ſeiner an, kann aber nicht mehr der aus einer Wunde in der Herzgegend Blutende haucht in ihren Armen, auf den Steinfließen hin⸗ geſtreckt, ſein Leben aus. Ein ſcharſes Inſtrument hatte ihn ins Herz getroffen, was auch den ſchnellen Tod herbeiführte. Die „Fr. Ztg.“ ſchreibt: Wir enthalten uns gegenüber der entſetzensvollen That⸗ ſache zunächſt jeder weiteren Bemerkung. Wer auch immer den Mordſtahl gegen die Bruſt des ältlichen Beamten geführt, iſt ein veabſcheungswürdiger Ver⸗ brecher. Mochte es der bereits jetzt eifrig ihm nach⸗ ſtellenden Polizei gelingen, ſeiner bald habhaft zu werden, damit er der gerechten Strafe nicht ent⸗ gehe. Wie wir vernommen haben, iſt Polizeirath Rumpff auf morgen als Zeuge vorgeladen, um wegen der Vertheilung der Belobung in Sachen des Ef⸗ fektendiebſtahls bei dem Fruchthändler Strauß Aus⸗ kunft zu ertheilen. Bereits ſollen mehrere Ver⸗ haftungen ſtattgefunden haben. Die Spuren des Mordes führen in möglicher Weiſe nach Offenbach. Die Offenbacher Morgen⸗ zeitung ſchreibt: Am Tage der That wurde nämlich nach der Einfahrt des letzten Abendzuges von einem Arbeiter eine Manſchette auf dem Perron der Lo⸗ kalbahn gefunden und bei Seite gelegt. Am nächſten Tage erwies ſich dieſelbe bei näherer Unterſuchung mit Blut befleckt. Geſtern Morgen traf in Folge deſſen eine Unterſuchungskommiſſion ein, welche die im Gebrauch geweſenen Wagen, ſpeziell diejenigen 4. Klaſſe, genau beſichtigte und auch andere Nach⸗ forſchungen anſtellte. In dem Hauſe eines anar⸗ chiſtiſcher Gefinnungen verdächtigen Arbeiters ſoll eine Hausſuchung abgehalten worden ſein. Möͤglicherweiſe iſt der Thäter oder Mitwiſſer ein Mann von etwa 30 bis 40 Jahren, unterſetzt hat volles Geſicht, blonde Haare, kurzen blonden Schnurrbart und iſt 5 ½¼ Fuß groß. — Die Beloh⸗ nung, welche das Polizeipräſidium auf die Entdeck⸗ ung des Mörders des Polizeiraths Dr. Rumpff ausgeſetzt hatte, iſt von 3000 M. auf 10.000 M. erhöht worden. — Karlsruhe, 7. Jan. Vor großh. Straf- kammer dahier kam heute die Anklage gegen Karl, Franz und Joſeph Degler von Baden wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung zur Verhandlung. Nach der Anklage hatten die Obigen anläßlich einer am 29. November v. J. in Baden ſtattgefundenen Trau⸗ ung bei der Abfahrt des Brautpaares und der Zeu⸗ gen von dem elterlichen Hauſe des Bräutigams meh⸗ rere Schüſſe zu Ehren des Brautpaares abgefeuert, urch dle Pferde ſcheu und bei fortgeſetztem Schießen in raßendem Laufe die ſteil abfallende Straße her⸗ unter rannten, wobei der eine Wagen an einen Baum ſtieß, umſchlug und auf den vom Bocke ſtürzenden Kutſcher fiel; Weber wurde dabei derart verletzt, daß er bald darauf verſchied; auch die beiden Inſaſſen des Wagens wurden dabei uſcht unerheblich beſchä⸗ digt, ſtellten jedoch keinen Strafantrag. Die heutige Beweisaufnahme ſtellte feſt, daß die geſchilderte Kathaſtrophe berurſachenden Schüſſe von Karl Degler abgefeuert waren. Das