Verſuche, in die Geheimniſſe einer diplomakiſchen Zuſammenkunft zu dringen, durch ſeine vollſtändige Abgeſchloſſenheit die denkbar größten Garantien bieten. Volitiſches. Berlin, 12. Sept. Das Militärwochen⸗ latt veröffentlicht allerhöchſter Beſtimmung gemäß ie kaiſerliche Ordre betr. die Verleihung des Ordens Pour le mérite mit Eichenlaub an den Reichs⸗ kanzler. Dieſelbe weiſt darauf hin, daß Fürſt Bis⸗ marck während zweier Kriege nicht nur als hochbe⸗ währter Mann des Rathes, ſondern auch als Soldat dem Kaiſer zur Seite geſtanden hat. Die Ordre ſchließt mit den Worten: Ich weiß in Ihnen ſo ſehr Herz und Sinn des Soldaten zu ſchätzen, daß ich Ihnen mit dieſem Orden, den ja viele Ihrer Vorfahren mit Stolz trugen, Freude zu machen hoffe. Mir ſelbſt gewähre ich hierdurch die Beru⸗ higung, daß ich dem Manne, den Gottes gnädige Fügung mir zur Seite geſtellt und der ſo großes für das Vaterland gethan hat, auch als Soldaten die wohlverdiente Anerkennung zu Theil werden laſſe. Berlin, 14. Sept. Die nächſte Expedition nach der Lüderütz'ſchen Beſitzung Angra Peguena geht am 7. Oktober von Bremen ab. Sie wird außer einer Ladung Kohlen auch die nöthigen Werk⸗ zeuge für Bohrungen mit ſich führen: Der leitende Ingenieur, Herr Conrad, hält ſich hier auf, um Bohrgeſtänge, verſchiedenſter Konſtruktionen, Werk⸗ zeuge und Waffen für die Expedition anzukaufen. Außer ihm iſt noch ein Berliner Zimmermann und ein Schmied engagirt. Die Bohrungen haben den Zweck, Süßwaſſer zu finden. Berlin, 12. Sept. Eine ſichere Nachricht betreffs der Verhältniſſe an der Weſtküſte Afrikas iſt die Anzeige, daß der Kaiſer im Namen des Reichs den Kaufmann Heinrich Randad in Lome zum deutſchen Conſul für das Togogebiet (Weſtküſte Afrikas) ernannt hat. er Rom, 14. September. Geſtern ſiel in Neapel fortdauernder Regen. Es wurden 690 Cholera⸗ Erkrankungen und 281 Todte gezählt. König Humbert blieb geſtern zu Hauſe und empfing den Kardinal Sanfelice? er verläßt Neapel wahrſcheinlich Dienſtag. Wien, 15. Sept. Der Kaiſer iſt um neun Uhr Abends nach Skierniewice abgereiſt. Im Ge⸗ folge befindet ſich auch der Botſchafter Wolkenſtein und ruſſiſche Milizärattache Kaulbars. Skierniewice, 15. Sept. Das Kaiſer⸗ paar iſt Abends 7 Uhr hier eingetroffen und wurde 8 pfangen. Die Knaben ſangen das Kaiſerlied. London, 15. Sept. Geſandter in Brüſſel wurde zum britiſchen Bot ſchafter in Berlin ernannt. London, 12. Sept. Einem aus Shang hai eingetroffenen Telegramm zufolge hat ſich dor der für Berlin, Paris, Wien, Rom und dem Haag ernannte neue chineſiſche Geſandte, Shu⸗Tſin⸗Tſcheu behufs Antritts ſeines Poſtens in Berlin, mit einer größeren Anzahl von neuen Geſandtſchaftsmitgliedern bereits Ende voriger Woche auf dem engliſchen Ueber⸗ landpoſtdampfer nach Europa eingeſchifft. Verſchiedenes. Ladenburg, 17. Sept. Preis⸗Wetturnen. Punkten den X. Preis. — Mannheim, 16. September. naie mit einigem Geld und einem Retourbillet Kon⸗ ſtanz⸗Mannheim entwendet worden war. licherweiſe die richtige Stelle, indem eine junge, zu Beſuch hier anweſende Dame aus Böblingen ihrem Mitleid durch die That Ausdruck verlieh und der Beſtohlenen ſofort die Mittel zur Heimreiſe gewährte, ſowie ihr ein Billet nach Konſtanz löſte. — Ueber den Tod des Profeſſors Dreikorn wird der „Frkf. Zig.