machte ſich in der betreffenden Mühle zu ſchaffen, kam den Rädern zu nahe und wurde buchſtäblich zermalmt. — Seckenheim, 24. Nov. Der Metzger Wilhelm Sponagel ermordete geſtern früh ſeine Ebefrau, geborene Seitz, angeblich aus Eiferſucht, wozu jedoch nach Angabe der Seckenheimer Ein⸗ wohner kein Grund vorliegt. Der ſchrechiche Un⸗ menſch riß ſeine Frau aus dem Bette, verſetzte ihr mehrere Stiche in den Rücken und die Bruſt wo⸗ rauf er ihr noch buchſtäblich den Hals abſchnitt. Seinem 14jährigen Töchterchen, welches der Mutter zu Hilfe eilen wollte, und ihrem Vater das Meſſer zu entreißen ſuchte, ſchnitt derſelbe zwei Finger nahezu ab. Nach begangener That begab er ſich zu dem Bürgermeiſter, theite ihm ſeine That mit, ging alsdann nach Friedrichsfeld und ſtellte ſich der Gendarmerie, trank aber zuvor noch in einer Re⸗ ſtauration etliche Viertel neuen Wein. Durch dieſe unſelige That wurden ſechs Kinder ihrer Mutter beraubt. Die Beerdigung der Ermordeten fand heute Nachmittag 3 Uhr ſtatt. Eine unzählige Meng⸗ Leidtragender begleitete die Unglückliche zur letzten Ruheſtätte. — Schwetzingen, 22. Nov. Zwei Knaben von hier balgten ſich aus jugendlichem Uebermuth auf der Straße herum und warfen ſich gegenſeitig zur Erde, wobei einer derſelben einen Bruch des Rückgrats davontrug und kurze Zeit darauf ver⸗ ſchied. — Ueber den Eiſenbahnunfall der geſtern Nacht den Stuttgart⸗Bruchſal⸗Frankfurter Nachtzug Nr. 37 bei der Durchfahrt durch die Sta⸗ tion Bietigheim bei Stuttgart betroffen hat, erfährt man Folgendes: Beim Einfahren des von Frank⸗ furt kommenden Schnellzugs fand am 20. d. M. ein Zuſammenſtoß mit zwei Gepäckwagen ſtatt, die im Moment des Einfahrens durch falſche Weichen⸗ ſtellung in die Fahrbahn des Erſteren kamen. Hier⸗ bel wurde der Poſtwagen umgeſtürzt, derſelbe ge⸗ rieth in Brand und die Perſonen darin konnten ich nur mit Lebensgefahr retten. Der Poſtwagen iſt bis auf die Eiſentheile total verbrannt. Der ganze Inhalt deſſelben, beſtehend aus ca. 600 ge⸗ wohnlichen und 90 Werthpoſtpackete, iſt durch die Flammen vollſtändig zerſtört worden. In den Werth⸗ packeten befanden ſich große Summen Geldes in Gold Silber und Papier, ſowie viele Gold⸗ und Schmuckgegenſtände. Ferner befand ſich in dem Wagen die für den Norden und Nordweſten Deutſch⸗ — lands beſtimmte Auflage „Ueber Land und Meer“ und anderer in Stuttgart erſcheinenden illuſtrirten Zeitungen. Wie hoch ſich der angerichtete Schaden beläuft, läßt ſich natürlich heute noch nicht abſchätzen, aber wird auf das Beſtimmteſte verſichert, daß der Verluſt ſich ganz ohne Zweifel auf weit über eine Million Merk, wahrſcheinlich aber auf annähernd zwei Millionen bez ffert. Es ſind ganze Körbe mit dem in Klumpen zuſammengeſchmolzenen Silber und Gold am Morgen vollgefüllt worden. Den Schaden hat der württembergiſche Eiſenbahnfiscus zu tragen. Es ſind jedoch mehrere üddeutſche Trans- portverſicherungen hierbei inſofern ſtark in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen, als