ondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., d. Jah Netlamen mit 20 Pf. berechnet. prämie 8 30. —— —— rigen. l Volitiſches. — Berkin, 16. März. Der Großherzog und Sroßherzogin von Baden find heute im beſten hhlein hier eingetroffen. Das Großherzogliche Mor wied dem Geburtstage des deutſchen Kaiſers hier beiwohnen. N 0% Merlin, 15. März. Den nenen deutſchen 8 Mfizungen an der Nordfüſte Neu-Guineas iſt jetzt guch ein amtlicher Name beigelegt. Kaiſer Wilhelm Bitte der Beſitzergreifer genehmigt, daß das Vhiſche Schutzgebiet auf der Nordküſte von Neu⸗ iieg „Kaiſer Wilhelms⸗Land“ genannt werde. Aihein jeden Aittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1ů „C 20 Ai illuſtirtem Anterhaktungsblakt 1 / 70 excl. Poſtproviſion. . ate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Mfebtion eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige t 10. Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., ( Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Mittwoch, den 18. März Nachſtehende Annoncen⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. renz, welche ihm der maſchinelle Großbetrieb bereitet. ſie hätte ſein ſollen, um einer weiter unten erwähn⸗ Der Antrag wurde an eine Kommiſſion verwieſen. Am Mittwoch folgte die Berathung des von den Sozialdemokraten eingebrachten Arbeiterſchutzgeſetzent⸗ wurfes. In zweiſtündiger Rede wurde der Antrag durch den Abgeordneten Grillenberger begründet, der über die gedrückte Lage der Arbeiter und die Aus⸗ ſaugung ſeitens der Fabrikanten heftige Klage führte, im bekannter Weiſe eine Organiſation der Produktion verlangte und die Feſtſetzung eines Minjmollohnes, Maximalarbeitstages, Arbeitskammern und Arbeits⸗ ämter forderte. Bekanntlich hatte ſich der Reichstag ſchon einmal in dieſer Seſſion in langen Verhand⸗ lungen mit den meiſten der von den Sozialdemo⸗ kraten erhobenen Forderungen beſchäftigt und führt zur Zeit in einer Kommiſſion ſehr gründliche Berath⸗ ungen darüber. Es war daher wenig Neigung, weitläufig auf den Gegenſtand einzugehen. Der Geſetz⸗ entwurf wurde der Kommiſſion überwieſen. Am Donnerſtag begann die Debatte über die Dampfer⸗ unterſtützungsvorlage. Man iſt auf den Verlauf ſehr geſpannt, zumal der Reichskanzler unumwunden erklärt hat, daß von dem Ausgang dieſer Angele⸗ genheit alle weiteren Schritte betreffs der Kolonial⸗ frage abhängig gemacht werden. In der Kommiſſion wurde die Vorlage bekanntlich abgelehnt. Haag, 16. März. Der japaniſche Geſchäfts⸗ träger für die Niederlande wurde in Rotterdam durch eine Frauensperſon auf Krücken ermordet. Verſchiedenes. * Ladenburg, 16. März. Der hieſige Vor⸗ ſchuß⸗Verein eingetr. Genoſſenſchaft, hielt geſtern im Saale des Gaſthauſes zum Schiff dahier, ſeine erſte diesjährige Generalverſammlung ab. Dieſelbe war ziemlich ſtark beſucht, jedoch nicht ſo zahlreich wie ten Beſchlußfaſſung über eine Statuten⸗Abänderung definitiven Beſchluß faſſen zu können; es muß hier⸗ zu eine zweite Generalverſammlung berufen werden. Zu bedauern war „ daß die Betheiligung' der ſpeciell