Erſcheint jeden Mittwoch und Samſtag und koſtet vierteljährlich 1 %% 20 Mit illuſtirtem Anterhaltungsblatt 1 4 70 3 erel. Poſtpropifon 15 Aferake, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 i Epedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und 14 5 5 Harmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Rerlamen mit 20 Pf. berechnet. Ikbonnements.Linladung. Mit dem 1. April beginnt ein neues Quartal unſeres Blattes nnd laden zu Neubeſtellungen hierauf ergebenſt ein. Die Expedition. Politiſches. berlin, 17. März. Die Vörſenſteuer⸗Kom⸗ Aton genehmigte in zweiter Leſung den Tarif in folgender Faſſung: Der Beſteu erung unterliegen: Kauf⸗ und ſonſtige Anſchaffungsgeſchäft⸗: 1) über i Kusländiſcher Wäbrung zahlbare Wechſel, aus⸗ Andiſche Banknoten, Papiergeld, Geldſorten; 2) über Wetihpapiere, der im Tarif bezeichneten Art mit 0 pro Mille; Kauf⸗ und ſonſtige Anſchaffungs⸗ eie, welche börſenuſancemäßig geſchloſſen ſind Pee, Zeit-, Fix⸗, Termin-, Prämien⸗Geſchäfte 2c.) über Waaren die börſenmäßig behandelt werden, mit o (ſtatt in erſter Leſung mit 7/10) pro Mille bm Wertbe des Gegenſtandes für je volle 2000 borher Mk. 1000 beſchloſſen), bei Geſchäften von Aber Mk, 10,000 (vorher war Mk. 1000 beſchloſſen), bei Geschäften von über Mk. 10,000 (früher Mk. 10 090) far je volle Mk. 10,000. Bei Geſchäten unter 2000 Mk. (vorher Mk. 1000) wird die Sfiier von einem Wertbe von Mk. 2000 Mk. be⸗ hne. Die vorbeſtimmte Abgabe wird nicht erho⸗ hen, falls der Werth des Gegenſtandes nicht über 60% Mk. und für ſogenannt⸗ Comptantgeſchäfte über ohen ad 1) bezeichneten Gegenſtände, ſowie für un⸗ Kants Gold und Silber. Im lebrigen entſpricht. die ffaſfung derjenigen in erſter Leſung. Hamburg, 18. März. Die „Hamburger — t 10 Lokal⸗ Anzeigen mit 6 5075 Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. in R en die einſpaltige V . Samſtag, den 21. März — Börſenhalle“ bringt eine Londoner Mittheilung, wonach im engliſchen Amt Nachrichten eingelaufen ſeien, daß ein in Lagos etablirtes Hamburger Haus noͤrdlich und öſtlich von Lagos große Land⸗ ſt iche erworben habe, worauf Nachtigall die deutſche Flagge dort hißte. a London, 16 März. Im Unterhauſe erklärte Fitzmaurice, die Unterhandlungen zur Herſtellung eines freundlichen Einvernehmens zwiſchen England und Deutſchland bezüglich der reſpektiben Protektoraten Niger⸗ und Kamerun-⸗Diſtrikten dauerten fort, wie auch das Ergebniß ſein werde, die erwieſenen Rechte von Privatperſonen werden reſpektirt werden; dies ſei indeſſen nur ein großer Theil des allgemeinen Abkommens, durch welches man hoffe, alle zwiſchen beiden Regierungen binſichtlich Weſt⸗ und Oſtafrikas und der Süd⸗Pacifique-Gebiete in Frage ſtehenden Verhandlungen mittelſt gegenſeitiger Konzeſſionen löſen zu können. Einzelheiten würden dem Parlamente unterbreitet werden, ſobald die Unterhandlungen ge⸗ nügend vorgeſchritten ſeien. Im Unterhaus meldete ferner Chaplin einen Antrag an, der die Einfuhr lebenden Viehes aus Deulſchland bekämpft, nachdem regierungsſeitig zugeſtanden ſei, daß dort die Maul⸗ und Klauenſeuche herrſcht. 