teforſe 5 Dondkendah 5 Nabutbnz J „Januar 10 b 10 519 zigelhnuſe „Geiges wald und Seh tsthal, „uz weg“ bei Sin Nuſſchääg, ben Jeglhanz tangen, 2700 f laſſe, 2250 St. do. II. gl, d 2200 S.. 8, D Lurchenboh Ste tichents 1 beithogz III. ind gemiſchtes Ne Lost Schlagun hütet Saut f ger und Kuhn d Sauer in 9. polzſortimenſe n phnung beſehem e, Sheicher und 2 i Eppeditin. decken, ut und warn, Nl. 14, in ua“ r Atbeitepferd, Muſtet 1 on bor der, Nauf r Paat Ml . jerrmann, fil, Stetlin, — Eiſchent Mittwoch und Samstag und koßet vierteljährüch r 70 Pfennig mit ikkuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 At. ercl. Poſtprobiſton 0 ZJuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Au ſprechende Rabattbewilligung. — Inſerate nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit entgegen. ftraͤgen ent- General-Denzeiger für Schriesheim und den Fdenwald. 1 Bolitiſches. Karlsruhe, 3. Jan. Aus der Weihnachts- Auſprache des Papſtes iſt folgender Abſchnitt, welcher ch auf den Proteſtantismus bezieht, hervorzuheben: Unter großem Bedauern und tiefem Schmerze ſehen Mie mit welcher Frechheit die Sektirer ihre ketzer⸗ chen Lehren offen und ungeſtraft verbreiten und die heheſten und heiligſten Glaubenswahrheiten Unlerer Religion ſelbſt hier in Rom, dem Mittel⸗ Punze des Glaubens, dem Sitz des allgemeinen, Anfehlsaren Lehramtes der Kirche, angreifen, hier, o die Unverſehrtheit des Glaubens in ganz be⸗ sonders wirkſamer Weiſe beſchützt, die Ehre der allein Wohren Religion gewahrt werden müßte. Es zieht Ins das Herz zuſammen, wenn Wir ſehen, wie unter dem Schutz der öffentlichen Geſetze die Tempel der feßzer ſich vermehren, und wie es erlaubt iſt, er in Rom die ſchönſte und werthvollſte Einheit Molfens, die der Religion offen anzugreifen, Dank den wahnwizigen Anſtrengungen Jener, welche die Holkloſe Miſſſoen zu haben wähnen, in Italien eine nene Religion zu gründen, welche nicht auf dem durch Jeſum Ehriſtum als unzerzörbares Funda⸗ 1 feines himmliſchen Baues geſetzten Eckſteine ruht.“ Herlig, 4. Jan. An der heutigen Feier der Aniverſitat zum Gedächtniß des vor 100 Jahren geborenen Jaſob Grimm nahm auch der Kron⸗ prinz theil, Anweſend waren außerdem die Miniſter des Innern (b. Puttkammer) und der Finanzen (v. Scholz), Wirkl. Gem.⸗Rath Dr. Greiff, die Geheim⸗ räthe Dr. Lucanus, Schöne, Jordan, General⸗In⸗ pektenn des Militärerziehungsweſens Generallieute⸗ Tant b. Strubberg u. A. Nach dem Geſange des Germaniſt Prof. Dr. Scherer die Gedächtnißrede, die ſich über die ſprachforſcheriſchen Thätigkeit des ſtets gemeinſam arbeitenden Brüderpaares Grimm an der Hand von deren Lebenslauf eingehend ver⸗ breitete. In gedankenreicher, formvollendeter Rede entwarf Scherer ein Bild der in der deutſchen Sprach⸗ wiſſenſchaft unerreicht daſtehenden ſchöpferiſchen und organiſatoriſchen Thätigkeit der Brüder Grimm, ſchilderte deren wenn auch grundverſchiedene, ſo doch von gemeinſamem Boden der Vaterlandsliebe und zu gemeinſamen Ziele ſtrebenden Charaktereigenſchaften und ſchloß mit einem Hinweis darauf, daß Jakob Grimm feſt geglaubt und im Geiſte bereits erſchaut habe ein einiges Deutſchland unter Preußens Füh⸗ rung. Der Rede folgte die Cantate: „Den Samen edler Lehren trägt ein Sturmwind Gottes übers Reich auf Lebensflügeln fort und legt ihn nieder, wo die Lehrer ſelbſt nicht ahnen.