nbur ger uſchein je en N mit illuſtirtem Anterhaltungsblatt 1 % 70 Harmondzeile oder deren Raum mit 10 Melamen mit 20 Pf. berechnet. Nr. 9. Pf. 7 Volitiſches. Berlin, 27. Jan. Delbrück eröffnete die Sizung des deutſchen Handelstages und verlieſt ein Schreiben des Miniſters Bötticher, der bedauert, wegen Unwohlſeins die Verſammlung nicht begrüßen u können. Mendelssohn überbringt die Grüße der Berliner Kaufmannſchaft. Bei der Konſtituirung des Bureaus wird Delbrück wieder zum Vorſitzenden gewählt. Woermann begründet eine Reſolution, wo⸗ eim der Handelstag freudig begrüßt, daß die Re⸗ gierung einen Anfang von praktiſcher Kolonialpolitil gemacht hat, welche der deutſchen Induſtrie neue Abfaßzgebiete erſchließe, dem Handel Schutz und För⸗ derung gewähre und der Schifffahrt vermehrten Ver⸗ lehr schaffe. Landgraf (Mannheim), Huber (Stutt⸗ gart), Meiſel (Darmſtadt) ſprechen für die Reſolution, die einſtimmig angenommen wird. Schließlich nahm der deutſche Handelstag eine weitere Reſolution an, welche eine Geſchäftsſteuer, die nicht prozentual iſt, nicht geradezu verwirft, den Wedell'ſchen Entwurf aber völlig unannehmbar erklärt und ſich entſchieden gegen alle ingaiſttoriſchen Control⸗Maßregeln aus⸗ ſpricht. i Berlin, 28. Jan. Die Dampferkommiſſion beendete die erſſe Leſung und nahm die Geſammt⸗ heit der Vorſchläge der Subkommiſſion an, lehnte dagegen den Antrag Racke, welcher die Vorlage von der Annahme der prozentualen Börſenſteuer abhängig machen will, ab. Graf Balleſtrem plaidirte dafür, weil die Subvention dem Großkapital nütze, ſolle dieſes die Koſten tragen. Die anderen Redner da⸗ gegen. Eine längere, animirte Debatte rief der An⸗ trag Bebel hervor, der Abgeordnete von der Theil⸗ nohme an der Subvention ausſchließt. Meier be⸗ fal gie, daß er ſich oft der Abſtimmung enthalten exel, Poſtproviſion. uſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der rpebition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige ˖ 5 Lokal⸗ Anzeigen mit 6 N, Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. General-Anzeiger für Cadenburg und Am nd Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 1. 20 Samſtag, den 31. Januar Nachſtehende Annoncen⸗Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. 7 e L. Daube und J. Barck und Comp. nehmen Inſerate 2 für uns an. 3 Inſerate find von nachweisbarer Wirkſamkeit. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg 1885. habe, weil das Intereſſe des Nordd. Lloyd dabei in Frage gekommen ſei, und beſtritt ein perſönliches Intereſſe an der Vorlage. Die Grundbeſitzer hätten ja auch ein größeres Intereſſe an den Kornzöllen. Woermann hält den Antrag für nutzlos; man könne ein Intereſſe doch nicht ausſchließen. Mit 10 gegen 8 Stimmen wird darauf der Antrag angenommen. Abgelehnt wurde hierauf der Antrag Racke, der die Summen für die einzelnen Linien pröäciſiren will, Trieſt als Kopfpunkt der Mittelmeerlinie und An⸗ laufen des Rotterdamer Hafens für andere Linien fordert. Die oſtaſtatiſchen und