London, 12. Jan. Eine Depeſche Wolſe⸗ ley's aus Korti vom 11. Januar meldet: Ein aus Chartum am 28. Dezember abgegangener Bote traf hier ein und berichtete, Gordon und ſeine Truppen ſeien wohl, Gordons Dampfer beſchafften zur Ver⸗ proviantirung der Stadt aus dem Norden Vieh und Getreide. a Petersburg, 11. Jan. Die Akademie der Wiſſenſchaften hat den Geheimerath Dr. Koch in Berlin und den Profeſſor Paſteur in Paris zu kor⸗ respondirenden Mitglieder ernannt. Konſtantinopel, 12. Jan. Das hier ſtationirte Deutſche Schiff „Loreley“ hat Ordre er⸗ halten, ſofort nach der weſtafrikaniſchen Küſte in See zu gehen. Madrid, 9. Jan. In der Provinz Malaga fanden neue Erderſchütterungen ſtatt; aus der Pro⸗ bvinz Granada wandern viele Einwohner aus. Das Terrain, worauf das Dorf Guevejar ſteht, iſt zwei undzwanzig Meter aus ſeiner bisherigen Lage gerückt. Der Lauf des Fluſſes Cogollos hat ſich verändert. i Panama, 10. Jan. In den inneren Staaten iſt eine Revolution ausgebrochen. Von Panama ſind Truppen nach Canca geſandt worden. Die Re⸗ gierungstruppen wurden von den Auſſtändiſchen bei Junga geſchlagen. Es wird der Ausbruch eines allgemeinen Krieges befürchtet. — Geſtern fand die Einſübrung General Sant Domingo's als Präſi⸗ dent von Panama ſtatt. Verſchiedenes. — Ladenburg, 13. Jan. Geſtern wurde hier wieder Tabak abgehängt und einzelne Partien zu Mk. 11—17 per 50 Kilo ohne Steuer verkauft. Der Tabak wurde gut trocken abgehängt und iſt vollkommen dachreif. — Mannheim, 12. Jan. Tabak. Der Einkauf war in letzter Woche ziemlich lebhaft, ſo daß höhere Preiſe, wie bisher bezahlt wurden. In der Rheinpfalz wurde an folgenden Plätzen die Tabake raſch am Nagel verkauft. Langenkandel a M. 22— 23, Hoerdt à 15— 18. Erlenbach 1000 Ctr. à M. 22—24, Offenbach 3000 Ctr. à M. 18— 21, Hahnau à M. 20 — 24. Herxheimweier a M. 20 — 22. Im Breisgau wurden auch noch an diverſen Plätzen die Tabake A M. 18 — 22 verkauft. Alles per 50 Kilo, excluſive Steuer. — Mannheim, 10. Jan. Eine hieſige bedeutende Tabakhandlung hat mit der öſterreichiſchen Regierung ein großes Geſchöft abgeſchloſſen; es be⸗ — 1 trifft dies eine Lieferung von 50 Millionen Cigarren, welche das hieſige Haus bis zum Auguſt d. J. zu bewerkſtelligen hat. Leider wird davon unſere in⸗ ländiſche Tabakproduktion wenig Genuß haben, da nur für einen Bruchtheil die Verwendung von Pfälzer Umblatt vorgeſchrieben iſt. Es kann der einheimiſche hochbeſteuerte Tabak in dieſem Fall auch gar nicht mit dem tranſirenden, daher ſteuerfreien, ausländiſchen Produkt konkurriren. Tagen eine Frau Karbolſäure, die ihr vom Arzte zu äußerlichem Gebrauche verſchrieben war, irrthüm⸗ lich eßloͤffelweiſe eingenommen und iſt in Folge deſſen trotz ärzlicherſeits angewandter Gegenmittel geſtorben. — Handſchuchs heim, 11. Im. Geſtern Mittag ſtürzte der Landwirth Heinrich Genthner ſo unglücklich von ſeiner Scheuer auſ einen in der Tenne ſtehenden Wagen, daß er jetzt lebensgefähr⸗ lich darniederliegt uud an ſeinem Aufkommen ge⸗ zweifelt wird. — Im 109. Lebensjahre ſtarb, wie dem „Leipz. T.