Pfuffer kam, welche ihm derartige Verletzungen an der linken Schulter bei brachte, daß der Verletzte mittelſt Tragkorb nach dem allgemeinen Kranken⸗ hauſe verbracht werden mußte. An ſeinem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. — Karlsruhe, 4. Nov. Der „St. P.“ wird von hier geſchrieben: Das badiſche Unterrichts⸗ miniſterium hat Glück. Wer hätte gedacht, daß es ihm gelingen könnte, Profeſſor Lübke in Stuttgart nach zwanzigjähriger Wirkſamkeit von dort nach Karlsruhe zu entführen? Und doch iſt es geſchehen. Lübke, einer der hervorragendſten deutſchen Kunſt⸗ hiſtoriker, wird die Profeſſur für Kunſtgeſchichte an der Polytechniſchen Schule übernehmen. Dies allein. doch hätte ihn wohl bei dem dermaligen Beſuch der Anſtalt nicht verlockt, wäre es nicht möglich ge⸗ weſen, zugleich ſeiner leitenden Hand die Direckion unſerer Gemäldegalerie, die ſeit Leſſings Tod nicht pieder beſetzt geweſen, zu übertragen. — Die Bäcker in Baden-Baden haben den löblichen Entſchluß gefaßt, in Anbetracht der gegenwärtig ſehr niedrigen Getreidepreiſe einen Preis⸗ bſchlag für den 4pfündigen Laib um 4 Pf., für en 2pfündigen um 2 Pf. eintreten zu laſſen. — Aus dem Baulande, 4. Nobbr. In inem Orte der hieſigen Gegend hat ſich jüngſt ein müſantes Stückchen zugetragen, welches, weil zu rginell, der Vergeſſenheit nicht überliefert werden oll. Es geriethen nämlich zwei Männer auf der Straße in Wortwechſel, der ſich bis zur Wohnung des einen fortſetzte. Hier hörte nun die Frau des⸗ ſelben, die ſchon im Schlummer lag, die heftigen Auseinanderſetzungen und erkannte ſofort die Stimme ihres Mannes. Aus dem Bette herauszuſpringen, die Stiege hinunter und ihrem Manne zu Hülfe zu eilen, war das Werk eines Augenblicks. Dieſe un⸗ überlegte Handlung ſollte ihr aber keine Lorbeeren eintragen, denn der Gegner ihres Mannes war nicht faul, zog ſeinen Schlappen aus und maß denſelben mehrmals der nur im nothdürftigſten Bettuegligs auf dem Kampfplatz erſchienen „Dame“ an dem Originaltheile des Sitzleders gehörig an. Da ſie ſich nun überzeugte, daß mit ihrer Macht hier nichts auszurichten ſei, ſo zog ſie unter der Bedeckung ihres Mannes den Rückzug an. — Das Stammhaus der Familie v. Rothſchild in der Judengaſſe zu Frankfurt ſoll mit aller Vor⸗ ſicht abgebrochen werden. Wie verlautet, wird be⸗ abſichtigt, das Haus unter möglichſter Benutzung desſelben Materials in dem v. Rothſchild'ſchen Parke neu erſtehen zu laſſen. — Duell. In Köln hat zwiſchen dem Hauptmann Hirſch, Sohn des Polizeipräſidenten in Aachen, und dem Kölner Tuchfabrikanten A. Rogge ein Piſtolenduell ſtattgefunden, in welchem der Erſtgenannte ſchwer verwundet wurde. Urſache: ehel che Untreue. — In der Nacht vom 3. auf 4. November iſt das Wohn⸗ und Oekonomieg⸗bäude dis Bürger⸗ meiſters Joſef Thoma in Hartſchwand, A. Waldshut, ſammt Ernte- und Futtervorräthen bis auf den Grund niedergebrannt. Zwölf Stück Rindvieh und 1 Schwein kamen in den Flammen um; außerdem verbrannte die in dem Hauſe aufbewahrte Gemeinde regiſtratur. Nordhauſen, 2. Novbr. Der geſtrige letzte Perſonenzug Ottbergen⸗Nordhauſen hatte ver⸗ ſchiedenes Mißgeſchick. Zwiſchen