Abſchlüſſen von Zeitgeſchäften im Sinne des 8 8 ſind dieſe Sätze zum doppelten Betrag zu erheben. Waarengeſchäfte unter 5000 Mk. ſind ſteuerfrei, außerdem die ſchon im urſprünglichen Entwurf ge⸗ nannten Geſchäfte. Berlin, 20. Jan. Der Reichstag genehmigte in erſter und zweiter Leſung den deutſch⸗griechiſchen Handelsvertrag. Es folgte der Marineetat, welcher in langer Debatte genehmigt wird. Seitens des Zen⸗ trums und der Freiſinnigen, für welche Frankenſtein, Stauffenberg, Richter ſprachen, wurde ausdrücklich hervorgehoben, daß durch die Zuſtimmung zum Ma⸗ rineetat kein Präjudiz für die Stellung der Parteien zur Kolonialpolitik geſchaffen werden ſolle, welche aus dem Rahmen der vom Reichskanzler im Juni gegebenen Erklärungen heraustrete. Die Sozialde⸗ mokraten (Haſenelever) ſprachen gegen die Forder⸗ ungen für die Kolonialpolitik, Nationalliberale (Boͤtt⸗ cher), Konſerbatibe (Helldorf, Stolberg) für dieſelben. Paris, 21. Jan. Contreadmiral Rieunier iſt zum Commandanten einer Flotten ⸗Diviſion in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern unter Courbet ernannt worden. London, 21. Jan. Aus Abuklei Wills wird dem Reuter'ſchen Bureau vom 17. d. M. gemeldet: Die Kolonne Stewarts traf am 16. d. M. in der von Abullei Wills ein, ſie fand die Positionen von 10,000 Aufſtändigen beſetzt und rückte am 17. d. 1200 Mann ſtark, im Carre vor. Der Feind griff plötzlich an und ſprengte einige Augenblicke das Carre Die Engländer ſchloſſen ſich alsbald wieder zuſammen und richteten ein berheerendes Feuer auf den Feind, welcher ſchließlich mit einem Verluſt von 1200 To⸗ dten ſich zurückzog. Die Engländer verloren 9 Offi⸗ ziere, darunter Oberſt Bornaby, 65 Todte. 9 Offi⸗ ziere, darunter die Lords Saint⸗Vincent und Airle, und 85 Soldaten wurden verwundet. Das Pferd Stewart's wurde getödtet. Stewart ſelbſt blieb un · verletzt. Die Engländer beſetzten die Poſition des Feindes. Stewart wird unverweilt nach Metamueh vorrücken. London, 21. Jan. Reuters Bureau meldet aus Melbourne: Die britiſche Flagge wurde auf den Louiſiaden⸗, den Woodlark-, Huon⸗ und Entrecaſteax⸗ Inſeln aufgehißt. a Verſchiedenes. E= Mannheim, 22. Jau. Das großber⸗ Bezirksamt erläßt folgende Bekanntmachung: Ver⸗ mißt wird ſeit dem 13. dſs. Mts. Abends 8 Uhr der pract. Arzt Dr. Melchior Grohe. Derſelbe 55 Jahre alt, von mittlerer Größe, hat hellblonde Haare und Bart, trug bei ſeiner Entfernung einen ſchwarzen Pelzmantel, braunen melirten Anzug ſchwarzen Filz⸗ hut, goldene Uhr und goldene Kette, goldene Brille, Brillantring am Finger. Wer über das Verweilen des Genannten irgend welche Auskunft geben kann, wird dringend erſucht hierüber ſofort anher Mitthei⸗ lung zu machen. Für das Auffinden des Vermißten iſt eine Belohnung von 300 Mark ausgeſetzt. Karlsruhe, 21. Jan. Heute Nacht, etwa um halb 1 Uhr, wurde der Oberlazerethgehilfe Milde vom Feldartillerie Nr. 14 in der Nähe des Durla⸗ cher Thores erſtochen. Er war mit einem Kameraden durch die Zähringerſtraße gegangen und in der Nähe des Armenhauſes von dem Metzgerburſchen Georg Scheck von hier gerandelt