die effektiven Werthe, um die Poſtverſicherungsgebühren zu ſparen, kvielfach be⸗ deutend niedriger declarirt, gleichzeitig aber in voller Höhe bei Privatverſicherungsgeſellſchaften aſſecurirt zu werden pflegen. Auch die ganze, nach Nord⸗ deutſchland beſtimmte Briefpoſt iſt mitverbrand. Ju großer Gefahr ſchwebten die bier in dem Wagen b findlichen Poſtbeamten. Das brennende Petroleum verbreitete ſich nämlich mit ſolcher Schnelligkeit nach allen Seiten, und beſonders auf den Fußboden, daß die Beamten um zu entkommen, nicht mehr die Zeit hatten, die Schiebethür in der Querwand des Waggons zu öffnen, ſondern gezwungen waren, um dem Tode des Verbrennens zu entgehen, ſich durch die von ihnen zerſchmetterten Lichtſcheiben in das Freie zu retten. Einer der Beamten wurde durch Strahlen kochenden Waſſers, welches zum Loͤſchen des brennenden Waggons von der Lokomo⸗ tive abgegeben wurde, getroffen und an der einen Seite ſeines Körpers nicht unbedeutend verletzt. — Der Koͤluer Männergeſangverein, welcher am 1. Dezember ſeine Sängerfahrt nach Berlin an⸗ tritt, um ſeinem hohen Protektor, unſerm Kaiſer, eine Ovation darzubringen und alsdann einige Con⸗ zerte in der Philharmonie (am 4. und 6.) zu ver⸗ anſtalten, erhielt, als er im Jahre 1855 dem ver⸗ ſtorbenen König Wilhelm IV. hier eine Serenade darbrachte, die große goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft, welche ihm ſpäter durch Koͤnig Wilhelm gelegentlich der Uebernahme des Protektorats noch einmal verliehen wurde. — Auch ein Volkskonzert, in Ausſicht genommen. Der Ertrag dieſer Conzerte wird zu wohlthätigen Zwecken verwandt, wie es der Verein bisher immer gehalten hat. Zur Geſchichte des Vereins bemerken wir, daß derſelbe im Jahre 1842 durch Franz Weber gegründet iſt. Weber wahiſcheinlich bei Kroll, haben die rheiniſch'n Sänger füßrte in den erſten 10 Jahren den Verein zu zahl, reichen Geſangswettſtreiten und brachle ſtels die höch ſten Preiſe heim. Dieſes Feld bald anderen Ber einen überlaſſend, ſangen die Kölner bald nur noch für wohlthätige Zwecke. In den fünfziger Jahren war der Verein drei mal in London und nahm dort etwa eine halbe Millſon für den Kölner Dom ein. Außerdem erklang auch ſein Ruhm in Frankreich, Belgien, Holland und am Oberrhein. — Ein entſetzlicher Vorfall wird dem ungariſchen Blatte „Nemzl“ qus Marmaros⸗Sziget berichtet: Der ruſſiſche Seelſorger von Kraßniſora reiſte unlängſt mit ſeiner Frau und feinem Kinde mittelſt Schl etten nach Lonka. Unterwegs wurden wurden die Reiſenden von einem Rudel Wölfe — etwa zwanzig an der Zahl — angefallen. Die Pferde bäumten ſich entſetzt und raſſen in wilder Flucht dahin. Die Frau des Seelſorgers erſchrac ſo ſehr, daß ſie das Kind, das ſie im Schogße hielt, aus dem Schlitten fallen ließ. Der unglückliche Valer, als er dies ſah, ſprang vom Schlilten, während dieſer mit der ohnmächtigen Frau über Stock und Stein davonraſte. Ein fürchterlicher Kampf entſpann ſich nun zwiſchen dem Geiſtlichen