hat. verletzt, lebte aber noch. An⸗ cheinend hat ein Kampf zwiſchen dem Getödteten und mehreren Perſonen ſtattgefunden. Man ver⸗ muthet, daß Engemann, der eine Strecke der Nidda behufs Ausübung der Fiſcherei gepachtet hatte, vor⸗ geſtern ſpät am Abend die Strecke, in der zuweilen unberechtigter Weiſe gefiſcht worden ſein ſoll, revi⸗ dirt, und dabei in ſeinem Waſſer Leute beim Fiſchen Der benachtheiligte Fiſchereipächter iſt vermuthlich ſehr energiſch gegen die Fiſchfrevler aufgetreten, mit denſelben ins Handgemenge gerathen und dabei überwältigt und getödtet worden. — Danzig, 23. Feb. In einem hieſigen Hauſe, das von 13 Familien bewohnt iſt, brach heute Nacht Feuer aus, das ſofort das ganze Trep⸗ penhaus ergriff, und den Bewohnern die Flucht ab⸗ ſchnitt. Die Feuerwehr rettete ſechs Perſonen mit äußerſter Anſtrengung und Gefahr; viele Perſonen ſprangen aus den Fenſtern Durch den Fall wurden vier lebensgefährlich verwundet; außerdem ſind zwei Erwachſene in den Flammen umgekommen. — Deutſches Turnfeſt. Der Centrums⸗ ausſchuß für das ſechſte deutſche Turnfeſt in Dresden erläßt folgenden Aufruf: Deutſche Turner! Fünf Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem Ihr in der altehrwür⸗ digen Stadt am Main Euer letztes großes Verbrü⸗ derungsfeſt gefeiert habt. Nur wenige Monate trennen uns noch von den feſtlichen Tagen, da die geſammte deutſche Turnerſchaft an den Geſtaden des ſchönen Elbſtromes, in Dresden Proben turneriſcher Kraft und Gewandtheit ablegen, durch Wort und That ihr edles Streben nach Ordnung und Ausdauer überhaupt nach harmoniſcher Bildung die Menſchheit bekunden wird. Vergeſſend Alles, was ſonſt im Leben trennt, werden die deutſchen Turner in trau⸗ licher Vereinigung das Gefübl inniger Zuſammen⸗ gehörigkeit bethätigen. Insbeſondere gilt es auch, hier den Silberkranz fünfundzwanzigjähriger Bewäh⸗ rung dem ſchönen Bunde zu reichen, den der Genius deutſcher Turnerei, nach mancherlei Prüfungen mit der Jugendgeliebten Germania, ſchloß, als 1860 in Coburg das erſte deutſche Turnfeſt abgeßalten wurde. Unſer Dresden, eine Zierde des geliebten deutſchen Vaterlandes, das erſehute Ziel Tauſender von Fremden, ſchon rüſtet es ſich, Euch, wackre Turner, würdig u empfangen. Vernehmet heute unſeren Ruf: „Ihr deutſche Männer und Jünglinge im Vaterlande, von den Alpen bis zum Meere, Ihr, deutſche Brüder in Oeſterreich, in Ungarn und der Schweiz, Ihr, die Ihr über dem Weltmeer eine neue Heimath ge⸗ funden, aber deutſche Sitte und deutſches Gemüth Euch bewahct, Ihr deutſche Turner alle, wo Ihr auch weilen möget, kommet zu uns! Deutſche Herzen ſchlagen Euch freudig entgegen, deutſche Männer werden Euch begrüßen, deutſche Frauen und Jungfrauen Euch willkommen heißen. Schnell der Fuß und ſtark die Hand, hell der Kopf und deutſch die Bruſt! Das ſoll in Dresden des Turners Loſung ſein. Friſch auf! Gut Heil! Petersburg, 22. Feb. Geſtern Abend gegen 6 Uhr ſtürzte im Centrum der Stadt ein von Ar⸗ beitern