ten. 85. Brehm. tung. Bürger⸗ Mts. r endſtücke, zren von erpachtet. r 1885. Brehm. der chen llschaft erträge bei heim. 2 8 — E 5 2. 2 rn des „d rika U er, im. 15 zu haben enburg. — —6 Stud Fuchs, burg. — el. le macher. 0 We ad . Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., nburger General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Erscheint jeden Mittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 C 20 mit illuſtirtem Anterhaltungsblakt 1 % 70 . excl. Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige e t Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., Retlamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. . Nr. 16. 5 1445 9 adenburg, 23. Febr. Die Kongokon⸗ ferenz geht ihrem Ende entgegen. Mit Portukal wurde bezüglich der Kongomündung eine Einigung in der Weſſe erzielt, daß die Kongogeſellſchaft einen und Porkugal den andern Theil der Küſte zuge⸗ ſprochen erhielt. Jetzt muß die Kongokonferenz nut noch über einen Antrag berathen, nach welchem die Staaten, welche Beſitzungen im Kongogebiet haben, nicht nur die Neutralität für ſich anrufen können auch in Streitfällen die Vermittlung einer befreundeten Macht. Solche, oder ähnliche Be⸗ ſtimmungen zu treffen, iſt ſehr nothwendig, denn ohne Zank und Streit wird es vorausſichtlich am Kongo nicht abgehen. Schon jetzt wetteifern die ſeefahrenden Mächte, möglichſt viel noch herrenloſes Land am Kongo zu erwerben, um ſpäter mit dem Kongoſtaat in nutzbringendſte Handelsverbindung treten zu können. Im untern Kongo haben ſich die Kriegsſchiffe verſchiedener Nationen verſammelt und bewachen die Entwicklung der Dinge. Auch Deutſch⸗ land iſt auf der Hut; wie die neueſten Meldungen des Führers der deutſchen Kongoexpedition, Pre⸗ mierleutenant Schulz, beſagen, hat derſelbe für Deutſchland ſehr günſtig gelegene Landſtriche er⸗ worben. Der Reichstag ſetzte in letzter Woche die Berathung der Zolltarifvorlage fort. Der Zoll von 3 M. auf Roggen und Weizen wurde mit ſtatt⸗ licher Majorität genehmigt, Haber und Hülſenfrüchte wurden bei dem Zollſatze von einer Mark belaſſen und Buchweizen und Gerſte, welche bisher einen Zoll von 50 Pf. trugen, mit einem ſolchen von 1 M. bedacht, Mais verblieb bei dem Zollſatz von Mittwoch, den 25. Februar für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. 50 Pf. und der ſyriſche Dari wurde ihm gleichge⸗ ſtellt. Die Poſitionen Raps und Rübſaat gingen an eine Kommiſſion. Zugleich nahm der Reichstag ein Spergeſetz an, d. h. er gab der Re⸗ gierung die Vollmacht, die neuen Zölle ſchon von jetzt ab bei ſolchen Einfuhren zu erheben, wo das Kaufgeſchäft nach dem erſten Febr. abgeſchloſſen iſt. Mit dieſer Maßname will man den Getreideſpeku⸗ lanten unmöglich machen, die Zeit vor dem In⸗ krafttreten des geſammten entgiltigen Zollgeſetzes noch zum maſſenweiſen Einführen von Getreide zu benützen, wodurch ſowohl der Staatsbeutel gefchä⸗ digt, als auch eine ungeſunde Spekulation ins Leben gerufen würde. Verſchiedenes. * Ladenburg, 24. Febr. Der Artikel in Nr. 11 d. Bl., die höhere Bürgerſchule betreffend, wurde vielfach beſprochen und