und den Wolfen, Der Geiſtliche zog ſeinen Revolver und erſchoß zwei der Beſtien, doch ward alsbald das Kind und dann auch er ſelbſt von den Wolfen zerriſſen. Als der Schlitten in Lonka anlangte, hatte die Frau, die guter Hoffnung geweſen, bor Schreck ihr Kind zur Welt gebracht. Das Kind war kodt, ſſiie ſelbſt ig den letzten Zügen. So ging in einer Stunde eige ganze Familie zu Grunde. Der Seelſorger bon Lonka war der Vater der unglücklichen Frau. — [Aus der Blettlerpraxis] „Hochwürden, ſchenken Sie mir 'was!“ — „Woher ſind Sie ei gentlich?“ — Zwei Stunden von hier; ich bag ertra einen halben Tag Arbeſt verſäumt, um zu Ihnen zu kommen!“ Verkäufe und Verpachfüngen, eto. ete. werden am sichersten durch Annengen in zweckentsprechenden Zeitungen zur Kenntniss der bez. Reflektanten gebracht; die einlau- fenden Offerten werden den Inserenten im Original zugesandt. Nähere Auskunft ertheilt die Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse, Frankfurt a. M., Rossmarkt Nr. 8. einem Gedanken wurde ich Ew. Lordſchaft Liebe untreu, und wenn ich meinen Bräutigam betrübte ſo geſchah es ſehr wider meinen Willen. Ich wünſche daher ebenſobald die Stunde herbei, wo ich mich mit meinem theuren Richard ausſöhnen kann wie den Tag, wo ich fröhlichen Herzens aus dem Dienſte der Königin ſcheide, um als Gemahlin Lord Richard Percy's dieſem dahin zu folgen, wo er will.“ Mit herzlicher Liebe Anna Boleyn. In einer nahezu andächtigen und hoffnungs⸗ ollen Stimmung faltete Anna diefen Brief zuſam⸗ en, verſiegelte ihn und ließ ihn durch einen ſicheren oten nach dem Schloſſe des Grafen von Nord⸗ umberland, wo Lord Perch ſich zur Zeit aufhielt, tragen und Anna glaubte zuverſichtlich, daß durch dieſen Brief ihre vohſtändige Ausſöhnung mit Lord Percy herbeigeführt werden würde. Sie gab ſich wieder einer heiteren Stimmung hin und dachte nicht an den böſen Zwiſchenfall mit Lord Caffolk und das zerr ſſene Billet des Königs. Aus ihrem Sinnen und Träumen wurde Anna Boleyn aber noch am ſelbigen Nachmittage jählings aufgeſchreckt, als ihre Kammerzofe in das Gemach trat und für Lord Caffolk Eintritt begehrte. Bei dieſer Nachricht überkam es Anna wie eine böſe Ahnung, aber ſie, das Hoffräulein, konnte unmöglich ſich einem Cavalier des Königs gegenüber verleugnen, Anna faßte daher Muth und ließ Lord Caffolk ein⸗ treten. Derſelbe machte eine tiefe Verbeugung und zeigte ein ſehr freundliches Geſicht bei ſeinem Eintritt, einige Augenblicke ſehr erſtaunt war. Doch bald verwandelte ſich dieſes Erſtaunen in Schrecken und Entrüſtung, denn Lord Caoffolk machte eine zweite Verbeugung und ſagte mit verſchmitztem Lächeln: „Unſer gnädiger König läßt der liebenswerthen Miß Anna Boleyn ſeinen Gruß entbieden und be⸗ fiehlt, daß das ſchöne Fräulein heute Abend 10 Uhr, wo ſie vom Dienſte bei der Königin entbunden ſein wird, ſich in dem großen Papillon des Schloßgartens einfinde, um Sr. Majeſtät ſelbſt Rechenſchaft für das geſtrige Benehmen zu geben.