“ aus Oberſtdorf geſchrieben: Der ärztliche Unterſuchungsbefund der Leiche des Profeſſors Dreikorn hat ergeben, daß dieſer ſich durch den Fall nur einen Beinbruch zugezogen, daß ſonach der Tod durch Erhungern oder Erfrieren ſtattgefunden hat. Die Hände des Verlebten waren tief in den Grasboden eingegraben, demnach war geradezu ein entſetzlicher Todeskampf vorausgegangen. Am 23. September hat Profeſſor Dreikbrn über den Gent⸗ ſchelpaß hinüber Hohenkrumbach erreichen wollen, und war, angelockt von der wunderbaren Gegend, auf den „Widderſtein“ gekommen und, ſich dort ver⸗ irrend, eine Felswand hinabgeſtürzt. — Konſtanz, 14. Sept. Seit einigen don der Bauerndeputatſon mit Salz und Brod em⸗ Malet, gegenwärtig Der Turn⸗ Verein Mannheim feierte am vergangenen Sonntag das 40jährige Stiftungsfeſt und verband damit ein Bei demſelben erhielt Turner Georg Guckenmus von Ladenburg mit 25 Ein junges Mädchen, welches geſtern von Konſtanz auf dem hieſigen Bahnhof ankam, um mit ſeinen Verwandten hier zuſammenzutreffen, bemerkte mit Schreck, daß ihr während der Fahrt ihr Portoman⸗ Vollſtän⸗ dig mittellos befand ſich nunmehr das Mädchen in einer peinlichen Lage, doch trafen ihre Klagen glück⸗ Tagen weilt die Kaiſerin Eugenſe auf dem Arena⸗ berg, dem prachtvollen am Unterſee gelegenen Thur⸗ gauer Schloſſe wo Ludwig Napoleon einen Theil ſeiner Jugendjahre verlebt hat und ſich als Bütger des Städtchens Ermatigen aufnehmen ie, Das von den Anwohnern des Bodenſees und den Fremden viel beſuchte Schloß weckt in allen für Tragt der Geſchichte empfänglichen Gemüthern wehmüthige Erinnerungen an alle Epochen der beiden Kaſſer⸗ reiche und die darin aufbewahrten Kunſtſchätze und Reliquien bilden einen ergreifenden Kommenige zu * t „ düſteren Ende des modernen Cäfars. Gallerie hängen die Bilder des jugendlichen Korſen, ſeiner beiden Gemalinen, der Königin Hortense, de Prinzen Ludwig, wie er ſein Pferd den schmale Pfad zum Schloß Arenaberg hinaufführt, des zweſlen Kaiſers, wie er auf dem Gipfel ſeiner Macht die Geſandten fremder Höfe empfängt, das wunderbar duftige von Winterhalter geſchaffene Gemälde der Kaiſerin Eugenie und das Bild des jungen Prinzen Zulu, der hier ſeine Knabenſpiele trieb und auf dem blutigen Sande Afrikas ſein hoffnungsbolles Lehen endete, — Bremen, 12. Sept. Hier iſt heute ein ziemlich bedeutender Poſtdiebſtahl vorgekommen, Wie wir hören, iſt die Brief⸗ und Packetpoſt des Poſt⸗ amts 6 vor dem Buntenthore wie allabendlich dem von Brinkum kommen Poſtwagen zur Beförderung an das Hauptpoſtamt mitgegeben worden, darunter auch ein Beutel mit Werthſendungen im Betrage von circa 5200 Mark. Bei der Ankunft am Haupt poſtamte hat ſich dieſer Beutel nicht vorgefunden, Es hat bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden können, oh der Beutel in den Poſtwagen gelangt iſt oder nicht — Wien, 9. Sept. In Goeding hat Sam tag Nachts ein großer mit hochgradiger Wuth be⸗ hafteter Hund furchtbares