hatte, begaben ſich die fremden Fürſtlichkeiten nach dem Gartenſalon des Schloſſes, wo die Leiche auf⸗ geſtellt war. Der Sarg wurde durch die Hofchargen unter Beihülfe von 18 Unteroffizieren aufgehoben und auf den Leichenwagen geſtellt. Um 2 Uhr ſetzte ſich der Zug unter dem Geläute ſämmtlicher Glocken nach dem Dom in Bewegung. Voraus ſchritt die Garniſon, dann kam die niedere und höhere Diener⸗ ſchaft. Krone, Scepter und Orden wurden auf Kiſſen getragen. Dem reichverzierten, mit Kränzen überladenen Leichenwagen folgte zuerſt der Herzog von Cambridge, dann Prinz Albrecht von Preußen, rechts der Großherzog von Heſſen, dann der Erb⸗ großherzog von Baden, der Erzherzog Franz von Oeſterreich, Prinz Georg von Sachſen, Vertreter vieler fremden Höfe, auch ein Vertreter Cumberland's, eine glänzende Suite von Generalen und Offizieren, der Regentſchaftsrath, die Spitzen der Behörden der Stadt und Deputationen aus dem Lande. Der Zug ging durch die von Menſchen gefüllten Straßen zum Dom, wo ein Trauergottesdienſt ſtattfand, während deſſen der Sarg auf einem Katafalk vor dem Haupt⸗ altare aufgeſtellt war. Dann erfolgte die Beiſetzung in der Familiengruft in Anweſenheit der Fürſten. Paris, 25. Okt. Der „Temps“ ſchreibt: Die Regierung beſchloß, zahlreiche Verſtärkungen ab⸗ gehen zu laſſen, ſowohl für die Armee in Tonking, wie zur Verbollſtändigung des Occupationscorps im Norden Formoſas. Abgeſehen von der Abſendung der neuen Truppentheile ſei ferner die Completirung der bereits in Tonking befindlichen Bataillone beab⸗ ſichtigt. Nach Toulon wurde der Befehl ertheilt, alle disponiblen Transportdampfer auszurüſten. Eine große Menge von Proviant und Munition iſt bereits nach Toulon unterwegs, Verſtärkungen würden Mitte November in zwei Abtheilungen abgehen und Anfang Januar in Tonking eintreffen. — Ein Telegramm aus Shanghai von heute ſagt: Die Arbeiten zur Abſperrung des Fluſſes Wooſung beginnen am 28. d. Mis. Für die befreundeten Schiffe wird eine 260 Fuß breite Durchfahrt offen gelaſſen. Die Blokade der Weſtküſte Formoſas begann am 23. Oktober. Es iſt keinem Schiffe geſtatten, auszu⸗ laufen oder zu landen. Formoſa iſt bollſtändig iſolirt. Verſchiedenes. — Ladenburg, 26. Oktober. Falſche Fünfzigmarkſcheine. Es lutſieren zur Zeit viele falſche Fünfzigmarkſcheine, kenntlich an ver⸗ wiſchtem Druck an der Vorderſeite, auch fühlen ſich die gefälſchten Scheine fettig an, während die echten rauh ſind. Die Reichsbank in Mannheim kaſſirte bereits einige Falſifikate. 5 — Weinheim, 24. Okt. Heute, anläßlich eines Sühneverſuchs vor dem hieſigen Bürgermeiſter⸗ amt, beleidigte einer der klägeriſchen Theile den andern, was dieſen, einen hochbetagten Mann, derart alterirte, daß er vom Schlage gerührt todt zu Boden fiel. E Heidelberg, 27. Oktober. Von einigen noch ganz jugendlichen Burſchen wurde in einer hieſigen Wirthſchaft ein Einbruchsdiebſtahl verübt, und eine Anzahl Bierbleche, welche die Jungen für Geld hielten, ſowie Eßwaaren ꝛc. entwendet. Einer der Thäter konnte in der Perſon eines 16jährigen Bürſchleins ermittelt werden. — Zwei Bahnarbeiter entwendeten