Bisher ſind 23 Todte und gegen 100 Verwundete, aus den Trümmern hervorgezogen. Der Schaden wird auf zwei Millionen geſchätzt. — Catania, 9. Okt. Bisher wurden 27 Leichname, und etwa 350 Verwundete ausgegraben. Der Schaden wird nunmehr auf 5 Millionen geſchätzt. Madrid, 8 Okt. In der Provinz Alicante ſind heute vier Chol'ratodesfälle vorgekommen. Kairo, 6. Okt. Eine Degpeſche Kitchener's aus Ambukol meldet, daß ein Dampfer Stewart's, welcher von Khartum kam, an den Felſen des Katarakts Wadigarne geſcheitert und geſunken ſei. Stewart habe einen Boten an Kitchener abgeſandt, welcher Hülſe von Dongola aus verlangen ſollte. Der freiw. Feuerwehr zu ihrem 25jährigen Veſtehen. Des ſchönſten Feſtes heller Jubel ſchalle Nun freudig froh in unſ're Herzen wieder, Was Euch bewegt an dieſem Tag, das halle Aus Eurer Buuſt empor in Luſt und Lieder. Ob auch der Feſtzug durch die Straßen walle, Viel hundert Mann in feſtgeſchloſſ'nen Glieder Beſcheidnen Stolzes bleibt, und noch in fernen Jahren Wird Gott uns ſtets in Freud und Leid bewahren. Der Jubeltag, den feſtlich wir begehen, Sei herrlicher geſchmückt durch unſre Alten, Die wir beglückt und ausgezeichnet ſehen, Weil ſie zur Fahne treu gehalten. Daß Ihr noch lange Zeit ſie möget feſt umſtehen, Das wolle Gott auch ferner walten. Drum dreimal hoch die Braven, denen Orde Für ihre treuen Dienſte ſind geworden. 8 Die Pflicht der Feuerwehr iſt ernſt. In Nöthen Muß ſelbſtlos jeder Mann dem Nächſten dienen, Sein eignes Ich muß ſelbſt zurücke treten, So ſchmückt die Nächſtenliebe doppelt jeden Kühnen. Und wenn in dunkler Nacht der Himmel ſich will röthen, Die Glocke dumpf erſchallt, mit ſchreckensbleichen Mienen Das Volk zuſammenſtrömt, da gilt's gleich Blut und Eiſen, Mit Muth und klarem Blick, den wahren Mann zu weiſen. Das Haus in vollem Brand, doch oben ringt die Hände Ein hülflos Weib, das keinen Ausweg findet, Denn Flammen rings umher, es dröhnen Deck und Wände Und ihr Gewand iſt ſchon vom Feuer angezündet. Da dringt mit Todesmuth der Wehrmann durch die Brände Und nimmt auf ſtarkem Arm das Weib, ſchon halb erblindet. Und kaum ſind ſie entflohn dem glüh'nden Höllenrachen, Stürzt Dach und Decke ein mit fürchterlichem Krachen. Drum grüßt und ehrt den Mann, der in Gefahren, Auch helfen kann und ſelbſt für ſeine Feinde lebet, Der Gut und Menſchenleben ohne harren Dem tück'ſchen Elemente zu entreißen ſtrebet. Der Jüngling wie der Greis in ſilberweißen Haaren, Denen jede kühne That, Herz und Sinn erhebet. Sie Alle rufen laut, daß durchs Weltall es halle, Es leben All' für Einen und Einer leb' für Alle. Bruno Urban. Verſchiedenes. — Ladenburg, 10. Okt. (Ta bak.) Geſtern wurden hier Sandblätter abgehängt und prima helle trockene Waare zu 20 M. verkauft. Für geringere Waare wurden 14 — 18 M. bezahlt. — In Hed⸗ desheim wird 12 — 18 M. und in Viernheim die letzten Partien 10— 14 M. bezahlt. — In Sulz⸗ bach wurden Sandblätter abgehängt aber noch keine verkauft. — Ladenburg, 10. Okt. Der Erlös bei der Verſteigerung des Exträgniſſes der Dickrüben auf dem früheren Zimmerplatze betrug 810 Mark. Das bebaute Land iſt ca 3 Morgen groß. — Ladenburg, 10. Okt. Mit dem Be⸗ ginn des kommenden