“ geſchrieben wird, am Sylveſterabend in Ennsnigk bei Zerbſt der Gutsbeſitzer Sennewald. Von ſeinen Nachkommen leben 5 Kinder, 27 Enkel und 45 Urenkel. Ein noch lebender Schwiegerſohn iſt 82 und der älteſte ſeiner Urenkel 24 Jahre alt. Bis kurz vor ſeinem Tode erfreute ſich der alte Mann noch einer ziemlichen körperlichen Rüſtigkeit. — Hochburg, 10. Jan. Die Landwirth⸗ ſchaftliche Lehranſtalt Hochburg eröffnet am Montag den 9. Februar d. J. einen Weinbau⸗Kurſus, welcher bezweckt, Winzer und Küfer theoretiſch und praktiſch in den wichtigſten Gebieten ihres Berufes zu unter⸗ richten. Der Kurſus dauert 10 Wochen und zer⸗ fällt in einen Frühjahr⸗ und Sommerkurſus von je 5 Wochen. Die Zöglinge erhalten Wohnung und Koſt in der Anſtalt zum Selbſtkoſtenpreis. Unbemit⸗ telte erhalten theilweiſen Nachlaß der Verpflegungs⸗ koſten und gänzlichen oder theilweiſen Nachlaß der Reiſekoſten von ihrem Heimathsorte nach der Hoch⸗ burg und zurück. Aufnahmebedingung iſt ein Alter — von mindeſtens 16 Jahren. Die Anmeldungen ſind an den Vorſtand der genannten Lehranſtalt Herrn P. Gſell zu richten und rathen wir allen ſtrebſamen Winzern und Küfern, dieſe günſtige Gelegenheit zu ergreifen. — Von einer ſchrecklichen That wird aus Berlin berichtet, welche am Samſtag Nachmittag große Menſchenanſammlungen an den Kanalufern — In Leutershauſen hat vor einigen: zwiſchen der Potsdamerbrücke und Bendler endenen berurſachte. Ein Ehepaar, deſſen Name zur S n 8 noch nicht bekannt iſt, warf ſeine beiden Kinder in — Ern er den Kanal, augenſcheinlich in der Abſcht, den ben rctebr Mord den Selbſtmord folgen zu laſſen. Durch das amade Pups Schreien der unglücklichen Opfer wurden Paffanten wuſb zwe 5 herbeigelockt und die Eltern verhindert, den Kindern kuſen pure. 1 zu folgen, ſie rannten daher der Potsdamer Brüche dae ungeahnten zu und führten hier ihren Vorſatz aus. Beſde ber. i Dieelbe le ſanken ſo raſch in die Tiefe, daß die Rettungsber⸗ W h in am ſuche fruchtlos ausfielen. Zwiſchen 3 und 4 Walnade dom Nachmittags gelang es, die Leichen der Kinde Heines zu erwar fiſchen. Ueber die Urſache der ſchrecklichen T uncl bewährt, bis zur Stunde noch nichts Näheres bekannt n d Tau — Berlin, 11. Jan. Die kal. 59 iu krogen. Je fr hörde hat, der „Köln. Volksz.“zufolge, die Einfahr⸗ ung einer Soldatenbriefmarke genehmigt. Es wird dadurch einem Uebelſtande abgeholfen. Da der 8 merk „Soldatenbrief — Eigene Angelegenheit Empfängers“ oft den größten Theil der Vorde des Umſchlages einnimmt, ſo kommt es oft daß die Adreſſe, weil für fie zu wenig Platz bleibt, kaum zu leſen iſt. Es ſoll deßhalb Marke eingeführt werden von der Größe der wöhnlichen Briefmarke, auf der dieſer Vermerk druckt iſt. — Metz, 6. Jan. Die Auffindung Kinderleiche iſt dieſer Tage in der Nähe bon St. Germain