aus einem im hieſigen Güterbahnhof lagernden Faſſe neuen Weines ein dedeutendes Quantum, wurden jedoch betreten und vom Bahn⸗ amte, das in ſolchen Sachen keinen Scherz kennt, polizeilich angezeigt, ſo daß der „Neue“ einen recht bößartigen Katzenjammer bei beiden Angezeigten er⸗ zeugen dürfte. — Der etwa 20jährigen hieſige Armenrathsfelretär Hachmann, welcher im Laufe d. J. mit etwa 900 Mk. Geldern aus diverſen Kaſſen durchbrannte, ſtellte ſich freiwillig der Polizei in Osnabrück, wo er ſich ſeither aufhielt. Die Polizei brachte ihn hierher und ſieht er nunmehr ſeiner Strafe entgegen. — Der ſehr flott lebende hieſige Agent Gutmann wurde wegen dringenden Verdachts der Urkundenfälſchung gefänglich eingezogen und erzählt man ſich ganz grauenhafte Geſchichten über deſſen ſogenanntes „Geſchäftsgebahren“. Wenn dem ſo iſt, wie man von Mund zu Mund colportirt, e 90 24. Oct. Heute Mittags 12 Uhr, brach in der Scheuern des Juſultheimer Hofes, bad. mark⸗ gräfliches Eigenthum und in Pacht der Zuckerfabrik Waghäuſel, politiſch zu Hockenheim gehörig, Feuer aus, dem ein Wohnhaus, eine Stallung und eine Scheuer mit Heu und Fruchtvorräthen und eine Reihe Schweinſtälle zum Opfer fielen. Das in unmittelbarer Nähe ſtehende Wohngebäude des Direk⸗ tors war in höchſter Gefahr, konnte aber noch ge⸗ rettet werden. Jedenfalls aber haben auch Haus und Mobilien durch furchtbarſte Hitze und Waſſ r ziemlich gelitten. Nächſt der eigenen Spritze war die eine von Altlußheim zuerſt zur Stelle, welcher dann die Feuerwehr von Hockenheim folgte, die ſich recht wacker hielt. Später traf noch die Löſchmann⸗ ſchaft von der Fabrik Waghäuſel ein. Oberamtmann, Rentamtmann und Fabrikdirektor waren ziemlich raſch auf dem Brandplatze. Von den 20 Kühen, hat nur eine Brandwunden, aber ſchwere, davon⸗ getragen, ſo daß deren Schlachtung nothwendig werden wird. Ein noch nicht 7jähriger Knabe ſoll in der Scheuer, während die Arbeiter beim Eſſen waren, ein Feuerleiu angezündet, daſſelbe zuerſt mit einem Ziegelſtein und als dies nicht gelang, mit einem Strohbund zu löſchen verſucht haben. Dies ſoll die Urſache des Brandausbruches ſein. — In Ludwigshafen wurden ca. 600 Mann Militär einquartirt, um etwaige Ausſchreitungen während der Wahl zu verhindern. — Karlsruhe. In Hagsfeld geriethen 2 Brüder wegen Bezahlung von einem Liter Wein in Streit. Der 19 Jahre alte Frieor. Lindner warf ſeinen 28 Jahre alten, verheiratheten Bruder Ludwig vor der Wirthſchaft zu Boden und brachie demſelben 7 Stichwunden bei, ſo daß am Auf⸗ kommen des Verletzten gezweifelt wird. Der Thäter iſt gleich verhaftet worden. — Im Walde bei Fetzen bach, Gemarkung Gernsbach, wurde die Leiche eines Landmannes ge⸗ funden und zwar gelegentlich der Abhaltung einer Jagd, bei welcher die Treiber auch die entlegenſten Waldwinkel durchſtöberten. Die Leiche liegt jeden⸗ falls ſchon längere Zeit, da Geſicht und Hals des Todten ganz ſchwarz und verſtört ſind. Abſeits von jedem Wege wurde die Leiche aufgefunden. Ob ein Verbrechen oder ein Unglücksfall vorliegt, wird die gerichtliche Unterſuchuug erſt entſcheiden. — Lahr. Der Großherzog