wickeln ſich die Verhandlung langſamer ab, als man anfänglich angenommen hatte. Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge iſt noch nicht abzuſehen, ob ſelbſt der Januar noch ausreichen wird, um die Conferenz zum Abſchluß zu bringen. Augenblicklich macht zweifellos Portugal bezüglich ſeiner Anſprüche auf das Congo⸗Gebiet große Schwierig⸗ keiten; jedenfalls ſind neue Weiterungen zwiſchen Frankreich und Portugal entſtanden, deren Glättung von hier aus zwar lebhaft betrieben wird, immerhin aber doch Zeit erfordert. — Heule Vormittag 12 Uhr fand in der Garniſonskirche die Leicheufeier für den verſtorbenen Prinzen Auguſt von Württemberg ſtatt, welcher der Kaiſer und ſämmtliche hier anwe⸗ ſenden königlichen Prinzen beiwohnten. Nach 12 Uhr wurde der Sarg nach dem Anhaltſchen Bahn⸗ hof überführt, von wo er nach Ludwigsburg zur Beisetzung gebracht wird. Deputationen von Garde⸗ regimentern geben das Geleit bis nach Ludwigsburg. Wien, 17. Jan. In Kolin wurde ein ſo⸗ zialiſtiſcher Umtriebe verdächtiger Arbeiter im Mo⸗ ment verhaftet, als er vor der Wohnung des Gens⸗ darmeriewachtmeiſters einen Brief fallen ließ, welcher das ſozialiſtiſche Urtheil gegen den Koliner Polizei⸗ reviſor enthielt. In Kolin und Ezaslau ſind hun⸗ derte aufreizender Druckſchriften gefunden, wohin die Arbeiter für Hinrichtung Kammerers und Stellma⸗ chers Rache zu nehmen aufgefordert werden. Die Druckſchriften ſind mit Newhork als Ausgabeort be ⸗ zeichnet. Wien, 18. Jan. Das „Fremdenblatt“ ſieht in dem Frankfurter Mord einen offenbaren Akt des Terrorismus. Die menſchliche Geſellſchaft müſſe ſich ſchützen gegen dieſe Gefahr. Staat und Geſellſchaft müßten den Kampf aufnehmen. Die Gleichartigkeit der Bewegung in Oeſterreich, Deutſchland, Rußland und anderen Reichen Europa's legt die Idee einer gleichartigen Vertheidigung nahe. Da die anarchi⸗ ſtiſche Bewegung einen internationalen Charakter trägt, würde ihr eine internationale Vereinigung zur Ab⸗ wehr entſprechen. — Die „Preſſe“ ſagt, der Frank⸗ furter Mord mahne eindringlichſt, ſich nicht lediglich auf die Verfolgung der der That Schuldigen zu be⸗ ſchränken, vielmehr durch ernſtes Erfaſſen der ſozia⸗ len Frage der Anarchie den Boden zu entziehen. Die Verſuche der Regierungen, namentlich Deutſch⸗ lands, zur theilweiſen Löſung führten bereits zu dem Erfolge, Sozialiſten und Anarchiſten ſchärfer zu ſchei⸗ den. Das Frankfurter Attentat ſei eine neue Mah⸗ nung an den deutſchen Reichstag, nicht taub zu 5 der Congo Conferenz f bleiben gegenüber den warnenden Stimmen des Kaiſers und des Reichskanzlers, ſich nicht ablehnend zu verhalten zu den ſozialpolitiſchen Reformvorſchlägen. Toulon, 17. Jan. Die Abfahrt der Schiffe, welche in Algier Truppen für Tonkin an Bord nehmen ſollten, iſt ungünſtiger Witterung wegen, verſchoben. Newyork, 19. Jan. Nach einem Telegramm aus Panama hat ſich der in Columbſa ausgebrochene Aufſtand bereits auf fünf Staaten ausgedehnt; die Aufſtändigen halten Panquilla beſetzt. Die Stadt Chartagena, deren ſich die Aufſtändigen ebenfalls bemächtigt hatten, iſt