Ottbergen und Northeim liefen beide Axen des Gepäckwagens ab und ſchob ſich die eine Axe in den Wagen, doch entſtand kein weiterer Unfall. Auf der Station Herzberg war der 52jährige Schaffner Schmidt in dem Augenblick, als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, vom Trittbrett aus mit Kupiren der Billets be⸗ ſchäftigt; er wurde durch einen zu nahe am Zuge ſtahenden Poſtkarren heruntergeriſſen, kam unter den Zug und wurde zermalmt. — In einer hieſigen Tabakfabrik ſind geſtern neun Arbeiter, welche bei der Reichstagswahl ſozialdemotratiſch gewählt, ent⸗ laſſen worden. — Berlin, 1. November. Die Dampfer des „Norddeutſchen Lloyd in Bremen“ haben in jüngſter Zeit zweimal Gelegenheit gehabt, ſich hülfreich zu erweiſen. Der am 6. Sept⸗mber von Bremen ab⸗ gegangene Dampfer „Weſer“ traf an der Küſte von Florida den daſelbſt geſtrandeten Dampfer „Marſeille“ von der „Compagnie Commereciale in Havre“ Galveſton nicht genug die ihnen an Bord der „Weſer“ bewieſene Menſchenfreundlichkeit rühmen konnten. Heute bringt der Telegraph die Nachricht aus New⸗ hork, daß der Lloyddampfer „Rhein“ geſtern in Newyork angekommen iſt mit 186 Perſonen, Paſſa⸗ giere und Mannſchaft aus dem 24. Oktober brennend auf See angetroffen Dampfer „Maasdam“ von der Rotterdamer Linie. Die „Maasdam“ war am 25. October von dem Lloyddampfer „Oder“ vollſtändig ausgebrannt geſehen, und es iſt erfreulich, daß die Beſorgniſſe, die man um das Schickſal der Menſchen auf der „Maasdam“ haben mußte, verhältnißmäßig raſch gehoben ſind. a — Potsdam, 3. November. Durch die unvorſichtige Behandlung einer Petroleum-Lampe ereignete ſich hier ein großes Unglück. Der Wacht⸗ meiſter Röder im Garde de Corps Regiment, welcher erſt vor zwei Tagen geheirathet und eine Wohnung außerhalb der Kaſerne hatte, erſchien am Sonntag Morgen nicht zum Dienſt. Es wurde nach ſeiner Wohnung geſandt, doch wurde trotz mehrfachen Klopfens nicht geoͤffnet. Als dann die Thür ge⸗ waltſam geöffnet wurde, fand man Röder mit ſeiner Frau anſcheinend todt im Bett. Dem ſchnell her⸗ beigeholten Arzte gelang es nicht, den Röder ins Leben zurückgerufen, dagegen war der Erfolg der Wiederbelebungsverſuche bei der jungen Frau ein glücklichrr. Beſinnungslos wurde dieſelbe nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe gebracht und erſt in der Nacht iſt die Beſinnung zeitweiſe zurückgekehrt. Die Petroleumlampe wurde tiefbrennend vorgefunden und der Unglücksfall wird auf Erſtickung durch Pe⸗ troleumqualm zurückgeführt. — Leipig, 1. November. Von einen furcht⸗ baren Unglück iſt heute Abend 6 Uhr die Fabrik ätheriſcher Oele von Schimmel u. Co. auf der Ber⸗ liner Straße heimgeſucht worden. Man vernahm plötzlich eine heftige Detonation, und eine rieſige Feuerſäule ſchoß in demſelben Augenblicke in die Luſt empor. Bei näherer Unterſuchung ergab ſich eine Ballon⸗Exploſion in dem Laboratorium, welche wahrſcheinlich durch das unvorſichtige Gebahres eines dort beſchäftigten Arbeiters veranlaßt worden ſſt. Die unteren Räume des Laboratoriums ſind total zerſtört; Balken, Mauerſteine — Alles liegt durch⸗ einander. Die Zwiſchendecke des