morgen on wird der Großherzog der im Elſaß beiwohnen. Breslau, 9. Sept. Die Verſammlung der Katholiken Schleſiens, die von 4000 Theilnehmern beſucht iſt, wurde heute mit einem Hoch auf den Kaiſer Wilhelms eröffnet, welches begeiſterten Wieder⸗ hall fand. Der Präſident, Fürſt Blücher von Wahlſtatt, hielt die Begrüßungsrede, die mit einem dreimaligen Hoch auf den Papſt ſchloß. Hierauf wurde ein Telegramm des Fürſtbiſchofs von Breslau verleſen, worin dieſer ſein lebhaftes Bedauern aus⸗ ſpricht, nicht an der Verſammlung theilnehmen zu können. Weihbiſchof Gleich hieß die Verſammlung willkommen. Schließlich referirte Dr. Franz über den gegenwärtigen Stand der katholiſchen Sache und die bei den bevorſtehenden Wahlen zu beobachtende Haltung. 5 London, 11. Sept. Einer Meldung des Reuter'jchen Bureaus aus Tomatere vom 30. Auguſt, zufolge bombadirte die fronzöſiſche Flotte am 22. Auguſt die Stadt Mahamuru (an der Oſtküſte von Madagascau am Ausfluſſe des Onive unter dem 20 Grad ſüdl. Breite gelegen). Neapel, 9. Sept. Geſtern gab es an der Chorera 658 Erkrankungen und 310 Todte. Der König, Prinz Amadeus, Depretis und Maneini beſuchen die Spitäler. Neapel, 11. Sept. Der deutſche Botſchafter und der ruſſiſche Geſchäftsträger ſind aus der Um⸗ gebung Neapels her eingetroffen um dem Könige ſeine Aufwartung zu machen. Der Vicebürgermeiſter des Stadtviertels Mercato iſt an der Cholera g ſtorben, eine Schildwache im Königspalais iſt an der Cholera erktankt. Dies iſt der fünfte Fall im Königspalais. Rom, 10. Sept. Der geſtern ausgegebene Cholerabericht lautet: in Aquila 1 Erkrangungsfall, in Bergamo 4 Erkrankungen und 4 Todesfälle, in Campobaſſa 3 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Cunto 16 Erkrankungen und 25 Todesfälle, (in Busca weder Erkrankungen noch Todesfälle), in Genua 48 Erkrankungen (davon in Spezzia 27, in der Umgebung von Spezzia 13) und 30 Taodes⸗ fälle (davon 20 in Spezzia und 7 in der Umgebung von Spezzia, in Maſſa e Carrara 6 Erkrankungen und 8 Todesfälle, in der Stadt Neapel 750 Er⸗ krankungen und 358 Todesfälle (von den Geſtor⸗ benen waren 86 bereits früher erkrankt); in der Provinz Neapel 33 Erkrankungen und 12 Todesfälle, in Parma 9 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Perugia ein Erkrankungsfall, in Reggio 2 Er⸗ . krank gen, in der Stadt Rom 8 Erkrankungen (ein als zweifelhaft gemeldeter Fall iſt tödtlich verlaufen), in Salerno 1 Erkrankung und 1 Todesfall. i Madrid, 10 September. Geſtern. ſind in den infizirten Provinzen 6 Cholera-Todesfälle vor⸗ gekommen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 12. September. Künftigen Montag, den 15. ds. Mts., Vormittags 9 Uhr läßt das Königl. 