Unglück angerichtel⸗ Nach⸗ dem derſelbe zwei Perſonen in einem Nachbarorle gebiſſen, rannte er Über die Felder nach Goeding, kam zuerſt in die Schänke, biß den Wirih in das Handgelenk, ſprang ihm dann in's Geficht und riß ihm die Unterlippe und Fleiſchtbeile des Kinnes weg. Hierauf rannte er auf den Perron des Bahnhofes“ wo eben die Paſſagiere in den Zug einſteſgen wollten Bahnbedienſtete, ſowie einen Gensdarmen und einen Ulanen⸗Unteroffizier, welche die Beſlie ködten wollten. Der Gensdarm wurde ins Garniſonsſpial nach Brünn gebracht, drei andere Perſonen wegen der erliſtenen Am anderen Tag ſollte die Schwurgerichts⸗ ſitzung noch früher beginnen wie gewöhnlich. Der Zar hatte den Wunſch ausgeſprochen, die Sache ſo bald wie möglich erledigt zu ſehen. Die Menge hatte ſich ſchon um acht Uhr in dem Sitzungsſaale eingefunden. Die Damen waren zahlreicher vertreten wie das erſte Mal, die Er⸗ zählungen ihrer Männer hatten ſie offenbar eifer⸗ ſüchtig gemacht über Jene, die ſo ſpannenden Ver⸗ handlungen hatten anwohnen dürfen. Der Anordnung der Staatsanwaltſchaft zu Folge wurde Parlowna zuerſt das Wort ertheilt, um ſich zu vertheidigen. Nachdem ſie ſich ziemlich langſam erhoben hatte, ließ ſie ihre Augen ringsum ſchweifen und heftete ſie ſchließlich auf die Geſchworenen mit den Worten: „Alle Beſchuldigungen, deren ich angeklagt wurde, ſind falſch, von Parteigeiſt, Staatsrückſichten und Regierungensgründen eingeflößt. „Von Anfang an habe ich das Gericht, welches mich aburtheilen ſoll, für inkompetent erklärt und die dieſe Zurückweiſung iſt durch mein bisheriges Betragen ſelbſt motivirt, ich habe Niemanden, zu keiner Zeit, Rechte auf mein Leben, meine Perſon, meine Anſichten zuerkannt. „N „Jeder denkt, wie er es verſieht, dies 3 9 heiliges, unbeſtreitbares Recht, denn ich ſeh. t ein, wie mein Nachbar das Recht haben ſollte, mir zu ſagen, „Du denlſt falſch!“ „In dem Prozeſſe gegen mich ſehe ich nur einen Tendenzprozeß, man wirft mir vor, nicht mit dem Strom zu ſchwimen, nicht alles zu billigen, was in der Jetztzeit und in der Geſellſchaft, in ſinden kann, daß ich anders als ein Muſchick denke; man kann es nicht auffallend finden, daß ein Muſchick anders denkt, als ein Kaufmann; man anders als ein Adeliger und dieſer anders als der Zar denkt. Alle dieſe Menſchen, unter verſchiedenen Verhältniſſen geboren, verſchieden erzogen, denken alle in verſchiedener Weiſe, und ſomit denken wir Studenten anders als die Nichtſtudirenden, anders als die Unwiſſenden. 5 „Ich werde Ihnen kein rührendes Bild meiner Kindheit, meiner Jugend entwerfen. Bin ich auch unglücklich geweſen, ſa war ich doch glücklicher wie viele Andere. Es findet ſie immer einer, der noch unglücklicher iſt, als man es ſelbſt iſt. Opfer ich bin, und die vielleicht bald mein Schickſal in neuer Weiſe geſtalten werden, bedarf ich nicht vieler Worte. 