fängniß und Zuchthaus gemacht und ſchon 8 Mal! wegen analoger Verbrechen geahndet werden mußte, iſt ein gemeingefährlicher Menſch, der ſ. Zeit in Heddesheim beſchäftigt war. Die Gr. Staatsan- waltſchaft beantragt, da die Geſchworenen ein Schuldig ohne mildende Umſtände ausgeſprochen, eine 5jährige Zuchthausſtrafe. Der Gerichtshof er⸗ kannte auf eine ſolche von 4 Jahren 6 Monaken und 6jährigem Ehrverluſt. 3. Fall. Chbriſtian Hallmeyer 43jähriger Schirmmacher von Speyer wegen Meineids. Die Geſchworenen ſprachen ein Schuldig aus und ſo wird der Angeklagte zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr, Zjäbrigem Ebrverluſt und dauernde Unfähig⸗ keit zur Eidesleiſtung verurtheilt. 4. Fall. Karolina Hofbauer 16 ½ jähriges Dienſtmädchen von Herbolzheim wegen Meineids u. Friedrich Kiſſel, 61jähriger Privatmann von Hei⸗ delberg, wegen Anſtiftung bierzu. Nach dem Wahr⸗ ſpruch der Geſchworenen wird die Schuldfrage mit Bezug guf die Hofbauer bejaht, doch die Erkennt⸗ niß⸗ det zur Strafbarkeit ihrer Handlungen erforder⸗ lichen Einſicht verneint, ebenſo die Schuldfrage mit Bezug auf Kiſſel, der fomit freigeſprochen wird von der Anklage der Anſtiftung zum Meineid. Die Angeklagte wird in eine Verbeſſerungsanſtalt ver⸗ bracht. 5. Fall. Georg Peter Willinger III., 48. äbriger Taalöbner von Walldorf wegen Brandſtift⸗ ung. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfrage und ſo wird gegen den bis dahin unbeſcholtenen Angeklagten eine zweieinhalbjährige Zuchthausſtrafe, 5jähriger Ehrverluſt und ſämmtliche Koſten erkannt. 6. Fall. Der verbeirathete 35jährige Flaſchner Joh. Greulich von Rothenberg, wohnhaft in Diel⸗ heim wegen Verſuch des Verbrechens gegen § 176 Ziff. 1 R.⸗St.⸗G.⸗B. Die Geſchworenen ſprachen ein Schuldig aus und ſo wird der Angeklagte zu 2 Jahren Gefängniß und den Koſten vorurtheilt. — Worms, 10. März. Der zu Bekt lie⸗ gende etwa zehnjährige Knabe einer bieſigen Familie hatte geſtern ungefähr einen im Bereiche ſeiner Hände befindlichen Revolver ergriffen. Mit der bereits ge⸗ ladenen Waffe spielend, entlud ſich dieſelbe plötzlich und drang der Schuß dem auf dem Beſte ſitzenden älteren, eiwa 18jährigen Bruder, welcher in den nächſten Tagen nach Amerika überſi⸗deln wollte und zu dieſem Zwecke den Revolver ſeſbſt angekauft hatte, ins Auge, ſo daß dasſelbe ſofort verloren ging. Der zur Hilfeleiſtung gerufene Arzt konnte nur den Verluſt bestätigen. Um nach der Kugel zu forſchen, mußte der in Folge des ſtarken Blutsverluſtes und Schmerzes b Mann noch wiederholt in Ohnmacht geſunkene junge f am gleichen Tage in die Klinik nach Heidelberg verbracht werden. g — Mainz, 9. März. Geſtern hat ſich hier welcher hier in der Domkirche ein Vorfall ereignet, 8 allgemeines Auffeben erregt. Der bekannte Prediger, der Kapuzinerpater Alphonſe, hielt geſtern Nach⸗ mittag im Dome eine Faſtenpredigt, in welcher er ſich über die ſocialen Verhöltniſſe