bewohntes, mehrſtöckiges Hinterhaus zuſammen, die Bewohner unter den Trümmern begrabend. Die Feuerwehrſappeure eilten ſofort zur Rettung der Verunglückten herbei. Die Anzahl der letzteren iſt noch nicht feſtgeſtellt. Um 8 Uhr erſchien der Kaiſer auf der Unglücksſtätte. — Erdbeben in Südſpanien. Ueber die Nachwirkungen und Folgen des Erdbebens in Süd⸗ ſpanien gibt der „Imperial“ einige Notitzen, die wohl geeignet ſind, von den furchtbaren Verheer⸗ ungen in dieſen geſegneten Landſtrichen eine Vor⸗ ſtellung zu geben. „Außer der Ziffer der Todten und fürs ganze Leben Verſtümmelten, deren traurige Höbe nur zu bekannt iſt,“ ſchreibt das genannte Blatt, „haben wir noch eine zweite, wenn auch na⸗ turgemäß weniger hohe, aber immerhin bedeutende Anzahl von Menſchen, die für Spanien und für das Leben verloren ſind, zu regiſtriren. In Folge der verſchiedenfachen Gemüthsaufregungen, des Schre⸗ ckens, der Angſt um die Lieben, auch in Folge äu⸗ ßerer Erſchütterungen ſind über 150 Perſonen jeden Geſchlechts und jedes Alters in jenen Schreckenstagen einem unheilbaren Wahnſinn verfallen und viele Familien, die ſo glücklich waren, keines ihrer Mit⸗ glieder auf der Todtenbahre verſtümmelt wiederzu⸗ finden, mußten mit unſagbarem Schmerz die Ent⸗ deckung machen, daß nur der Leib der Ihrigen ge⸗ rettet, aber der Geiſt eines ihrer Theuren ihnen fürs Leben entriſſen ſei Noch ein Moment iſt für Spanien aus dieſem Unglück von Wichtigkeit; viele Familien des ſonſt ſo ſeßhaften Volkes der Andaluſier treibt das Unglück fort aus dem Vaterlande über den Ozean, und wenn ſie auch zu Stammverwandten gehen, nach Chili, Peru, Mexico und Cuba, ſo iſt doch der Verluſt der fleißigen Leute für das nicht volkreiche Spanien ein ſchmerzlicher.“ — „LaEpoca“ bemerkt, daß die Topographie von Südſpanien ſich in Folge des Erdbebens ſehr geändert hat, da die Neubauten der Städte und Flecken, mit denen man allgemach beginne, manchmal drei bis vier Kilomelet von den alten Niederlaſſungen entfernt ſeien, ind em ſich auch die Bodenverhältniſſe durch die gewaltige Eruption verſchoben hätten und dort humusloſer Fels ſtarrt, wo vor kurzem noch fruchtbares Acker⸗ land war, während hier an Stelle des früheren Hügels ſich ein Thalkeſſel gebildet hat. Natürlich ſind auch die — nebenbei bemerkt wenig zahlreichen — Eisenbahnen von dieſen Veränderungen kangirt worden und koſtſpiclige Um⸗ und Neubauten erweiſen ſich als durchaus nothwenig. — Was übrigens die aufgebrachten Summen betrifft, ſo hat die Nationg Subſkribtion bis jetzt circa zweidreiviertel Millionen des Staatszuſchuſſes) ergeben, wäh⸗ Francs (inel. ). 15 eindreiviertel Millionen rend von auswärts circa einkamen. 