1 % „Man iſt erſtaunt, daß die Worte des Staats⸗ anwalis mich kalt gelaſſen haben, es kam dies nicht aus Verachtung. Unempfindlichkeit oder Unwillen. Die Wahrheit iſt, daß mein Gewiſſen mit nichts von dem vorwirft, was mir vorgeworfen wurde. „Es iſt wahr, ich habe Leute gekannt, welche Sie Nihiliſten nennen, weil ſie über nichts gleich mit Ihnen denken, aber wenn Sie mir daraus ein Verbrechen machen, müſſen Sie mir auch ein Lob erfheilen, daß ich ſolche fand, die Ihre Anſichten theilen und leben wie Sie. Mit dem einen wurde ich bekannt durch Geiſtesverwandſchaft, theils durch Zufall, Familienbeziehungen, oder auch durch die Macht jenes Geſetzes, welcher ich lebe, vorgeht. „Ich glaube nicht, daß man es außergewöhnlich 3 Schickſals anzieht. f „In Bezug auf Wladimir beſchuldigen Sie 15 ieee 1 N kann es nicht abſonderlich finden, daß ein Kaufmann „Um die Beſchuldigungen zu widerlegen, deren welches Menſchen gleichen mich, wenn auch ihn nicht mit meinen Händen Abſicht es gerne geſchehen ließ. Sie behauplen, daß halten. „Hier meine Antwort: 5 „Außerdem, daß Wladimir mir gegenüber jeg⸗ liche Rücksicht bei Seite ließ, keinerlei Art bay Freundſchaft für mich an den Tag legte, habe ich auch ſeit ſeiner Heirath und der Reiſe, die ſch nach Moskau auf ſein Anſuchen machte, nie Gelegenheit gehabt, über Politik mit ihm zu ſprechen. „Gräfin Staſia kann bezeugen, daß wenn auch ſein Betragen in dieſer Beziehung mir tadelswerth erſchien, ich ihm doch nie meine Zuzufriedenheit darüber gezeigt habe. Wladimir war ein Charakter, den ich leider zu ſpät nach ſeinem Werth beurtheilen lernte. „Ich hatte im Gegentheil Zuneigung zu ihm und würde Staſia nie mit ihm in Berührung ge⸗ bracht haben, wenn ich nicht überzeugt geweſen wäre, daß er meine Freundin glücklich machen könne. Ich leugne nicht, daß ich auch zugleich hoffte, ſie als gute Bundesgenoſſin, nicht der nihiliſtiſchen, ſondern der liberalen Partei zuführen zu können! Wer könnte daraus eine ernſte Anklage gegen mich geſtalten! „Seit Jahren war ich durch eine Art Kamerad⸗ ſchaft mit Wladimir verbunden; man kann darllber Als Studenten und Studentinnen kennen wir nicht die in der Geſellſchaft eingeführte ſtrenge Trennung der Geſchlechter, und wir Männer und Frauen leben der Idee einer immer dauernden geiſtigen Gemein⸗ ſchaft, die unſere Stärke ausmacht und unſeren Zweck erreichen hilft.“ N (Fortſetzung folgt.) Ne den ehrgeizigen Plänen der Glanzzeit und dem In der und verletzte dort ſechs Perſonen, darunter zwei ermordet zu haben, doch daß mein Wunſch und ich nichts gethan habe, um den Mörder zurückzu⸗ lächeln, aber ſchließlich kennt man ja unſere Gebräuche. 12 das a 4 mußte da 1 1 Boote 4. , we gulcunge 25 bon eilet ruh 50 0 171 1 05 Zeit keine 440 Voſer zu ritt 1 u Ungemachtem d 45 dern Ms, was mit nager Ko wurd n Le Mu, dt n, 1 n irrten 2. un deal auf dem 1 e Mitt geit unbeſ awähnte jung un beußes bon Seen eulen der üͤbri 0h uh beſehrten. hn anke ſeßte ihren de dei Saktamen nn giebt es!? 0 d hahe denn die 2 S Grrichtsdiene bommſt Du de — pundell⸗Nachricht 5. Sept. Pro Per e . bi 16 de nt. 17 een . „büfemer I. 19. H. n . iu lahr 5. n — daſicer —. Acer 16. n Gegend 17. J 8 4 len 14 Win 14. w a9 — 5 Wfl. Mrd. 14. „ de 1340 b eich 8 1 18 fee dalſhet 27. E eh 55 5 8 f n dulſcher — I. 1 5 eee „ Muse: — ö ana 48.— N Ire dh 1 rien 60. 1 a 180 5 1 0 Wegen 2 9 3.50 f