nahm bei ſeiner neulichen Anweſenheit in Lahr 400 Lotterielooſe. Von dieſen haben 8 gewonnen. Unter den Gewinnen befinden ſich eine Garnitur, Küchengeſchirr, ein Stück Halbſtoff und eine Fntterſchneidmaſchine. — Neckarbiſchofsheim, 22. Okt. Seit 8 Tagen hat die hieſige Haushaltungsſchule mit der ſtatutariſchen Maximalzahl von 20 Schülerinnen den Unterricht in ſeinem ganzen Umfange wieder aufgenommen. Die Herkunft der Schülerinnen ſtellt ſich folgendermaßen: Stadt Neckarbiſchofsheim 2, Amt Sinsheim 6 (der Kreis Heidelberg insgeſammt 11), Kreis Mosbach 3, Kreis Mannheim 3 und Kreis Karlsruhe 1. Da auch die beiden Anſtalten im Oberlande (die neugegründete Haushaltungsſchule in Villingen wird bis zu ihrer Eröffnung ſicher ihre Vollzahl Schülerinnen erreicht haben) die gleiche Frequenz nachweiſen, liegt vielleicht die Neuerrich— tung einer oder mehrerer derartiger Anſtalten im Lande nicht in ſehr weiter Ferne. Dieſe Beiſpiele geben rühmendes Zeugniß von der Einſicht und dem prakti⸗ ſchen Sinn der landwirthſchaftlichen Bevölkerung Badens. — In der Gefangenanſtalt in Zweibrücken geriethen zwei Sträflinge in Streit, wobei der eine den andern ſo unglücklich mit einer Latte auf den Kopſ ſchlug, daß der herbeigerufene Arzt nur noch den Tod des Geſchlagenen beſtätigen konnte. — Im Kyffhäuſerwalde iſt der Revierförſter Roſen aus Tilleda meuchlings erſchoſſen worden, und zwar wahrſcheinlich durch einen Wilddieb. Es wurde die Spur eines erlegten Wildes verfolgt und dabei im Dickicht die Leiche des Ermordeten, mit Laubblättern bedeckt, aufgefunden. Bei der Leiche fand ſich ein Rock des Wilderers vor, dagegen fehlte der Rock des Forſtmannes. dürfte gegen dieſen Agenten eine großartige Unter⸗ uchung unvermeidlich ſein L Aus dem Bezirke Schwetzingen,“ Dubs eingebrochen und aus — In Heppenheim wurde bei Uhrmacher einer einen Exportartikel nach Amerika werden würde, haben ſich wohl wenige träumen laſſen. Und doch iſt es ſo. Ein Spekulant von Echterdingen hat ſckon auf den Aeckern große Einkäufe von Kraut gemacht und nun eigens Leute dafür angeſtellt, die Häupten zu ſchneiden und in große Bitten einzu⸗ machen, worauf die Verpackung in Standen von je zwei Zentner und hierauf Verſandt nach Amerjla geſchieht. Wohl bekomm die ſchwäbiſche Speſſe hon Landsleuten überm Weltmeer, welche ſich geſtalhen können, ein „Originalkraut“ von den Fildern komen zu laſſen! — Der Berlin⸗Kölner Expreßzug, welcher am 21. d. M. von Berlin abgelaſſen worden iſt, schwebte in der Nähe von Minden in Feuersgefahr, Ein Paſſagier hatte im Coupé eine Spirituslampe ene zündet und dabei alle Vorſicht dermaßen außer Acht gelaſſen, daß der brennende Spiritus überlief und den Wagen in Brand ſetzte. Entſchloſſene Mitreiſende verwandten, wie die „Elberfelber Zeitung“ meldet, ſofort die Luftbremſe (Karpenter) und ſo lam der Zug unweit der Station Minden zum Stehen, Die Flamme hatte noch keinen erheblicheren Umfang zu gewinnen vermocht und wurde bald gedämpft, J daß nach einem Aufenthalte von etwa zehn Minuten der Zug ſeine Fahrt fortſetzen konnte. — Der aus der Oldenburgiſchen Skandal affaire