Gericht verurtheilte den Karl Degler wegen fahrläſfiger Tötung zu 2 Monaten Gefängniß und zur Tragung der Koſten des gegen ihn durchgeführten Verfahrens; Franz und Joſef Degler wurden von der Anklage und den Koſten freigeſprochen. — Mannheim, 13. Jan. Am Sonntag Abend gegen 8 Uhr brachen zwei Hofhunde der ſtädti⸗ ſchen Abfuhranſtalt, welche an der Seckenheimer Land⸗ ſtraße liegt, in einen in der Nähe ſtehenden Pferch von 212 Hämmeln ein. Die erſchreckten Wieder⸗ käuer drückten die Hürden ein und flüchteten, wurden aber von den wüthenden Beſtien eingeholt und dieſe richteten nun ein fürchterliches Blutbad unter den Wehrloſen an. Ueber 100 der Verfolgten drängten ſich auf einen Haufen zuſammen und erſtickten. Sie lagen geſtern Abend noch etwa fünf Fuß hoch auf⸗ einander und boten einen Grauen erregenden Anblick. Ungefähr 40 wurden an Ort und Stelle zerfleischt und zeriſſen. Von den Ueberlebenden, welche größ⸗ theils verwundet entkommen waren, mußten geſtern Abend noch 27 Stück dem Metzger übergeben werden. Der Schafknecht welcher die Heerde zu hüten hatte, war in der Unglücksnacht anſtatt bei ſeinen Schafen in der Stadt. Der Schaden beläuft ſich auf circa 6 7000 Mark. — Mosbach, 12. Jan. Der erſt 16 ½ jährige Incipient Alois Wittmann, welcher am Weih ⸗ nachtsabende dem Acciſor zwei gefälſchte Transport⸗ ſcheine präſentirte und ſich damit 15 Mark erſchwin⸗ delte, ſich nicht nur dieſe beiden, ſondern eine ganze Reihe gleichartiger Fälſchungen, man ſagt im Betrage lf gegen 1000 Mark, hat zu Schulden kommen laſſen. — Bonndorf, 12. Jan. Der Knecht Max Bohler von Immeneich, in Dienſten bei Landwirth Albrecht in Birkendorf, blieb mit einer Fuhre Stangen auf der Straße bei Grafenhauſen im Schnee ſtecken. Bei der Bemühung, ſie flott zu machen, fiel die Fuhre um und erdrückte den Knecht, ſo daß deſſen ſofortiger Tod eintrat. — Bad Soden, 12, Jan. Heute raf der Großherzog von Baden auf unſerm Bahnhofe ein. Der Großherzog von Naſſau begrüßte denſelben und fuhr mit ihm nach Königſtein, wo bekanntlich der Erbgroßherzog von Baden als Gaſt der herzog⸗ lichen Familie weilt. — Mord und Raubmord. Aus Olmütz berichten öſterreichiſche Blätter unterm 12. d. Mts. In der Nähe des Ortes Benadek, Bezirk Sternberg, wurde der Gemeinderath Kretſchmer von dem Infaf⸗ ſen Zapletal auch Rache ermordet, indem Letzterer Kretſchmer am Halſe würgte, ſodann zum Osſowg⸗ bache ſchleppte und deſſen Kopf ſo lange unter das Waſſer hielt, bis er todt war. — Ferner wurde in der Nähe von Proßnitz ein Mann, der 12,000 Gulden bei ſich trug, von drei Strolchen überfallen, die zwei Revolverſchüſſe auf ihn abfeuerten, worguf er ſchwer verwundet niederſtürzte. Da er noch gicht todt war, wollten ihn die Räuber aufhängen. Da jedoch Leute herbeikamen, entflohen die Mordgeſellen mit den zwölftauſend Gulden. 