von den Regierungstruppen wieder erobert worden. Verſchiedenes. — Mannheim, 18. Jan. Tabak. Seit meinem letzten Berichte wurden die Tabake in Wies⸗ loch und Nußloch zu Preiſen von M. 18 — 22, in in der Rheinpfalz, Offenbach zu M. 15 — 18, Freis⸗ bach zu M. 15 — 18 und in Bellheim eine Kleinig⸗ keit zu M. 22 — 24, ferner in Käferthal zu M. 15— 18 und in Feudenheim ca. 1000 Centner zu M 12 —15 verkauft. Alles per 50 Kilo excl. Steuer, Die Tabak⸗Manufaktur Straßburg kaufte hier eine Parthie, ca. 300 Centner, 1884er Herbſttabak zum Preiſe von M. 53 per 50 Kilo exel. Steuer und Juli a. c. zu empfangen. — Hockenheim, 19. Jan. Heute Mittag wurde dahier ein Handwerksburſche berhaftet, der ohne genügende Legitimationspapiere war. Bei ſeiner Verhaftung ſchoß er auf den Gensdarmen und fand man bei Durchſuchung des Areſtanten noch viele Patronen bei demſelben. Der Verhaftete hat einen Schnitt am Arme. Er wurde mit dem nächſten Zuge nach Mannheim verbracht. L Aus Badea, 17. Jan. Einige Fiſcher in Wertheim haben einen Hecht von 19 Pfund ge⸗ fangen. Das mächtige Thier hatte faſt einen Melker Länge und den Umfang eines ſtarken Oberſchenkels. Der Hecht wurde zu M. 10.50 verkauft. — Dem 7jährigen Knaben des Landwirths Schlamp von Hockenheim mußten in Heidelberg zwei Finger, welche er in die Häckſelmaſchine brachte, abgenommen wer⸗ den. Hinzutretender Starrkrampf machte aber dem jungen Leben ein ſchnelles Ende. — Ein Abmangel von etwa 800 Mk. wurde dieſer Tage in der Kaſſe der Poſtagentur Grafenhauſen entdeckt. Die Ver⸗ haftung des Poſtagenten Winkler unterblieb, da von deſſen Mutter der Ausfall gedeckt wurde. Aachen, 19. Jan. Die Rheiniſche Tuch fabrik, welche mehrere Hundert Arbeiter beſchäftigt. iſt geſtern Nachmittag vollſtändig niedergebrannt Der Freuerſchaden iſt ſehr groß; ſieben Berſicher⸗ ungsgeſellſchafien ſind an demſelben betheiligt. — Nürnberg, 18. Jan. Die Nürnberger Polizei ſcheint einen guten Fang gemacht zu haben. Dieſelbe hat einen Mann, der angeblich Neupille heißt, verhaftet. Derſelbe verkaufte einem Nürnber⸗ ger Bankhaus 16 Stück lombardiſche Prioritäten à 500 Fes. um 4000 M. Die Papiere ſtammen aus dim am 3. November 1884 in dem Wechſelgeſchäft M. Rodrigues, rue de la Paix 13 in Paris ber⸗ übten großen Diebſtahl, durch welchen etwa i Mil⸗ lion Franes entwendet wurde. — Dublin, 18. Jan. Der Donnerſtag von Dublin nach Holyhead abgegangene Poſtdampfer „Admiral Moorſch“ iſt in Folge einer Colliſſſon mit dem amerikaniſchen Schiffe „Santa Clara“ nahe bei Holyhead untergegangen. Zwölf Perſonen der Mann⸗ ſchaft und vier Paſſagiere ſind ertrunken; die hörigen zwölf Mannſchaften und zwei Paſſagiere wurden vom „Santa Clara“ in Holyhead gelandel. — Rom, 15. Jan. In Girifaleo (Kalabrien) ſind in Folge eines Erdbebens mehrere Häuſer ein⸗ geſtürzt, viele Perſonen unter ihren Trümmern be⸗ grabend. Bis jitzt ſind 5 Todte, 3 Merwundele und 4 Unbeſchädigte aus dem Schutte hervorgezogen, — In Part inico iſt der Thurm des Sito Negle eingeſtürzt, wobei 7 Perſonen getödtet und piele Häuſer beſchädigt wurden. Vier