befördern, indem durch die von den englischen Truppen vorgenommenen Eigenthumszerſtörungen unter den zwiſchen Korti und Abu Hamed ſeßhaften Stämmen eine ſehr feindſelige Stimmung hervorgerufen iſt. Paris, 28. Febr. Der Agence Havas geht folgendes Telegramm zu: Es iſt hier das Gerücht verdreitet, alle Würdenttäger des Reiches feien nach Peking berufen worden, um über die gegenwärtige Lage zu berathen und ihre Meinung zu äußern, ob es gerathen ſei, den Krieg mit Frankreich weiterzu⸗ führen oder Frieden zu ſchließen. Verſchiedenes. — Heddesheim, 1. März. Am 27. b. Mis. riß der Tod unſern braven Bürger Herr Adam Berion zum „Prinzen Friedrich“ aus unſerer Mitte. Der Verſtorbene war durch ſeine Leutſelig⸗ keit und ſeinen biederen Charakter eine allgemein beliebte Perſönlichkeit. — Mannheim, 1. März. In der letzten Zeit wurden Verkäufe in 84er Tabaken gemacht in Haßloch zu M. 16—18, in Seckenheim zu 20 — 21 alles per 50 Kilo, excluſive Steuer. Im Elfaß werden die Tabake weiter zu ca. Frs. 25 — 27 ver⸗ kauft. — Mannheim, 1. März. Geſtern Nach ⸗ mittag wurde in der Nähe der Schiffbrücke zu Worms die Leiche des ſeit etlichen Wochen vermißten biefigen prakt. Arztes Dr. Melchior Grohe ge⸗ lündet. Ein Schiffer, der die Leiche auffand, hat ſich ſemit die ausgeſetzte Belohnung von 1000 Mark verdient. — Mannbeim, 3. März. Geſtern Nach⸗ mittag verunglückte in der bieſigen Oelfabrik auf dem Lindenbof ein Arbeiter dadurch, daß ihm ein Bein abgedrückt und er ſchwerverletzt nach dem Allgemeinen Krankenhauſe verbracht wurde. — Aus Sttenbeim, wird dem „Bad. Beob.“ geſchrieben: „Am Sonntag fand hier in der Bierbrauerei Wachenheim eine Verſammlung behufs Gründung eines Mittelbadiſchen Bauernver⸗ eins ſtatt, die ſo ſtark beſucht war, das das Lokal die And ſenden nicht faſſen konnte und viele wieder unverrichteter Sache weggehen mußten. Hofbauer Pfaff von Seelbach eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Anſprache, worauf Pfarrer Gerber von Frieſenheim in längerem Vortrage die Gründung des Vereins empfahl und deſſen Beſtrebungen und Wirkſamkeit darlegte. Der Vorſchlag fand freudigen Anklang dei den Verſammelten und es erfolgten ſo⸗ fort zablteiche Beitrittserklärungen aus Ettenheim ſelbſt und den benachbarten Orten, die daſelbſt ver treten waren. Nächſten Sonntag ſoll eine gleiche Verſammlung in Biberach ſtattfinden.“ — Köln, 2. März. Heute Mittag kurz vor 1 Uhr iſt das Domhotel eingeſtürzt. Die In⸗ ſaſſen konnten ſich noch auf die Straße flüchten, in⸗ dem ſich der Einſturz durch ein vorhergehendes Schwanken und Krachen ankündigte. Das Haus ſollte demnächſt einem Neubau Platz machen, weßhalb bereits ein Anbau niedergelegt war. — (Vier Menſchen ertrunken). Aus Weſel, 24. Febr. berichtet die „Br. Zig.“ Eine herzze⸗ reißende Scene bot ſich heute Abend unſeren Blicken am Rheine dar. Ein Schiffer, welcher mit einer Ladung Hopfenſtangen in der Nähe der Landungs⸗ brücken vom Ufer abgetrieben war, ſah zu ſeinem Entſetzen, wie ſich das Schiff plötzlich auf eine Seite legte und in dieſer Lage von der ſtarken Strömung immer mehr in die Tiefe und weiter fortgezogen wurde. Sein Weib, welches ſich mit drei Kindern im untern Schiffsraum befand öffnete in demſelben Augenblick das Schiffsfenſter und rief in jammervollſter Weiſe um Hülfe. Allein — um⸗ ſonſt! das Waſſer drang mit ſolcher Gewalt in den untern Schiffsraum, daß die unglückliche Mutter mit ihren drei Kindern darin ihr Grab fand. Wohl eilten zehn Nachen, von kräftigen Armen geführt, zu Hülfe, wohl warf man Stricke und alles Mög⸗ liche aus, um die Aermſten vor dem ſchrecklichen Tode zu bewahren, doch vergeblich; ſie waren und blieben rettungslos verloren. Wahrſcheinlich war die Verladung nicht regelrecht vor ſich gegangen, ſonſt hätte das Schiff ſich nicht ſo plötzlich umlegen koͤnnen. — Cuxhaven, 27. Febr. Der engliſche Dampfer „Cumberland“, Kapt. Tait, nach Dundee beſtimmt, und der ſchwediſche Dampfer „Norden“ nach Wetterſtröm in Gothenburg beſtimmt, ſind morgens 5 Uhr beim Abſetzen eines Lootſen in der Nähe des zweiten Feuerſchiffes in Kolliſſion gerathen. „Norden“ iſt ſofort geſunken. Von Mannſchaft und Paſſagieren ſind durch „Cumberland“ 5, durch ein Boot des Feuerſchiffes eine Perſon gerettet. 