5 Verſchiedenes. — Ladenburg, 20 März. Geſtern wurde uns eine Zweig eines prächtig blühenden Mantel⸗ baumes mit einigen Blüthen gebracht und iſt der⸗ ſelbe einem Baume aus den Weinbergen Schries⸗ heim's entnommen. 5 — Mannheim, 19. März. Die dies⸗ jährige Kreisverſammlung für den Kreis Mannheim wird am 7. April d. J. ſtattfinden. g Mannheim, 17. März. Heute Vormittag Moſſe, G. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, 5 1d L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſetate für uns an. Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamteit. c 0 Redaktion, Druck und Verlag von Rarl Molitor in Ladenburg 11 Uhr iſt in den Neckargärten ZK 1 Nr. 7 der Neubau eines einſtöckigen mit Gaupen verſehenen Hauſes eingeſtürtzt; glücklicher Weiſe wurde keiner ein Tüncher, der mit dem Grundiren einer Gaube ſtesgegenwart hatte, ſich an einer Gerüſtſtange feſt⸗ zuhalten und auf eine ſoſche Weiſe dem Sturz in die Tiefe entgangen iſt. Was eigentlich die Schuld geſtellt. Heute Mittag iſt eine Gerichtskommiſſi on abgegangen, um den Thatbeſtand feſtzuſtellen. — Mannheim, 17. März Eine Familie dem Erſtickungstode nahe. In den Wirthſchaftslo⸗ kalitäten Lit. T 3 Nr. Za wurden bauliche Verän⸗ derungen vorgenommen und um das Trocknen der Mauer zu beranlaſſen, hatte man während der Nacht⸗ zeit ein Coaksofen aufgeſtellt, den ein Maurer zu bedienen hatte. Verfloſſene Nacht war der Ofen wieder in Brand geſetzt. der betreffende Maurer ber⸗ ſchloß die Lokalitäten und entfernte ſich. Nun wollte der Zufall, daß ſich am Plafond ein Riß befand, durch welchen ſich die entſtandenen Kohlengaſe einen Ausgang in die im 2. Stock befindliche Wohnung einer aus 5 Kindern und Mann und Frau beſte⸗ henden Familie, verſchafften. Die nichtsahnende Fa⸗ milie war zu Bett gegangen und die Gaſe hatten ouf die Schlafenden ihre Wirkung ausgeübt, denn ſämmtliche Inſaſſen der Miethwohnung wurden be⸗ ſinnungslos. Eine nebenan wohnende Frau vernahm beute Nacht nach 12 ein Röcheln aus der fraglichen Wohnung und eilte in ihrer Beſtürzung zur Polizei, weſche alsbald erſchien und die Behauſung gewaltſam oͤffnete, wo ſich den Eintretenden ein trauriger An⸗ blick bot, denn ſämmtliche 7 Perſonen lagen beſinnungs⸗ los in ihren Betten. Aerztliche Hilſe wurde ſofort 9 Schwere Tage. Ene Erzählung aus den Zeiten König Jerome's von Dr. Friedrich Jriedrich. 22. Fortſ. (Nachdruck verboten!) Sie kongte ihn nicht mehr lieben. Seit dem Augenblicke, wo ſie an dem Morgen, an welchem e Rövers Geſchick erfahren hatte, ohnmächtig nieder⸗ Aeſunken und, von der Magd in's Bett gebracht Warden war, hatte ſie daſſelbe nicht wieder verlaſſen. Sie war nicht krank, aber ſo hinfällig, daß ſie nicht zu stehen vermochte und ihr Seelenſchmerz zehrte ihre letzten Kräfte auf. Ihr Vater hatte ſich an jenem Tage nicht iir um ſie bekümmert. Als er am folgenden Tag zu ihr auf die Kammer getreten war, war ſie n Stande geweſen, ihn anzuſeben und hatte das G ſicht abgewandt. Zornig war er fortgegangen. Mefloſſen würde ſie dagelegen haben, hätte ſich nicht eine Freundin ihrer angenommen und ſie mit wirklich Afopfernder Liebe gepflegt. Von ihr erfuhr ſie auch, welch innigen Antheil Alle an dem Geſchick des Haide⸗ Miihs nahmen, und daß der Pfarrer