waren jedoch nicht mehr im Stande das Pferd einzuholen. Erſt gegen 9 Uhr Abends wurde das⸗ ſelbe von Ladenburgern aufgefunden. S Schriesheim, 11. Nov. Am vergangenen Samſtag hielt im hübſch dekorirten Saale des Gaſt⸗ bauſes zum Ludwigsthal der Turnverein Schriesheim ſeinen erſten Ball ab. Die Betheiligung ließ nichts zu wünſchen übrig. Turner waren vollzählig er⸗ chienen, auch Turnfreunde und Eingeladene hatten ch eingefunden und es herrſchte bis zum Ende die oͤhlichſte Stimmung. Die vorgenommenen Uebungen urden gut durchgeführt und fanden allſeitig ver⸗ iente Anerkennung. Durch ein Mitglied wurden einige Vorträge gehalten, die ebenfalls beifällig auf⸗ nommen wurden, ſo daß auch die Unterhaltung, urch einige Vorträge noch gewürzt, eine lebhafte war. Mit voller Befriedigung kann der Turnverein auf ſeinen Boll zurückblicken, denn er kann ſich ge⸗ troſt mit andern Vereinsunterhaltungen meſſen und möge es dem jungen Verein vergönnt ſein, noch viele derartige Feſte zu veranſtalten, d. h. immer weiterblühen, wozu freilich in erſter Linie nothwendig iſt, daß ſeine Mitgliederzahl ſich vermehre. — Heddesheim, 8. Nov. Bei der heute Vormittag am Rathhauſe zu Heddesheim vorge⸗ nommenen Staats⸗Prämifrung von Rindvieh für den Amtsbezirk Weinheim erhielten folgende Rindvieh⸗ beſitzer Prämien: a. Farren. 1. Gemeinde Heddesheim für einen Faſſel, Simmenthaler Schlag (ſcheckbläß) 75 Mk. 2. Georg Schmitt von Ritſchweier für einen ſolchen (roth⸗ ſcheckbläß) 75 Mk. 3. Adam Strobel von Rippen⸗ weier für einen ſolchen und Weggeldentſchädi 10 Mark. 8 b. Kühe und Kal binnen. 1. Valentin Heinz II., Sattler, Heddesheim für eine Kuh (gelbſcheckbläß) 100 Mk. 2. Johann Georg Wanner von da für eine Kuh (ſchwarzfleck) 50 Mk. 3. Georg Michael Wanner von da für eine Kuh (ſchwarzflec) 50 Mk. 4. Jakob Schmidt, Gg. M. S., Gemeinderath für eine Kuh (gelbſcheck) 50 Mk. 5. Andreas Müller von Rippenweier für eine Kuh (gelbſcheck) 50 Mk. — Mannheim, 7. November. Pfälzer Tabak. Der Sandblatt⸗Einkauf iſt ſo ziemlich zu Ende. Die Waare iſt im Allgemeinen befriedigend ausgefallen. Von neuen Herbſttabaken kam in Heddesheim, Viernheim und Lampertheim ein Theil an den Markt und fand à Mk. 26 — 34 pro Centner excl. Steuer Nehmer. — Sinsheim, 9. Novbr. In der Nacht von Montag auf Dienſtag wurden an der Land⸗ ſtraße zwiſchen hier und Waibſtadt 10 Stück junge Obſtbäume von frevleriſcher Hand mittelſt Säge und Meſſers zu Grunde gerichtet, wodurch ein Schaden Der muthwillige von mindeſtens 50 Mk. erwuchs. Thäter wurde alsbald in der Perſon eines in Weib⸗ ſtadt bedienſteten Knechts aus Württemberg ermittelt und ins hieſige Amtsgefängniß eingeliefert. — Tauberbiſchofsheim, 6. Nov. Ein im hieſigen Hoſpital in Pflege befindliches an Typhus erkranktes Dienſtmädchen benützte einen unbewachten Augenblick, um an's offene Fenſter zu treten, ſtürzte“ hinab und blieb auf der Stelle todt. — Die neu gegründete Haushaltungsſchule in