R an Vereinen erfahren haben und dürfte ſomit zahl⸗ reiche Betheiligung in Ausſicht ſtehen. — Ueber ein Attentat auf einen Gensdarm ſchreibt man der „Bad. Odsztig“ aus Prechthal unterm 9. Febr.: „Unſer ſonſt ſo fried⸗ liches Thal wurde heute in nicht geringe Aufregung verſetzt. Während wir bis jetzt nur aus der Zeitung von verbrecheriſchen Thaten gegen Beamte horte, wurde heute unſer Thal ſelbſt der Schauplatz einer ſolchen. Der in Elzach ſtationirte Gensdarm Huber war heute Vormittag auf einem Patrouillen⸗ gang dahier, als er auf der Hohe gegen Gutach, auf dem ſogenannten Landwaſſer, einen Fremden, dem Anſchein nach einen beſſer gekleideten Hand⸗ werksburſchen erblickte, welcher bei dem Anblick des Gensdarmen ſofort die Flucht ergriff. Letzterer folgte ihm daraufhin. Doch die Flucht des Fremden war nur eine ſcheinbare. Als derſelbe aus dem Bereich des letzten Hofes und dem Walde nahe war, ließ er den Gensdarmen auf etwa 3 Schritte nahe kommen, machte ſodann Front, zog plötzlich einen Revolver und ſchoß auf den Gensdarmen, verwundete denſelben jedoch nur leicht an Kopf und Ohr. Hier⸗ auf ſprang er weiter und verſchwand hinter einer Holzbeuge, Trotz ſeiner Verwundung lud der Gens⸗ darm Huber ſofort das Gewehr. Während er ſich zur weiteren Verfolgung aufmachte, tauchte der Fremde wieder auf. Ein zweiter Schuß krachte, welcher den Gensdarm ſchwer am Arm verwundete. Nun ent⸗ ſank dem Schwerverwundeten das Gewehr und der⸗ ſelbe war ſelbſt auf Hilfe angewieſen. Der Atten⸗ täter blieb noch einen Augenblick ſtehen und rief dem Verwundeten zu: „Haſt Du genug? Wenn's nicht langt, habe ich noch mehr!“ und verſchwand dann im nahen Wald. Nach der Angabe, welche der Gensdarm machte, iſt der ruchloſe Verbrecher ein Mann von 20 — 22 Jahren; er trug beſſere Klei⸗ dung und eine hohe Mütze, wie ſolche Metzger zu tragen pflegen. Allem Anſchein nach hat man es hier mit einem geriebenen Verbrecher zu thun, auf den vielleicht gefahndet wird und der, auf alle Ver⸗ folgung gefaßt, ſeiner Verhaftung den kräſtigſten Widerſtand entgegenzuſetzen beabſichtigt. Hoffentlich gelingt es, bald des Thäters habhaft zu werden.“ — Frankfurt, 9. Febr. Geſtern Abend ſchellte es in dem dritten Stock eines Hauſes an der Eckenheimer Landſtraße. Als das Dienſtmädchen der daſelbſt wohnenden Dame die Vorplatzthüre öffnete, erhielt es von einem draußen ſtehenden Unbekannten einen Stich. Das Mädchen warf die Vorplatzthüre ſofort zu und rief b ſofort um Hilfe, worauf ein in der Nähe poſtirter Schutzmann erſchien. Das Haus und die Umgebung wurden ſofort abgeſucht, aber von dem Thäter war keine Spur zu entdecken. Der Stich hat das Mäd⸗ cheu an der Stirn getroffen, iſt nicht ganz einen Centimeter tief, aber etwa drei Centimeter lang Di⸗ Verletzung iſt glücklicherweiſe ungefährlich. Die eingeleitete Unterſuchung wird den Sachberhalt jeden⸗ falls klarſtellen. — Köln, 11. Febr. In Köln hat dieſer Tage zwiſchen zwei Offizieren ein Duell ſtattgefunden, in welchem der