hat vielſeitig Anklang gefunden. Da von anderer Seite in dieſer wichtigen An⸗ gelegenheit, die doch einer eingehenden, öffentlichen Beſprechung werth wäre, bis jetzt nichts geſchehen, wollen wir verſuchen, in Anbetracht der Bürgeraus⸗ ſchußſitzung, welche nächſten Freitag, behufs Ge⸗ nehmigung des Voranſchlags erfolgen ſoll und in welcher der Aufwand für die Bürgerſchule auch er⸗ öͤrtert werden kann, weitere Anregung zu geben. Nach unſerm Wiſſen beträgt das hieſige Geſammt⸗ ſteuerkapital 8.300,000 M., hiervon kommen auf Ausmärker, Fonds und dergl. über 2.500000 M. Der Aufwand für die Schule beträgt rund 6700 M., ſomit kommen auf 100 M. Steuerkapital rund 8 Pf. Der Mehrbetrag, welcher eine 6. Klaſſe erfordern würde, könnte etwa 2000 M. betragen, unter der Vorausſetzung, daß die Schülerzahl nicht zunähme, was aber jedenfalls nicht zu erwarten wäre. Solch' kleine Mehrbelaſtung könnte doch gar nicht ins Gewicht fallen in einer Gemeinde die faſt vollſtändig ſchuldenfrei iſt. (Die vorhandene Schuld beträgt nebenbei bemerkt etwa 25,000 M.) Die hieſige Gemeinde hätte für Wiedererrichtung des Amtsgerichtes ein Opfer von 40,000 und mehr Mark gebracht und es iſt ſehr fraglich ob nicht der Nutzen einer vollberechtigten Bürgerſchule größer wäre, als der, welcher das Amtsgericht brächte. Man verwende alſo die Zinſen aus dieſem Kapital für die Bürgerſchule und es reicht vollauf zur Er⸗ richtung einer 6. Klaſſe. Gegenwärtig beſuchen etwa 15 Schüler von hier die Anſtalten in Mannheim und erfordert dieſes einen großen Aufwand an Geld, welches größten⸗ theils hier bleiben könnte. So wie die Anſtalt jetzt beſchaffen iſt, kann ſie nicht bleiben, darin wird man allgemein im Klaren ſein, aufheben kann und will man ſie nicht, denn ohne Bürgerſchule hätte unſere Stadt nach Außen gar wenige Anziehungspunkte mehr, alſo leibt nichts übrig, als Errichtung einer 6. Klaſſe, Herſtellung einer Realſchule mit fakulativem Latein⸗ unterricht, wodurch allen Kreiſen Rechnung getragen würde. — Mord. Am Freitag Morgen wurde zwi⸗ ſchen Ginnheim und Heddernheim unweit der Nidda der Bockenheimer Wirth Eugemann — bekannt durch ſeinen Prozeß, den er wegen der Fiſchereigerechtigkeit in der Nidda gegen die Ginnheimer und Eſchers⸗ heimer gewonnen — als Leiche aufgefunden. Der Körper des Todten zeigte ſchwere Verletzungen. Der Hund Engemanns lag auf der Leiche ſeines Herrn. Das Thier war durch Schläge mit irgend einem 5 Schwere Tage. Eine Erzählung aus den Zeiten König Jerome's von Dr. Friedrich Friedrich. 15, Fortſ. (Nachdruck verboten!) Des Grafen Güter waren eingezogen und nur ein kleines Gut, welches ſeiner Frau gehörte, die nicht mit ihm hatte fliehen können, hatte man der⸗ ſelben geloſſen. Lange Zeit, als der Graf ſchon glückhch über die Grenze entkommen war, hatte die Polizei noch dieſes ganze Land ourchforſcht, um ſeiner habhaft zu werden, weil Jerome darauf be⸗ ſtanden hatte, ihn in ſeine Gewalt zu bringen. Einer der Männer, die ihm am meiſten zur Flucht behilflich gew ſen waren, denen er ſeine Ret⸗ tung verdankte, war der Haſdewirth. Zur Nacht⸗ zeit war der Graf in