worden, welcher, als Milde und ſein Begleiter ruhig des Weges weiter gingen, mit dem Taglöhner Franz Becker von Pforzheim demſelben nachging. Beim grünen Baum geriethen beide Theile an einander, Milde erhielt von Scheck einige Stiche in's Geſicht und in die Schuldern, in Folge deren augenblicklich der Tod des Milde eintrat. Scheck, welcher von Milde einen Säbelhieb erhielt, und Becker wurden von der benachbarten Militär⸗ wache angehalten und der Polizei übergeben, worauf der Erſtere in das ſtädtiſche Krankenhaus, Letzterer in das Amtsgefängniß verbracht wurde. — Mosbach, 19. Jan. (Strafkammer.) Vor der Strafkammer des hieſigen Landgerichts kam ge⸗ ſtern die Anklage gegen Landwirth Englert aus Wert⸗ heim zur Verhandlung. Die Anklage lautete auf Urkundenfälſchung und Betrug. Der Thatbeſtand war der, daß Englert bürgermeiſterliche Vollmachten fälſchte und vermittelſt derſelben bei den Spar⸗ und Waiſenkaſſen in Tauberbiſchofsheim und Königshofen ganz erhebliche Beträge zu erſchwindeln mußte. Auf Grund der heutigen Verhandlung wird der Ange⸗ klagte in ollen Theilen für ſchuldig befunden und unter Koſtenverfällung zu einer Zuchthausſtrafe von 10 Jahren verurtheilt. — Hamburg, 22. Jan. In der Nacht vom 20. auf 21. Januar um 11 Uhr brach im Speicher der Firma G. A. Großmann und Co. Feuer aus. Der geſammte Schaden wird auf weit mehr als eine Million beziffert. Verbrannt iſt eine große Menge Baumwolle, Wolle, Kampfer, Dextrin, Port⸗ wein, Weizenſtärke, Tabak, Pfeffer, Kaffee, Zucker und Kartoffelmehl. Der Feuerwehrmann Krueger fiel in den brennenden Speicher hinein; die Lei che iſt noch nicht aufgefunden worden. Zwei Feuer⸗ wehrmünmmer ſind leicht verletzt. Soweſt belgunt, find nur engliſche Geſellſchaften an dem Schaden betheiligt. 0 — Die Taubſtummen Deutſchlands haben einen unerſetzlichen Verluſt erlitten; der Geheimſe⸗ kretär Eduard Fürſtenberg iſt geſtorben. Selbſt taub und ſtumm geboren, brachte er es durch ſeine Uner⸗ müdlichkeit zu einer ſo bedeutenden Fertigkeit, daß er nicht allein von den Lippen jedes mit ihm Spre⸗ chenden die Worte ableſen, ſondern auch ſehr gut antworten konnte. So konnte er denn auch eine ber⸗ antwortliche, arbeitsreiche Stellung vortrefflich aus⸗ füllen. Die große Thätigkeit ſeines Lebens aber beſtand in einer Organiſation der unglücklichen Taubſtummen, vermittels deren Überall für die in⸗ tellektuelle, ſittliche und materielle Hebung derſelben Außerordentliches geſchah. Zweigvereine verbanden ſich zu einem Zentralverein, an deſſen Spitze er ſtand und der alljährlich im Frühjahr eln Kirchen⸗ feſt der Taubſtummen in Berlin veranſtaltete zu welchem die Eiſenbahnen freie Fahrt bewilligten. Etwa 1200 bis 1800 Theilnehmer pflegten dieſem Feſte ſtets beizuwohnen, bei dem Herr Prediger Schönberner in der Zeichenſprache die Anſprache zu halten pflegte. Fürſtenberg half den Unglüclichen auch durch die That. Er wurde von ihnen wie ein Vater und geliebter Führer geehrt. Sein Hine ſcheiden im 70. Lebensjahr trifft die Taubſtummen als ein harter Schlag. Fürſtenberg hinterläßt meh⸗ rere Kinder, die ſämmtlich gut ſprechen und hören. Einer ſeiner Söhne iſt ein hervorragender Taub⸗ ſtummenlehrer. 