bekannt gewordene Major Steinmann dom Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91 iſt in das 3. Hel, Inf. Reg. Nr. 83, von welchem das I. und Bat. in Kaſſel und das Füſilier⸗Batafllon in Arolſen garniſonirt, verſetzt worden. An Stelle des p. Steine mann iſt der Major von Holleben, Kommandei des Kadettenhauſes zu Potsdam, als Batallons⸗ kommandant in Oldenburg eingetreten. — Einen Beweis von ſeltener Anhänglichlelt und außerordentlicher Ausdauer lieferte neulich ein Jagdhund, welcher ſeiner Herrin unbemerkt in Bremen zum Bahnhof gefolgt war und die Tour von Bremen bis Oldenburg neben dem Bahnzug in gleichem Tempo begleitet hat, um ſeine nicht wenig Überraſchte Herrin dort am Bahnhof freudig zu be⸗ grüßen. . — Hamburg, 24. Oktober. Der chloro⸗ formierte Bär. Auf dem Dampfer „Lofoten“ welcher gegenwärtig am hieſigen Quai liegt, exeignele ſich in einer der letzten Nächte eine bedenkliche Szene. Matroſen gewahrten nämlich, wie ſich der Boden eines Kiſtenkäfigs öffnete, der unter den Gütern mit an Bord gebracht war und ein großer Eisbär dars entſchlüpfte, welcher über das Deck lief und ſich zur Kajüte des ſogen. Superkargo wandte in welcher dieſer letztere noch beſchäftigt war. Der Schrecken desſelben war groß, als er das Thier erblickte und leichenblaß und bebend wagte er keinen Lauf don ſich zu geben. Glücklicherweiſe begab ſich der Bar dann in das auf Deck befindliche Rauchkabinet. Der von dem Vorfall unterrichtete Kapftän ließ dus Kabinet vernageln, ſo daß das Thier vorläufig ger fangen war, dann ließ er eine große Quanzitlh Chloroform holen und dieſes auf einer flachen Schüſſel durch eine Oeffnung in die Thür ſchieben und es dem Thiere möglichſt nahe unter die Naſe briggen. Das Manoͤver gelang, der chloroformirſe Eisbär wurde nicht gewahr, daß man ihn gus dem Kabinet hinaus und wieder in ſeinen Käfig zuelckbrachte, der nun gut vernagelt und verſichert würde. Der Bur erwachte erſt ſpäter und iſt in die Karl Hagenbeck ſche Menagerie gebracht worden. 5 — Ein neues Gewehr, In der Schweiz ſind jüngſt Schießverſuche mit dem umgeünderten Repetirgewehr „Rubin“ vorgenommen worden, die ein ſehr günſtiges Reſultat ergeben haben ſollen. Die Commiſſion unter Oberſt Feiß als Präfident. welcher auch die Verſuche leitete, hal aber beſchloſſen, über die Leiſtung und Wirkung dieſes Gewehres vorläufig nichts in die Oeffentlichkeit gelangen zu laſſen, da die Proben noch forkgeſetzt werden und bis zu einem definitiven Entſcheide noch einige Zeit verſtreichen dürfte. 5 Paris, 22. Oktober. Der des Mordes ſeiner Wirthſchafterin beſchuldigte UhrmacherkPel 1b Montreuil leugnet beharrlich. Die beſ ihm worge⸗ fundenen Gifte will er nur zu gewerblichen Zwecken Uhrenvorrath geſtohlen. benützt haben; er beruft ſich darauf, von der Poze — Daß das ſchwäbiſche Sauerkraut gewahrun N 1 115 won . 10 ſch 5 N 5 aden. Der 72 Mf fei 05 n gun 10 m allt, ne * alu, denn % ich w bob Aufreg. % boellte ſich 1% welt fei 2 in Wand en nt =Autſeille, 11 1 ghelera⸗ 1 beendatßs m. n fc n zusammen 1 de. kun ing des zuſam! 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