Villingen wurde letzten Dienſtag feierlich eröffnet; der Eröffnungsfeier wohnten außer dem Aufſichtsrathe, dem Gemeinderath und dem Lehrperſonal bei der Großh. Landeskommiſſär Herr Miniſterialrath Engel⸗ horn aus Konſtanz und Herr Oberamtmann Haape. Herr Bezirksarzt Dr. v. Würthenau als Vorſitzender des Aufſichtsrathes hielt an die 20 Schülerinnen eine Anſprache, in welcher er ſich über die Geſchichte, die Bedeutung und den Nutzen dieſer Schulen ver⸗ breitete. Möge nun dies neue Inſtitut zum Segen der landwirthſchaftlichen Bevölkerung gedeihen und den Zweck erreichen, für welchen es ins Leben gerufen worden iſt. — Aus Baden. Die Zahl der Brandfälle im Großherzogthum betrug im Jahre 1883 im Ganzen 545 gegen 505 des Vorjahres. Die meiſten Brandfälle werden verzeichnet aus den Amtsbezirken Konſtanz (28), Heidelberg (25), Mannheim und Wagen und erlitten hierbei leichte Verletzungen, Emmendingen und Kehl (je 16), ꝛc., die wenigſten ans den Amtsbezirken Adelsheim, Eppingen und Lörrach (je 4), Werthheim (2); ganz verſchont von Brandfällen blieb kein Amtsbezirk. Dieſe 545 Brandfälle zerſtörten ganz oder theilweiſe 817 Wohnhäuſer, 429 Scheuern, 539 Stallungen, 337 ſonſtige Nebengebäude, 18 öffent⸗ liche Gebäude und 142 gewerbliche Anlagen, zuſ. 2282 Gebäude gegen 1538 des Vorjahres, mithiu 744 mehr. Von den zerſtörten bezw. beſchädigten Gebäuden entfallen auf die Amtsbezirke Tauberbiſchofsheim 233, Bonndorf 118, Karlsruhe 106, Waldsbut 103, Konſtanz 94, Emmendingen 92, Bretten 90, Hei⸗ delberg 87, Offenburg 66, Donaueſchingen 65, Ueberlingen 60, Kehl und Triberg je 59, Villingen 58, Pforzheim 50 u. ſ. w., am wenigſten auf die Amtsbezirke Bühl, Lörrach und Müllheim je 12, Eberbach 8 und Wertheim 6. Der volle Feuerverſicherungs-⸗Anſchlag der Ge⸗ bäude erreichte im Jahre 1883 die Summe von 1, 510,704,330 Mk. gegenüber 1,487, 265,080 Mk. des Vorjahres. Als Entſtehungsurſache der Brände angegeben: in 19 Fällen (nachgewieſene) Brandſtiftun „ 59 „ Fahrläſſigkeit, „ 98 „ mangelhafte Bauart, 1 „ 20 „ die Art des Gewerbebetriebs, „ 388 „ N Spielen von Kindern mit Zündſtoffen, „ 2 „ B Erploſton, 1 „ 6 „ Selbſtentzündnung „ 73 „ Blitzſchlag, während „241 „ die Entſtehungsurſache unermittelt geblieben iſt. Von den durch Blitzſchlag beſchädigten Gebäuden war eines mit einem Blitzableiter verſehen. — Am 1. Dezember 1884 tritt das Reichs⸗ geſetz über die Krankenverſicherung der Arbeiter in's Leben. Wenn auch hier und da den Wirkungen dieſes Geſetzes mit einigem Miß⸗ trauen entgegengeſehen wird, ſo dürfte die Praxis doch ſehr bald eine andere Anſchauung zur Geltung bringen, es wird nur darauf ankommen, daß die betheiligten Perſonen ſich rechtzeitig mit den haupt⸗ ſächlichſten Beſtimmungen des Geſetzes zu erleichtern und ſich ſelbſt vor Unannehmlichkeiten und Nach⸗ theilen zu bewahren. Mehr als für den zunächſt betheiligten Arbeiter iſt für den Arbeitgeber eine nähere Kenntniß der einſchlägigen