1 Marl. — 1 1 9 helng Ladenbug — rein, opt eitag. — ung. einſach no 100, 120, . Roher 20, 140 zahme tritt d. Heidelbeg den Di⸗ tel, Bu⸗ zwischen ittwoch, halb 10 ale in buchen 10, 320 . Alaſſ, 57 Sin buchene buchen 5attler in 1 Peter Zerlangen gar und i ohrer II läß. Eeſcheint jeden Mittwoch und Hamſtag und koſtet vierteljährlich 1 &¼ 20 mit illuſtirtem Anterhaktungsblakt 1 % 70 & excl. Poſtproviſton. zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Harmondzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Lokal- Anzeigen mit 6 5 Retlamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen Rabattbewilligung. r. 4. Politiſches. Köln, 9. Jan. Die „Köln. Itg.“ ſchreibt': inſer Berichterſtatter ſendet uns aus Kamerun om 23. Dec folgende Depeſche: Unſere Kriegs⸗ chiffe Bismarck und Olga langten am 18. De⸗ ember in Kamerun an und landeten am 20. da⸗ löſt 330 Mann mit dier Kanonen, weil Hickory⸗ own und Foßtown den König Bell verjagt, die Naufleute bedroht und Belltown verbrannt hatten. didorytown wurde bei geringem Wiederſtande ohne gexluſt genommen. Ein Offizier der Olga, Riedel, welcher erfahren hatte, daß die Foßleute Woer⸗ annns Agenten Pantanius gefangen genommen, eſchloß, mit ſeiner Abtheilung deſſen Rettung zu erſuchen. Unter heftigem Feuer landete die Ab⸗ heilung in Bolltown und ſtürmte einen hundert uß hohen Abhang mit Verluſt von einem Todten nd. ſieben Verwundeten. Sechzig Mann hielten das Plateau zwei Stunden lang gegen 400 aus zuſchwerk und engliſchen Miſſionen feuernde Feinde. Die Munition wurde knapp, als Unterſtützung von Bismarck anlangte; Foßtown wurde mit Hurrah geſtürmt und niedergebrannt. Inzwiſchen ermordeten nie Empörer Pantanius. Nach Verluſt von zwanzig Todten und vielen Verwundeten, darunter vier Häuptlinge, entkam der Feind ins Innere. Am 21. Dezember wurde das veroͤdete Foßtown abermals beſetzt; am 22. bombardirte die Olga den Fluß ſefahrend Hickorhtown. Die Ordnung iſt jetzt dieder völlig hergeſtellt. Die Neger beginnen die ethörten Genoſſen auszuliefern. Eine Bekantmach⸗ ng des Admirals verbietet den Waffenverkauf und 0 weißen Helfern der Empörung mit Aus⸗ eiſung. Belin, 11. Jan. In den Gefechten bei Ka⸗ Mittwo ch, den 14. Januar merun ſind von Mannſchaften verwundet: Von S. M. S. Olga die Matroſen Kluden, Kuhnert und Krüger ſchwer. Meier Leverenz leicht; von S. M. S. Bismarck Obermatroſſe Schloſſer leicht, der Ma⸗ ſchiniſtenmaat Pfeifer hat ein Auge verloren. Berlin, 10. Jan. In der Reichstagskom⸗ miſſion für die Dampferſubventionsvorlage verneinte der Staatsſekretär Bötticher die Frage, ob eine En⸗ quete ſtattfinde, welche Momente mehr für Genua oder Trieſt als Ausgangshäfen ſprechen. Vor allem ſei dahin zu wirken, mit moͤglichſt vollbeladenen Schiffen von den deutſchen Häfen auszufahren und empfehle es ſich, die für den Poſt⸗Paſſagierverkehr günſtige Linie zu wählen. Meyer hält Brindiſi für den beſten Punkt. Für die italieniſche Zweiglinje ſeien raſche Dampfer von 13 Knoten zu empfehlen. Die Fahrten würden weſentlich nur dem Paſſagier⸗Poſtigtereſſe dienen, dem Waarenverkehr nur indirekt. Staats⸗ ſekretär Bötticher: Die Regierung iſt zu der Ueber⸗ zeugung gekommen, daß alle Berechnungen und Vor⸗ anſchläge imaginär ſind. Wörmann hat wenig Sym⸗ pathie für die italieniſche