1. Bad. Leib⸗Dragoner⸗Regiment Nr. 20 ca. 32 ausrangirte Dienſt⸗Pferde vor den Dragonerſtallungen in Mannheim (Schneckenhof) gegen Baarzahlung öffentlich meiſtbietend verſteigern. — Karlsruhe, 10. Sept. Die evangeliſche Diakoniſſenauſtalt Karlsruhe, welche ſeit mehr denn 30 Jahren ihre Liebesauftrag an Bedürftigen aller Art g übt hat, wird Mittwoch den 14. Sept. Nach⸗ mittags 2 Uhr in der großen Stadtkirche in Karls⸗ ruhe ihee Jahresfeier mit Einſegnung mehrerer Schweſtern begehen und wird Herr Pfarrer Blum- hardt aus Bad Boll die Feſtpredigt halten. — Karlsruhe, 10. Sept. (Haushaltungs⸗ ſchule für junge Mädchen.) In den beiden, der evang. Diakoniſſenanſtalt gehörigen Marthaſchulen in Karlsruhe, (Waldſtraße und Leopoldsſtraß⸗) finden etliche confirmirte Mädchen, welche ſich für Haus⸗ haltung oder Dienſt ausbilden laſſen wollen, ſofortige Aufnahme. Näheres bei Pfarrer Walter in Karlsruhe. — Aus Baden, 10. Sept. Profeſſor Dreikorn vom Gymnaſium in Mannheim hatte die Ferien izu einem Ausflug in das bayeriſche Hoch⸗ gebirge benutzt und beabſichtigte am 3. Sept in Mannheim wieder einzutreffen. Dies geſchah aber nicht und liegt bis jetzt auch noch keine Nachricht von dem Vermißten vor. Man vermuthet, daß Dreikorn auf der Thur nach Lindau verunglückte oder ſchwer erkrankt iſt. Die bekümmerte Gattin hat ſich aufgemacht, ihren Gemahl zu ſuchen. — Die in den weiteſten Kreiſen Deutſchlands und nicht minder im Auslande beſtens bekannte Pianoforte Fabrik von Weidenslaufer Berli, ver⸗ ſendet jetzt ihren neueſten Katalog. Dieſer enthält in ſehr ausführlicher Weiſe die für jeden Reflektanten auf ein Inſtrument ſehr koulanten Be⸗ zugsbedingungen, unter denen die Firma verkauft, ſodang einen Theil der Anerkennungsſchreiben, die der Firma für ihre Lieferungen geworden ſind. — Der warme, dankbare Ton darin legt Zeugniß davon — ab, wie ſehr es ſich die Firma angelegen ein kaffe muß, jeden ihrer Abnehmer zufrieden zu ſtellen. — Berlin, 9. Sept. (Familſen⸗ Taufe. Am letzten Sonntag ereignete ſich in der Thomgs⸗ kirche der wohl hier noch nicht dag weſene Fall, daß 7 ungetaufte Kinder aus einer Famale zugleich getauft wurden, das älteſte zehnjährig, das jüngſte neun Wochen alt. Es war, wie der Evangeliſch⸗ kirchliche Anzeiger meint, ein rührendes Bild, dies Häuflein von ſieben Kindern ſich um den Taufſtein ſchaaren zu ſehen. — Frankfurt, 10. Sept. Ueber den Zu⸗ ſammenſtoß des Bremer Dampfes „Hohenstaufen“ mit der Korvette „Sophie“ wird dem Felf, J. geſchrieben: Das Geſchwader halte eine Rerognos⸗ zierung nach Helgoland zu gemacht, war dort von dem fingierten Feinde, welcher von dem Arkillerie⸗ ſchiff „Mars“ und der „Ariadene“ dargeſtellt wurde, angegriffen worden und hatte ſich nach kurzen Geſecht von dem Feinde verfolgt, nach der Jade zu zuruck gezogen. Zunächſt dem Feinde, eiwa 2000 Meter von dieſem entfernt befand ſich die erſte Dipiſion des Geſchwaders, beſtehend aus 2 Panzer⸗Rorveiſen und „Sophie“. Die erſte Diviſion befand ſich in Kiellienie, als ſich der „Hohenſtaufen“ quer zur Kursrichtung näherte, anſcheinend mit der Abſichk den Kurs der „Sophie“ vor deren Bug zu kreuzen, Allein bei Verringerung der Diſtanze zwichen den Schiffen ſtellte ſich heraus, daß dies nicht möglich ſein würde, und „Hohenſtaufen“ ging