unter eigenthümlichen Umſtänden folgt. Ein Beamter ſah auf einem Dienſtgang wie ein Thier, das er für einen großen Hund am Waldesſaum im Erdboden ſcharrte. Beim hertreten erkannte er, daß das Thier ein Wolf welcher bei ſeinem Herankommen die Flucht griff. An der Stelle, wo der Wolf geſcharrt war eine Schürze zum Vorſchein gekommen welche der Leichnam eines neugeborenen Kindes wickelt ſich vorfand. Der Beamte hat von ſei Funde ſofort Anzeige erſtaktet, doch iſt die Ng mutter bis jetzt noch nicht ermittelt worden. Paris;, 9. Jan. Das Schwurgericht Frau Clovis Hugues von der Anklage der E dung Morins frei, verurtheilte ſie jedoch mit ſicht auf den Civilkläger zur Zahlung einer ſchädigungsſumme von 2000 Franks nebſt 31 ſowie in die Koſten. — 7000 Mark für eine — Braut. erſte Civilkammer in Mainz verurtheilte eine d dazu ihrem ehemaligen Bräutigam 7000 für den ihm durch Aufhebung des Verhal nem Monate zu iht Einfluß und tlerbeten ißt es det ſeltene Him gelte Weinjahr il eßentwegen das inder ſollen ſich gahte regiert die in unſerm ganzen pitd ſchon im er Auf Anttag d die nachbeſchrie Stumpf von Kegenſchaften an Montag, den Vormitt auf dem Rathh fenllich verſteig⸗ erfolgt, wenn ungs preis erreie dernfalls vorbeh der Betheiligten, fort auszuſprech⸗ Beſchreibung Abch. Nr. 400. Ader in der Fldbereinigung die ſelben zurückzudrängen. Endlich ſah ſie den Haidewirth kommen. Sie hätte aufjauchzen mögen. Mit freudiger Aufregung eilte ſie ihm entgegen und warf ſich in ſeine Arme. „Ah, Du biſt da,“ ſprach er, nicht ohne einen leiſen Anflug von Bitterkeit. „Ich glaube nicht, daß Du kommen würdeſt — ich glaubte, Dein Vater würde es Dir verboten haben.“ „Heinrich — Heinrich,“ rief Margarethe bittend und vorwurfsvoll zugleich. „Er hat es mir verboten, aber ich bin doch gekommen, ich kaun — ich will nicht von Dir laſſen!“ „Du willſt nicht von mir laſſen ?“ wiederholte Rover, ſie ſtürmiſch an ſein Herz preſſend, „Du willſt gegen den Willen Deines Vaters mein — mein werden — mir willſt Du angehören?“ „Und wenn die ganze Welt dagegen wäre,“ erwiderte ſie, mit beiden Händen ſeinen Hals um⸗ ſchlingend. . „Ha! dann trotze ich Allen,“ rief der Haide⸗ wirth. „Dann will ich ſehen, wer zuletzt ſiegt! Und Du ſollſt mein werden — Du ſollſt es! — Dein Vater hat mir vorgeworfen, daß ich im Ge⸗ fängniß geſeſſen habe, deßhalb will er Dich mir nicht geben. Aber das iſt der Grund nicht. Ich bin ihm nicht reich genug, er glaubt, mehr zu haben, als ich. Sein Hof iſt größer, als meine Schenke, aber wir 575 1 5 am weiteſten kommt!“ „Ich würde Dein und wenn Du gar ni 152 8 * 5 . ein. 5 1 05 „Und i ann ohne i i 15 . hne Dich nicht leben! „Ich will meinen Vater ſo lange bi er die Einwilligung gibtt ldd rief ihr in die Augen und vergebens bemüthe ſie ſich,; „Thue es nicht,“ erwiderte der Haidewirkh und ſein Auge leuchtete düſter. „Thue es nicht — er wird ſie nicht geben. Sie, er iſt ſtolz auf ſein Geld, auf ſeine Kraft. Zu oft hat er ſich gerühmt, daß ihm Niemand Jgewachſen ſei — ich bin ihm gewachſen — heute Morgen hat er es empfunden!