ſich nach der Stadt begeben habe, um zu verſuchen, ob er nicht Elwas zu ſeiner Rettung thun könne. Am meiſten hatte Röver Alle für ſich gewonnen durch jeine Feſtigkeit, mit der er jede weitere Aus⸗ Ant über den Grafen und den Ort, an welchem derſelbe mit ſeiner Frau zuſammengekommen war, verweigerte und doch hätte er dadurch ſein eigenes Geſchick vielleicht etwas erleichtern können, wenn auch auf ſeine Rettung für ihn nicht zu hoffen war. Mehrere ſeiner Freunde hatten verſucht, zu ihm ge⸗ laſſen zu werden. Sie waren ſämmtlich abgewieſen worden. Es wußte deshalb Niemand genau, wie weit er von ſeiner Verwundung wieder hergeſtellt war. Da gelangte eines Tages die Nachricht in das Dorf, der Haidewirth ſei während der Nacht aus dem Gefängniſſe entflohen. Anfangs glaubte Niemand daran. Auch Mar⸗ garethe erfuhr die Nachricht und im erſten Augen⸗ blick ließ die Freude ihre ſchwachen Lebenskräfte neu aufflackern, aber ſie ſelbſt wagte dieſer Nachricht keinen Glauben zu ſchenken. Sie wußte ja, wie ſtreng man ihn bewachte, wie feſt die Mauern ſeines Gefängniſſes waren und überdies konnte er noch immer nicht völlig wieder geneſen ſein. Der Ackerbauer lachte laut auf, als es ihm mitgetheilt wurde. „Sie, werden ihn ſchon ſicher feſtzuhalten wiſſen,“ rief er, „denn was ſie von ihm zu erwarten haben, iſt ihnen auch nicht un⸗ bekannt!“ Und dennoch war die Nachricht vollkommen wahr. Schon einige Stunden darauf kamen Gens⸗ darmen in das Dorf, um ſofort jedes Haus, die ganze Gegend zu durchforſchen. Sie beſtätigten die den entflohenen Haidewirth Röver wieder einzufangen; freilich hatten ſie nicht die geringſte Spur, wohin er ſich gewandt hatte. Die Freude über Rövers glückliches Entkommen gab ſich zu des Ackerbauers größtem Aerger im genzen Dorfe in offenſter Weſſe kund, und ſteigerte ſich noch, als man erfuhr, unter welch erſchwerenden Umſtänden er ſeine Flucht ausgefübrt hatte. Man hatte ſeine Kraft und ſeinen entſchloſſenen Sinn zu qut kennen gelernt, und hatte ihn deshalb in eins der feſteſten Gefängniſſe gebracht. Ein Entkommen aus demſelben war für eine Unmoͤglichkeit gehalten worden. Der Gefängnißhof war von einer hohen Mauer rings umgeben und eine Schildwache ging Tag und Nacht in dem Hofe auf und ab. An der Rückſeite des Gefängnißgebäudes befand ſich ein Teich, der an der andern Seite wieder von einer hohen Mauer umgeben wurde. Sämmtliche Fenſter in den ein⸗ zelnen Gefängniſſen waren hoch angebracht und mit ſtarken eiſernen Stäben vergitttert. Des verwun⸗ deten Armes wegen war der Haidewirth nur an den Beinen durch eine Kette gefeſſelt geweſen. Niemand hatte daran gedacht, daß er entfliehen könne. Viel⸗ leicht hatte man indeß auf dieſe Sicherheit und ſeinen virwundeten Arm zu feſt gebaut und ihn nicht ge⸗ höͤrig bewacht. Die Art und Weiſe, auf welche er das Entkommen möglich gemacht hatte, war leicht Nachricht. Und alle Kräfte ſetzten ſie daran, um zu erkennen geweſen. Unbegreiflich blieb es freilich 1885. der dabei beſchäftigten Maurer erheblich verletzt. Nur 1 beſchäftigt war und im kritiſchen Momente die Gei⸗ — an dem Einſturze trägt, iſt zur Stunde nicht feſt⸗ FFFFPFVVVV C 1 8 F K ¾ ccc e e del ene