21 Perſonen werden vermißt. „Cumberland hat ein großes Loch im Bug und ankert in der Nähe der Unglücksſtelle. Der Staatsdampfer „Neuwerk“ und mehrere Schlepper ſind zur Hilfeleiſtung ausgefahren. — Zwei Todesurtheile. In Mei⸗ ningen fand am 18. v. Mts. eine Schwurg richtsſitzung ſtatt, in der zwei Todesurteile gefäll wurden. Es handelte ſich um einen furchtbaren u in brutalſter Weiſe begangenen Mord, den die An geklagten Arbeiter Freitag und die unverehlichte Do rothea Schmidt an dem Holzhändler Brömel aus Geſchwenda verübt hatten. Der Angeklagte war aus dem Zuchthauſe entlaſſen und trieb ſich vage bundirend herum, die Schmidt geſellte ſich zu ih und ſie zogen bettelnd und ſtehlend von Magdeburg nach Thüringen. Sie beſchloſſen, ſich auf jede Ar Geld zu verſchaffen, und Freitag ſtahl ſich eine ſchweren Hammer, damit er „etwas zum Zuſchlagen habe. Die Schmidt nahm einen Strick, weil f mal gehört hatte, daß Jemand einen todtgeſchlaget und ihm dann einen Strick um den Hals gelſhe habe. Bei Erfurt trafen ſie einen Fuhrmann, d allein die Straße fuhr. Ihn beſchloſſen ſie kodizu ſchlagen und zu berauben. Der Fuhrmann gewährt ihnen gutmüthig Platz auf ſeinem Wagen zn Mitfahren. Er entging ſeinem Schickſale, wwe Freitag nicht wagte, zuzuſchlagen. Bei ihrer weſſen Wanderung trafen ſie den Fuhrmann Brömel, de ſie gleichfalls auf den Wagen nahm. Nun fan Freitag erſt tüchtig Schnapps und an einer eig ſamen Stelle ſchlug er dann den Brömel nmiede die Schmidt that ihm den Strick um den Hals riß ihn nieder und dann zerſchmetterten ſie dem Un glücklichen den Kopf völlig, beraubten ihn und ſuchler das Weite. Sie wurden bald gefaßt und ihres Ber brechens geſtändig. Der Gerichtshof fällte he Beide das Todesurtheil. — London, 27. Feb. Geſtern wären der Schießübungen in Schoeburyneß platzte eine Gre nate, wodurch ein Offizier und Kanonier ſoforf ge tötet, Oberſt Fox Strangways, Direktor der Artillerie ſchule, Oberſt Tyons und 7 andere Offiziere, Arie riſten und Ziviliſten ſchwer verwundet wurden, (Aus Raden). Urtheil eines Pfarrer, lerthal. Verehrter Herr! Ihre Schweizerpillen habe nun ſeit einigen Wochen gebraucht und habe davon go anderen Kranken in meiner Pfarrei mitgetheilt. Ich, e alle Kranken, denen ich davon gegeben, haben die b Wirkung durch die Pillen erfahren, insbefondere in Bein des Stuhlganges. Man verſpürt die ſtarken Bewegung: die ſie in Magen und Gedärm hervorbringen, ohne ede einen Schmerz dabei zu fühlen. Ihre Schweizerpillen oe den mir daher ſtets lieb bleiben. Hochachtungsvollſt Würm Pfarrer. Man wende ſich ſchriftlich am beſten und billige unter Einſendung des Betrags (à Schachtel M. I) in Biß marken an Apotheker D. Weiß in Ludwigshafen. denſelden Weg. Ich habe ihn noch nicht getroffen. als ich. „Ein ganzer Tag Vorſprung iſt eine weite Strecke, warf Rover ein. „Freilich — Freilich; aber ich bin mehr an das Gehen gewöhnt. Sagt, iſt hier nicht heute Morgen oder gar ſchon geſtern ein Mann durchge⸗ kommen, dem der linke Arm fehlte? Ein alter Soldat — man ſiehts im auf den erſten Blick an.“ „Ganz recht,“ entgegnete Röver, der nicht das geringſte Erſtaunen merken ließ. „Der iſt Euch gut vierundzwanzig Stunden voraus. Es mochte geſtern um dieſelbe Zeit ſein, als er hier einkehrte.“ „Geſtern ſchon?“ fiel der Fremde ein. „Und blieb er lange hier?