eine Duellant, Sekondelieutenant von Wille, ſo ſchwer verwundet wurde, daß er Tags darauf verſtarb. Das Duell ſoll eine äußerſt gering⸗ fügige Urſache haben; beim zehnten Schuß wurde von Wille durch einen Streifſchuß am Kopf ver⸗ wundet; er beſtand indeß auf Fortſetzung des Duells und fiel beim 21. Schuß ſchwer verwundet nieder. Die Kugel drang ihm in den Bauch und verletzte die Nieren. Der Verſtorbene iſt der Sohn des Malers von Wille in Düſſeldorf. — Attentat auf Gendarmen. Aus Königſteele, 9. Febr. wird geſchrieben: Die Gendarmen Hoff⸗ mann und Menzel machten in der verfloſſenen Nacht einen Patrouilengang. In der Nähe der Renzel' ſchen Wirthſchaft auf Stalleiken, Amt Wattenſcheid, ſtießen ſie auf mehrere verdächtige Perſonen, welche jedenfalls bis ſpät in die Nacht in den Wirths⸗ häußern geweſen waren, und fragten dieſe nach ihren Namen. Statt der Antwort feuerten die Kerle mehrere Schüße auf die Gendarmen ab, wodurch Menzel ſofort getödtet und Hoffmann durch einen Schuß in den Kopf lebensgefährlich verwundet wurde. Die Thä'er haben die Flucht ergriffen. — (Ein wahnſinniger Kapitän.) Eine erſchüt⸗ ternde Begebenheit hat ſich an Bord der amerikani⸗ ſchen Bark „Wellington ereignet. Das Schiff hatte in Havre eine von New Pork gebrachte Ladung Pe⸗ troleum gelöſcht und den franzöſiſchen Hafen am 20. Jan. verlaſſen, um mit leeren Fäſſern und Ballaſt nach Amerika zurückzukehren. Die Bemannung be⸗ ſtand aus 16 Matroſen, darunter mehrere Aus⸗ länder. Gleich nach der Abfahrt hatte der Kapitän, Armſtrong mit Namen, angefangen, ſtark zu trinken, und die Steuerleute hatten es für rathſam gehalten, zwei Fäßchen mit Branntwein über Bord zu werfen, da ſich bei dem Kapitain Symptome von Wahnſinn bemerkbar machten. Am vorletzten Sonntag abend um 8 Uhr gab der Kapitain dem erſten Offizier aus den Fenſtern der Wohnung Befehl, den Schiffszimmermann, den Hochbooſz, mann und den Steward in Eiſen zu ſchließen, ohne daß irgend eine Provokation oder ein augenfäſſiget Grund dafür vorlag. Dem Befehl wurde Folge ge⸗ leiſtet, und der erſte Offizier ermahnte die Leute, es ruhig hinzunehmen, da er ſie in Freiheſt ſehen werde, ſobald ſich die Aufregung des Kapftäns ge⸗ legt habe. Gegen Mitternacht wurden die Gefeſſelken freigelaſſen. Am nächſten Morgen um 2 Uhr ref der Kapitain den Hochbootsmann zu ſich und for⸗ derte ihn auf, bei ihm zu wachen, während er ſchlafe, da er fürchte, ermordet zu werden. Der Hochbootsmann brachte ihn hierauf zu Bett, doch der Kapitain erhob ſich gleich darauf wieder und ſuchte nach ſeinen Revolvern, und der Hochbools⸗ mann, welcher Schlimmes befürchtete, flüchtete ſch in die Kajüte des zweiten Offiziers; der Kapitain verfolgte ihn, und ihn in der Kajüte des Zimmer⸗ manns vermuthend, trat er in dieſelbe ein und ſchoß auf den Letzteren, einen Deutſchen Namens Adolf Haaſe, welcher gegenwärtig ſchwer verwundet darniederliegt. Der etſte Offizier forderte nnn dit Mannſchaft auf, den Raſenden zu entwaffnen, und es erfolgte ein harter Kampf, in dem der Kapital eine tötliche Wunde erhielt, nachdem er noch zuvor einen Matroſen ſchwer verwundet hatte. Wenig Stunden ſpäter ſtarb der Kapitain. Die Barz ging am Mittwoch in Wembury Bai von Anker. 