“ „Du haſt mit ihm Streit gehabt?“ fragte Margarethe ängſtlich. Röver lachte mit bitterem Hohn, „an der Bruſt hat er mich erfaßt, um mich aus dem Hauſe zu werfen „Und Du?“ unterbrach ihn das Mädchen. „Ich habe ſeinen Arm gehalten, bis er von ſelbſt losließ. Er hat meine Kraft kennen gelernt. Zum Fenſter hätte ich ihn hinctlzeworfen, wäre er nicht Dein Vater geweſen!“ „Heinrich! Heinrich!“ rief das Mädchen, ſchluch⸗ zend den Kopf an ſeine Bruſt lehnend. „Sei ruhig — ſei ruhig! — Bitte ihn nicht — das vergißt er nicht. Seine Einwilligung wird er nie geben, aber er wird auch nicht zum zweiten mich anzurühren.“ „Ich wage es, Bube!“ rief im Augenblicke eine Stimme hinter ihnen. „Mein Vater!“ ſchrie Margarethe auf und umklammerte feſt den Geliebten, als ob ſie ihn ſchü⸗ tzen wolle. Der Haidewirth umfaßte ſie. „Zurück von dem Buben!“ rief der Ackerbauer — er war es — indem er vorſprang und drohend einen ſchweren Stock erhob. Röver ſuchte das Mädchen von ſich fortzu⸗ drängen, um ihrem Vater entgegenzutreten. „Laß das Mädchen los!“ rief Grebe, „oder wie einen Buben züchtige ich Dich!“, 3. Th. R. Nr. Feſter noch umklammerte ſich Margarelſg litt in der Hu; den Geliebten. Da ließ der Ackerbauer, der ſeiner Sinne mächtig war und den Stock noch immer ei hatte, denſelben ſchwer niederfallen, um des 5 wirths Kopf zu treffen. Dieſer hatte den linken Arm erhoben, um Schlag abzuwenden. Der Stock glitt an ihm g und traf Margarethens Haupt. 8 Mit halb gedämpftem Aufſchrei ſank das chen bewußtlos nieder. Der Haidewirth vermochte ſich nicht zu haf Mit der Kraft der Verzweiflung ſchleuderſe k Ackerbauer fort, daß er mehrere Schritte zune Abch. Nr. 2924 Ader in der Hun Haus Nr. 436; dus ohne Keller, Stund und Bode icht, ales wie di, in beſtſſen und f kal, dahier im Ne uit u Adenhurg, de melte und niederſtürzte, dann beugte er ſich het Großh. Geliebte. — 2. Er kniete neben ihr nieder, er erfaßte Arm; kraftlos, ſcheinbar ohne Leben ſank de zurück. Laut rief er ihren Namen; ſſe anwez nicht. In leidenſchaftlicher Aufregung, Alles i nem Schmexze vergeſſend, warf er ſich über Ueber ihr Geſicht fühlte er das warme Bl Atte allen derrinneu. 55 dal vn C Auch der Ackerbauer war wieder aufgeſpeung Nuahe Of. sub l Er jetzt wurde er des Unbeils inne, das er Eeie, Ha ſeinen Schlag hervorgerufen hatte. Sein — Kind hatte er getroffen, vielleicht getödtel. Wie gelähmt ſtand er da. Alles um ihn e zu tanzen und ſich zu drehen. Negungstos fag affe en m Quali Margarethe daliegen und den Haſdewirſh nder 10 den Bene gehr gebeugt. Der Haß gegen dieſen Menſchen eit 9 160 Pfg. p; dieſem Augenblick in ihm erſtorben. Er züller 1 70, 80 90 allen Gliedern und wagte nicht einmal ſich zu fen mu Nei 5 90 eigenen Kinde niederzudeugen. 3 Wamigm ein (Fortſetzung folgt.)