“ Vor Verlaſſen der Aula, dankte der Kronprinz dem Redner und ſprach einige Worte mit Dr. Hermann Grimm. So⸗ dann beſichtigte er die noch aus den zoologiſchen Muſeumsſälen neu eingerichteten Hoͤrſäle im erſten Stock des weſtlichen Flügels. Berlin, 5. Jan. Der „Reichsanzeiger“ publicirt eine Königliche Verordnung, welche beide Häuſer des Landtags auf den 15. Januar einbe⸗ beruft. Trieſt, 3. Jan. Die deutſche Regierung beabſichtigt, falls ihre Schifffahrtslinie zu Stande kommt, die hieſige große Schiffswerft navale adriatico anzukaufen. Eine Unterhandlung iſt be⸗ reits eingeleitet. Paris, 4. Jan. Das „Journal officiel“ veröffentlicht ein Dekret des Präſidenten der Repu⸗ blik, welches den General Lewal an Stelle des zurücktretenden General Campenon zum Kriegs⸗ Redaktion, Druck nud Verlag von Karl Molitor in Ladenburg. Mittwoch, den 7. Januar rr / ĩ ĩ —T—T—T—TTTTTTTT—T—————— — ———— — — ——— ——— —— —ç—r*—j H— c — ————————— 1885. miniſter ernennt. Die Berufung des Generals Leval wird im Allgemeinen von den republikaniſchen wie von den konſervativen Blättern ſehr günſtig aufge⸗ nommen und als das Signal einer raſchen Erledigung des Tonkin⸗Handels begrüßt. Paris, 4. Januar. Eine offizielle Depeſche aus Hanoi den 4. d. meldet: General Negrier ſchlug geſtern eine ca. 6000 Mann ſtarke chineſiſche Trup⸗ penabtheilung eine Tagereiſe öſtlich von Chu voll⸗ ſtändig. Details ſehlen noch. Die Truppentrans⸗ portſchiffe „Chandernagor“ und „Cherilon“ ſind heute; früh mit Truppen in Haipkong eingetroffen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 5. Jan. Als erſte thea⸗ traliſche Aufführung in dieſer Saiſon brachte uns geſtern der Geſangberein zwei Stücke: „Das war ich“, eine ländliche Scene von Johann Hutt und „Monſieur Herkules“, Poſſe von G. Belly. Das Perſonal war bis auf Wenige uns bereits lieb ge⸗ wordenen Mitwirkenden neu beſetzt und waren wir geſpannt auf die Leiſtungen dieſer neuen Kräfte. Wir müſſen geſtehen, daß unſere Erwartungen weit übertroffen wurden, denn die Aufführung muß als vollſtändig gelungen bezeichnet werden. Die Rollen waren gut vertheilt und alle Mitwirkenden ihrer Aufgabe gewachſen und zeigte die Aufführung, daß ein gutes Studium vorausging, geleitet von kunſtgeübten Händen. Die Zwiſchenpauſen wurden durch gutgeübte Geſang⸗ und Muſikvorkräge ausgefüllt. 5 Die Abendunterhaltung war ſehr zahlreich be⸗ ſucht und hoffen wir, daß der Geſangverein uns in Bälde wieder einen ähnlichen Genuß bietet. — Ladenburg, 5. Jan. Der Landesver⸗ band der Militärvereine hat im Laufe des verfloſſe⸗ Pohms; „Wohl dem der ohne Wandel lebet“, hielt Schwere Tage. Eine Erzählung aus den Zeiten König Jerome's von 1. For. Dr. Friedrich Friedrich. Jerome war ein durchaus unfähiger Menſch, der feine Königswürde nur zur gewiſſenloſen Aus— ſongung des Landes benützte, um ſeinen ſchmutzigen Leldenſchaften zu fröhnen. Sein Königreich war halb nach franzöͤſiſchem Zuſchnitte eingerichtet. Franzöſiſche Gensdarmen und Polizisten überzogen das ganze Land wie mit einem Nahe, Sie drängten ſich in die Familien. Die Entſittlichung riß ſo tief ein, daß zuletzt der