auſtraliſchen Linien werden angenommen, die afrikaniſche abgelehnt mit 10 gegen 9 Stimmen. In dieſer Form wird dann die ganze Vorlage angenommen. Berlin, 27. Jan. Dem Vernehmen nach ſoll das Todesurtheil an den Anarchiſten Reinsdorf, Küchler und Rupſch ſchon in allernächſter Zeit voll⸗ ſtreckt werden. Der Kaiſer hat, wie die Neue Ztg. erfährt, von dem ihm zuſtehenden Begnadigungs⸗ rechte keinen Gebrauch gemacht und iſt dazu nicht zum Geringſten durch die Unthat der Anarchiſten, durch die Ermordung des Frankfurter Polizeirath Rumpff, veranlaßt worden. Der Präſident des Reichs⸗ gerichts, der den Prozeß gegen Reinsdorf und Ge⸗ noſſen leitete, iſt kürzlich angewieſen worden, zwei Reichsgerichtsräthe zu beſtimmen, die der Exekution des Urtheils (die wahrſcheinlich im Zuchthaushofe von Halle ſtattfinden wird) beiwohnen werden. Berlin, 28. Jan. Die Börſenſteuer⸗Kom⸗ miſſion nahm mit 13 gegen 7 Stimmen im Prin⸗ cip eine procentuale Steuer an und genehmigten einſtimmig den Schlußnotenzwang. Paris, 27. Jan. Wenn der Admiral Courbet im März d. J., die nach Oſtaſien unterwegs b find⸗ lichen Verſtärkungen erhalten haben wird, ſo hat er die ſtärkſte Kriegsflotte unter ſeinem Befehl, die ſeit langer Zeit einem franzöſiſchen Admiral anvertraut worden iſt. Außer ſeinem und der zwei Contread⸗ mirälen und der Flaggenſchiffen „Bayard“, „Galiſ⸗ ſonniere“ und „Turenn“ befehligt er noch zwei wei⸗ tere Panzerſchiffe, „Triomphante“ und „Atalante“, ferner 19 Kreuzer, 2 Transportſchiffe, 7 Kanonen⸗ boote, 2 Torpedoſchiffe, (ohne Kanonenboote), im Ganzen 35 Kriegsſchiffe mit 280 Geſchützen von 26, 19, 16 und 10 Ctm. (ohne die Revolverkanonen und Bootgeſchütze), 7000 Mann Bedienung und 4000 Mann Landungstruppen. London, 29. Jan. Der „Daily Telegraph“ veröffentlicht in ſeiner zweiten Ausgabe ein Tele⸗ gramm aus Harnbad vom 28. Jan., wonach die Araber am 27. Januar die Colonne Earle ange⸗ 85 griffen hätten und durch die Cavallerie und das Kameelreiterkorps zürückgeſchlagen worden. Letztere beſetzten das bisher im Beſitze der Truppen des Mahdi's befindliche Dorf Warag. Der Feind zog ſich auf Briti zurück. Kairo, 28. Jan. General Wolſeley telegra⸗ phirt, Metamneh ſei genommen und Oberſt Stewart ſchwer verwundet; General Wilſon habe ſich an Bord eines Dampfers nach Chartum begeben. Madrid, 28. Jan. Aus Andaluſien werden neue Erderſchütterungen gemeldet, wobei mehrere Menſchen umgekommen ſind. a Verſchiedenes. — Mannheim, 30. Jan. Das Eis des Neckars hat vorgeſtern Abend bereits ſein Opfer ge⸗ fordert, indem ein unbekannter Mann unterhalb der Müller'ſchen Neckarfähre eingebrochen iſt. Die Ver⸗ ſuche, die Leiche aus dem Waſſer zu befördern, waren erfolglos. 5 Schwere Tage. Eine Erzählung aus den Zeiten König Jerome's von Dr. Sriedri riedrich. 8. Jortſ. 