7 (ulles in Ordnung.) Ein ungariſcher Guts beſitzer fuhr mittelſt Eiſenbahn nach Hauſe. A Stationsplatze erwartete ihn ſein Kutſcher Feren mit dem Wagen. Unterwegs entwickelte ſich fal gendes Geſpräch: „Alles in Ordnung zu Haus! — „Alles in Ordnung, Gnaden Herr Baron!“ (Nach einer Weile) Ferenz: „Karo iſt krepirt!“ Gutsherr: „Karo? Mein Lieblingshund ? Waru iſt krepiert!“ — Ferenz: „Weil zuviel bratene Pferdefleiſch g'freſſen hat.“ — Baron: „Wie komm Hund zu bratenes Pferdeflriſch?“ — Ferenz: „Wei acht Pferd' verbrennt.“ — Baron: „Acht Pfer verbrennt?! Wie iſt das geſcheh 'ne, Wie Schloß if abbrennt.“ — Baron: „Iſten! Mein Schloß ab. brennt: Wie is Unglück g'ſcheh'n?“ — „Weil bei Aufbahrung von Schwiegermuttern brennende Kerze umgefallen ſein.“ — Baron: „Himmel! Is den Schwiegermutter geſtorb'n? — Ferenz: „Hat Schlag troffen, weil gnädige Frau Gemahlin mit Husaren rittmeiſter durchgegangen is.“ Meſſer los, welches ſie bereits erfaßt hatte. Jeder Gedanke an Gewaltthat ſchwand aus ihm. Marga⸗ hatte ihn vor einem Morde bewahrt. Nimmer hätte er das Mädchen wieder berühren können, wenn ſeine Hand von dem Blute ihres Vaters gefärbt geweſen ware. Zwei Männer, welche aus der Ferne Alles geſehen hatten und weder von dem Ackerbauer noch dem Haidewirth bemerkt waren, eilten zur Hilfe herbei. Noch einmal beugte ſich Röver über ſeinen hilf⸗ los daliegenden Feind, deſſen glühender, haſſender 0 171 ihn gerichtet war. Um ſeinen Mund zuckte pott. „Ihr müßt erſt fahren lernen,“ ſprach er, „wenn Ihr mich umfahren wollt! Euer gebrochenes Bein mag Euch zur Lehre dienen!“ Der Ackerbauer wollte ſich emporrichten, kraft⸗ los, faſt ohnmächtig vor Schreck ſank er zurück. Röver konnte es nicht über ſich gewinnen, ihm Hilfe zu leiſten, die beiden Männer näherten ſich bereits. Er ging ihnen entgegen und nachdem er einige Worte mit ihnen geſprochen und den Vorfall, den ſie aus der Ferne ſelbſt geſehen, erzählt hatte, eilte er weiter zur Haideſchenke. f Eine Stunde ſpäter fuhr der Wagen des Acker⸗ bauers langſam vor der Haideſcheuke borüber. Der eine der beiden Männer, welche ihn wieder aufge⸗ richtet halten, lenkte ihn, der andere war nach der Stadt geeilt, um einen Wundarzt zu holen. Der Ackerbauer lag lang ausgeſtreckt auf dem Wagen, und ſtöhnte vor Schmerz. Er ſah den Haidewirth nicht, der vor die Thür getreten war, aber er dachte retbens Stimme, welche er gehört zu haben glaubte, an ihn und maß ihm alle Schuld ſeines Unfalles zu. 0 * Tage waren nach dieſem Vorfall verfloſſen. ber die ſo ſchnell erfolgte Freilaſſung des Haide⸗ wirths und den ſelbſtverſchuldeten Unfall des Acker⸗ bauers war viel geſprochen und die Meiſten wandten ſich nun, da des Haidewirths Unſchuld erwieſen war, auf deſſen Seite. Man verdammte