uburge General-Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate Erſcheint ſeden Mittwoch und Samſtag und koſtet vierteljährlich 1 k&ë 20 mit illuſtirtem Anterhaltungsblatt 1 % 70 J excl. Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 P., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung, Nr. 14. Dolitiſches. Berlin, 15. Feb. Einem dem unterzeichnen. Dieſes Einverſtändniß iſt durch bei⸗ derſeitiges Entgegenkommen erzielt worden. Damit erſcheint das letzte Hinterniß für eine glückliche Be⸗ endigung der Berathungen dieſer Konferenz aus dem Wege geräumt. 5 Berlin, 12. Febr. Der Bundesrath er⸗ theilte heute die Zuſtimmung zum Abſchluß eines Auslieferungsvertrages zwiſchen dem Deutſchen Reich und Rußlond auf Grund des preußiſch⸗ruſſiſchen Abkommens. 5 Paris, 16. Febr. Eine Depeſche General riere's aus Langſon, vom 13. d. M. meldet: Heute Mittag wurde auf der Citadelle von Langſon die franzöſiſche Flagge gehißt. Die Truppen haben den Fluß überſchritten. Das chineſiſche Heer ergriff n der letzten Nacht nach einem heißem Kampfe, velcher 8 Kilometer von Langſon ſtattfand, die Flucht. — Nach einer Meldung aus Shanghai iſt dort das Gerücht von einem Gefechte zwiſchen fran⸗ zoͤſiſchen und chineſiſchen Schiffen bei Sheipoo ver⸗ ach. — 2 1 ach. . breſtet. Der Ausgang desſelben iſt noch unbekannt. London, 15. Febr. Das Reuterſche Bureau rräthig. äßt ſich aus Kairo melden, auf Wunſch des Gene⸗ ach als Wolſeley ſei heute Haſſan Paſcha das Com⸗ ando über ein ägyptiſches Ca valleriekorps für den Feldzug im Sudan angeboten und nach einigen Verhandlungen von demſelben angenommen worden. Haſſan habe zuerſt die Annahme davon abhängig — „D. M. Bl.“ zugehenden Telegramm ans London zufolge, hat die portugieſiſche Regierung ihrem Vertreter auf der Weſtafrikaniſchen Konferenz zu Berlin die Ermächti⸗ gung geg ben, die afrikaniſche Congogeſellſchaft an⸗ zuerkennen und den hierauf bezüglichen Vertrag zu Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. für uns an. Mittwoch, den 18. Februar 1885. gemacht, daß 4000 Türken eingeſtellt würden. Wie es heiße, werde Haſſan den Titel General⸗Gouverneur des Sudans führen. Von dieſer Maßregel werde ein guter Eindruck auf die Bevölkerung des Sudans erwartet, da dieſelbe den Beweis liefern ſolle, daß England die Eroberung des Sudans nicht für ſich beabſichtige. Rom, 16. Feb. Kardinal Chigi iſt geſtorben. Verſchiedenes. — Schriesheim, 16. Febr. Geſtern Nach⸗ mittag fand hier die Blerdigung des in ſeinem 45. Lebensjahre dahingeſchiedenen Hauptlehrers Rei⸗ mann unter zahlreicher Theilnahme der Einwohner⸗ ſchaft und Freunden und Collegen des Verſtorbenen aus der Umgegend ſtatt. Ein Schlagfluß riß den im ſchönſten Mannesalter geſtandenen Verſtorbenen unerwartet aus der Mitte ſeiner Familie und aus dem Kreiſe ſeiner Schulkinder, von denen er geachtet und geliebt wurde. Die Gemeinde wird dem Ver⸗ ſtorbenen, der eine lange Reihe von Jahren in ihrer Mitte unermüdlich thätig war, ein ehrendes An⸗ denken bewahren. — Mannheim, 16. Febr. Auf der Ei⸗ ſenbahnſtrecke Worm⸗Alsheim verunglückte