7 (Der „mißrathene“ Sohn.) „A zwanzig Jahren biſt jetzt alt, ſagte der Maierhuberbauer zu ſeinem Sohn, „jetzt ſollſt auch amal die Weſtß ag⸗ ſchau'n. Fahr' du nach Linz abi zum Volksfeſt; da haſt an Hunderter, brauchſt mehr, laß dir 's dort vom Vetter geben; aber laß dir ja nix abgehen, zeig dene Herriſche in Linz, daß du dem keichen Maierhuberbauer ſei Bua biſt.“ Nach vierzehn Tagen kommt der Junge zurück. — „Na, Bug, haſt dich gut unterhalten?“ — „Jo, Vater.“ — „Haſt wohl Schulden g'macht; wie viel wird's denn epper ſein ?, — „A nit; i bring um fünf Gulden mehr hoam, als i mit g'nomme hab'“ — zum Henker, haſt am End' gar geſtohln ?“ — „Na, i hab' alleweil Kegel aufg ſetzt,“ + Ei, meine Damen, Ihre Toiletten ſind kei⸗ zend; ſie ſchillern ja in allen Farben des Negen⸗ bogens; man glaubt, wenn man Sie hier beiſam⸗ men ſieht, einen bunten Farbenkaſten zu erbl chen. — Geſtatten Sie, daß ich in Ihrer Mitte Plaz nehme?“ — „Gewiß, denn in einen Farben kate gehört auch ein Pinſel!“ 7 (Eine neue landsmannſchaftliche Speeſes) Ein wegen Betteln der Polizei in Karlsruhe vor⸗ geführter Strommer aus dem Elſaß gab, wie dez „Bad. Landesbote“ erzählt, auf die Frage des bes treffenden Beamten, was für ein Landsmann e ſei, die klaſſiſche Antwort: „Ein foreirter Preuß „Und Du fühlſt Dich jetzt beſſer ?“ beſorgt. „Ja — ja nur ſchwach und müde.“ J Er glaubte ihr, weil es ihm ein Troſt war, dies zu glauben, obſchon ihre bleichen Wangen, der ſchmerzliche Zug um ihren Mund ihn von dem Gegentheil hätte überzeugen können. Er erfaßte ihre Hand. „Margarethe,“ ſprach er, „mein Kind, — der unſelige Schlag — meine Hitze — ich gäbe viel darum, wenn Alles nicht geſchehen wäre — nur ſchweig darüber — ſprich zu Niemand — hörſt Du! Sag, Du wärſt gefallen.“ Ich werde es Niemand ſagen, erwiderte ſie. 50 etwas erleichtertem Herzen verließ ſie der Acker⸗ auer. Kaum hatte er indeß ſeine Kammer betreten und angekleidet, wie er war, ſich auf das Bett ge⸗ worfen, da fielen ihm des Haidewirths Worte wieder ein. Aufgeregt ſprang er wieder empor. Wenn Röver ſeine That dem Gerichte anzeigte, wenn er ſelbſt in das Gefängniß — — — Beide Hände breßte er vor die Augen. durfte nicht dahin kommen. Es durfte nicht ſein. Trotzig richtete er ſich empor. Aber ſein Trotz wich bald wieder, als er vergebens auf einen Ausweg ſann, um die Anzeige des Haidewirths zu verhüten. Einen Weg gab es. Er mochte an ihn kaum denken. Wenn er zum Haidewirth ginge, wenn er ihn bäte, wenn er ihm ſein Kind verſpräche. — Nein D das konnte er nicht. Eher würde er Jahre lang im Gefängniſſe geſeſſen haben. Es war ein alter Groll in ihm gegen Rover, den er lange, lange ſtill in ſich genährt hatte und der jetzt mit aller Heftigkeit losgebrochen war. fragte er Es Er geſchwunden. konnte es nicht über ſich gewinnen, ihn nicht bitten — er wollte ihm Margarethens Hand nicht geben, mochte es kommen, wie es wollte. Er ſchritt im Zimmer auf und ab. Erſchöpft, faſt bis zum Umſinken, kam doch kein Schlaf in ſeine Augen, ſelbſt nicht, als er ſich wider auf das Bett warf, denn dann