3 — Honig als Hausmittel. Der unlängſt verſtorbene Profeſſor und Medizinalrath Dr. Kru⸗ denberg in Braunſchweig behauptet, der reine, echte Bienenhonig ſei eine wahre Naturarznei. Er ſtöre jede Pilzbildung und ſei daher von jeher gegen ſo genannte Schwämmchen der zarten Säuglinge mit ſich'rem Erfolge angewendet worden. Durch ſeinen Genuß würden Huſten, Schnupfen, Katarrh, begin⸗ nende Bräune, Diphterits im Keime erſtickt und Bakterien wie Pilzbildungen vernichtet. Gegen Krankheiten der Mundhöhle, des Schlundes und der Athmungsorgane erweiſt ſich reiner Bienenhonig, be⸗ ſonders der Schleuderhonig bei anhaltendem Ge⸗ brauche und entfprechender Diät als unfehlbar wirkſam. Im reinen Bienenhonig iſt in minimalen Theilen Ameiſenſäure oder Bienengift enthalten. Durch die alte Methode des Honigauslaſſens durch Erhitzung wird nun dieſes Bienengift verflüchtigt, während es durch die Schleudermethode dem Honig erhalten bleibt, und in dieſer minimalen Beimiſch⸗ ung aber die vorzügliche Wirkung des Honigs mit verurſacht und erhöht. Alle 5, 10, 15, 20 und 30 Minuten einen Kaffelöffel voll Honig genommen wirkt gegen Katarrh geradezu überraſchend und viele Lungenkrankheiten würden an ihrer Ausbildung ver⸗ hindert und Magenleiden gebeilt. Im Alterthum bildete der Honig, dieſe von unſern Bienlein aus den feinſten Säften von tauſend und abertauſend Garten-, Wieſen⸗, Feld⸗ und Waldblümchen bereitete Naturarznei, faſt das Univerſal⸗Heilmittel. Jede Familie ſollte auch heute immer ein Glas reinen Bienenhonig im Hauſe haben, um ſofort nach Er⸗ kältung und Affektion davon Gebrauch machen zu können. Manches koſtbare Menſchenleben würde, die bloße Neugier zu dieſen Fragen getrieben. Ich wollte mich nur überzeugen, ob Ihr auch der Haide⸗ wirth wäret, denn an den Wirth zur Haideſchenke habe ich einen Gruß vom Grafen von B. zu bringen. — Ihr kennt ihn doch?“ fügte er lächelnd hinzu. Uuaeberraſcht war Rover einen Schritt näher an ihn herangetreten und warf zugleich einen flüchtigen Blick zur Thür, ob ſie geſchloſſen war, damit Nie⸗ mand das Geſpräch hören könne. „Ihr kennt den Grafen?“ fragte er haſtig. „Gewiß kenne ich ihn,“ erwiderte der Fremde, „Ihr mißtraut mir. Es ſind freilich die Zeiten darnach, daß man Niemand eher trauen ſoll, als bis man einen Blick in ſein innerſtes Herz gethan t. Bei mir braucht Ihr indeß nicht beſorgt zu ſein. Ich weiß um den Dienſt, den Ihr dem Grafen geleiſtet habt.“ „Von wem wißt Ihr das?“ fragte Röver, noch immer nicht ſicher über den Fremden. „Von dem Grafen ſelbſt. Oder glaubt Ihr, er würde es andern erzählt haben, damit man Euch den Dienſt, den Ihr ihm geleiſtet habt, hinterher ſchlecht lohne? Ich ſage noch einmal, Ihr könnt mir trauen.“ Sein offenes Auge beſtätigte ſeine Worte. „So ſeid mir willkommen!“ rief Rover, jedes Mißtrauen ſchwinden laſſend, indem er ihm die Hand entgegenſtreckte. Der Fremde ſchlug kräftig ein. . „Ich habe Euch noch mehr mitzutheilen, ſind wir ungeſtört hier?“ fragte der Fremde mit leiſer Stimme. „Ihr könnt ohne Beſorgniß hier ſprechen. Hier hört uns Niemard.“ e eee „Es iſt gut,“ fuhr der Fremde, noch immer ſeine Stimme dämpfend, fort. „Der Graf iſt wieder tm Lande.“ „Er hat es gewagt, fiel Röver ein. „Er will ſelbſt ſehen, ob die Zuſtände ſo be⸗ ſchaffen find, daß ein neues Unternehmen ſich aus⸗ führen ließe, und auch die Sehnſucht nach ſeiner Frau hat ihn zurückgetrieben.