heute Nacht der Schaffner Schütz, indem er während der Fahrt von einem Trittbrette fiel, vom Zuge über⸗ fahren wurde und ſofort todt auf dem Platze blieb. — 1000 Mark Belohnung werden nunmehr für Auffindung des vermißten prakt. Arztes Dr. Grohe von Mannheim ausgeſetzt. — Karlsruhe, 16. Feb. Der unverant⸗ liche Leichtſinn, mit dem man trotz aller Warnungen immer mit dem Feuer⸗ und Beleuchtungsmaterial umgeht, hat in den letzten Tagen in allernächſter Nähe wieder zwei bedauernswerthe Unglücksfälle her⸗ beigeführt. In Karlsruhe wollte der 16jährige Sohn einer dortigen Fnmilie die Flamme einer Spiritus⸗ lampe von oben herab ausblaſen. Dabei entzündete ſich der Spikitus in dem Gefäß und verbrannte dem Unglücklichen die Augenbrauen und das ganze Geſicht, in Folge deſſen ſich die Haut vollſtändig ablöſte. Durch ſchnelle Hilfeleiſtung der Mutter des Beſchä⸗ digten wurde aber größeres Unheil verhütet. — In Ludwigshafen verſuchte eine Frau ein ſchlecht bren⸗ nendes Feuer durch Zugießen von Petroleum anzu⸗ fachen. Das in dem Behälter befindliche Petroleum fing jedoch Feuer, eine Exploſion fand ſtatt und durch das brennende Oel erlitt die Unvorſichtige ziemlich ſchwere Verletzungen. — Paris, 11. Feb. Ein entſetzliches Drama brachte heute früh in der Vorortsgemeinde Saint⸗ Quen bei Pars ungeheure Aufregung. Ein daſelbſt ſeil achtzehn Monaten anſäſſiger Wirth hatte ſich vor kurzem mit einem hübſchen Mädchen verheirathet, deſſen zuvorkommendes und liebenswürdiges Beneh⸗ men zahlreiche Gäſte anlockte. Frau Lemouzy, etwas kokett von Natur, achtete nicht auf die häufigen Vor⸗ ſtellungen ihres Mannes in Bezug auf ihr Betragen und fuhr fort, ſich fleißig den Hof machen zu laſſen. Seit einigen Tagen glaubte der eiferſüchtige Ehemann bemerkt zu haben, daß feine Frau einen Kunden beſonders bevorzuge, und als er auf die diesbezüglich gemachten Vorwürfe nur ausweichende Antworten erhielt, beſchloß er zur Gewalt ſeine Zuflucht zu nehmen. Heute Nacht nun, um zwei Uhr, fiel er, über die vermeintliche Untreue her und ſchlug ſie unabläſſig; Frau Lemouzie flüchtete ſich hinter ein Möbelſtück, worauf der etwas angetrunkene Gatte ſie mit einem Revolver niederſchoß. Beim Anblick der blutigen Leiche erfaßte den Mörder tiefe Reue und dieſer richtete nun die Waffe gegen ſich ſelbſt; Schwere Tage. Eine Erzählung aus den Zeiten König Jerome's von Dr. Friedrich Friedrich. 13. Fortſ (Nachdruck verboten!) I. Angſtvoll und rathlos ſtand Margarethe neben 5 Mit der Hand fuhr ſie ihm über die Stirn. alitat u Unwilig wandte er den Kopf zur Seite, „Laß den en zu ſeht undarzt holen — ſofort!“ brachte er ſtöhnend N ervor, Sie eilte aus dem Zimmer und einige Mi⸗ aß diet uten sprengte ein Knecht auf einem Pferde zur hinreichn Stkadt⸗ Schwer mußte der Ackerbauer für ſeine Hitze üßen. Stundenlang wand er ſich in den furcht⸗ en war, den verrückten Verband wiederhergeſtellt, as Bein in die rechte Lage gebracht hatte, fühlte r eine Erleichterung. Aber ſeine Kräfte waren änzlich erſchöpft und dennoch ließen die Schmerzen 9 hn keinen Schlaf finden. Durch Opium wurde ihm e Preiſt ndlich Ruhe verſchafft. 