Ig kauen k. mites ins Leben getreten. ochenblalt General-Anzeiger für Ladenburg und Almgegend 8 Erſcheint jeden Mittwoch und Samſtag und koſtet vierteljährlich 1ů &“ 20 mit illuſtirtem Anterhaltungsblatt 1 % 70 J exel. Poſtproviſion, Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Garmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal⸗ Anzeigen mit 6 Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. Holitiſches. Ladenburg, 1. Feb. Der Kaiſer iſt ſoweit . hergeſtellt, daß er auf dem dieſer Tage in Berlin ſtattfindenden Subſkriptionsball zu erſcheinen gedenkt. In Berlin hat ſich ein Komite zur Veranſtal⸗ tung von Sammlungen zu einer Ehrengabe für den Fürſten Bismarck gelegentlich ſeines ſiebzigſten Ge⸗ burtstages gebildet. In den meiſten größeren Städten Deulſchlands ſind in Folge deſſen bereits Zweigko⸗ Es ſind darin Namen aus allen Kreiſen des Volkes und, mit Ausnahme des Centrums und der Sozialdemokraten, auch aus lien politiſchen Parteien vertreten. Die Betheiligung n dieſem nationalen Unternehmen verſpricht groß⸗ rtig zu werden. Im Reichstag kam letzte Woche das Poſtſpar⸗ aſſengeſetz zur Berathung. Es wurden eben ſoviel ründe für als gegen dieſe Einrichtung vorgebracht. Für dieſelbe spricht der Umſtand, daß dem Volke in vielen Landestheilen eine größere Spargelegenheit gegeben würde; gegen dieſelbe die Muthmaßung, daß die Poſtſparkaſſen die Kommunalſparkaſſen und damit den Wohlſtand ganzer Gemeinden schädigen könnten. Die Vorlage wurde einer Kommiſſion überwieſen. Am Mittwoch war der ſogenannte Schwerinstag, an dem der Reichstag ſich mit den von ſeinen eigenen Mitgliedern geſtellten Anträgen beſchäftigt. Der Antrag des däniſchen Abgeordneten Junggren, die Behörden möchten bei offentlichen Verhandlungen die Sprache infi „welche in ihrem Landestheile von der Mehrzahl des Volkes geſprochen wird, wurde, als änzlich ungusführbar, abgelehnt. Der Antrag Windt⸗ orſt auf Aufhebung des Expatriierungsgeſetzes wurde ngenommen. Dieſer Antrag iſt bekanntlich ſchon oftmals ang⸗nommen, ohne die Zuſtimmung des 7 WMiktwoch, den 4. Jebruar Bundesraths zu finden. Der Antrag des Elſäßers Kable's auf Aufhebung des Diktaturparagraphen für Elſaß⸗Lothringen, wurde, nachdem die Regierung ſich dagegen ausgeſprochen, von dem Mitantragſteller Winterer zurückgezogen mit der Begründung, daß der Antrag ſeinen Zweck: die berechtigten Klagen der elſaßlothringiſchen Bevölkerung an die Oeffent⸗ lichkeit zu bringen, erfüllt habe. Berlin, 31. Jan. Zu dem bevorſtehenden Geburtstage des Kaiſers erläßt ein Komite in Berlin, an deſſen Spitze der General der Infanterie Freiherr von Wrangel ſteht, Aufforderungen zu Zeichnungen auf eine Denkſchrift zum 88. Geburtstag des Kai⸗ ſers. Dieſe Denkſchrift wurde von höheren Offiziren bearbeitet, vom Kaiſer wiederholt revidirt und enthält eine authenthiſche militäriſche Biographie des Kaiſers mit einem vorzüglichen photographiſchen Portrait des⸗ ſelben. Die Aufforderung bezweckt, möͤglichſt viele Soldaten, Vereine, Schüler ꝛc. in den Beſitz dieſer werthvollen Denkſchrift, deten Preis nur wenige Pfennige beträgt, zu ſetzen. Berlin, 31. Jan. Auf