unſerer Zeit ausſprach und hier den Mangel der Sparſamkeit bei den Ar⸗ beitern betonte. Als die Predigt zu Ende war und als der Pater die Kanzel verlaſſen wollte, traten zwei Arbeiter, ein gewiſſer B. aus dem benachbarten Bretzenheim und ein gewiſſer J. von hier, mit drohenden Geberten auf den Pater zu und riefen ihm ziemſich laut mehrmals das Wort „Spitzbuhe“ zu. Der Pater eilte auf die beiden Arbeiter. zu und fragte ſie, was ſie wollten, worauf ſie ſich aber ſofort unter der erſtaunten Menge verloren. Später kamen die Arbeiter noch in eine bieſige Wirthſchaft, rühmten ſich dorten ihrer That und erllärten, „man müſſe allen Pfaffen den Halz abschneiden.“ Wegen des Vorfalls im Dome ſind nuu heute Mittag die beiden Arbeiter in Haft genommen worden. 5 „(Lebens verſicherung.) Soweit wir den bis jetzt erſchienenen Mittheilungen der deutſchen Lebens⸗ Verſicherungs⸗Anſtalten über die Geſchäftsreſultate des Jahres 1884 entnehmen, hat die Neubetheiligung an der unſere Familie ſo nahe berührenden Lebens⸗ verſicherung recht erfreulich zugenommen. Heute liegt uns der Bericht einer der 4 großen Gegenſeitigkeits⸗ anſtalten und zwar der „Allgemeinen Verſorgungs⸗ Anſtalt zu Karlsruhe“ — errichtet 1835, erweitert 1864 — vor. Im Jahre 1884 wurden bei ihr in der Abtheilung für Lebensverſicherung 5863 An⸗ träge mit einem Verſicherungskapital bon 23 411780 M. eingereicht. Die Zahl der neu abgeſchloſſenen Verträge betrug 4881 mit 29334762 M. Verſi⸗ cherungskapital. Durch Tod, Ablauf der Verſicherung, Kündigung und Nichtzablung der Prämien erloſcken nur 1162 Verträge mit 4 291100 M. Berſicher⸗ ungskapital, ſo daß ſich für 1884 ein reiner Zu⸗ gang von 3719 Verträgen mit 15048 661. M. Verſicherungskapital eraibt. Auf 31. Dezember 1884 ſtellt ſich daher der in 20 Jabren gewonne Geſammt⸗ verſicherungsſtand auf 39 192 Verträge m. 157452504 M. Verſicherungs⸗ Kapital. In Folge Ablebens waren zu zahlen für 303 Verſicherte 1133 820 M. g wühren Frankfurt a. M., Rossmarkt Nr. d die Wahrſcheinlichkeits⸗Berechnung anna daß 408 Verſicherte mit 1725 347 M. ſterben würden; die Minderſterblichkeit betrug daher 105 Verſicherte mit 592 527 M. Kapital, was auf die Höbe des zu vertheilenden Ueberſchuſſes von günſtiger Wirkung iſt. — Wir wünſchen auch dieſer ſolſden, mit ollen zeitgemäßen Einrichtungen ausgeſtaſteten Anſtalt im Jahre 1885 dieſelbe rege Betheſligung Seitens des Publikums. — Tafelbutter, Herſtellung derſelben. Dur das faſt überall gebräuchliche Auswaſchen der Butte mit Weſſer wird die Haltparkeit derſelben weſent lich beeinträchtigt; namenklich aber verliert dieſelt dadurch das ihr eigene Aroma. Beabſichtigt ing eine ganz expuſite Tafelbutter herzuſtellen, ſo em pfiehlt es ſich, die Butter ohne Beihülfe und 3 gießen von Waſſer fertigzumachen. Iſt nach fich tigem Kneten das in der Buttermaſſe enthalten Waſſer wiederbolt abgegriffen und abaelaſſen wor den und