Geſetzbeſtimmung erforderlich, da dieſem die Pflichten a, der An⸗ und Abmeldung der Arbeiter bei den Krankenkaſſen, 5 b, der Zahlung der vollen Beiträge an die Kaſſe aufgetragen und ihm überlaſſen iſt, die von den Arbeitern zu tragenden der Beiträge von dieſem rückzuerheben. Verrſäumniſſe dieſer Pflichten ſind mit empfind⸗ lichen Nachtheilen bedroht; höhere Bußen haben die Arbeitgeber aber noch zu erwarten, wenn ſie ſich bei den Abzügen der Krankenkaſſenbeiträge am Lohne der Arbeiter Unrichtigkeiten zu Schulden kommen laſſen ſollten. Die Berechnung der Beiträge zu den Krankenkaſſen nach den beſtimmten Prozentſätzen und die Ausſcheidung des dabon auf den Arbeiter ent— haltenden Antheils wird manchem Arbeitgeber ſaure Stunden bereiten und zu Streitigkeiten zwiſchen Arbeitgeber und Arheiter leicht Veranlaſſung geben. Um ieſen Unannehmlichkeiteen vorzubeugen, hat ſich Amtsrevident Ehret in Weinheim durch Berechnung der Beiträge zu den Krankenkaſſen ſowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeiter und der An- ſprüche der Arbeiter an die Krankenkaſſen an Kran⸗ kengeld und Sterbegeld unter Berückſichtigung aller nach dem Geſetze moglichen Verhältniſſe ſehr verdient gemacht. Dieſen von Herrn Ehret berechneten Hilfs⸗ tafeln, welche bereits in zweiter, vermehrter und verbeſſerter Auflage (Preis 1 Mk.) bei Fr. Acker⸗ mann in Weinheim (Baden) erſchienen ſind, iſt das Reichsgeſetz vorgedruckt, ſo daß Letzteres nicht beſonders angeſchafft zu werden braucht. Daß die Ehret'ſchen Hilfstafeln, die nebenbei bemerkt auf abſolute Richtigkeit der Berechnungen Anſpruch machen dürfen — dieſelben wurden don Herrn H Pforzheim (je 21), Karlsruhe (18), Ueberlingen (17), A. Gauggel, Gr. bad Rebiſor in Karlsruhe geprüft 75 92 9 89 — bereits auch in weiteren Kreiſen die berdlene Beachtung gefunden haben, bekunden pielſeſt ge amt liche Empfehlungen derſelben durch höhere und höchſte Staatsbehörden, und kann deren Anſchaffung jedem Betheiligten deßhalb nur auf's Wärmſte empfohlen werden. — Frankfurt, 5. Nob. Einige Spaß⸗ vögel hatten geſtern Abend der Statue Karls dez Großen auf der alten Brücke ein Plakat mit der Aufschrift „Auch ich wähle Sabor“ umgehüng, Daſſelbe wurde von einem Schutzmann entfernt. — Dynamit⸗Attentat. Aus Wolfen⸗ hauſen in Naſſau, 5. Nov., wird geſchrieben: Unſerem Bürgermeiſter Herrn Hahn ſind geſtern Abend nach 7 Uhr zwei Dynamitpatronen auf den oberſten Tritt der Haustreppe gelegt worden. Zuerſt explodirte die eine mit einem furchtbaren Knalle, die Mauern des Hauſes erzitterten und die Fenſterſcheiben flogen ein. Als ſich der Herr Bürgermeiſter von der erſten Beſtürzung erholt hatfe, eilte er, gefolgt von Frau und Kind, zur Hausthüre, um den pielleicht noch in der Nähe weilenden Verbrecher feſtzunehmen, da be⸗ merkte er dicht vor ſich auf der Treppe ein ziſchendes Feuer. Mit dem Worte „Zurück!