deshalb die Dampfpfeife gebrauchend, rückwärts. Obwohl auch die „Sophie“ gleichzeitig rückwärts ging, exſolgie dennoch der Zuſammenſtoß, da beide Schiffe bereits zu nabe waren. Der „Hohenſtaufen“ rammte die „Sophie“ in der Nähe des Fockmaſtes und drang mit geſammten Vorfeſten in das gerammte Schiff, welches ſich durch den Stoß ſtark auf die Seit legte. Die in der Nähe befindlichen kaiserlichen Schiffe gingen ſchleunigſt ſo nahe als möglich an die kollidierenden Schiffe heran, indem ſie ſämmiche Boote klar machten. Die Schiffe kamen glüchiche Weiſe ſehr ſchnell voneinander los und ſtellle ſich nunmehr heraus, daß die „Sophie“ am Bug xen großen und breiten Spalt bekommen halte, Der⸗ ſelbe reichte glücklicher Weiſe nur wenig unter die Waſſerlinie, ſo daß es bald moglich war, das Leck mit Hängematten zu verſtopfen. Die „Sophis konnte deshalb mit dem Geſchwader die Fahrt noch Wilhelmshafen fortſetzen. Auch der „Hobenſtaufen“ war ſchwer beſchädigt, da ſein Bug vollſtändig ein Stirn, ſo ſchöne Augen konnten kein verderbtes Herz, keine ſchluldige Seele verhüllen. Sie war durch das Verbrechen umgarnt und betrogen worden, aber ſie hatte keinen Theil daran gehabt; ihre Hände waren rein, unſchuldig wie die Farbe ihres Kindergeſichtchens, der helle Email ihrer prachtvollen Augen. Der Staatsanwalt bemerkte dieſe Stimmung in dem Saale und war etwas beunruhigt dadurch. Er warf verſtohlen einen Blick nach den Ge⸗ ſchworenen; er wollte an ihrer Haltung erkennen, wie ſie über die Gräfin dachten. Aber ihre Mienen blieben undurchdringlich. Somit ſah ſich das Staatsanwalt genöthigt, ſobald Stille eingetreten war, ſeine Anklage gegen Staſia zu erheben. Er that es mit aller Schonung in den Aus⸗ drücken, aber doch auch mit Schlauheit. „Wenn wir die Strafe zu beſtimmen hätten, welche die Gräfin verdient, würden wir ſagen, daß ihre Strafe ſchon groß genug iſt, ſich auf der An⸗ klagebank in Gemeinſchaft mit Serge und Parlowna, ihren Freunden, deren Anſichten und Ideen ſie theilte, zu befinden. „Sicherlich hat die Gräfin ſo wenig wie Serge ihre Hand in das Blut ihres Gatten getaucht, aber ſie konnte das Complot, als deſſen Opfer er fiel, vereiteln. und ſie hat er nicht gethan. Wir wollen bis zum Anfang zurückgehen, bis zu der Zeit, wo Staſia Wladimir heirathete. „Von dieſem Moment an, und eigentlich noch früher, theilte Staſia die nihiliſtiſchen Lehren, in welche ſie Parlowna eingeweiht hatte. Ich wette, daß ſie nicht zu leugnen vermochte, daß damals i Anſichten die der Sekte waren. „Wenn dem nicht ſo geweſen wäre, wie könnte man das plötzliche Auftreten Wladimirs in dem Palaſt Roſtow, die raſche Heirath erklären? Wie es begreiflich finden, daß Gräfin Staſia, von ſo gutem Adel, ſo unabhängig, ſo reich, ſo ſtolz, ihren Gatten aus den Reihen der revolutionären Jugend würde gewählt haben? „Wie den Geiſt der Ausſchließlichkeit erklären, welchen Staſia ihren Standesgenoſſen gegenüber an den Tag legte? „Sie ſah nur Parlowna und ſpäter Serge bei