“ „Es iſt viel gewagt!“ bemerkte der Haidewirth. „Ihr würdet Euch auch nicht bedenken, wenn Ihr ein Weib hättet, nach dem Ihr Euch ſehntet. Die Gräfin darf das Land nicht verlaſſen, ſonſt wird ihr, wie ihr angedroht iſt, die letzte, kleine Beſitzung genommen. Man hofft durch ſie den Grafen zurückzulocken.“ „Und dennoch wagt er es?“ rief Röver. „Ich hoffe, es wird ihm auch gelingen. Ueber die Grenze iſt er glücklich gekommen. — Als Ihr vor einem Jahre dem Grafen glücklich zur Flucht verholfen habt, habt Ihr ihm beim Abſchiede geſagt, wenn er ſpäter wieder Eurer Hilfe bedürfe, ſolle er ſich getroſt an Euch wenden. An dieſe Worte läßt er Euch erinnern und ſagen ſoll ich Euch, einſt, wenn die Zeiten ſich geändert hätten und er wieder in anderen Verhältniſſen ſei, wolle er Eurer nicht vergeſſen.“ „Laßt — laßt,“ wehrte ihm der Haidewirth ab. „Nicht der Belohnung wegen war ich ihm be⸗ hilflich. — Was kann ich jetzt für ihn thun?“ „Hört mich ruhig an. Die Gräfin wird mor⸗ gen heimlich zum Pfarrer Eures Dorfes kommen — fie kennt ihn von früher und er iſt ein zuverläſſiger Mann. Dort wird ſie in der folgenden Nacht der Graf ſehen und ſprechen. Er iſt indeß der Gegend unkundig; durch Fragen könnte er ſich leicht verrathen und Verdacht erwecken. Paßt auf — morgen Abend — vielleicht erſt in der Nacht wird ein Mann in einfacher Bauernkleidung hier an das Fenſter pochen den Ihr auf einem ſicheren Umwege ohne das Dorf zu berühren, zur Pfarre führen ſollt.“ „Den Grafen ſelbſt?“ unterbrach ihn Röbver. Der Fremde nickte bejahend. „Er gibt ſich ganz in Eure Hand. Ihr habt ein ſcharfes Auge und wenn Ihr morgen irgend welche verdächtige Anzeichen bemerkt, ſo werdet Ihr Zeit finden ig zu benachrichtigen, ehe er bierber kommt.“ „Wo ſoll ich ihn treffen?“ „Er wird aus der Haide in derſelben Richkung kommen, in welcher Ihr ihn damals geführt habk.“ „Und die Gräfin weiß bereits um Alles?“ treffen.“ „Ihr ſprecht ſie vorher?“ „Nein. Ich werde zum rafeu zurückke Ihr ſeid alſo bereit, ihm den Dienſt zu leiſten ?“ „Ja, mit Freuden!“ rief der Haidewirth.— „Bringt ihm dieſen Handſchlag von mir und ſagk ihm, er könne ſich auf mich verlaſſen ſo feſt wie auf ſein eigenes Herz.“ 1 „Ihr thut ein edles Werk damit,“ Fremde nicht ohne Bewegung. hierher begleiten, dann werden wir uns wieder treffen, — Seht, als mir vor wenigen Jahren der linke Arm abgeſchoſſen wurde, habe ich nicht gejammert, abe jetzt möchte ich weinen, weil ich ein Krüppel bin 4 und als ſolcher kann ich nur wenig thun.“ g „Nun ſo will ich für Euch eintreten,“ gef Röver. f 1 FJiortſetzung folgt.) „Sie wird nächſte Nacht in der Pfarre ein⸗ ſprach der „Ihr wagt viel - aber Ihr wagt es für einen der beſten Männer! — Ich werde den Grafen morgen Abend vielleicht bis i E li: Inbein. anten. Kaffe. N k 1 Liszig' un mean dne Anm ki in Genta n hum n n Ste n m I n 15 . 1120 N. 119 1160 len 11