Bruder dem Bruder, der Vater dem eigenen Sohn nicht mehr trauen durfte. Trotz der Ueberſchwemmung des ganzen Landes mit Gensdarmen und Poltziſten waren gerade in jener Zeit Verbrechen gegen das Eigenthum und ſelbſt gegen das Leben ſehr häufig, denn die Polizei und Gensdarmen waren nicht zur Sſcherheit des Landes und Volkes da, ſondern hatten Hur die Aufgabe, auf irgend ein mißliebiges Wort gegen die Regierung zu lauſchen, die dann ihre Ohn⸗ macht durch die erbärmlichſte Härte gegen oft ganz Unschuldige bewies. . Das Volk ſelbſt ſtand völlig ſchutzlos und recht⸗ los da Es ſollte keinen Schutz und kein Recht ha⸗ ben. Der ſchwachſinnige, verachtungswürdige Jerome (Nachdruck verboten!) . ging nur darauf aus, es tiefer und tiefer in's Elend zu ſtürzen. f Aus dieſer Zeit iſt unſere Erzählung und jene allgemeinen, unglückſeligen Verhältniſſe ſtehen als Hintergrund hinter ihr. Es war im Sommer des Jahres 1810. Ein ftiſcher, heller Morgen, der um ſo wohlthuender wirkte, weil die vorhergegangenen Tage drückend heiß und ſchwül geweſen waren 4 In einem hannoverſchen Dorfe, welches mit der einen Hälfte ſeiner Ländereſen ziemlich hart an die Lüneburger Haide grenzte, ſaß der Ackerbauer Grebe. der reichſte Mann des Dorfes, vor der Thüre ſeines Hauſes. f a i Wie er daſaß, die Arme auf beide Kniee geſtützt, mit dem Kopf vorn übergebeugt, erſchien er faſt hin⸗ fällig. Nur wenn er ſich dann und wann ſchnell und kräſtig emporrichtete, ſah man, daß er nichts weniger als hinfällig war. a Seine Geſtalt war mittelgroß, gedrungen und feſt. Die kräftigen Hände verriethen, daß er ent⸗ ſchloſſen bei der Arbeit zugreifen konnte, wenn er wollte. Auf dem Kopfe trug er, trotz der Sommer⸗ zeit, eine mit Pelz verbrämte Mütze. Die Haare, welche darunter hervorblickten, waren ſehr ſtark mit Weiß untermiſcht, obſchon der Mann noch nicht fünf⸗ ig Jahre zählte. 5 3 9 0 Geſicht machte einen feſten, trotzigen Ein⸗ druck. Die feſt aufeinander gepreßteu Lippen ber⸗ riethen einen ſtrengen Sinn, und die nicht großen, aber durchdringend blickenden grauen Augen fuhren meiſt lebhaft umher. Grebe war vielleicht auf Meilen im Umkreiſe der reichſte Bauer, und die vielen Abgaben und Steuern, die Lieferungen und Einquartierungen, welche die Regierung forderte, ſchienen ſeinen Wohl⸗ ſtand wenig erſchüttert zu haben. Es lag in ſeinem ganzen Auftreten, wenn er ſagen wollte: „Ich kann das Alles aushalten und wenn Ihr alle ſchon zu Grunde gerichtet ſeid, kann ich den Kopf noch hoch tragen!“ Er trug ihn hoch. Er hatte einen zähen, un⸗ beugſamen Bauernſtolz, der mit unerſchütterlicher Hartnäckigkeit an althergebrachten Vorurtheilen hing, und zehnmal lieber gebrochen wäre ehe er fich einmal gebeugt hätten. 5 In Nachſinnen verſunken ſaß er da. Er ſah nicht, daß ein junger Mann vo gefähr dreißig Jahren auf den Hof trat und mit ſchnellen Schritten auf ihn zu kam. Es war eine hohe, ſtattliche Geſtalt in dem leichten Schritte, in jeder ihrer Bewegeungen verrieth ſie Kraft und Gewandtheit. In dem wirklich hübſchen Geſichte prägte ſich eine offene Keckheit und Kühn⸗ heit aus. Unter der Mütze quollen volle, leichtge⸗ lockte Haare hervor. Unter den großen, dunklen Augen waren ein Paar ſchwarze Brauen gewölbt, „