werthen Worfken, die ſowohl dem Herrn Vortragenden, wie auch der Großh. Regierung galten, die jederzeit ereit ſei, Mittel und Wege zu ſuchen, um die u Tage tretenden Mängel zu beſeitigen. Herr Hof⸗ ath Neßler ſchilderte in tiefeingehenden und ver⸗ ändnißvollen Worten die Mängel des gegenwärtigen pfälziſchen Tabakbaues gegenüber dem holländiſchen. r ſtellte verſchiedene Vergleiche an zwiſchen den lnbauarten beider Gegenden und betonte haupt⸗ ſächlich, daß es viel darauf ankomme, wie und welche Weiſe der Tabak gebaut und behandelt werde. Er wies darauf hin, daß gegenwärtig nahezu 100,000 Ctr. Tabak diesjähriger Erndte lagerten, ohne an den Mann gebracht werden zu können. Den Händ⸗ lern ſelbſt wäre ein Hemmniß dadurch geſchaffen, daß die Tabaksproducenten ihre Waare nicht richtig ſor⸗ tirten, vielmehr nicht derſelben die richtige Behand⸗ lung angedeihen ließen und durch dieſes Verhältniß es erſchwert ſei die Abſatzgebiete zu finden und einen annehmbaren Preis zu erzielen. In den Vergleichen, die der Herr Redner zwiſchen der pfälziſchen und holländiſchen Vehandlungsweiſe anſtellte, hob er freilich hervor, daß die klimatiſchen und Bodenverhältniſſe ſehr verſchieden ſeien und daß Holland durchwegs feuchten Boden aufzuweiſen hätte, was hauptſächlich ſehr viel zum Tabakbau beitrage. Holland produzire allerdings nur ungefähr 40,000 Centner Tabak, während die Pfalz allerdings gegen 8 bis 400,000 Centner produeire. Holland liefert aber durchwegs müſſe hauptſächlich darauf bedacht ſein, daß derſelben viel mehr Kali zugeführt werde, um den Eiweißſtoff zu verdrängen, der ſehr hindernd auf die Verbrenn⸗ barkeit der Tabake einwirke. Der Herr Redner reſumirte ſeinen Vortrag dahin, daß der Schwerpunkt des Tabakbaues darin beſtehe, einen moͤglichſt gleich⸗ mäßigen und gut brennenden Tabak zu produziren. Er empfiehlt noch den Händlern, daß der Kauf unterm Dach unterbleiben und für ſortirte Tabake höhere Preiſe bezahlt werden mögen. Der ſachlich gehaltene Vortrag fand lebhaften Beifall und ſchloß ſich an denſelben eine allgemeine Diskuſſion an, an welcher zumeiſt Tabakhändler theilnahmen und eben⸗ falls Vorſchläge machten, wie und auf welche Weiſe der Tabakbau gehoben werden könnte. Schließlich wurde beantragt eine Kommiſſion einzuſetzen um geeignete Schritte anzubahnen, daß wieder brauch— bare Tabakſorten erzielt werden und dem Produzen⸗ ten wie dem Händler ſo wohl Rechnung tragen zu können. Die Verſammlung, welcher ſich ein Abend⸗ eſſen anſchloß, an der die Karlsruher Gäſte, ſowie die Vorſtände der Handelskammer und des land⸗ wirthſchaftlichen Vereins theilnahmen, wurde gegen 6 Uhr geſchloſſen. — Mannheim, 15. Dez. Tabak. Während der letzten Tage fanden folgende Verkäufe von 84er Tabaken ſtatt. In Hockenheim, Reilingen, Walldorf zu M. 18 — 25, in Weingarten zu M. 15 — 20, an der Bergſtraße zu M. 15 — 20, in Wimpfen zu brauchbare Waare, die ſofort ihre Nehmer finden, während bei uns ſehr viel unbrauchbar ſei und nur zu niedrigen Preiſen