“ drängte er Frau und Kind in das Haus und ſchloß die Hausthhre, Hierauf erfolgte ein zweiter noch ſtärkerer Knall, Natürlich war der Schrecken der Familie groß. Der ganze Ort iſt in Aufregung und man iſt allgemein über dieſe Schandthat gegen den beliebten und ge⸗ achteten Bürgermeiſter entrüſtet. — Koln, 7. Nobember. Vergangene Nacht wurde im hieſigen Männer⸗Arreſthauſe am Klingel⸗ pütz ein ſchändliches Verbrechen vollführt. Der be⸗ rüchtigte, in den Jahrbüchern des köniſchen Ver⸗ brecherthums vielgenannte Jeruſalem brach mit zwei anderen Strafgefangenen zwiſchen 3 und 4 Uhr aus dem Schlafzimmer aus, dann überfielen ſie den Aufſeher Arnold und erwürgten ihn. Durch die Wache wurden alle drei feſtgenommen. Der Exmordele war verheirathet und Vater von vier Kindern. Heuſe Vormittag ſtellte die Staatsanwaltſchaft den Thaſ⸗ beſtand feſt, von Seiten der Verwaltung war der zuſtändige Regierungsrath anweſend. — Im Canton Geneve befindet ſich ein höchſt eigenartiger Weinſtock. Derſelbe iſt etwa 28 Jahre alt und trägt an ein und demſelben Sſoche 3 unter ſich verſchiedene Arten von Trauben. Nämlich ganz weiße, ganz rothe und gemiſchte Trauben, d. h. Letzteres ſind Trauben mit rothen und weißen Beeren. — Mons, 10. Nov. In den Kohlenberg⸗ werken bei Wasmes (Hennegau) wurden durch ſchlagende Wetter 20 Perſonen getödtet und 5 ſchwer verwundet. — Scheues Pferd auf der Bühne Aus Brüſſel, 5. Nov., ſchreibt man der „Voſſ. Zig.“ Bei der geſtrigen Vorſtellung der „Jüdin“ im Opern⸗ hauſe wurde ein Pferd, das man bei dem Aufzuge im 1. Akt. verwendete, plötzlich ſcheu, riß ſich init Gewalt von ſeinem Führern los und ſtürzte auf das Orcheſter zu, auf welches es ſchließlich zur Hälfte hineinfiel und um ſich ſchlug. Das geſammte Or⸗ cheſter floh. Auf der Bühne entſtand eine heilloſe Verwirrung, alles lief durcheinander und ſuchte den Ausgang zu gewinnen; eine Choriſtin, die den Kopf verlor, ſprang in das Orcheſter. Im Theater ſelbſt war alles aufgeſprungen; das Geſchrei der Frauen, der Lärm der Hinauseilenden war enkfetzlich. Endlich ſtellten die Feuerleute wieder Ordnung auf der Bühne her; die Choriſtin, die nur leicht verwundet war, wurde fortgetragen, das Pferd mit vieler Mühe hinaufgeſchafft. In den Couloirs gab es diele Ohnmachten — aber ſchließlich gelang es den Be⸗ amten, unterſtützt von mehreren Beſonnenen, der Panik Einhalt zu thun. Das Occheſter begann wieder zu ſpielen und die Vorſtellung konnte nach halbſtündiger Unterbrechung ihren Fortgang nehmen. — London, 10. Novor. Samſtag Abend fand in Hochin, Kohlengrube bei Tredegar, während fünfzehn Bergleute in den Gruben arbeſteſen, eine große Exploſion ſtatt. Man befürchtet, daß Alle umgekommen ſind. Bis jetzt wurden vier Todte gefunden. 9 Wenn ein Mann deine Hand mit einem kräftigen und herzlichen Handdruck erfaßt, damm iſt dies ein ſicheres Zeſchen, daß entweder ſein Herz übervoll oder ſeine Börſe ſehr leer 47 nt un A in die n l en Twen Getz 15 5 II N f Kwörtigen zu ll. Wender Mchedertechn Say hg aa f dul gert, 2