Zweiglinie. Die italieniſche Regierung zahlt an die Peninſular⸗Oriental⸗Kompany 19,000 Pfund Sterling für das Anlaufen an den italieniſchen Häfen. Warum ſolle Deutſchland Geld ausgeben, um der Schweiz oder Oeſterreichs Waaren zu befördern? Die betreffenden Länder ſollten auch dafür zahlen. Geheimrath Reuleaux: Die Bewegung, die in Italien, in Oeſterreich und der Schweiz be⸗ züglich der in Ausſicht genommenen Stationen ent⸗ ſtanden, ſei unmotiviert, denn um die Güterbeför⸗ derung handle es ſich nicht bei dieſen Ländern. Staats⸗ ſekretär Bötticher hält es für unpraktiſch, beſtimmte Bedingungen vorzuſchreiben. Er erklärt ſich gegen den Antrag Rintelen auf eine Subkommiſſion. Bam⸗ berger weiſt zu Gunſten Genuas gegen Trieſt auf Nachſtehende Annoncen Erpeditionen: Alois Herndl in Wien, Adolf Steiner in Hamburg und ſämmtliche Annoncen⸗Bureaux von Haaſenſtein und Vogler, Rudolf Moſſe, G. Inſerate ſind von nachweisbarer Wirkſamkeit. 2 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor in Ladenburg. L. Daube und J. Barck und Comp. für uns an. nehmen Inſerate die großen Diſtanzverſchiedenheiten hin, welche für die nächſten ſüddeutſchen Staaten, namentlich das Reichsland und Baden zu Gunſten Genuas ſprächen. Die Kommiſſion nahm den Antrag auf Einſetzung einer Subkommiſſion zur Berathung der Finanzier⸗ ung und der ins Geſetz aufzunehmenden Bedingungen mit zehn gegen acht Stimmen an Berlin, 12. Jan. Prinz Auguſt von Württemberg iſt heute Nachmittag in Zehdenick ge⸗ ſtorben. Paris, 10. Jan. Die letzten Depeſchen aus Tonking melden, daß General Negrier mit 10,000 Mann den Marſch auf Lang ⸗Son angetreten hat. Paris, 11. Jan. Der „Bearn“ Komman⸗ dant Chriſtin, geht heute aus Marſeille ab, um in Algier 1276 Unter- Offiziere und Soldaten als Ver⸗ ſtärkung nach Tonking an Bord zu nehmen. Zu dem gleichen Zwecke gehen heute die „Provence“, Kommandant de Ferry, um 1395 Mann und der „Cachar“ Kommandant Marcontoni, morgen ab, um 900 Mann einzuſchiffen. Jeder Transportdampfer nimmt 16 Ochſen 120 Schafe, 800 Stück Geflügel, 6000 Eier und 45000 Liter Wein mit. Die ein⸗ geſchifften Truppen ſind ein Bataillon des 1. und ein Bataillon des 2. Zuavenregiments. Der Reſt beſteht aus einzelnen Detachements, welche die durch Verwundung, Krankheit und Beurlaubung im Ex⸗ peditionsheere entſtandenen Lücken auszufüllen haben. Um die Zuavenbataillone in Algerien zu erſetzen, werden drei Bataillone Jäger zu Fuß u. z. das 6. aus Komorantin, das 23. aus Limoges und das 30. aus Clermont⸗ Ferrand nach den verſchiedenen Provinzen Algeriens geſchickt. Die Depots diefer drei Bataillone verbleiben in den bisherigen Garni⸗ ſonen. Wie man ſieht, werden dieſe Truppen dem Centrum Frankreichs entnommen. Schwere Tage. ine Erzählung aus den Zeiten König Jerome's a von Dr. Friedrich Friedrich. a ö (Nachdruck verboten!) Er verließ das Zimmer, ehe Margarethe noch ein Wort erwidern konnte. Mit einem Male aus all' ihrem Hoffen und Wünſchen geriſſen, ſtand ſie da. Sie liebte den Haidewirth mit der ganzen Gluth und Leidenſchaftlichkeit, deren ſie fähig war; ſie konnte nicht von ihm laſſen. Daß ihr Vater ihn nie gern gehabt hatte, wußte ſie, doch den Grund dieſer Ab⸗ neigung kannte ſie nicht. Hatten ihn doch faſt alle Menſchen lieb. Und ſie war ſtolz geweſen, daß