ſich; ſie fand nur in dem Umgang und der Unter⸗ haltung dieſer beiden Führer des Nihilimus Ueber⸗ einſtimmung und Verſtändniß für ihre Ideen und Anſichten. „Dennoch würden wir der Gräfin keinen Vor⸗ wurf aus ihrer Geiſtesrichtung und rebolutionären Anſichten machen, wenn wir nicht greifbare Beweiſe ihres Apoſtelamtes hätten. Ja, ſie war als Nihi⸗ liſtin thätig und heirathete Wladimir nur zu dem Zweck, um ſich einer wirkſameren Propaganda widmen zu können, denn ſeine politiſchen Anſichten waren Jedermann bekannt. N „Man weiß, was nun folgte. 5 „Wladimir hatte ſeine Frau in ihren Hoffnungen betrogen, in der Liebe, die er ihr ſchuldig war. s „Ich werde nun einen Hauptpunkt berühren. Sie werden, meine Herren Geſchworenen, von meiner Mittheilung den Gebrauch machen, den Ihnen anſteht. „Je mehr Wladimir ſich ſeinem leichtfertigen Leben hinneigte, je mehr verzichtete er auf jegliche revolutionäre Thätigkeit; Niemand denkt daran, ihn zu ſeiner Frau zurückgeführen, ihm den Aufenthalt in dem Palaſt Roſtow angenehm zu machen; Serge nimmt ſozuſagen ſeine Stelle ein und Paxrſowns verfolgt ihn hartnäckig mit ihren Schmähungen, „Wie benahm ſich die Gräfin bei allem dem Auf dem Punkte Mutter zu werden, war es ihre Pflicht, den ihr Entfremdeten mit ſauften Worzen wieder an ſich zu feſſeln, ihn zu warnen. „Eines Tages fühlte ſich Serge als der Be⸗ leidigte. Er giebt Wladimir, der ihn beſchuldigle, der Gelubte der Gräfin zu ſein, eine Ohrfeige. Was thut Staſia? Sie bihigt die Handlungsweiſe den Serge. Ein Duell findet ſtatt und Sie wiſſen, welcher unüberlegte, verhängnißvolle Schritt darauf folgte. Die Gräfin beſucht Serge und Niemand erfuhr etwas von der Unterredung, die nur Parlowng als Zeuge hatte. „Von dieſem unglücklichen Duell an drängen ſich die Begebenheiten: Wladimir iſt verurtheilt, denn meine Herren, Sie fühlen mit mir, daß von dem Tage an, wo Staſia ging, um Serge zu beſuchen, der Tod Wladimirs beſchloſſen war. . „Dieſer Tod iſt ſicherlich als das wenn eines nihiliſtiſchen Complotes anzuſehen, der Rachen einer getäuſchten, verfolgten Partei, aber et iſt auch zugleich das Ergebniß perſönlſcher Leidenschaften, mit welchen Wladimir ungerechter Weſte ſpielke⸗ „Der Tod von Wladimir iſt alſo beſchioſen. nur bedarf es hierzu eines Werkzeuges. e welche der Genius des Böͤſen iſt und deren e alle bei dem Prozeß Betheiligten empfinden uf lowna wird den Mörder finden, deſſen ſie 5 9 — Der 15 vol. 5 zul, uu Ar glu malt 15 ehen, aß, 45 „Sobhie n eingeschlagen 2 Ftankfu un, de den 4 n, find durch Fehr widder jugeſt fich iin junger e ni enm C0. gs in ff bo, mit den mm batten. 0 amm roch und 45 b geſohlenen e un Nummern m An belannt gegebe abe spent berſtän nal bon de t zun Nochſchen im guten Ehe im wurde natür lt und bald u un besagten Eh⸗ ann auf der Spur uu dar geſtohlene G Arn. — (Schwindel Shember, cchreil A guten Dinge ſi mihi München: 1 M. 136,000, ie nit Mk. 18 f Moptg Mose z 1 ahn N Heſchaf n Uh, zn gehn d 50 un 2 liniſ 8 1 Jure