hiefigen Mitglieder eine ſo geringe geweſen — gehören doch über 300 bieſige Perſonen dem Verein als Mitglied an! Es waren vielleicht 30 bis 40 anweſend, ob dieſer ſchwache Beſuch bei den meiſten Mitgliedern auf Intereſſenloſigkeit oder auf Gleichgiltigkeit zurückzuführen iſt, wollen wir nicht unterſuchen, weil es nicht unſere Aufgabe iſt, ſondern wollen es hier nur conſtatirt wiſſen. Der Vorſitzende des Verwaltungsrathes Herr Steingötter öffnete mit einem kurzen Rückblick auf das abgelaufene Geſchäftsjahr und das Ergebniß des Geſchäftes, die Generalverſammlung, hieß die Anweſenden willkommen und ertheilte hierauf dem Direktor Herrn Franz Agricola das Wort, welcher den ſehr umfangreichen Bericht verlas und dem wir folgendes Ergebniß entnehmen: Die vorräthigen Effecten beliefen ſich auf No⸗ minal M. 114.900.— gegen M. 36,400.— zu der gleichen Periode des Vorjahres, mithin M. 78,500 mehr. Angekauft wurden für M. 168,023.48 und wieder verkauft für M. 90,670.94. Der Buch⸗ ſaldo betrug am 31. Dezember 1884 M. 117,786.75 und erzielte der Umſatz auf dem Effekten⸗Conko ein Gewinn von Zins und Conto von M. 3175.87. Die bedeutende Vermehrung des Effectenvorraths kommt daher, weil der Umſatz auf dem Conto⸗Corrent⸗ Geſchäft durch das Darniederliegen des geſammten Handelsverkehrs bedeutender zurückgegangen und vele Gelder zurückgefloſſen find die ſelbſtverſtändlich wieder angelegt werden mußten. Das Vorſchuß⸗Geſchäft gewann gegenüber dem . Heicheing bat er geſtattet, daß die dem neu scha - Aldeckten Hafen nordweſtlich von Port Conſtantin d einer Bucht in der Nähe davon vorläufig ge⸗ 1775 beten Namen Friedrich Wilhelmshafen und Prinz 5 Heinrichshafen beibehalten werden. Berlin, 16. März. Der Reichstag been⸗ Kaufr hie die letzte Woche den Etat in der dritten Leſung. Ko Berathungen währten diesmal ſehr lange. Von olad⸗ Anträgen, welche weiter zur Berathung kamen, er des Abgeordneten Ackermann bemerkenswerth: 5 — eder ein Handwerk betreiben will, muß der Cacao Mhbede den Nachweis liefern, daß er dazu befähigt Proßen Beifall fand Ackermann, der Haupt⸗ 5 Merfecdter des Innungsweſens, mit ſeinem Antrage abiel. eiſens iſt es bedenklich, eine ſo weitgehende 7 Mages in die Hände der Behörden zu legen; 8 eitens ober nützt der Befähigungsnachweis dem Aainiederſſegenden Handwerkerſtand wenig. Das L Whum weiß ſchon, wo es gute Waare, und wo ſchlechte bekommt und richtet ſich darnach. Ein 18a Moher bringt es ſelten weit. Das Uebel, an dem f ige Handwerk krankt, liegt auf einem ganz 13. een Gebiet, nämlich in der erdrückenden Konkur⸗ Schwere Tage. leihen i Erzählung aus den Zeiten König Jerome's dition. von 21. Fortſ. 