angebracht werden könnten. Die Hauptſache ſei die, einen gleichmäßigen Tabak zu produziren, der jederzeit Abgang finden würde. Schon in der Behandlungsweiſe der Setzlinge ſeien die Holländer uns voraus. Gerade auf die Setz⸗ linge komme es an, daß man einen kräftigen Tabak erzielen könnte. Während bei uns die Erndte des „Tabaks auf einmal bewerkſtelligt werde, würden die Holländer 3 Erndten vornehmen und zwar inſofern, daß ſie zuerſt das Sandblatt, dann die Grumpen und zum Schluß erſt das Obergut einheimſen und jede Sorte für ſich dem Trocknen ausſetzten und verkauften. Die Art und Weiſe des Trocknens trage dazu bei einen brauchbaren Tabak herzuſtellen, was hauptſächlich von großem Einfluß auf das Brennen deſſelben ſei. Die Trockenhäuſer in Holland ſeien viel praktiſcher und zweckmäßiger eingerichtet. Auch die Düngung des Tabaks in unſerer Gegend ſei von großem Einfluſſe auf die Pflanze und man M. 18— 22, in Philippsburg und Umgegend zu M. 10—12. In der Rheinpfalz, Weingarten, Weſtheim und Freisbach zu M. 12— 18, Schwer⸗ guttabake in Eppſtein und Flomersheim zu M. 14 —15, alles per 50 Kilo, excluſive Stener. Das Abhängen der Tabake war ſehr feucht. In der Rheinpfalz bei Spekulanten wurden ca. 1200 Ctr. 8ler und 83er rheinbayeriſche Tabake zum Preiſe von M. 52 —55 per 50 Kilo, exeluſive Steuer, an ein hieſiges Haus verkauft. — Mannheim, 15. Dez. Schwurgericht. Die Verhandlungen für das IV. Quartal nahmen unter dem Vorſitze des Herrn Landgerichtsdirektor Müller und dem 1. Saatsanwalt Herrn Dietz als Vertreter der Gr. Staatsbehörde heute Vor⸗ mittag 9 Uhr ihren Anfang. 1. Fall. Es iſt dies die Anglageſache gegen Franz Joſeph Häußer, 21 Jahre alten früheren Poſtgehilfen von Walldürn, zuletzt in Mannheim, wegen Unterſchlagung im Amte. Die Geſchworenen ſprachen ein „Schuldig“ aus und wird der Angeklagte, welcher ein unumwundenes Geſtändniß ablegte und ſich eines ſodeheheh ge, mundes vorher erfreute zu 4 Monaten Gefängniß an denen 2 Monate und 2 Wochen Unterſuchungs⸗ 0 haft abgehen, berurtheilt. Seine Vertheſſigung hakte Herr Dr. Rosenfeld übernommen und ais Sachen, ſtändiger war Herr Oberpoſtſekretär Lang hier er. ſchienen. — Ein ſchreckliches Unglück ereignete zich ge 0 Freitag Morgen in der Kohlengrube Treharris a, weit Merthyr Tydvill. Als nämlich fünf Arbeiter den Schacht heraufgewunden wurden, riß das Winz, ſeil und vier der Unglücklichen ſtürzten aus begch, licher Höhe in die Tiefe hinab, wodurch ſie auf de Stelle getödtet wurden. Der fünfte Mann dale das Leitſeil erfaßt und ſich daran feſtgehalten, fer war im Stande, ſich allmälig hinabgleſten zu lagen, bis er noch hundert Meter vom Boden des Schachlez entfernt war. Hier muß er irgend einen Haß ge funden haben, denn ſeine Rettung konne erst ac 7 bangen Stunden bewerkſtelligt werden, und er e reichte die Oberfläche ohne anſcheinend ernſſe Ver⸗ letzungen. — Ueber eine großartige Unterſchlagung wird aus Verden bei Bremen berichtet? Bei einer Reviſion der Amts-Sparkaſſe in Verden ſtellte ſich, wie verlautet, ein Defieit von angeblich einer Milliog Mark heraus. In Folge dieſer Entdeckung wurde der Direktor Voß verhaftet. — Ueber dieſe Ange legenheit wird der „Weſer⸗Zig.