je werthloſe und doch ſo theure Waldſtreu verdrängen. Volitiſches. Wiesbaden, 3. Febr. Aus ſonſt gut un⸗ errichteter Quelle verlautet, daß die Verlobung der Prinzeſſin Hilda von Naſſau mit dem Erbgroßher⸗ zog von Baden wohl nicht perfekt werden dürfte, da ſich Herzog Adolf von Naſſ eu pied holt abge⸗ neigt zeigt, mit dim kgl. preuß. Hofe in näheren Connex zu kommen und dies auch von ſein er Tochter nicht gerne ſehen möchte. Man gibt ſich wohl alle Mühe, den Herzog umzuſtimmen, allein bisher ver⸗ gebens. Der von ihm Anfangs geſtellten Bedingung einer Fernhaltung der künftigen Erbgroßherzog n von dem preußiſchen Hofe iſt von Seiten der großh. Familie in Karlsruhe nicht entſprochen worden. Berlin, 4. Feb. Der Kaiſer beſuchte geſtern Abend mit dem Kronprinzen und der Kronbrinzeſſin, dem Prinzen und der Prinzeſſin Wilhelm, dem Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich Karl, der Prinzeſſin Viktoria von Hohenzollern 2e. den Subſkreptionsball im Opernhauſe, eröffnete die Polonaiſe des Hofs mit der Kronprinzeſſin und begrüßte ſpäter die Bot⸗ ſchafſterinnen Oeſterreichs und Frankreichs, ſowie die anweſenden fürſtlichen Perſonen. Er verweilte längere Zeit in der Loge derſelben und verließ um 11 Uhr mit den übrigen hohen Herrschaften den Ball. London, 5. Febr. Eine heute Vormittags 11 Uhr eingetroffene Depeſche Wolſeley's meldet: Der Madhi nahm Chartum durch Verrath, Gordon iſt wahrſcheinlich deſſen Gefangener. London, 5. Febr. Ein Communique des Kriegsminiſters theilt nach Depeſchen Wolſeleys mit, daß Chartum am 26. Jan, fiel. Als Wilſon das⸗ ſelbe am 28. Jan. erreichte, war der Platz bereits vom Feinde beſetzt. Wilſon trat darauf den Rück⸗ zug, vom Feinde von beiden Ufern aus beſchoſſen, ſchaft zurückkehrte, litt unterhalb des Cataraktes Shabluka Schiffbruch; Wilſon und die Mannſchaft retteten ſich auf die Inſel. Dampfer wurden abge⸗ ſandt zu ihrer Aufnahme. Das Schickſal Gordons iſt unbekannt. Verſchiedenes. § Ladenburg, 6. Febr. Durch Erkrankung des Herrn Profeſſor Maſer iſt an der höheren Bürgerſchule ſchon wiederholt eine ſehr unliebſame Störung einge treten. 1 828 8 8 len Umfänden aber muß mit der Zeit der Torf an, Der Dampfer, worin Wlſon mit der Mann⸗ die zur Eruirung des uümmt, will Herr Prof. wohlverdiente Zuruheſetzung an⸗ Stab lität in unſere Schule Maier um ſeine 6 ſuchen und könnte dann wieder mehr das Lehrperſonal kommen, was für von größtem Vortheil wäre. Bei einer etwaigen Neubeſetzung wird wohl die Frage nicht umgangen werden können, ob die Schule, wie ſie jetzt iſt, belaſſen werden ſoll oder ob die hieſige Gemeinde nicht endlich dem Beiſpicle vieler größerer und auch kleinerer Städte folgen und eine 6 klaſſige Realſchule (mit fakulativem Latein) errichten wird. Von den vielen Vortheilen, die eine ſolche Schule bieten würde, ſoll für heute nur hervorge⸗ hoben werden, daß viele hieſigen Einwohner, deren Söhne nicht alle Landwirthſchaft