8 eee verboten!) eine Kammer wurde er geſchleppt, auf's Neue an den Füßen gefeſſelt. Halb ohnmächtig Rach er zuſammen. In dem Gaſtzimmer wurden Verpvundeten niedergelgt. Ein Bote nach der ea, um den Wundarzt zu holen, war ſchon unterwegs. Des Haidewirtbs Verhaftung hatte unter ſeinen Nuten die großte Beſtürzung hervorgerufen. War ihnen auch ein ſtrenger Herr geweſen, ſo hatten boch ſtets feſt an ihm gehangen, weil er gerecht zugleich gutmüthig war. Noch vor wenigen Runden würden ſie alle ſeinem leiſeſt'n Winke ge⸗ 5 ch haben, jetzt wagte keiner von ihnen, zu ihm N eien und mit einem Schnitte ſeine Feſſeln zu in Rettung wäre ja dann vielleicht noch möglich lt. Nepeſen. Hate er doch ſein Leben für den Gafen — gewagt, der ihm nicht ſo nahe ſtand. Die Gensdarmen ſchalten in der Haideſchenke 1. i in ihrem Eigenthume. Küche und Keller mußten buen geöffnet werden, und dem Herrn der Schenke r Mute nicht einmal ein Glas Waſſer gereicht werden, feinen brennenden Durſt zu löſchen. 1 · Der Wundarzt aus der Stadt kam und ver⸗ band die beiden Ve wundeten, dann erſt trat er zu Röver, um auch deſſen Wunde zu unterſuchen. Sie war nicht lebensgefährlich, konnte es indeß werden, wenn der durch den Blutverluſt gänzlich Erſchöpfte nicht geſchont wurde. Er mußte geſchont werden, um ſein Leben für die Strafe, die ihn erwartete, zu erhalten. Gefeſſelt, wie er war, wurde er zu den anderen Verwundeten auf den Wagen gebracht und zur Stadt gefahren. Er ſchied von ſeinem Eigenthume mit der feſten Ueberzeugung, daſſelbe zum letzten Male geſehen zu haben. Mit einem ſchmerzlichen Blick nahm er Ab⸗ ſchied davon. * * In dem Dorfe war das Geſchick des Haide⸗ wirths bekannt geworden und hatte allgemeine Theil⸗ nahme erregt, wenn auch mancher nicht begreifen konnte, wie Röver eines Anderen wegen ſein eigenes Leben in Gefahr hatte bringen können. Daß es ihm das Leben koſten würde, daran zweifelte Niemand, denn er hatte einen Gensdarmen getödtet, einen andern verwundet und einem Verfolgten, dem Todt⸗ feinde Jerome's — beigeſtanden. Der Ackerbauer und Margarethe hatten noch keine Ahnung davon. Erſt wenige Abende zuvor war Margarethe mit Röver zuſammengetroffen, und er hatte ihr in kräftiger Weiſe Muth eingeſprochen, treu auszuharren. Sie war dazu feſt entſchloſſen. Beide waren an dieſem Morgen im Zimmer. Der — Ackerbauer ging langſam und vorſichtig an zwei Krücken auf und ab. Es war ein Troſt für ihn, daß er ſich wieder bewegen konnte, daß er nicht ohnmächtig feſtgebannt war an das Bett oder auf den Stuhl. Da trat ein Bekannter ein. „Wißt Ihr ſchon, was mit dem Haidewirth paſſirt iſt?“ Margarethe blickte ihn an. Die höchſte Angſt zeigte ſich in ihrem Antlitz. Der Eingetretene erzählte nun den ganzen Vor⸗ fall. Bleicher und bleicher waren des Mädchens Wangen geworden. Mit angehaltenem Athem hörte ſie den Bericht, die Bruſt drohte ihr zu zerſpringen. „Es iſt nicht wabr! Es kann nicht ſein!“ rief ſie endlich, indem ſie ſich krampfhaft am Stuhle feſthielt. Es iſt ſo, wie ich geſagt habe,“ erwiderte der Bauer. „An Händen und Füßen gebunden, iſt er nach der Stadt geſchafft. Einen der Gensdarmen hat er erſchlagen. das koſtet ihm auch das Leben!“ Halb ohnmächtig ſank das Mädchen auf den Stuhl zurück. „Ich gebe hundert Thaler an die Armenkaſſe!“ rief der Ackerbauer, der ſeine freudige Aufregung nicht verbergen konnte und auch nicht verbergen wollte. „Hundert Thaler, wenn es ſo iſt, wie Ihr ſagt!“ Ich habe ſeinen eigenen Knecht geſprochen,