“ aus Verden ge⸗ ſchrieben: Es ſchwirren ſo viele Gerüchte, daß man nicht zu ergründen vermag, was wahr iſt. Poßeg feſt ſteht nur, daß laut amtlicher Bekanntmachung der Direktor der hieſigen Amtsſparkaſſe wegen ber⸗ ſchiedener Unterſchlagungen in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen iſt, der Geſchäftebetrieb der Sparkaſſe jedoch keine weiteren Störungen erleidet. Mon meint, daß das erſtandene Deſicit aus dem Vermögen des Voß zu decken ſei. Die Höhe der unter ſchlagenen Summe ſoll annähernd zwei Millionen Mark ge tragen. Auch wird erzählt, daß Depols derunre ſeien. Uebrigens ſchwebt über der ganzen Angels; genheit noch ein tiefes Dunkel, welches die Unter- ſuchung hoffentlich aufhellen wird. Voß war ein bedeutender Kunde der Bremer Kunſthalle, 18g u. A. in dieſem Frühjahr das Bild von Gabriel Max „Vergiftet“ kaufte. — Aus der Pfalz. Geſtern früh hat ſich auf dem Hemshofe der penſionirte Bahnbedienſte Ernſt Erlenbach von Frieſenheim erſchoſſen. Die Moth des Selbſtmordes ſiud unbekannt. 0 Bei einer ſolchen Jagd galt es große Fertigkeit in ritterlichen Uebungen zu zeigen, ſo ſchnell wie der fliehende Hirſch auf flinfem Roſſe über Gräben und Hecken, durch Wälder und Ebenen zu ſauſen, ſelbſt einen Sprung in einen Fluß oder über einen Ab⸗ grund nicht zu ſcheuen, denn ſonſt war es nicht möglich, den gehetzten Hirſch im Auge zu behalten. In ſolchen Jagdturnieren war aber der ritter⸗ liche König Heinrich in jenen Jahren ſeines Lebens noch Meiſter und faſt keiner ſeiner Edeln verſtand es ihm vorzuthun, wenn der König anf ſeinem feu⸗ rigen Schimmelhengſt dahinbrauſte, den flüchtigen Hirſch zu ereilen. Heute hielt König Heinrich mit ſeinem Gefolge auf einer kleinen Anhoͤhe und wartete dort, bis die Jäger aus dem nahen Walde einen Hirſch heraus in die freie Ebene getrieben hatten, wo allein die Jagd erfolgreich aufgenommen werden konnte. Schon vor einer halben Stunde waren die Leibjöger des Königs mit ihren Spürhunden im Walde verſchwunden, aber noch immer verkündete kein Ruf, kein Anſchlagen der Hunde, daß die Jäger kein Wild aufgeſpürt hatten und bemüht waren, dasſelbe aus dem Walde zu treiben. König Hein⸗ rich wurde daher ungeduldig und zeigte Luſt, ſich mit ſeinem Jagdgeſolge ſelbſt in den Wald zu be⸗ geben und einen Hirſch aufzuſpüren; aber Lord Caffolk und einige andere Herren des Gefolges hielten den König von der Ausführung dieſes Vorhabens noch ab, indem ſie ihm vorſtellten, daß jeden Augen⸗ blick die Jäger mit der Meute aus dem Walde brechen und das erwünſchte Jagdthier auf dos freie Boden ſtampfte und alle Anzeichen ſeiner Ungeduld kundgab. Da endlich erklangen in lang verhaltenen Tönen die Hörner der Jäger im Walde und die Hunde ſchlugen in überlautem Gebell an zum untrüglichen Zeichen, daß das Wild aufgeſcheucht