Winterſemeſters wird an der Großh. Baugewerkſchule in Karlsruhe ein beſonderer Fachkurs für niedere Maſchinentechniker errichtet. Für den Unterricht in Maſchinenlehre und Maſchinen⸗ zeichnen, ſowie in Materialienkunde und Berechnungs⸗ lehre iſt durch eine tüchtige Lehrkraft geſorgt. Durch dieſe Einrichtung wird einem immer lebhafter ſich äußernden Bedürfniß nun auch im Innland genügt und es ſteht zu erwarten, daß die neue Abtheilung der Anſtalt ſich zahlreichen Beſuchs zu erfreuen haben wird. s — Ladenburg, 10. Okt. Dem „Schw. M.“ wird geſchrieben: Am 9. Oktober feierte der vor allem durch deutſches Verdienſt ins Leben gerufene Welt⸗ poſtverein ſein 10jähriges Jubiläum. Durch den⸗ ſelben iſt allen geſitteten Nationen ein ſichtbares Band der Einheit geſchlungen, iſt eine internationale Ver⸗ bindung der ſegenreichſten Art unter deutſcher Führung 75 1 3 8 8 geſchloſſen. es Generalpoſtmeiſters Stephan g flügeltes Wort: „die Poſt iſt eine Freundin der Nationen geworden, eine Botin des Völkerfriedens, eine Beförderin des Wohlſtandes, ein Machtelement unſeres Vaterlandes“, iſt in dieſem Sinne in Er⸗ füllung gegangen. Die gewaltigen Erfolge der Weltpoſt laſſen ſich unſchwer aus den ſtatiſtiſchen Notizen erkennen. In Europa ſind faſt täglich 15 Millionen Briefe unterwegs. Nach den neueſten Nachweiſen betrug in Deutſchland die Zahl der jährlichen Briefe 630 Millionen, Karten 175 Mill., Druckſachen und Waarenproben 180 Millionen, Zeitungen 388 Millionen, im Ganzen 1526 Mill. Sendungen, von denen etwa ½ auf den Auslands⸗ verkehr fallen. Täglich werden durch die Poſt ca. 40 Millionen Mark, alſo 15 ½ Milliarden Werth jährlich übermittelt. 70,000 Poſtbedienſtete waren dazu in 10,600 Poſtanſtalten thätig, 51,000 Brief- kaſten dienten in 37,000 Orten zur Aufnahme der Briefſendungen, 12,000 Wagen, darunter ca. 1000 reichseigne, zur Beförderung. Die Vermehrung der Poſtſendungen im letzten Johrzehnt betrug rund 84%, die Vermehrung der Bevölkerung dabei nur 10% . In Berlin werden in der Minute über 200 Briefe ſortirt, 1400 Kilo Poſtkarten werden in Deutſchland täglich hergeſtellt, 278 Formulare für Poſtkarten giebt es in dieſen Vereinsſtaaten. Nicht weniger als 1200 Taxen hat der Weltpoſt⸗ verein beſeitigt; er iſt die bedeutendſte internationale Verwaltungsgemeinſchafk, welche ihren Mittelpunkt in Bern hat. Dort befindet ſich das internationale Bureau, welches die Streitigkeiten ſchlichtet, eine in 3 Sprachen erſcheinende Zeitſchrift Union postale veröffentlicht und die dienſtlichen Mittheilungen ſammelt. Nur wenige Gebiete Südamerikas, Au⸗ ſtraliens und das Reich in der Mitte ſind bis jetzt vom Weltpoſtverein, deſſen Einwohnerzahl ca. 800 Millionen beträgt, noch ausgeſchloſſen. Durch Neben⸗ verträgen iſt auch der Austauſch von Werthbriefen, Poſtanweiſungen und kleinen Packeten mit einer größeren Zahl von Staaten geregelt. Auf dem Gebiete der Poſt iſt in hervorragendſter Weiſe das große internationale Prinzip zur Verwirkligung ge⸗ kommen, gewiſſermaßen ein Vorſchmack des allge⸗ meinen Völker⸗ und Weltfriedens. — Mosbach, 6. Okt. Es mochten wohl 230 Lehrer geweſen ſein, die heute in unſerer Stadt anläßlich der Generalverſammlung