1 e — In Carcaſſonne hat ſich der fel Fall ereignet, daß ein Regiment eine namhafte Erb⸗ ſchaft gemacht hat. Die Mutter des Generals Apy⸗ mard, die Baronin Aymard, welche am 4. Januar ſtarb, hinterließ dem ehemals von ihrem Sohne ge⸗ führten 63. Linien ⸗ Regiments die Summe von 200,000 Franes. Dem glücklichen Erben würde unerwartete Ereigniß mittelſt Tagesbefehl kundgemg Ueber die Verwendung der Erbſchaft herrſchen in maßgebenden Kreiſen noch die lebhafteſten Zwei 7 (Bismarck in Afrika.) Ein Mitglied Reichstags fragte neulich den Fürſten Bismarck, die Nachricht begründet ſei, daß er, um die beir fenden Erdgegenden kennen zu lernen, Kamerun Angra Pequena beſuchen würde. „Allerdings“ wiederte der Fürſt lächelnd, „will ich nach Aft reiſen, aber nur auf dem Kamel, das dieſe Nachri aufgebracht hat.“ s ſie dennoch die Seine werden ſollte. ihren Muth gekräftigt. Die Befürchtung des Ackerbauers, daß er für feine That beſtraft werden möge, war geſchwunden, weil der Haidewirth ſchwieg. Nur legte er dies Schweigen falſch aus und glaubte einen Beweis der Furcht darin zu ſehen. Er trug jetzt den Kopf wie⸗ der eben ſo hoch wie früher. Märtens kam jetzt täglich zu ihm in's Haus, und vor aller Welt ſah er ihn als ſeinen künftigen Schwieg e rſohn an. Mar⸗ garethe ſuchte Märtens ſo viel als möglich auszu⸗ weichen. Ging dies nicht, ſo war ſie kalt gegen ihn, daß ſie kaum ſeinen Gruß erwiderte. Sie wollte ihn abſchrecken von der Hoffnung, ihre Hand zu er⸗ langen, und vielleicht wäre ihr dies auch gelungen, hätte ihr Vater den Muth des jungen Mannes nicht immer wieder angefacht. a So ſtanden die Verhältniſſe, als ein Fall ein⸗ trat, den Niemand hatte vorherſehen können, nnd der mit einem Male die ganze Lage änderte. Vierzehn Tage ſpäter ungefähr war es, als Märtens greiſe Mutter früh Morgens beſorgt zum Ackerbauer kam. Vor Schreck vermochte ſie kaum Folgendes herauszubringen: Ihr Sohn war nicht, wie jeden Morgen früh, zum erſten Morgenimbiß im Wohnzimmer erſchienen. In dem Glauben, daß er die Zeit verſchlafen habe, war ſie in ſeine Kam⸗ mer gegangen, um ihn zu wecken. Er war nicht darin geweſen. Scheinbar unberührt hatte das Bett dageſtanden, und doch hatte ſie ihn am Abend im Bette liegen ſehen. Dies war ihr aufgefallen. Er hatte nie ſein Bett ſelbſt gemacht. Eine unerklär⸗ liche Angſt hatte ſie erfaßt. Da hatt“ ſie vor dem Bett einen kleinen Blutfleck bemerkt Immer höher war ihre Angſt geſtiegen. In ſeinem Koffer, den Dies hatte; er ſtets ſorgfältig verſchloſſen gehalten hatte, weil in ihm all ſein Geld, eine nicht kleine Summe, die er, der unſicheren Zeiten wegen, nicht auf Zinſen hatte geben mögen, batte der Schlüſſel geſteckt. Sie hatte ihn geöffnet. Unter dem Zeuge hatte ſie nach dem Gelde geſucht — Alles war fort — auch die Uhr und die Uhr ihres verſtorbenen Mannes. Die Frau zitterte und vermochte nicht zu ſpre⸗ Erſchoͤpft ſank ſie auf einen Stuhl. — Auch der Ackerbauer war heftig erſchrocken. Auf die Frage, weßhalb Märtens das Haus heimlich verlaſſen haben ſollte, vermochte er ſich keine Antwort zu geben. Eine unbeſtimmte Ahnung ſagte ihm, daß dort mehr vorgefallen war. „Und Ihr habt nichts weiter bemerkt?