der Tagesordnung der heutigen Bundesrathsſitzung ſteht außer der Zolltarifnovelle auch die Vorlage betreffend den Ab⸗ ſchluß eines Auslieferungsvertrages zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Rußland. Paris, 31. Jan. Der „Agence Havas“ wird aus Chuadman vom 30. Jan. gemeldet: Ge⸗ neral Briere de l'Jsle iſt geſtern Abend mit ſeinem Generalſtabe hier angekommen. Die Konzentration der Truppen, deren Geſundheitszuſtand ein ausge⸗ zeichneter iſt, iſt beendigt. Hongkong, 30. Jan. Ein Correſpondent in Amoy telegraphirt, daß die Franzoſen damit be⸗ ſchäftigt ſind, die Küſten⸗Dſchunken zu berſenken und deren Mannſchaſten nach Kelung zu führen. Nachſtehende Annoncen ⸗Erpeditionen: Alois Hernd 1 Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate für uns an. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. Dieſe Gefangenen werden allnächtlich zu Dreien zu⸗ ſammengefeſſelt, und bei Tage gezwungen, an den Befeſtigungswerken zu arbeiten. — Der Correſpon⸗ dent des „Standard“ berichtet aus Shanghai vom 30. ds. M.: „Die Ex⸗Gouverneure von Yunnan und Kuangſi ſind beide zum Tode durch Enthaupt⸗ ung verurtheilt worden, weil ſie die Einnahme von Bac Ninh durch die Franzoſen nicht verhindert haben. Li Hung Chang und Tſo Tſungling haben ſich ernſter Beſtrafung ausgeſetzt, weil ſie zu Gunſten der verurtheilten Gouverneure aufgetreten ſind. Chang Peelun iſt degradirt und nach Peking berufen worden, wo ihm der Prozeß wegen Feigheit in dem Kampfe bei Fudſchu gemacht werden ſoll. Dieſe ſtrengen Maßregeln zeigen, wie vollſtändig jetzt die Kriegspartei in dem kaiſerl. Rath die Oberhand hat, und dürften den Beweis liefern, daß von nun an viel größere Energie in den militäriſchen Operationen entwickelt werden wird.“ Verſchiedenes. — Ladenburg, 3. Febr. Geſtern waren zwei Polizeibeamte hier, welche in Begleitung der hieſigen Gendarmerie in den Schöhmacherge⸗ ſchäften nach einem Gehilfen forſchten, welcher ver⸗ dächtig ſcheint, an dem Frankfurter Mord betheiligt geweſen zu ſein. Nach der Photographie, welche die Beamten bei ſich hatten, konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der Betreffende vor einigen Tagen hier zugereiſt kam, Umſchau hielt und wieder ab⸗ zog. — Mannheim, 30. Jan. Der Beginn der Schwurgerichtsſitzungen des I. Quartals 1885 wird auf Montag den 9. März d. J., Vormittags 9 Uhr beſtimmt. Als Stellvertreter des Vorſitzenden 8 Schwere Tage. ine Erzählung aus den Zeiten König Jerome's von Dr. Frie riedrich. 9. Fortſ. 5 Gasdru verboten!) 5 Röver hatte dies erfahren und zornig war er aufgefahren; er hatte Grebe zur Verantwortung zie⸗ en und ſich an ihm rächen wollte — Margarethens a itten hatten ihn zurückgehalten. Er liebte ſie zu innig, um hr Kummer bereiten zu können, denn er wußte, wie an ihrem Vater hing. Freilich kamen ſie jetzt nur ſelten zuſammen, aber um ſo enger verbanden ſich ihre Herzen, um ſo feſter hielten ſie aneinander. 