Vorderhauſes ge⸗ nannter Fabrik wurde durch den heftigen Luftdruck zerſtört und ſämmtliche Fenſterſcheiben eingedrückt. Ja, der Druck war ſo ſtark, daß ein die Straße im Augenblick der Kataſtrophe paſſirender Mann mit ſeinem Kinde zu Boden geworfen und nicht unge⸗ fährlich verletzt wurde. Man zählt acht Verwundete. Der Abeiter, welcher das Unglück aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach herbeiführte, iſt todt. Das Unglück konnte leicht erheblich an Umfang gewinnen, wenn die an das Etabliſſement angrenzende Gasanſtalt in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde. — Paris, 4. November. Geſtern Abend zwiſchen 8 und 9 Uhr wurde der Wechsler Rodri⸗ gues, in der Rue de la Paix, um den Betrag von 200,000 Francs beſtohlen, 60,000 in Baar und der Reſt in Werthpapieren. Die Diebe waren mit leichter Mühe eingedrungen, da der ausgegangene Bureaudiener die Thüre nur mit dem Riegel ver⸗ ſchloſſen hatte. Im Bureau hatten dann die Diebe zwei Geldſchränke erbrochen. — Paris, 5. Okt. Unter den Mordthaten, welche das Pariſer Publikum in der letzten Zeit in Spannung verſetzten, nimmt folgendes Drama ſeit vorgeſtern den erſten Platz ein: Der ehemalige Notar Delapalme, der von den Geſchäften ſchon ſeit längerer Zeit zurückgezogen lebte und für einen mehrfachen Millionär galt, hatte am Sonntag Abend ſeine Kinder und Enkel in ſeinem Landgute bei Antony zum Diner um ſich verſammelt. Die aus zwölf Perſonen bestehende Geſellſchaft ſaß vergnügt am Tiſche, als die Thüre aufgeriſſen wurde und der Diener des Hauſes, ein gewiſſer Fauillot, mit dem Rufe: „Das iſt für Dich!“ auf ſeinen Herrn ein⸗ drang und auf ihn ſchoß, ohne daß die Anweſenden Zeit hatten, ihm in die Arme zu fallen. Dela⸗ palme war ſchwer berwundet und wurde von ſeinen Kindern in den Salon geführt. Auf der Schwelle desſelben erhielt er einen dritten Schuß von der Zwiſchendeckspaſſagiere, die bei ihrer Landung in man im Winter ſtatt einer behaglich warmen Stube, Jagdflinte geladen hatte, und, als er eine Abſicht erfüllt ſah, die Waffe auf den Boden ſtützte, die Laufmündung zwiſchen die Zähne nahm auf den Hahn drückte und ſich mit zwei Kugeln den Schuͤdel zerſchmetterte. Wenige Minuten darauf ſtarb au Delapalme inmitten ſeiner auf's Höchſte beſtürzten Familie. Fouillot hatte ſeit einem Vierteljahrhundert in ſeinem Dienſt geſtanden, ſich jederzeit anhänglich erwieſen und ihm während des Kriegswinters mit eigener Gefahr das Leben gerettet. Es heißt nun, der Mörder ſei plötzlichem Wahnſinn verfallen; gleichzeitig aber werden Gerüchte verbreitet, nach denen er einen Racheakt verübt hätte. — Wegen einer Birne. Großes Auffehen erregt eine Gerichtsverhandlung, die ſich neulich bor dem Hofe von Weſtminſter abſpielte. Als Ange⸗ klagter erſchien ein junger hübſcher Mann von eig 25 Jahren unter der Beſchuldigung des Diebſtahls. Der Sachverhalt war folgender; John Venborn, der Sohn eines Beamten der engliſchen Bank, war ſeit fünf Jahren in dem „Früchte⸗ und Gemiſe⸗ Departement der Armee⸗ und Flotte⸗Magazine“ glg Kommis beſchäftigt. Der junge Mann, der ſich der Gunſt aller ſeiner Vorgeſetzten erfreute, ein