheune i Hof im Dorfe von der Regierung eingezogen wurden. Mit Ruhe ertrug ſie dies Alles. Ihre Wagen färbten ſich langſam wieder und unerſchütterlich feſt ſtand der Entſchluß in ihr, dem Geliebten ihre Peel zu bewahren. Die Zeiten konnten ſich ändern i Freiheit über dem Lande wieder aufgehen, die Fra zoſen fortgetrieben werden vom deutſchen Boden, und dann konnte auch er vielleicht zurückkehren, dad wenn auch Jahre darüber hingingen. Welcher Triumph für ihr Herz, wenn ſie daun ruhig vor ihn hintreten und ruhig ihm ine Aug blicken konnte! Welch Glück, wenn ſie dann endlich mit ihm vereint wurde! Wußte ſie doch, daß Roͤbet nie aufhören werde, ſie zu lieben. Vor dem Hauſe ſaß ſie eines Tages auf det Bank. Allein war ſie auf dem Gehöft, denn iht Vater und ſämmtliche Knechte und Mägde aeg auf dem Felde. In Gedanken verſunken, ſaß e An ihn dachte ſie. Wo mochte er weſlen ? Weiße ſandte er ihr nicht ein Zeicheu? Eine bejahrte Frau — eine Bettlerin de ſcheine nach — trat auf den Hof. Sie ſprach um eine Gabe an. 3 Bereitwillig gab ihr Margarethe ein kleines Geldſtück. Die Alte blieb ſtehen, als era ſie noch mehr. „Habt Ihr Hunger,“ ſprach Margaxeihe 0 fagt es, ich will Euch zu eſſen geben.“ 5 Ueber das Geſicht der Alten zuckte ein Lächeln. „Ich nehme es an,“ erwiderte ſie, „ober ſagt mit zuerſt, ob Ihr allein ſeid?“ (Fortſetzung folgt.) 5 3.85 — * unn l. dir Alert 1 d label 5 2 6 10 1. 9h 10 185 lag den 2. 0 5 le 3 n und mit der e fl e Woiſenhaus de näheren e ih dag 20. Mirz eeinderat 1 hüben In d ce ind Umzug l uf bil che Nheinwei S Auntsgetit Ae km Schrellda furddeulſchen lun nan die Ne n dernen nach 9 8 19 Tag d Nhe bi . dae. Egli I un. 3 New-Vo n mitwecs u ie hapre Dien ain Laupfſchi Mug Ameril Wielt Actien. 0 or. d fi 1 deni