Frauen, welche ber⸗ ſchüttet waren, wurden gerettet. e — Newyork, 19. Jan. Das Krankengans der Irrenanſtalt in Kankanee (Illinofs) it nieder⸗ gebrannt. Siebenzehn Kranke ſind umgekommen, — Ein neues Düngemittel für To pflanzen, wodurch ſie ein üppiges und geſundes Ausſehen erhalten, freudig wachſen und eich lich blühen. beſteht darin, daß man etwas Spiritus dem Waſſer beiſetzt, womit die Pflanzen begoſſen werden, Auf 1 L. Waſſer genügt ein Fingerhut voll Weine geiſt. Wenn man dieſes Mittel ein⸗ oder zweihe in der Woche anwendet, dann wird man bald den guten Erfolg wahrnehmm .F. 7 Schuſterjunge (zu einer alien Dae, welche Roſen auf dem Hute trägt): „No, nun ſoge doch Eener, daß lein Wunder is geſchehen!“ — Dame: „Nun, worüber wunderſt du dich denne — Schuſterjunge; „Ich wundere mir, daß ſoen alles Stock noch Roſen tragen kann.“ a angetragen habe, ſo werden ſie ſagen, ich hätte keinen Freier für mein Kind finden können. Ihr ſchweigt darliber, oder ich nehme mein Wort zurück.“ „Ihr ſollt es zurücknehmen, kommt nur ein Wort davon über meine Lippen.“ „Und nun noch Eins,“ fuhr der Ackerbauer fort. „In den nächſten Tagen kommt noch nicht zu mir. Margarethe iſt — iſt —“ er ſtockte — „ſie iſt unwohl und bedarf der Ruhe. Ich werde es Euch ſchon ſagen, wenn es Zeit iſt.“ „Weiß Margarethe —“ 25 „Nein. Sie ſoll es noch nicht wiſſen, weil ſie der Ruhe bedarf. Ihr moͤgt immerhin ſagen, daß Ihr meine Einwilligung hättet und daß ſchon dieſen Herbſt, oder ſpäteſtens im nächſten Frühjahr die Hoch⸗ zeit ſein würde.“ Auf's Neue faßte Märtens des Bauern Hand. Die Gewähr ſeines höchſten Wunſches ſah er mit einem Male ſo nahe gerückt. „Laßt, laßt!“ ſprach Grebe. „Es bleibe dabei!“ Raſch wandte er ſich ab und ſchritt weiter Der Gedanke, daß er ſich an dem Haidewirth bitter gerächt habe, ließ ihn ganz überſehen, wie wenig er im Grunde ſeines Herzens mit ſeinem künf⸗ tigen Schwiegerſohn zufrieden war. Aber es war einmal geſchen. In der augenblicklichen Aufregung hatte er den Entſchluß gefaßt und durch einen Zu⸗ fall war er ſogleich zur Ausführung gekommen. Einen Tag ſpäter, und es wäre nicht geſchen. Mehrere Tage waren hiernach verfloſſen. Mar⸗ garethe hatt das Haus noch nicht wieder verlaſſen. Sie war noch immer äußerſt ſchwach und hinfällig. Vielleicht weniger in Folge des Schlages, als durch die innere Aufregung und durch den Schmerz. Sie ſehnte ſich, den Geliebten zu ſprechen, denn gerade jetzt bedurfte ſie ſeines Troſtes und der Verſicherung ſeiner treuen, ausharrenden Liebe am meiſten, und dennoch konnte ſie es nicht moglich machen, hätte ſie ſich auch ſtark genug gefühlt, das Haus zu verlaſſen, ihr Vater wachte mit doppelt ſcharfem Auge über ihr. Dies drückte ſie nieder und verzögerte ihre Geneſung. So innig früher das Verhältniß zwiſchen Vater und Tochter geweſen war, durch den einen unglück⸗ lichen Schlag ſchien es zerſſſen. Beide ſprachen wenig miteinander in den Tagen, nur das Nöthigſte. Der Aclerbauer hatte noch immer den Muth nicht ge⸗ wonnen, Margarethe zu ſagen, daß er ihre Hand Märtens zugeſichert