die Haideſchenke gekommen. Gensdarmen hatten ihn verfolgt und ſeit mehreren Tagen und Nächten hatte er keine Ruhe gefunden, weil er nicht gewagt hatte, an irgend einem Orte einzukehren. Die äußerſte Noth und Ermüdung hatten ihn getrieben, in der ihm fremden Schenke Hilfe zu ſuchen. Des Haidewirths offenes, furcht⸗ loſes Auftreten hatten ihm Zutrauen eingeflößt, er hatte ſich ihm zu erkennen gegeben, ſeine Verfolgung erzählt und um Schutz gebeten Gern hatte Röver ihm denſelben gewährt. Tagelang hatte er ihn in ſeinem Hauſe verborgen gehalten, und war den nachforſchenden Gensdarmen ſo unbefangen entgegengetreten, daß dieſe den Flüch⸗ ling am allerwenigſten bei ihm vermuthet hatten. Dann hatte er den Grafen, nachdem ſich derſelbe erholt hatte, des Nachts weiter geführt bis zur Grenze und glücklich war er hinübergekommen. Nie⸗ mand hatte darum gewußt und auch nachher hatte der Haidewirth, ſeiner eigenen Sicherheit wegen, gegen Niemand davon geſprochen. Ein Jahr war ſeitdem verfloſſen und Röver hatte von dem Grafen nichts wieder gehört. Auch von deſſen Frau hatte er nichts weiter vernommen. In der letzten Zeit war er ohnehin durch an⸗ dere Sorgen genug beſchäftigt, um an ſie zu denken. Märtens Hof machte ihm viel zu ſchaffen. Manche Unordnung war auf ihm eingeriſſen, da hatte zu ſteuern, und Alles, was er that, pflegte er mit voller Kraft und Entſchloſſenheit in Angriff zu nehmen. Er war im Gaſtzimmer der Haideſchenke und gerade im Begriff, ſich nach dem Dorfe zu ſeinem Hof zu begeben, als ein Fremder eintrat und mit kurzen Worten ein Glas Bier verlangte. Es war ein ſchlichter Mann. Der ehemalige Soldat leuchtete aus ſeinem feſten, kurzen Auftreten hervor, wenn dieſen die abgetragene Soldatenmütze nicht ſchon verrathen hätte. Unwillig über dieſe Verzögerung holte Rover ihm das Bier. Erſt bemerkte er, daß dem Fremden der linke Arm fehlte — ein Invalide alſo war es und freundlicher ſetzte er ihm den Bierkrug vor. Der Fremde that einen tiefen Zug, als habe er lange einen ſolchen Trank entbehrt und wollte ſich daran ſtärken. Auf Rover warf er einen ſcharfen prüfenden Blick. „Dies iſt die Haideſchenke?“ fragte er. „Ja,“ erwiderte Röver kurz. „Und Ihr ſeid der Wirth?“ „Der bin ich.“ „Euer Name iſt Röver?“ fuhr der Fremde fragend fort. „So heiße ich“, erwiderte Rover unwillig über dieſe Fragen. „Ich hielt Euch für fremd in dieſer Gegend, allein Ihr ſcheint gut unterrichtet zu ſein. Wollt Ihr nicht noch mehr wiſſen? Ihr ſeid mit dem Fragen einmal im Zuge.“ Den Fremden ſchien dieſe etwas herausfordernde Antwort nicht zu verdrießen, denn ruhig anwortete er: „Wir leben in Zeiten, wo es gut iſt, ſich von allem zu unterrichten.“ „Ihr moͤgt Recht haben,“ entgegnete der Hai⸗ dewirth nicht ohne einige Bitterkeit. „Namentlich gilt dies für Alle, welche mit der Polizei in irgend welcher Beziehung ſtehen. Ich will Euch damit nicht zu nahe treten, allein meine Sache iſt das viele Fragen und Forſchen nicht.“ Er wandte ſich ab, um das Zimmer zu verlaſſem. „Bleibt noch einen Augenblick,“ rief der Fremde. „Ihr ſeid kurz angebunden; allein mich hat nicht