war und die Hetzjagd begonnen hatte. Erwartung und Freude erglänzten auf dem Antlitze des königlichen Waidmannes und mit ſcharfen Ohren ſuchten alle Jäger ſich zu vergewiſſern, ob das Wild auch wirklich ſich dem diesſeitigen Wald⸗ ſaume nähere und ſich nicht vielleicht, plötzlich die Richtung ſeines Laufes ändernd, immer tiefer im Walde verliere und ſeine Verfolgung zuletzt unmoͤg⸗ lich mache. Doch der Klang der Waldhörner und das Ge— bell der Hunde kam immer näher und die Jäger theilten ſich rechts und links dicht vor dem Walde Aufſtellung nehmend, um das Wild nicht ausbrechen und ſeinen Lauf nicht wieder zurück in den Wald nehmen zu laſſen. Noch einige erwartungsvolle Momente traten ein, die Jäger faßten die Zügel der ſchnaubenden Roſſe und den Jagdſpeer feſter und nun konnte die Parforcejagd beginnen. Wie ein Pfeil von des Bogens Sehne flog aus dem Saume des Waldes ein weißer Hirſch und nahm ſeinen windesſchnellen Lauf über die weite, ſich vor dem Walde ausbreitende Ebene. Jauchzende Jagdrufe erſchollen aus dem Munde des Gefolges des Königs, denn ein weißer Hirſch war ein ſeltenes Jagdſtück und die Erlegung des⸗ ſelben ſpannte den Eifer Aller an.“ f Feld hetzen könnten. Heinrich willigte in noch läng⸗ eres Warten ein, obwohl ſein feuriger Hengſt den i Wie ein Sturmwind begann nun die große Parforcejagd. Die durch die Hunde des königlichen Jagdgefolges verſtärkte Meute ſtob lärmend bine dem fliehenden weißen Hirſche her und in ſtürmiſcher Haſt folgten ihm die Jäger zu Pferde. Allen bote an ſprengte der König Heinrich auf ſeinem edlen Schimmelhengſte und in immer größerer Ele ging es über Wieſen und Felder, Hecken und Gräben dem flüchtigen Wilde nach. An ein baldiges Ereilen desſelben war nicht zu denken, der leichtfüßige weiße Hirſch zeigte eie ganz außergewöhnliche Schnelligkeit und Ausdauer und die Jäger und die Hunde halten ſchon die größte Mühe, um das Wild nicht aus den Augen zu verlieren. Nach längerem Jagen ging der Hirſch durch einen Fluß und in gewaltigem Sturzbade folgben ihm Hunde und Jäger, da an dieſer Skelle des Fluſſes keine Brücke vorhanden war und in dem Jagdeifer wahrſcheinlich auch gar nicht dene worden wäre. 5 Durch den Flußübergang hatte der Hirſch einen größeren Vorſprung gewonnen, da er echter un ſchneller als die Hunde und Pferde an das jenſeitig Üfer gekommen war, und nun ſtürmte der Verfol⸗ mit Aufbietung ſeiner letzten Krͤfte weſter über die Ebene, um einen Wald zu erreichen, der in einer Entfernung von ungefähr einer Viertelmelle ſich erhob. 8 5 Erreichte der Hirſch den Wald, ſo war die Jagd nach ihm hoͤchſt wahrſcheinlich verloren, den 0 in den Bäumen, Büſchen und Geſprüppz des Wal⸗ des kam der Hirſch ungleich raſcher vorwärts als 4 Pferde und Hunde und ſein Einholen wax, Höch ſchwierig. Deshalb boten auch die Jäger Alles auf, um den Hirſch vor dem Walde zu erreichen oder ihm den Weg dahin zu verlegen. (Foriſ, folgt zu ſehr b Zucke ausge. 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