er ſtesvor allen anderen Menſchen ausgezeichnet und ihr ſeine Liebe geſtanden hatte. Er hatte ein Jahr im Gefängniß geſeſſen, weil er in der Leidenſchaft, in der Hitze des Streites mit einem Meſſer nach nem jungen Manne geſtoßen hatte. Es war dies n düſterer Fleck in ſeinem Leben und nur ein Mal tte er zu ihr darüber geſprochen, die Eiferſucht tte ihn dazu getrieben und in dem Augenblicke er Sinne beraubt. Schon damals hatte er Mar⸗ reihe geliebt, und als ein junger Bauer, Namens zärtens, ſich gebrüſtet, daß er des Ackerbauers Tochter lrathen werde, und daß der Ackerbaner ihm die and des Mädchens nicht abſchlagen könne, da hatte in der Aufregung ſich ſelbſt nicht mehr gekannt, denn nur zu leicht war ſein Blut zu erregen. Ein Jahr hatte er dafür gebüßt. Aber die Genugthuung wer ihm geworden, daß Grebe Märtens Bewerbung zurückgewieſen und er ſelbſt Margarethens Herz ge⸗ wonnen hatte. Konnte ſie ihm dieſer That wegen zürnen, durfte ſie ihn deßhalb weniger achten? Sie wußte, daß er heftig war und leicht in Zorn gerieth; ſie kannte aber auch ſein edles, opferwilliges Herz. Mit Ungeduld ſah Margarethe dem Abende entgegen, um ihn an dem Orte, wo ſie ſich gewöhn⸗ lich zu treffen pflegten, zu ſprechen. Ihr Vater ver⸗ mied es den ganzen Tag über, ſoviel als möglich, mit ihr zuſammenzutreffen und erwähnte nicht mit einem Worte den Vorfall des Morgens. Mit einem Befehle ſchien er alles für abgemacht zu halten. Der Abend war längſt hereingebrochen. Der Ackerbauer ſaß in düſterem Schweigen im Zimmer und Margaretha hoffte, daß er das Haus an dieſem Abend nicht mehr verlaſſen werde. Leiſe trat ſie durch die Hinterthür des Hauſes in den Garten. Es war Niemand darin, denn die Knechte und Mägde hatten ſich ſämmtlich auf der Straße vor dem Hofe verſammelt. Sie hörte dort laut ſprechen und lachen. Langſam, als ob ſie hinausgetreten ſei, um die Abendluft zu genießen, durchſchritt ſie den Garten Kaum hatte ſie denſelben indeß verlaſſen, ſo wandte ſie ſich ſchnell einem nahen Kieferngehölze zu. Dort — war ſie bis jetzt immer mit dem Geliebten zuſammen⸗ getroffen. i Es war dunkel in dem Gehölz. Sie dachte nicht an Furcht. Alle ihre Gedanken waren auf den Geliebten gerichtet. An einer lichteren Stelle in dem Gehölz war der Ort, wo ſie ſich zu treffen pflegten. So ſchnell als möglich eilte ſie dort hin, um den Haidewirth nicht warten zu laſſen. Faſt athemlos erreichte ſie die Stelle. Ihr Auge blickte ſpähend umher. Sie ſah Niemand. Sie wollte rufen, allein ſie wagte es nicht, die Angſt preßte ihr die Bruſt zuſammen. Von Ungeduld getrieben war Röver immer der Erſte an dieſem Platz geweſen und heute fehlte er — heute, wo es ihn am meiſten treiben mußte, mit ihr zu ſprechen. Mit Vorwürfen hatte er ſie ſtets überhäuft, wenn ſie einmal zu ſpät gekommen war, oder gar nicht hatte erſcheinen können. Wo blieb er? — Sollte er gar nicht kommen? — Sollte er in dieſer Weiſe von ihr Abſchied nehmen wollen? — War ſeine Liebe nicht feſter begründet? Alle dieſe Gedanken ſchoſſen ihr ängſtlich durch den Kopf. Sie hörte in der Stille des Abends ihr eigenes Herz pochen. Vergebens ſtrengte ſie ihr Auge an, umherzuſpähen. Ohne Zagen würde ſie für ihre Liebe allem getrotzt haben. Dieſe Ungewißheit, dieſes Bangen raubte ihr den Muth. Die Thränen traten