des Peſtalozzi⸗ vereins badiſcher Volksſchullehrer allen Gegenden Badens ſich einfanden und im Rathhausſaale tagten. Die Stadt hatte zum würdigen Empfang der Gäſte ihr Feſtgewand angelegt, faſt jedes Haus in der Hauptſtraße war beflaggt, worunter ſich das Rath⸗ haus und der Sitzungsſaal beſonders auszeichneten. Dir Bewohner hatten dem Ortsausſchuß eine hin⸗ reichende Anzahl Quartiere zur Verfügung geſtellt, wofür auch auf dieſem Wege der gebührende Dank zum Ausdruck kommen ſoll. Die Verhandlungen begannen Vormittags 11 Uhr und wurden mit dem Liede: „Mit dem Herrn fang Alles an“ eingelaeitet, worauf Bürgermeiſter Stauß die Feſtgäſte Namens des Stadtraths und der Einwohnerſchaft begrüßte. Für heute Abend iſt bengaliſche Beleuchtung des Rathhauſes, der Stadtkirche und des Palm'ſchen Hauſes in Ausſicht genommen. — Aus Baden, 7. Okt. Ein ungefähr 8 Jahre altes Mädchen in Mannheim brachte geſtern ſeinem Vater, dem Tapetendrucker Holm, das Früh⸗ ſtück in die Fabrik. Der Vater gab davon ſeinem Kinde ein Stückchen Fleiſch, das dem armen Ge⸗ ſchöpf in der Luſttöhre ſtecken blieb, woran es jäm⸗ merlich erſtickte. — 45 Mitglieder der freiwilligen Freuerwehr von Sinsheim erhielten am 5. d. die Medaille für 20jährige Dienſtzeit. — Anläßlich der Hochzeit ihrer Kinder haben die Familien Rein⸗ hard Blankenhorn und Julius Blankenhorn dem Spital in Müllheim 2000 Mk. zug wendet. — In Quer bach bei Kehl ſtürzte der 75 Jahre alte Jakob Moſer von der Scheune in den Stall und gab bald darauf den Geiſt auf. — Die bei ihrem Großvater in Stockwald ſich aufhaltende 7 Jahre zalte Marie Götz von Langenſchiltach machte ſich das Vergnügen, auf eine Mauer zu ſteigen und um einen auf derſelben befindlichen ſteineren Pfoſten, welchen ſie mit den Armen umklammerte, herumzu— Der f Pfoſten löſte ſich plötzlich los und! vom Poſtkarren weg geſtohlen. ſtürzte mit dem Mädchen über die 1,20 Meter hohe Mauer hinunter. Der Steinfoſten fiel dabei auf den Kopf des Mädchens und zerſchmetterte denſelben, — Neuſtadt a. d. S., 4. Oktober. Geſtern Abend wurde am Bahnhofe dahier der Poſtbeutel mit Werthbriefen im Betrag von über 8000 Mark Vom Thäter hat man noch keine Spur. — Dresden, 6. Oktober. Der hier tagende Ausſchuß der deutſchen Turnerſchaft hat den Beginn des ſechsten deutſchen Turnfeſtes in Dresden auf den 19. Juli 1885 feſtgeſetzt. — Leipzig, 4. Oktober. Ein entſetzliches Familendrama hat ſich in vergangener Nacht jn unſerer Stadt abgeſpielt. Die Frau eines hüeſigen Arztes erhielt, wie das „Leipz. Tagebl.“ meldet, heute Morgen von einer in der Auenſtraße wohn⸗ haften Kaufmanns⸗Ehefrau die briefliche Mittheilung, daß ſie ſich mit den Ihrigen das Leben nehmen werde; die Adreſſatin ſetzte natürlich hiervon ſofort die Polizeibehörde in Kenntniß. Als darauf von ſeiten derſelben die fragliche Wohnung geöffnet wurde, bot ſich den Eintretenden ein ſchrecklicher Anblick dar. Die ganze Familie, Vater, Mutter und zwei Kinder, waren todt. Die Eltern haften ſich an zwei gegenüber beſindlichen Thüren aufgehängt, während die beiden Kinder, Knaben von dreizehn und zehn Jahren, entſeelt in ihren Betten lagey. Die Knaben zeigten Spuren von Vergiftung, und