oder ein Gewerbe betreiben können, ſondern ſich einem andern Beruf widmen müſſen, ſolche möglichſt lange hier behalten können und große Erſparniſſe dabei machen. Die Schule würde an Schülern aus Secken⸗ hein, Hoddesheim, Großſachſen und Leutershauſen ſo zunehmen, daß die Mehrkoſten größtentheils ge⸗ deckt würden. Man könnte ja das Schulgeld für die obere Klaſſe etwas erhöhen. Da Ladenburg keine Ausſichten hat, das Amts⸗ gericht wieder zu erhalten, kann es unſerer Meinung nach nichts Beſſeres thun, als ſeine altbewährte Bürgerſchule zu heben und dadurch ſeinen Ein⸗ wohnern direkten und indirekten Nutzen ſchaffen. Schreiber defes möchte hiermit den Anſtoß zu ſachgemäßer Beſprechung der äußerſt dringenden Angelegenheit gegeben haben. Karlsruhe, 4. Febr. Die bisherigen 6 klaſſigen höheren Bürgerſchulen zu Freiburg, Heidel⸗ berg, Konſtanz und Pforzheim ſind unter die Zahl der Realſchulen aufgenommen. Die 5 klaſſige hö⸗ here Bürgerſchule zu Eppingen hat vom Schuljahr 1884/85 an, den Lehrpſan für die Rralſchulen auf⸗ genommen. — Mannheim, 5. Febr. 400 Mark Be⸗ lohnung werden von dem Großherzoglichen Unter⸗ ſuchungsrichter Walz derjenigen Perſon zugeſichert, Mörders der Dienſtmagd Margaretha Ries von Ramſen beiträgt. Wir können noch ferner mittheilen, daß die eifrig betriebene Un⸗ terſuchung bis jetzt noch keinerlei b ſtimmte Anhalts⸗ punkte ergeben hat, trotzdem gewiſſe Verdachtsgründe vorliegen. — Mannheim, 5. Jan. Nach einer hierher gelangten zuverläſſigen Mitlheilung hat Ende No⸗ — vember v. J. ein junger Mann Namens Olio Mg her von Mannheim, welcher an Bord eines Auſter ſchiffes in der Chesapeacke Bay im Unionsſtag Maryland orbeitete, in Folge ſchwerer Mißhandlungeg ſeitens des Kapitäns dieſes Schiffes ſeinen Tod ge⸗ funden. Die gerichtliche Unterſuchung wurde ſof eingeleitet und der Kapitän ſowie ein Mann, wel bei den Mißhandlungen Beihilfe geleiſtet haben ſo in Haft eg nommen. Die Angeſchuldigten werd vor dem im April zuſammentretenden Schwurgeri der Graſſchaft Someriet, Maryland ſich zu verg worten haben. — Heidelberg, 5. Febr. Die „Heid. berichtet: Die Conceſſionäre der Secundärbahn 9 delberg⸗Schriesheim und der Heidelberger Pfer bahn, ſowie die Bewerber der Drahtſeilbahn n dem Schloß und der Molkenkur zu einer offe Handelsgeſellſchaft haben ſich unter der Fit Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Geſellſchaß Leferenz u. Co. vereinigt, um die erwähnten Bahnes in thunlichſter Bälde zur Ausführung zu bringen, Huſichtlich der Ausführung der Sekundärbahn Hei delberg⸗Schriesheim kann mitgetheilt werden, daß dieſelbe mehr oder weniger von dem Beſchluſſe abe hängt, welchen der hieſige Bürgerausſchuß in Betreff der Benutzung von ſtädtiſchem Gelände zur Bahn Anlage faſſen wird. — New⸗Mork, 3. Feb. Das Fenierhaup O' Donovan Roſſa wurde auf der Straße von ein engliſchen Frau mit Revolverſchüſſen ſchwer verwundet, — Newyork, 3. Feb. Die