jährliches Einkommen von 210 Pf. (4200 Mk.) bezog und mit einem hübſchen jungen Mädchen der Tochter eines Majors verlobt, ſtand unter der, Anklage, eine Birne gegeſſen zu haben, die ſich als Elgenthum der Geſellſchaft unter dem ihm zum Verkauf übergebenen Obſtvorrath befand. Der Werth der Birne wurde auf 1 Penny (8 Pfennige) geſchätzt. Der Vertreber der Geſellſchaft hob hervor, daß von den Angeſtellen des Geſchäftes monatlich ungefähr für 200 Pfund (400 Mt) Eßwaaren entwendet (d. h. unerlaubter⸗ weiſe) verzehrt würden. Die Geſellſchaft ei also, um ſich vor dem Untergange zu ſchützen, genölhigt, jeden Fall zur Anzeige zu bringen. Der Nicher ſchloß ſich dieſer Auffaſſung an und berurtheilte den jungen Mann zu vier Wochen Zwangsarbeit. E das iſt der Krieg! Ueber das Gar⸗ deſchützen⸗Regiment im Feldzuge 1887071 gibt der Vorſitzende des Vereins ehemaliger Gardeſchülhen, Herr Geheim⸗Sekretär Broſe, in den „Mittheſſungen des Berliner Geſchiſchts ⸗Vereins“ im Anſchluß an die Szene vor Paris, wo der Kaiſer beim Anblick des Regiments Thränen vergoß, folgende aktenmäzige Daten. Bei St. Privat, wo das Bataillon mit 810 Büchſen ins Gefecht rückte, verlor es 451 Mann, darunter ſämmtliche Offiziere (9 todt, 9 verwundel), 10 Unteroffiziere todt, 10 verwundet, 101 Schüzen todt, 250 verwundet. Im ganzen Feldzuge berlor das Bataillon von 1000 Mann 539. Es erwarb ſich 4 eiſerne Kreuze 1. Kl., 97 2. Kl., 5 rufſiſche St. Georgskreuze, 1 ſächſiſchen Albrechtsorden und 2 Albrechts-Medaihlen. An Patronen verſchoß es ca. 98,000 Stück. F lDer Eene.] Folgende, einem älteren Jahrgange des ſächſiſchen „Ameiſenkalenders“ enk⸗ nommene Anektode macht jetzt die Runde durch die Preſſe. In dem Dorfe R. im ſächſiſchen Erzgebirge gebenheit zu: „Beim Glas Einfachbier ſitzend, gibt einer nach dem andern zum beſten, wieviel er wohl von dieſer Sorte zu trinken im Stande ſei⸗ und da Verwunderung ob des beträchtlichen Quan⸗ tums. Ein alter ehrwürdiger Bauersmann, der dabei auf eine Tonne zeigend: „Ich un noch eener meines Erſtaunen allerſeits; der Abſchluß einer Welle war die nächſte Folge. Unſer Bauersmann war helle; er hatte den „enen“ nicht beim Namen genannt, ging ſchleunigſt ab und lam in Begleitun Bier gewöhnt hatte. Ehe fünf Minuſen vergingen war die Tonne leer und mit großen Augen mußten die andern wohl oder übel die Wette zahlen. — Wer von den „beeden“ das meiſte trank, hat man nicht erfahren können, höchſt wahrſcheinlich war es der „eene“ Landwirthſchaftliche und gewerbliche Nachrichlen. Ein Ofenkitt. Nichts ungenehmer, als wenn und übernahm von deniſelben 12 Cajüts⸗ und 61 Hand des Raſenden, der plotzlich von neuem die einen rauchenden ſchlecht brennenden Ofen hat. Die Kalamität rührt meiſtens von Undichtheiten der 10 Salter m bit dauetha 1 l ur Lr i fit, ncht 2 15 uunmidle e n buen Stau 5 i en Leun — füge 5 Pfahl u geben, hen lets Blattes — — 2 4 trug ſich folgende zwar drollige, aber wahre Bege⸗ Hier! bisher nicht geſprochen, äußert zum Erſtaunen aller, trinken die Tonne in zehn Minuten aus“. Allge⸗ ſeines Handochſen, den er von Jugend auf ans N W E Danguseng- n TOHAFTON TAN 1 grossen