5 135 aden verboten) Der Richter warf einen ſcharfen, prüfenden Blick umber. Der Ackerbauer führte ihn zu dem Mlutflecken vor dem Bette. „Er war noch ganz ſeiſch heute früh — noch nicht einmal getrocknet,“ er. Auch den Flecken im Bett zeigte Grebe. Noch immer prüfte der Richter, ohne ein Wort zu ſprechen. Nur durch das Schütteln ſeines Ko⸗ pfes verrieth er, daß er mit den Spuren nicht zu⸗ frieden war. „Und die Alte weiß genau, daß ſie ihm geſtern Abend im Bett hat liegen ſehen?“ fragte er endlich. „Sie behauptet ſich nicht zu irren. Sie hat mit ihm hier geſprochen. Der Schrecken hat ſie jitzt faſt von Sinnen gebracht, ſonſt beſitzt ſie noch ein vollſtändig klares Gedächtniß.“ „Und das Bett hat ſie heute Morgen ſo ge⸗ funden, wie es eben war?“ „Genau ſo,“ verſicherte Grebe. Ich habe das Bett aufgeſchlagen und unterſucht, aber nachher wieder in dieſelbe Lage gebracht.“ „Was fehlt von ſeinem Eigenthum?“ fragte der Richter weiter. „Al ſein Geld, welches er dort in dem Koffer verborgen hatte, zwei Uhren und außer der Kleidung, welche er gewöhulich trug, fehlen nach andere Klei⸗ dungsſtücke.“ „Wie viel Geld iſt es geweſen?“ „Seine Mutter weiß es nicht genau. behauptet über 500 Thaler.“ „Iſt das Haus verſchloſſen geweſen?“ „Die Alte hat es ſelbſt geſtern Abend ver⸗ ſchloſſen. Heute Morgen hat ſie die Hausthür ge⸗ oͤffnet gefunden.“ „Iſt irgend eine Spur eines gewaltſamen Ein⸗ bruchs bemerkbar?“ „Keine. Ich ſelbſt habe Alles nachgeſehen. — Es loͤnnte allerdings während der Nacht ein Fenſter offen geblieben ſein, welches nachher geſchloſſen wurde.“ Der Richter zuckte mit den Achſeln. „Ihr habt Märtens genau gekannt?“ fragte er. „Sehr genau. Meine Tochter hatte ich ihm verſprochen, und noch in dieſem Herbſte ſollte die Hochzeit ſein.“ d N „Wie war ſein Charakter?“ Sie „Ruhig — gutmüthig.“ . „Und es liegt kein Grund vor, weßhalb er das Haus heimlich verlaſſen — weßhalb er geflohen ſein könnte?“ Der Ackerbauer ſchüttelte mit dem Kopfe. — „Keiner — kein einziger, Herr Richter. Er iſt auch nicht fortgegangen — er iſt ermordet und fortge⸗ ſchafft!“ — Woher das Blut ſonſt?“ „Wohl wahr — wohl wahr,“ erwiderte der Richter langſam — nachſinnend, „Es iſt moglich. Weßhalb ſollte ſich aber der Mörder die Mühe und Zeit genommen haben, das Bett wieder zu machen?“ „Er hat vielleicht die Vermuthung hervorrufen wollen, daß Märtens ſich heimlich entfernt habe,“ warf Grebe ein. Dem Richter ſchien dies doch nicht einzuleuchten. Der Ackerbauer theilte ihm die Beobachtung des Nachtwächters mit. „Habt Ihr für Eure Vermuthung irgend einen Grund? Habt Ihr irgend einen Verdacht?“ forſchte der Richter. Grebe zauderte mit der Antwort. „Sprecht Euch offen aus.“ 8 * „Ja — ich habe einen Verdacht,“ ſprach dern Ackerbauer endlich beſtimmt. „Ich glaube der Hai⸗ dewirth hat die That begangen.“ „Der Richter horchte überraſcht auf. Er kannte den Wirth. Kein anderer würde ihn einer ſolchen That für fähig gehalten haben. Auch er nicht „Rover meint Ihr?“ fragte er. „Ja 2 ihn.“ 5 — „Unmöglich! — Wie kommt Ihr zu der Ver⸗ muthung?“ 1 „Er haßte Märtens, weil er ſeinetwegen im Gefüngniſſe geſeſſen hatte. Er haßte ihn, weil ich F e . e Ne e , ß ẽè d è d y e ihm mein Mädchen versprochen hatte, das jener liebt, 8