27 Kor⸗ Margarethens ſonſt ſo friſche, blühende Geſtalt ar durch die Leiden der letzten Woche und nament⸗ ich der letzten acht Tag zu einem Schattenbild ge⸗ orden. Die ſchlafloſen Nächte, die Angſt um ihren ater, die Bekümmerniß um den Geliebten, hatten re Wangen erbleichen und eingefallen gemacht. Sie edurfte der Ruhe faſt ebenſo nothwendig als ihr arſten Qualen und erſt als der Wundarzt gekom⸗ Vater. Faſt mit Gewalt trieb der Wundarzt ſie von dem Krankenlager. Er ſelbſt wollte die Nacht über bei Grebe wachen, damit ſie ſich einige Ruhe gönnen könne. Sie war hinfällig bis zum Umſinken, dennoch ließ die innere Aufregung ſie keine Ruhe finden. Sie mußte Röver ſprechen, noch an dieſem Tag, ſeitdem er verhaftet war, hatte ſie ihn nicht geſehen. Einen Boten ſandte ſie zu ihm, um ihm ſagen zu laſſen, daß ſie ihn am Abend in dem Garten ihres Vaters erwarte. Derſelbe konnte ihre Zuſammenkünfte nicht mehr ſtören. In einer ſchattig dunklen Jasminlaube erwar⸗ tete ſit ihn am Abend. Auf der Bank in der Laube ließ ſie ſich nieder, weil das Stehen ihr beſchwerlich wurde. Sie hatte ihn hier ſchon anzutreffen ge⸗ glaubt, als ſie in den Garten getreten war und nun verann Minute auf Minute und er kam nicht. Und jede Minute ſchien ihr ſtundenlang zu währen. Finſtere Bilder rief ihre faſt fieberhafte Aufregung in ihr hervor. Eadlich trat der Haidewirth in die Laube. Sie ſprang auf und eilte ihm entgegen, halb ohnmächtig ſank ſie an ſeiner Bruſt nieder. Erſchreckt führte er ſie zu der Bank. Er ſah nicht, wie die letzten Wochen an ihr gezehrt hatten, aber ihre Schwäche verrieth es ihm. Feſt umſchlang er ſie mit'beiden Armen. Neues Leben ſchien ihre Adern zu durchſtrömen. All' die Leiden, die Angſt und inneren Kämpfe hatte ſie tragen, ohne daß eine Thräne ihr Linderung verſch r', n welch ſchweren Eindruck das Schreiben auf ihn ge⸗ Icht . hätte, jetzt endlich brachen dieſelben hervor. An der Bruſt des Geliebten barg ſie ihr Haupt. Röver ſuchte ſie zu beruhigen. „Es wird einſt noch alles gut werden,“ ſprach er. Ungläubig ſchüttelte ſie mit dem Kopfe. „Gib mich auf, Heinrich, nimm Dein Wort, das Du mir gegeben haſt, zurück!“ rief ſie ſchluchzend. „Mein Vater wird es nie zugeben, daß ich die Deinige werde!“ „Liebſt Du mich nicht mehr?“ fragte er. Sie vermochte nicht zu antworten, aber feſter und inniger umklammerte ſie ihn. „So laſſe ich nie von Dir!“ rief er. * „Vergiß mich, es wird zu Deinem eigenen Glücke ſein,“ bat ſie. a „Als ob es ohne Dich ein Glück für mich gebe! Wenn ich je Dich verlaſſe, dann mag jedes Glück ſich von mir wenden! — Sieh, Du weißt, daß ich einen raſchen, heftigen Sinn habe, glaubſt Du, ich würde die Hälfte von dem ertragen haben, was Dein Vater mir gethan hat? Es haben Zorn und Rachegedanken oft wild in mir geſtürmt, aber Dei⸗ netwegen habe ich ſie zurückgedrängt, Deinetwegen, weil ich Dich mehr liebe, als mich ſelbſt!“ „Und doch haſt Du meinen Vater verklagt, Heinrich!“ warf Margarethe ein und erzählte ihm, hatte. Ich habe es gethan, damit er nicht glaubt