zeigt ſich die wäſſerige Flüſſigkeit in de Butter zu gering um abgegoſſen werden zu können ſo nimmt man ein reines leinenes Tuch und laß die wäſſerigen Theile davon aufſaugen. Auf die Weiſe erhält man eine ausgezeichnet feine füße Tg felbutter, welche jede auf andere Weiſe hergeſtellt Butter an Wohlgeſchmack übertrifft. Iſt Butter Kübel oder Tönchen eingelegt, und bat ſie dun langen Stand einen unangenehmen Geſchmack 9 kommen, ſo kann man denſelben dadurch benehme auswäſcht. 0 einen ranzigen Geſchmack bekommen. ſo kann ma denſelben dadurch entfernen, daß man dem Wu auf je ein Pfund Butter 6 Tropfen Chlorkolkſöſu zuſetzt und dieſelbe dann tüchtig damit auswäſcht, Verkäufe und Verpachtungen, Betheiligungen, Stellen-Vakanzen eto. ete. werden am sichersten durch Annqneen zweckentsprechenden Zeitungen zur Kenntni der bez. Reflektanten gebracht; die S fenden Offerten werden den Inserenten 1 Original zugesandt. Nähere Auskunft erthe die Annoncen-Expedition von Rudolf Neben ihnen war derſelbe Mann beſchäftigt, der Röver am Mittage des vorigen Tages hatte ausforſchen wollen. Er trug denſelben blauen Kittel. Kaum hatte er den Haidewirth erblickt, als er auf ihn zutrat. Seinen ſtechenden, gehäſſigen Blick hielt Röver mit Feſtigkeit aus. a „So habt Ihr doch den Grafen gekannt?“ rief Jener. Um Rövers Mund zuckte ein ſpöttiſches Lächeln. Der Andere wiederholte ſeine Frage. „Ich habe ihn gekannt,“ erwiderte Röver. „Weßhalb habt Ihr Euch mir gegenüber ver⸗ ſtellt?“ fuhr der Andere fort. „Ihr konntet nicht wiſſen, wer ich war!“ „Ich hatte Euch auf den erſten Blick durch⸗ ſchaut.“ Des Polizeiſpions Auge ſchloſſen ſich halb. Er vermochte den Aerger, von einem ſo gewöhnlichen 5 Manne durchſchaut zu ſein, nicht zu verbergen. Wo W Wo ſſt der Graf?“ fragte er wetter. „In Sicherheit,“ gab der Wirth ruhig feſt zur Antwort. „Wohin iſt er geflohen?“ „Das weiß ich nicht.“ „Ihr wißt es,“ fiel der Spion ein. „ „Ihr ſeid jetzt in unſeren Händen und ich will Eure Zunge 5 ſchon löſen. Wo iſt er?“ 3 Röver antwortete nicht. Sein ruhiger Blick zeigte, daß keine Furcht in ihm war. Der andere zitterte vor Wuth und Aufregung. „Er hat ſeine Frau geſprochen — wo iſt er „Wollt Ihr reden!“ rief der Polizeiſpion heftig, indem er ihn an der Bruſt faßte und ſchüttelte, „Nein!“ erwiderte Röver beſtimmt. Der Andere blickte ihn einige Sekunden lang überraſcht an. Dieſe Entſchiedenheit ſetzte ihn in Erſtaunen. Gleich darauf kehrte ſeine volle Wuth zuriſck. In roher Weiſe verſetzte er ihm einen Schlag. Das Blut ſchoß in des Haidewirths bleiche Wangen. Er zuckte zuſammen. Mit Gewalt riß er an dem Stricke, welcher ſeine Hände feſſelte. Der war ſelbſt für ſeine Kraft zu ſtark. Aber einen Bſick warf er dem Polizeiſpion zu, daß dieſer unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. — Ihr ſollt ſchon ſprechen lernen!“ rief er. — „Haha! wenn Ihr zum Schaffot hinaufſteigt, ſoll Euer Trotz ſchon ſchwinden!