Frau, welch auf O' Donovan Roſſa g ſchoſſen, heißt Meult Dudle und ſoll unter dem Vorwande, Geld für die jriſch Sache beisteuern zu wollen, Roſſa zu einer Unzer redung eingeladen haben. Als Roſſa mit ihr dur Chamberſtreet ging, blieb ſie einen Augenblick zurü und ſchoß auf Roſſa. Dieſelbe ſoll die Witim eines britiſchen Offizirs ſein und ſei ſtets in Auf, regung gerathen, wenn in ihrer G.genwart die Red von Dynamitarden war. Mehrere ihrer Freunde hielten ſie für geiſteskrank. Seid ihrer Verhaftung iſt ſie vollſtändig ruhig. + [Zu gütig.] Eug nie (die den Wagen af einer Anhöhe halten läßt, um den Sonnenuntergaß zu betrachten): „Schau' nur Amalie, wie wunderbar!“ — Amalie (kurzſichtig): „Prachtvoll! — Aber ift fatal — jeßt habe ich meinen Zwicker zu Hau gelaſſen!“ — Kutſcher: „Wünſchen gnä' Fräuleſ vielleicht, daß ich näher hinfahr'?“ müſſen, da der Haidewirth einmal verhaftet war. Von einem Gensdarmen unterſtützt, nahm er ſelbſt die Hausſuchung vor. Nicht einen Winkel ließ er undurchforſcht, denn ihm ſelbſt lag daran, ſich von der Wahrheit oder Unwahrheit der Anklage zu über⸗ zeugen. Den Haidewirth hatte man in das Zimmer geführt, der andere Gensdarm bewachte ihn. Röver hatte die Lippen feſt aufeinanderg preßt und ſprach nicht ein Wort. Als er an das Fenſter trat und vor dem Hauſe den Ackerbauer ſtehen ſah, wandte er ſich ab. Er ſchien den Aublick deſſelben nicht ertragen zu können. Mit faſt fieberhafter Ungeduld hatte Grebe das Ende der Unterſuchung, auf welche er ſeine ganze Hoffnung geſetzt hatte, abgewartet. Auf keine der Antwort. Als erfuhr, daß die Unterſuchung auch nicht den geringſten Erfolg gehabt hatte, wurde auch ſein Geſicht bleich. Schweigend, ichnell ſchritt er dem Dorfe zu. Der Haidewirth wurde zur Stadt geführt. Er folgte ohne Weigerung. im Dorfe erwartet. Es wurde viel darüber geſpro⸗ chen, daß der Haidewirth der Mörder ſei. Nur Margarethe erfuhr an dieſem Tage nichts davon. zu ihr ſprach, mochte ſie ihn nicht fragen. felloſe Tod ihres Sohnes noch verheimlicht werden ſollen. Durch die Geſchwätzigkeit ihrer Wärterin folgenden Tage wurde Märtens Leichnam beſtattet. Fragen, welche Bekannte an ihn richteten, gab er Dieſe unerwartete Wendung hatte Niemand Sie wußte, daß der Leichnam durch ihren Vater aufgefunden war, daß er indeß kein Wort darüber Märtens kranker Mutter hatte der nun zwei⸗ Die meiſten Männer des Dorfes folgten ſeiner Bahre. Es fiel auf, daß der Ackerbauer unter ihnen fehlte. Er hatte dem Todten mit am Nächſten geſtanden und keine Mühe geſcheut, ſeinen Leichnam aufzufinden. Grebe ſchien kaum daran zu denken. In ſei⸗ nem Zimmer ſaß er, regungslos, vor ſich hinſtarrend. Seine Brauen waren finſter zuſammengezogen, ſeine Wangen bleich und nur zuweilen ballte er, ſcheinbar unwillkürlich ſeinen inneren Regungen folgend, die Fauſt. Erſt am Morgen dieſes Tages hatte Mar⸗ garethe erfahren, daß ihr Geliebter verhaftet war als Mörder