hatte. Mehrere Male hatte er es thun wollen. Des Mädchens leidender, vorwurfs⸗ voller Blick hatte ihn jedesmal zurückgehalten. Er wußte, daß ſie ſich nicht ohne Kampf fügen werde, und jetzt wollte er ſie noch ſchonen. Lieber war es ihm, wenn ſie es von anderen zuerſt erfuhr, dann konnte er kürzer darüber hinweggehen und brauchte nicht ſelbſt davon anzufangen. In dem Dorfe war es bereits kein Geheimniß mehr, denn Märtens hatte es überall erzählt und als Grebe darum befragt ward, hatte er es beſtätigt. Als der Haidewirth es erfuhr, hatte er bitter und wild aufgelacht und nur erwidert, daß Mar⸗ garethe auch eine Stimme dabei habe. 9 . 5 noch immer nichts davon. d kam eine Freundin zu ihr, um b 7 zu ih m ihr Glück zu „Du irrſt,“ erwiderte Margarethe. 5 iß daß Märtens ein Mal um mich 1 9 115 ihn kurz abgewieſen und er wird nicht Vater hat zum zweitenmale kommen. Es iſt lange her ſchon. Mir war es recht, daß mein Vater ihm mit einem wird Deine Male jede Hoffnung genommen hat, denn ch ware nie die Seine geworden.“ „Es iſt dennoch wahr,“ verſicherte die Freundin, „Er hat zum zweiten Male um Deine Hand ange halten und Dein Vater hat ihm ſeine Einwilligung gegeben. Er hat es überall erzählt und Dein Mole hat es ſelbſt beſtätigt. Im Herbſt, ſpäteſtens im nächſten Frühjahr, wird Deine Hochzeit ſein Margarethens Wangen wurden noch bleſcher, als ſie bereits waren. Einen Augenblick lang ſchien ſie die Faſſung zu verlieren. Dann erwiderſe e feſt: „Meine Hochzeit wird nicht ſein. Ich weide ihn nie heirathen!“ a Ihre Worte klangen ſo feſt, daß ihr Entſchluß, mit aller Kraft zu widerſtreben, nicht zu verkennen wax, So ſchnell ſie mit dieſem Entſchluſſe fertig wor, ſo ruhig ſie innerlich ſchien, ſo zitterten doch ihre Hände und ſie vermochte kaum noch einige Worte hervorzubringen. Ein Aehnliches hatte ſie im Geiſte ſchon ſom⸗ men ſehen, ſie hatte ſich ſtill darauf gerüſtet, — Rur ſo bald batte ſie es nicht erwartet, Die Freundin verließ ſie, i Da trat bald darauf der Ackerbauer ines Zim mer. Sie richtete den Blick auf ihn. Gewißheit wußte ſie haben. Sie fühlte, daß dieses, ungetiſſe Bangen ihre Kräfte aufreiben mußte und ſo dort und ſchwächlich auch ihr Korper erſchien, in ihm wohnte eine entſchloſſene, feſte Seele, die ſich nicht zurückſchrecken ließ. Mit kurzen Worten fragte ſie den Baker, ob es, wahr ſei, was ſie ſoeben gehört habe. „Es iſt wahr!“ entgegnete der Acherbauer kurz, „Und noch dieſen Herbſt, oder im nüchſten 9 an Alel Nl. Mit 5 auhc ne Men 1 Nuden de. damittag t mien, wob bung en 4 aner 10 be fee dung find die e Nenſag de f Vermitt 10 Nalbhauſe da burg der 8 Gem A. — — Sekann ir ſehen ur ur Berordnung un 1. Ollober Sütt 787 aufm uh das Einſan Feen der einbei Fiuſchluß der M Amſeln und St hen, Spee Feld⸗ und Wal gagdwild geret das Zerſtöten nehmen ihrer leßterer; endli Vorrichtungen dieſer Vögel, Leinnutben, 4 U. dgl. berboten gegen dieſes Vt beſtraſt. Schriesheim, Burg Ha Pekan 88 witd darau Mügmaß gl der undelsminiſt in ddt, R. Bl. u geit vom J. 1. 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