“ Röver ſprach kein Wort mehr. Seine Augen⸗ brauen zogen ſich finſter zuſammen und er ſah kaum Etwas von dem, was um ihn vorging. Andere Gedanken erfüllten ihn. „Wenn Ihr zum Schaffot hinaufſteigt,“ hallte es in ſeinem Ohre wieder. Er kannte keine Furcht vor dem Tode, er würde den Schmerz über den Verluſt ſeines Lebens leicht überwunden haben, hätte er damit nicht gleich auf ein Glück verzichten müſſen, das ſeine ganze Seele, ſein ganzes Leben erfüllt hatte. An Margarethe dachte er. Von ihr ſollte er ſcheiden, ſie vielleicht nie wiederſehen. Er ſah im Geiſte die Thränen und Leiden des Mädchens und dies drückte ihn nieder. Sie hatte auch auf ihn gehofft, er kannte ſie zu gut, auch ihr Lebens⸗ glück hatte er vernichtet. Die Morgenſonne war am öſtlichen Himmels⸗ mit ihr zuſammengekommen?“ fragte er weiter. Der Haidewirth ſchwieg. ſaume emporgeſtiegen und Überſtrahlte die weite Haide mit goldigem Schimmer. Die rothen zierlichen Hai⸗ deblumen erglänzten weithin. So ſtill und fried lag die Natur ringsum. Um ſo greller trat d Düſtere des Bildes hervor, welches die weni Menſcher bildeten. Einer der Gensdarmen nach der Haideſchenke geſprengt und kehrte mit ein Wagen zurück, um die Verwundeten zu holen. war Rövers eigener Wagen und ſeine Pferde, preßte die Lippen feſt aufeinander, als er ſie erblicke. Hin — hin war Alles für ibn. Er hatte kein Ee genthum, nicht einmal Lebenshoffnung mehr, Mit der größten Erbitterung blickten ale auf ihn. Er konnte kein Mitleid, keine Schonung n warten. Einige Augenblicke ſtürmte und kämpfte es gewaltig in ihm, dann war er feſt enkichlehſeh ſelbſt das Schlimmſte mit Faſſung zu ertragen, Der Wagen holte den Todten dom Moore und als er zurückkehrte, wurden auch die Verwun⸗ deten aufgeladen. Röver blieb an den Steigbügel des Pferdes gefeſſelt. Seine Kräfte waren du den Blutverluſt und die Aufregung bis zum äußerſten ßen zu erhalten. Mit Gewalt nahm er ſich zien men. Was lag daran, wenn er ſchon an dieſem Tage unterlug, ſein Leben nahm dadurch nur weng Tage früher ein Ende. f Langſam ſetzte ſich der Zug zur Haldeſchenle in Bewegung. Rövet glaubte anf Alles gefaßt ſein und dennoch erſchütterte es ihn gewalfig er als Gefangener über ſeine eigene Schwelle geſübtt denn ſeiner eigenen Kraft, seinem eigenen Fi verdankte er es zum größten Theile — eine einzig Stunde hatte ihm Alles geraubt, 12 5 Fortſetzung folgt.) erſchöpft, kaum vermochte er ſich noch guf den Fl wurde. Er war ſtolz geweſen auf ſein Eigenthum, Tbeilnel Fir die Traue dige Schwe ten Able gerraters un Ma Dem Wu get die Beer. lt am Samt baus au die Gaar. Balmhof Dies 8 empfehle hier iu 80, 90, / nn ftlbfgebt. 100 0, 14 Ja fimmtlchen! W di Mrahne be Dr aus der hol nf habende ing Huhelzaun Ale Ar f hulſens ez 8 Ale Sorten it für Kei kaiger Klee ute f Epnſtten Fung Wicke enfihigkeit 5 met empfehle 10 führ 0 10 dh d n de Ami da nit 11 7