Märtens, und daß ihr eigener Vater die Beweiſe gegen ihn vollbringen wollte. Sie war durch dieſef Nachricht kraftlos zuſammengebrochen und Stunden hatte ſie bedurft, um ſich wieder zu erholen. Röver ein Verbrecher! ein Mörder! Sie konnte den Gedanken nicht faſſen, ſie hielt es für unmöglich, und dennoch, er war verhaftet. Und ihr Vater wollte dem Gerichte die Beweiſe vorlegen, die ihn vernich⸗ ten mußten. Sie wußte, wie unverſöhnlich ihr Vater ihn haßte, ſie kannte ſeinen harten Sinn. Erfolglos mußte jedes Bemühen bleiben, ihn davon abzubringen. laſſen, die Freiheit und das Leben des Mannes, an dem ihr Herz unzerkrennbar hing, waren bedroht. Dieſer Gedonke ri f ihre ganze Kraft wach. Während draußen das Glockengeläute ertönte, unter welchem der Ermordet“ zum Friedhof getragen wurde, trat ſie zu ihrem Vater in's Zimmer. Regungslos ſah ſie ihn daſitzen. Er ſchien ſie nicht zu bemerken. Sie hatte keine Ahnung von dem, was in ihm vor⸗ ging. Sie hatte den feſten Entſchluß gefaßt, mit wurde ſie dennoch davon in Kenniniß geſetzt und der alten Liebe und Innigkeit il i i ö f eit ihm wieder zi e überlebte deſe Nachricht nur wenige Stunden. Am 9 0 eder zu nahen, um ſein Herz zu erweichen. Als ſie aber ſeinen Namen nannte, und er ſie anblickte mit ſtarrem, Aber ſie durfte es nicht unverſucht kaltem Auge, germochte ſie es nicht. „Was willſt Du? fragte er ſtreng, faſt „Röver iſt verhaftet“ — ſprach ſie, „Nun wird Dir wohl die Luſt vergehen, ih zu heirathen,“ unterbrach er ſie. „Die Geliebte ein Mörders! —“ Er ſtockte. „Du — Du haſt ihn verhaften laſſen.“ fuß Margarethe fort. „Du willſt die Beweiſe gegeh ihn vorbringen. Vater — es kann nicht ſein er iſt kein Mörder!“ barfch Der Ackerbauer fuhr heftig empor, „Er iſt I Mörder. Ich werde es behaupten und wenn al Menſchen ihn für unſchuldig halten! — Ich seh es Dir an, daß auch Du Dich durüber freuſt, daß ich die Beweiſe — die Beweiſe nicht habe! Ai Du ſreuſt Dich, wenn ich beſtraft werde, wenn ſein thalben in's Gefüngniß wandre! — Sieh mi nicht ſo groß an. Auch wenn ich keine Beweiſe hah ſo bleibe ich doch dabei, daß er der Mörder iſt!“ „Vater!“ unterbrach ihn Margarethe. Si Zuſtand machte ſie beſorgt, denn wie ein Ji blickte er ſie an. „Fort — fort!“ rief er. „Ich will Dich nich ſehen, — Niemand!“ Er ſtieß ſie von ſich und va ließ haſtig das Zimmer. ö Margarethe wagte nicht, ihm zu folgen. Sie begriff ſeine Worte kaum. — Sollte er wirklich vo Zorne, von ſeinem Haſſe ſo weit ſich haben verleiht laſſen, daß er Röver des Mordes beſchuldigt hält, ohne einen Beweis dafür zu haben? Dieſe Veri thung wurd ihr durch ſeine Worte faſt zur Gen heit. Sie hätte aufjauchzen mögen, aber ſchihe ſenlte ſich ſogleich der Gedanke wieder auf ihre Brut, daß ihr Vater zur Strafe gezogen werde 1 (Fortſetzung folgt.) Iuutag ſuffnde, u 1 chm Aub nachen bonn 28 nab U tkeufen a ertheil 1 N Knit) I wein urher⸗e 15 Jin A Reler! mit — at, — a Nach Haubur