“ Anna Boleyn erblaßte in tötlichem Schreck und fuhr aus Beſtürzung mit ihren Händen an ihre ſchöne Stirn. „Ich werde nicht kommen, ich — kann nicht, ich — darf nicht,“ preßte ſie dann hervor. „Wagen Sie dem Befehle des Königs zu trotzen, ſo haben Sie die Ungnade und den Zorn Sr. Ma⸗ jeſtät zu fürchten und Ihnen gebührt ein Platz im — Tower,“ entgegnete Lord Caffolk lakoniſch. Das Wort „Tower“, der Name des verrufe⸗ nen ehemaligen engliſchen Staatsgefängniſſes, hinter deſſen Kerkermauern ſchon ſo manches blühende Ant⸗ litz auf immer verſchwunden war, flößte Anna Bo⸗ leyn neuen Schrecken ein, ihr ſchöner Mund bebte krampfhaft, ihr Herz klopfte faſt hörbar und ſie ver⸗ mochte einige Augenblicke zu keinem Entſchluſſe kommen, auch war ſie vor Schreck und Entrüſtung wohl nicht fähig zu ſprechen. Den hartherzigen und rachſüchtigen Lord Caf⸗ folk rührte aber ſdie Verzweiflung des Hoffräuleins nicht und er fuhr, als Anna Bolvyn keine Antwort gab, in kaltem, berechnendem Tone fort: ſo daß Anna, welche zunächſt die Strafe für das Zerreißen des Billets des Königs gefürchtet hatte,! 8. „Haben Miß Anna mich wohl verſtanden?“ — Lücheln, „der Herr Lord wollte mir wohl nur einen Schreckrn einjagen, denn ich kann faſt nicht glauben, daß unſer gnädiger König mich in den Tower ein⸗ ſperren laſſen mird, wenn ich etwas nicht thue, was mir meine Pflicht gegen Gott und meinen Bräu gam verbietet.“ 5 e Ein hämiſches Lächeln Lord Caffolks war die erſte Antwort auf die Hoffnung Anna Boleynes und dann ſagte er, eine Amtsmiene annehmend: 5 „Hier handelt es ſich nicht um eine Pflicht gegen Gott oder gegen den guten Lord Perch, ſon⸗ dern um einen Befehl des Königs und wer dieſem nicht gehorſcht, muß ſeinen Ungehorſam im Tower büßen.“ Anna rang die Hände und jammerte: „So hätle ich die Wahl zwiſchen Gefängniß und Schande!“ „Schande?“ rief mit geheuchelter Enttüſtung Lord Caffolk und ſtampfte mit dem Fuße, daß ſeine vergoldeten Sporen klirrten. „Wer ſagt Ihnen, daß Sie die Zuſammenkunft mit dem König in Schande bringen wird? Majeſtät will nur Rechen⸗ ſchaft haben, für das geſtrige Benehmen don Miß Anna.“ Anna ſah Lord Caffolk forſchend in die Augen und ſuchte den Werth der eben gehörten Worte zu ergründen; der Vertraute des Königs ſpielte ſeine Rolle gut, er zukte mit keiner Wimper und ſein Antlitz zeigte vollen Ernſt, ſo daß Anna feinen Worten, wenn auch nicht unbedingt glaubte, ſo doch einige Wahrheit zumaß. Sie erwiederte daher mit halbgedämpfter Stimme: „Ich bitte ſehr um Ver⸗ zeihung Ew. Lordſchaft wegen meiner vorlauten Aeußerung, ich werde dem Befehle Sr. Majestät „Ach,“ erwiderte dieſe und zwang ſich zu einem 175 . Folge leiſten; wenn die Glocke zehn ſchlägt, bin ich im großen olgt.) Betheiligungen, Stellen-Vakanzen 1 1 „ ue mie hiring Hort Fännußken r 1. Herten⸗ Kleid ſankenlich billigen J . f iger in Walle! lhnen, Haub An. und Kopf haft, Pulswe Nen, Nöck anden, Strü dite und Ak, ich dar duegeſtatet . Mil zu zuße dhl uutüdgeſetter N weit untern E .