erwachte wieder die Sorge um ſein Kind in ihm. Langſam ſchwand die Nacht hin. Mehrere Male ſchlich er an Margarethens Kammerthür und horchte — es blieb drinnen Alles ſtill. Keinen Laut vernahm er. Die Abſpannung der Nerven wurde zuletzt Herr über ſeine innere Aufregung und Beſorgniß. Unentkleidet auf dem Bette liegend entſchlief er end⸗ lich, als die Morgenſonne im fernen Oſten em⸗ 7 porſtieg. „i * Es war ſpät, als der Ackerbauer erwachte. Wie ein düſterer Traum lag das Geſchehene des letzten Abends und der Nacht hinter ihm. Aber es war lein Traum. Nur zu ſchnell trat Alles klar vor ſeine Erinnerung. Er ſprang auf und ging in das Wohnzimmer hinab. Dort traf er Margarethe. Sie 1 555 gen een aus, dennoch hätte er laut auf⸗ jubeln mögen, denn jede Gefahr ſchien ihm jetzt überwunden zu ſein. 1 55 Er trat zu ihr. Ihr Blick blieb ernſt, leidend. 806 befindeſt Du Dich?“ fragte er. „Beſſer,“ erwiderte ſie kurz und heſtete den Blick 700 ihre Arbeit. J f „Laß die Arbeit ruhen — gönne dir Ruhe,“ fuhr der Ackerbauer fort und ſchon klang ſeine Stimme wieder feſter, denn die Beſorgniß war aus ihm . 5 „Ich bedarf der Ruhe nicht mehr“ erwiderke Margarethe. „Doch — doch. Ich will es!“ rief Grebe. Schweigend legte ſie die Arbeit zur Seite. „Wie haſt Du geſchlafen?“ fragte er wei „Ganz gut.“ 15 „Schmerzt Dich der Kopf noch?“ „Nur wenig.“ „Du haſt mich ſelbſt dazu gereizt. — Ich halte Dir verboten, mit dem Menſchen wieder zuſammen zu kommen —noch an demſelben Abend thut Du es Margarethe ſchwieg. Der Kopf brannte und ſchmerzte ihr noch. Es war ihr lieb, wenn ſie kein Wort zu ſprechen brauchte, — es holf ja ohnehin nichts. Der Ackerbauer deutete ihr Schweigen falsch, Seine eigene Schuld glaubte er zu erleichtern, wenn er einen Theil derſelben auf Margarethe wälzte, „Das hat mich erzürnt,“ fuhr er fort, „So weit, denk ich, ſoll es nicht kommen, daß meine Worte nicht mehr gelten. Noch einmal ſage ich Dir, Du ſollſt mit dem Menſchen nichts mehr zu ſchaffen haben, denn die Seinige wirſt Du nimmermehr!“ Auch jetzt erwiderte Margarethe nicht ein Wort. Der Ackerbauer verließ das Zimmer. Mit krüübem Blicke ſchaute Margarethe ihm nach. Sie wußte, daß er ſie liebte, und doch konnte er ihr ganzes Lebensglück ſeinem Grolle zum Opfer bringen. Er konnte verhindern, daß ſie des Haidewirſhs Weib wurde, aber er konnte ſie nicht zwingen, einem an⸗ dern Manne die Hand zu reichen, und feſt gelobte ſie ſich ſelbſt, dem Geliebten die Treue ihres Her⸗ N zens zu bewahren. ö (Fortſetzung folgt.) 15 17 85 2 2 5 r 5 8 10 gende 4 ee fad n Uuſeres alert namen 1 Int munen F glu demtefbach be Bündniß in binn Ihre Iaper- Hos a lien Hof. Ferner wirt u githerſpiele a um nun di im berdtdnen h. i liert Reſide l geftiert werde Die Aktien Mir ſind orf, um die g ig und nͤrtiſ Die J Same Die Mitgl Bezüglich! Zu zohlrei lreiw. ei bim he . dein. Feuer. un die Nannſch Aadenburg, Ma e bedarſeh, ib gen angefer it Anferl Mum geh. un Bee g 1