“ der Ackerbauer. „Nichts — nichts!“ verſicherte die Alte. Sie war indeß ſo verwirtt, durch die Angſt ſo gelähmt, daß auf ihre Ausſage wenig zu geben war. „„Ihr habt auch während der Nacht nichts ge⸗ hort?“ N Freilich hörte ſie ſchwer. fragte „Nichts,“ erwiderte ſie. „Hat keiner Eurer Leute Euren Sohn heute Morgen geſehen?“ 1 7 „Keiner.“ i „M außer Euch noch Jemand in der Kammer Eures Sohnes geweſen?“ mer „Niemand. Ich habe ſie verſchl i das Haus verließ.“ . e „Ich werde mit Euch gehen und ſelbſt Alles unterſuchen,“ erwiderte Grebe ſchnell entſchloſſen. Ohne Zögern verließ er mit der Alten das Haus. Schweigend ſchritten ſie nebeneinander her. Noch war im Dorfe nichts davon bekannt und er mochte mit der ſchwerhörenden Frau auf der Straße nicht heren Umſtände unterſucht hatte. darüber ſprechen. Er konnte den Gedanken, d ein Verſprechen geſchehen ſei, nicht los werden. M ches fuhr ihm wirr durch den Kopf. Mit Gew zwang er ſich, ruhig zu ſein, denn noch konnte keinem Verdachte Raum geben, ehe er nicht die n Auf Märtens Hofe ſtanden die Dienſibol zuſammen und ſprachen geheimnißvoll mit einond Wußten ſie ſchon, was vorgefallen war? Grebe trat in das Haus, in die Kammer d Entſchwundenen, welche die Alte mit zitternder Hand Hand aufſchloß. Auf den erſten Blick fiel ihm nichts in derſelben auf, keine Unordnung. „Habt Ihr Alles ſo gelaſſen, wie Ihr es g funden habt?“ fragte er. 1 „Alles! nur den Koffer habe ich unterſucht, erwiderte die Frau. „Seht hier — hier iſt der Blu fleck! Allmächtiger Gott, wenn ihm ein Unglück g ſchehen wäre!“, i Der Ackerbauer trat vor das Bett; dort w ein Blutfleck, vielleicht ſo groß wie ein Zweigroſche ſtück. Er beugte ſich nieder, um ihn zu unterſuche Es war ein friſcher Flecken. Nur wenige Stunde konnte er alt ſein, denn er war noch nicht trocke Ein unwillkürlicher Schauer überfiel ihn. Das Bett ſtand ſcheinbar unberührt da. So wie es war, hatte auf keinen Fall Jemand darin gelegen. Und doch hatte die Alte behauptet, ihren Sohn am Abend zuvor darin liegen geſehen zu haben. Er ſchlug das Deckblatt zurück. Es zeigte ſich nichts Auffal endes. Auch das Kopfkiſſen ſchlug er zurück. Da be merkte er einen länglichen, blutigen Flecken. Derſelb ſchien durch das Anſtreifen eines blutigen Gegenſtandes entſtanden zu ſein, vielleicht durch Berührung eine blutigen Hand. (Fortſetzung folgt.) 1 1 Le l i U wwodablheilungen vegmleſt b. Mil 5 1 9 den 26. d. 2 ſih in lh im Haſhaue Ehtitkheimer 0 e 43 Forlen⸗Stüm 1 15 Eibe i Naßbabstange n 0 7 Jelen⸗Schetholz a 10 69 Sie 105 an i N 413 Stet forlen un 5 Sgeihotz II. Kl. ff 6 Sie buchen, 73 Ster gel Ster fotlen Prigelholz !, en gimiſcht und 178 Ste Nah II. Kl. (oll Aten Los unaufbereitetes Wodhüher Fath in Wil h dos Holz auf Vallangen A ie uc das Gräſich von dentamt Leuterzhauſen ein u dem Kelleteigebäude beſte 3. 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