5 Der Ackerbauer konnte ſeine Idee, daß Märtens ermordet ſei, nicht⸗aufgeben. Sie ließ ihm keine Ruhe. Tag und Nacht beſchäftigte ſie ihn, und Tage lang ſtreifte er in der Umgegend umher, in der Hoffnung, irgend eine Spur des Entſchwundenen zu 1 Dieſe Hoffnung ſchwand ihm mebr und ehr. . Wieder war er eines Tages mit der Abſicht fortgegangen, Märtens nachzuſorſchen. Er wußte nicht, wohin er ſich wenden ſollte, da er die ganze Gegend bereits durchforſcht hatte. An der Haide⸗ ſchenke vorüber war er geſchritten, nach der Gegend, wo die wirkliche Haide begann und auf dem Boden nur ſpärliches Haidekraut wuchs. Es war ein ſchöner ſchwundenen Märtens erkonnte. ruhiger Morgen. Allein auf der weiten Haidefläche drang kein anderer Laut in ſein Ohr, als das Sum⸗ men der zahlloſen Bienen, welche aus den Kelchen der rothen Haideblüthen den Honig ſammelten. Nicht einmal die Stimme eines Vogels ertönte hier, denn ſelbſt den Vögeln ſchien es zu einſam hier zu ſein. In Gedanken verſunken ſchritt er langſam weiter. Wie ſollte er auf dieſer weiten Fläche ſu⸗ chen, wenn hier der Körper des Entſchwundenen in der Erde gebettet lag? Hier mußte jede äußere Spur längſt verſchwunden ſein, wo ein Fußtritt in dem loſen Sande ſchon binnen wenigen Stunden, oft binnen wenigen Minuten wieder verweht und ver⸗ wiſcht war. Der Zufall ſollte ihn weiter führen, als all ſein mühevolles Suchen und Forſchen. Plötzlich trat er mit dem Fuße tief in den Sand ein. Es fiel ihm auf, mit dem Stock ſpürte er weiter nach. Der Geruch eines verweſenden Körpers drang ihm entgegen. Er hätte laut aufſchreien moͤ⸗ gen, denn er war feſt überzeugt, daß er endlich den Leichnam des Entſchwundenen aufgefunden habe. Und er hatte ſich nicht geirrt. Jeden Widerwillen gegen den verpeſtenden Ge⸗ ruch überwindend, grub er mit dem Stocke weiter und legte bald einen Theil eines menſchlichen Koͤr⸗ pers blos, an deſſen Kleidung er ſofort den ent⸗ Er hatte alſo doch gallen anderen gegenüber Recht gehabt, und er zwei⸗ dort angekommen. felte nicht mehr, daß nun auch der Thäter entdeckt werde. Ohne Zögern eilte er zurück, um die Gens⸗ darmen, welche noch immer in der Haideſchenke ein⸗ quartirt waren, von ſeinem Funde zu benachrichtigen. Sie begegneten ihm, ehe er die Haideſchenke erreichte und ſofort kehrte er mit ihnen zurück, um die Stelle zu zeigen, an welcher der Todte lag. Da der Körper bereits ſtark in Verweſung über⸗ gegangen war, wagten ſie nicht, ihn hervorzuziehen. Mit größter Sorgfalt wuße er ausgegraben werden, denn ſobald er verletzt wurde, war es vielleicht nicht mehr möglich zu erkennen, auf welche Weiſe er er⸗ mordet war. Der Eine der beiden Gensdarmen ritt ſofort zur Stadt, um den Richter und den Arzt zu holen, und während der andere als Wache zurückblieb, eilte der Ackerbauer zum Dorfe zurück, um einige Arbeiter mit Spaten und Schaufel und einer Bahre zu holen. In ſeiner Aufregung vermochte er ſeine Ent⸗ deckung nicht geheim zu halten, und in kurzer Zeit wußte das halbe Dorf darum. Eine Stunde ſpter kehrte Grebe, mit mehreren Arbeitern und einer An⸗ zahl Neugieriger begleitet, nach der Haide zurück. Der Richter war mit dem Arzte kurze Zeit vorher Der Leichnam wurde vorſichtig ausgegraben. Seine Geſichtszüge waren nicht mehr zu erkennen. Nach der Geſtalt und Kleidung be⸗ zeugten Alle aus dem Dorfe, daß es Märtens ſei.