Grebe's Haß, der ihn ſoweit getrieben hatte. Der Ackerbauer ſelbſt litt ſchwer. Das rechte Bein war ihm zweimol gebrochen und regungslos mußte er daliegen. Es war eine harte Probe für ſeinen ungeduldigen Sinn. Doch ſelbſt die heftigſten Schmerzen waren nicht im Stande, ſeine Gedanken von ſeinem Feinde abzuziehen Keine Reue über das, was er gegen ihn im Sinne gehabt, hatte ihn erfaßt, wilde Verwünſchungen ſtieß er gegen ihn aus, mehr als einmal ſchwur er, Alles aufbieten zu wollen, um ihn zu verderben. Noch ſchwerer als er, litt vielleicht Margarethe. Sie hörte die Ausbrüche ſeines Haſſes, denn ſie war Tag und Nacht bei ihm. Mit unendlicher Liebe pflegte ſie ihn, aber er hatte in ſeiner äußerſt erbit⸗ terten Stimmung kein Auge für ihre Liebe und Hingebung. Auch gegen ſie war er hart, abſtoßend. Alle Zuneigung ſchien aus ſeinem Herzen gewichen zu ſein. Wußte er doch, daß ihr Herz noch immer dem Manne anhing, den er haßte. Die Härte und Unfreundlichkeit des Vaters würde ſie mit Ruhe er⸗ tragen haben, ſchwerer als dies laſtete ein Gedanke auf ihr. So lange ihr Vater lebte, konnte ſie nicht daran denken, dem Geliebten anzugehören, denn nie zuvor hatte ſie ſo deutlich wie jetzt geſehen, wie un⸗ verſöhnlich und unauslöchlich ſein Haß war. Geſtor⸗ ben würde er lieber ſein, ehe er eine Hand vom Haidewirth angenommen hätte. Eins ſollte noch hinzukommen um ſeine Lage zu verſchlimmern un ſeine Stimmung noch erbitterter zu machen. Acht Tage nach jenem Unglücksfalle waren bez floſſen, da überbrachte ihm ein Gerichtsbote ein Schreiben. Margarethe ſchien zu ahnen, was enthielt und wollte es ihm verheimlichen, um ihn nicht noch mehr aufzuregen. Ihr Vater aber hall es bereits bemerkt. f „Was iſt das?“ fragte er. „Ich weiß es nicht,“ erwiderte ſie zögernd, „Gib her!“ rief er ungeduldig befehlend. „Lies es heute noch nicht,“ bat Margaxeihe, „Der Arzt hat die größte Ruhe befohlen, Du b noch ſchwach!“ „Gib es her!“ rief Grebe heftig, auf die Bie ten ſeines Kindes nicht hörend. Auch er ahnte, waß das Schreiben enthielt. Als er es öffnete und eiten Blick darauf warf, riß er es zornig in Stücke. Gz war eine Abſchrift der Klage des Haidewirths gegen ihn. „Der Böſewicht!“ rief er mit vor Aufregaig bebender Stimme. Seine Lage vergeſſend, wollt er ſich haſtig emporrichten, allein mit einem hal unterdrückten Aufſchret ſank er in die Kiſſen zur Beſtürzt beugte ſich Margarethe über ihn. Seine Za waren vor Schmerz entſtellt. Feſt hatte er die Eppen aufeinander gepreßt, Schweiß war ihm auf die Seien getreten. „Mein Bein — mein Beinl“ ſtöhnte er und ballte die Hände vor Schmerz krampfhaft zuſammen Das Bein war aus der Lage, in welche der Wundarzt es gebracht hatte, gerückt, die zerbrochenen Knochen hatten ſich verſchoben. Heftiger, als d B dem erſte iche waren die Qualen. (Fortſetzung f 4 55 age p, ves 5 2 84 e anne 1 54. * b 9 1 bind g deute m h 9 nz 16 J 1 Aünz esse deen B de mf 1 bib. Juflig aui i . —— mehr t Mannei Balm ner 906 2 alen ee . e