außerdem waren ihnen die Pulsadern aufgeſchnitten, Nach binterlaſſenen Schriftſtücken haben die unglück⸗ lichen Eltern den entſetzlichen Schritt, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden, in Uebereinſtimmung geſhan, und es haben ſie ſchlechter Geſchäftsgang, damit ber⸗ bundene Nahrungsſorgen und die Befürchtung, ihren Kindern nicht mehr die erforderliche Erziehung geben zu können, hierzu veranlaßt. Der unglückliche Mann, Kaufmann Karl Otto Richter aus Oſterburg, In⸗ haber eines hieſigen Handſchuh⸗ und Krawattenge⸗ ſchäfts unter der Firma A. Schürer, war 47 Jahre alt, die Frau ſtand im 40. Lebendsfahre. — Selbſtmord und Mordderſuch Vor⸗ geſtern Abend um 6 Uhr ſpielte ſich in dem Hauſe Stiftſtrafe 25 in Frankfurt am Main ein ſehr auf⸗ regender Vorfall ab. Der 54jährige Steueraſſiſtent Thankmar Eichmann, welcher von ſeiner Frau getrennt lebt, ſtelle ſchon ſeit Wochen einer in jenem Hauſe wohnenden verheiratheten Frau nach, Er beläſtigte ſie ſchon ſeit Längerem mit ſeiner Liebe. Sie wollte ihn nicht erhöͤren. Es ſcheint, daß ihm ſeine fixe Idee zu Kopfe geſtiegen, denn er kam geſtern Abend um die oben angegebene Zeſt in das Haus der Frau und drohte ihr, ſie zu erſchießen. Die Geängſtete flüchtete ſich in das Zimmer einer im erſten Stock wohnenden Freundin und ſuchte bei ihr Schutz. Er folgte ihr und ſchoß auf ſie aus einem Revolver. Die Revolverkugel ſtreifte die Frou an der Naſe, worauf Eichmann die Waffe auf ſich ſelbſt richtete und ſich durch die rechte Schlöfe eine Kugel durch den Kopf jagte: Er wurde ſchwer verletzt in's Bürger⸗Hoſpital verbracht, wo ihm die Kugel durch den Arzt entfernt wurde, Ex liegt noch zur Stunde bewußtlos und man zweifelt an ſeinem Aufkommen. — Vierzehn Kinder ertrunken Aus Eſſegg, 4. Oktober, kommt folgende kraurjge Noch⸗ richt: Vorgeſtern ſpielte eine Schaar keiner Kinder, zumeiſt dem ärmeren Stande angehörig, am Ufer der Drau, draußen bei den letzten Häusern der Stadt. Da kam einem Knaben der Gedanke, ſich in einen an einem Uferfoſten angeketteten Kahn zu ſetzen, um ſich von den bewegten Wellen wiegen zu laſſen. Dreizehn anderen Kindern gefiel das Schaukel ſpiel derart, daß ſie auch in den Kahn ſprangen, welcher ſich plotzlich, wahrſcheinlich in Folge der ſtarken Bewegung losriß und mit der Kinderſchgar den Strom hinabſchoß. Ihre Hülferufe wurden nur von den am Ufer zurückgebliebenen Kindern gehört, ſie waren jedoch ſo erſchrocken, daß ſie erſt, als es zu ſpät war, um Hülſe eilten. Der Kahn kippte um und ſämmtliche Kinder fanden ihren Tod in den Wellen. Die Leichen dreier Kinder wurden noch an demſelben Abende bei Retfalu aufgefunden; die Kleinen, Kinder einer hieſigen armen Wäſcher in, hielten ſich eng umſchlugen. 1 5 Die Findigkeit der Poſt wurde dieſer Tage 8 aulwnnde 109 f 1 1 Zlutbergifkun — ö 5 Ml, dos 1 In 4 it, anlunſchen 5 wait. E 4 äh in Jaht 10 bn und ge Lott un Großherzogl Heishauptſtadt Aden. 20 haiſinal⸗ l ooſe z r ale klaſſen f 1 Aandw. Finlag, den 1! * Ff) Beſprech 2 — — 7 f user Feuerwe fir große V Anden, daß u Shänes erwe du unserem Ages Gelingen Nactauensvoll kurz mit der! a eſtes beizi 10 Geneinſinn ſarrngend bekur N ihren und iu gerde.