“ „Nicht länger, als nöthig iſt, ein Glas Bier in Ruhe zu trinken.“ „Geſtern ſchon,“ wiederholte der Fremde noch einmal. „Da wird es ſchwer hallen, ihn einzu⸗ dolen. Ich hätte es gern gethan, denn er iſt eine treue, ehrliche Seele. Wir kennen uns ſeit Jahren, und wir gehen jetzt Beide in einem Geſchäfte aus.“ Er blickte um ſich, als befürchte er von Jemand belauſcht zu werden. „Habt Ihr mit ihm geſprochen?“ fuhr er fort. „Wenige Worte im Ganzen.“ Er hat bier in der Gegend zu thun. Ließ er nicht fallen, wohin er gehen wollte?“ 5 „Doch, er ſagte, er müſſe zur Stadt. Es erwarte ihn dort Jemand am Abend, und er werde auch die Nacht über wohl dort bleiben!“ „Ganz recht, ſo war es freilich unſere Verab⸗ redung geweſen,“ erwiderte der Fremde ruhig, und doch hatte Röver ein freudig überraſchtes Aufblitzen ; Freilich war er einen Tag früher fortgegangen ſeines Auges geſehen. „Wiſſet,“ fuhr er fort, indem er ſich zu dem Wirthe hinüberbeugte und ſeine Stimme bis zum Flüſtern dämpfte, „der Graft v. B. iſt wieder im Lande. Wir ſtehen Beide in ſeinem Dienſte und ſondiren den Boden. Haha! Es wäre ein guter Biſſen für die Polizei, wenn ſie ihn in ihre Hände bekäme, wir werden ihr indeß eine Naſe drehen. Wir fangen es ſchlau an. Kennt ihr den Grafen?“ „Nein,“ erwiderte der Haidewirth und blickte den Frager mit dem affenſten und unbefangenſten Auge an. „Der Graf,“ fuhr der Fremde fort, „hat vor ungefähr einem Jahre aus dem Lande fliehen müſſen. Es war ein Unternehmen gegen die Regierung im Werke, an deſſen Spitze er ſtand. Es wurde ver⸗ rathen, ehe es zur Ausführung reif war. Man konnte es ihm wahrlich nicht verargen, daß ihm die Wirthſchaft zu Kaſſel zu bunt wurde; unſer Einem wurmt es ja bis in die Seele hinein, wenn man daran denkt. Und lange kann es und darf es auch nicht mehr ſo bleiben. Deshalb iſt der Graf auch wieder heimlich in das Land gekommen, und dann will er ſeine Frau wiederſehen. Ihr begreift, daß das mit der größten Vorſicht geſchehen muß. Dieſe Gegend hielt er für die ſicherſte.“ „Röver zuckte mit den Achſeln. „Es ſtreifen viele Gensdarmen in der Gegend umher,“ warf er ein. „Denen weichen wir aus. Mein Freund und ich ſind dem Grafen vorausgeeilt, um irgend einen paſſenden Ort zur Zuſammenkunft mit ſeiner Frau ouszuſpähen. Wenn ich nur wüßte ob mein Freund bereits einen ſolchen gefunden hat. Hat er Euch! nicht geſagt, wohin er gehen würde, wenn er in Stadt ſein Geſchöft vollendet hat?“ „Nein — ich habe ihn nicht darum gefeag „Oder hat er ſich bei Euch nicht nach ige einem Orte in der Gegend erkundigt?“ „Auch das nicht — wir haben nur wen Worte miteinander geſprochen.“ „Er iſt ſehr vorſichtig, vorſichtiger als allein ich ſehe es meinen Leuten bald an, ihnen trauen kann oder nicht.“ . „Jetzt iſt Vorſicht am rechten Platze. I kann ſich nicht genug in Acht nehmern, warf Nh ein, der den Charakter des Mannes jetzt vollffgd durchſchaut hatte. „Wohl war — wohl war,“ entgegnele Fremde. „Wüßte ich nur, ob mein Freund ei Ort gefunden bat und dieſen Weg zurückkehren wi ſo würde ich einen Tag lang wohl auf ihn warten, um ihn nicht zu verfehlen.“ Keine Wendung konnte dem Haidewirtih unn genehmer ſein, dennoch verrieth er es auch durch die leiſeſte Miene. „Er hat darüber nichts geſagt,“ erwiderte! „Es ſollte mich freuen, wenn es Euch bei mir fiele, und ich denke, das würde es, aber ich it Euch nicht zureden. Es iſt jetzt hier ein geführt Boden. Jeden Tag kommen Gensdarmen hier 9 Hier über uns im Hauſe ſchlafen vier. Sie ff die ganze Nacht draußen geweſen und er mit Morgen heimgekehrt; müſſen wohl etwas auf l Striche haben.“ Der Femde ſtellte ſich, als ob er erſchreche, ſeine Rolle durchzuführen. „Vier, ſagtet Ihr?“ rief er. 5 eh 0 2 ing 9 Dun N i erg A el Wan. 1 * — * Sohne ſangeg f. 1 au E Gir Heng