erkalſen, — 1 N. gen, dai haus zur beginn, ſt entge. huke. — l, adeln nz. e b ln i: n n de e 1 A in 11175 ee eee n en e ic dee ee e e ee Erſcheint Mittwoch und Samstag und ko Poſtprovifion. Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim ni e ſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. mit ilkuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 excl. 2 1 — 2 3 e eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die Local⸗Anzeigen mit 6 Pfg., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. mmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer “ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ Bei größeren Aufträgen ent⸗ 0 ö Veſtellungen auf dieſe Zeikung können zu jeder Zeit gemacht werden. Nr. 69. Mittwoch, den 27. Auguft 1884. Fir Frankreich und China. Zahlreiche Wandlungen ſind in dem franzöſiſch⸗ eineſiſchen Konflikt bereits vor ſich gegangen. An⸗ faugs war es nur ein Konflikt Frankreichs mit dem Kaiſerteiche Anam, und China machte bei dieſem ſeinem Vaſallenſtaate den ſtillen Compagnon; es verſtürkte die anamitiſchen ſchwarzen Flaggen, eine Art Räuberbanden an der anamitiſch⸗chineſiſchen Grenze, durch chineſiſche Truppen und bewog die anamitiſche Regierung, ſich den franzöſiſchen Forde⸗ rungen zu widerſetzen. Die Franzoſen ließen ſich indeß nicht einſchüchtern; ſie unterwarfen Anam mit ſammt den chineſiſchen Hülfstruppen. Die diplomatiſche Puppenſpieletei, welche ſich während dieſes energiſchen Vorgehens Frankreichs zwiſchen dem chineſiſchen Bot⸗ ſchafter, Marquis Tſeng und der franzöſiſchen Re⸗ gierung abſpielte, war hochergötzlich. Miniſter Ferry proteſtirte gegen die Einmiſchung China's und be⸗ hauptete, er wolle Anam nicht unterwerfen, ſondern nur die anamitiſche Regierung ſtrafen, welche die franzoͤfiſchen Niederloſſungen nicht genug reſpektirt Hätte. Marquis Tſeng proteſtirte und drohte natür⸗ lich auch und zwar auf der Grundlage, daß Anam ein chinefiſcher Vaſallenſtaat ſei, in dem die Franzoſen nichts verloren hätten. Bald wollte die Regierung den Krieg erklären, bald die Hülfe Europa's anrufen. Die Ausſichten auf einen ordentlichen Krieg ſtiegen und fielen damals, je nachdem die Kriegs⸗ und FFriedensparteien an den Hofen China's und Anam's die Oberhand hatten. Und Letzteres wechſelte ſo ſchnell, daß die europäiſchen Zeitungsſchreiber zuletzt gar nicht mehr aus der Sache klar werden konnten. Anam allein hatte während des Krieges drei Palaſtrevolutionen und zwei Kaiſer ſtarben muth⸗ maßlich eines unnatürlichen Todes. Während dieſer diplomatiſchen Schachzüge ging aber Frankreichs Heer in Anam unaufhaltſam vor und das Ende 0 andernfalls werde China nach beſten Kräften Wider⸗ vom Liede war: China mußte nachgeben, weil es zu feig und auch wohl zu ſchwach war, den offenen Krieg zu erklären. Anfangs Maf dieſes Jahres wurde zwiſchen dem franzöſiſchen Kapitän Fournier und dem Vertreter des Statthalters Li⸗Hung⸗Chan ein Vertrag abgeſchloſſen, der Frankreich alles Wünſchenswerthe ſicherte, nämlich das Protektorat über Tongking und Anam und die Eröffnung mehrerer chineſiſcher Provinzen für den franzöſiſchen Handel. Damit war ein zweijähriger wechſelvoller Krieg zu Ende, der merkwürdiger Weiſe gar nicht erklärt war. Die beiden Regierungen werden herzlich froh geweſen ſein und gewiß der Zeitungsleſer nicht minder. Dieſe Freude war kurz. Seit einigen Wochen iſt bereits ein recht flottes Nachſpiel im Gange. Daſſelbe läßt ſich übrigens ganz wie das Vorſpiel an. Frankreich behauptet, China habe ſich eine Vertragsverletzung zu Schulden kommen laſſen, weil ein chineſiſcher Heerhaufen eine franzöſiſche Truppen⸗ abtheilung bei Langſon überfallen und zum Theil niedergemetzelt hatte. Zur Strafe verlangt Frankreich nunmehr 250 Millionen Kriegsentſchädigung. China weigert ſich, zu zahlen und Frankreich beſetzte vor einigen Tagen kurzer Hand nach einem Bombardement die Hafenſtadt Kelung auf der Inſel Formoſa. China richtete infolge deſſen ein Rundſchreibens an die europäiſchen Mächte. In demſelben beſtreitet der Tſungli⸗Damen (Auswärtiſches Amt), daß die chineſiſche Regierung ſich der Verletzung des mit Fournier abgeſchloſſenen Vertrags ſchuldig gemacht habe und klagt Frankreich mehrer Verletzungen deſſelben an, einſchließlich des Angriffes auf chineſiſche Befeſtigungen. Die chineſiſche Regierung ſei geneigt, die Streitfrage dem Urtheil Europa's zu unterbreiten, in der Hoffnung, daß die Mächte eine Löſung ausfindig machen dürften; ſtand leiſten und die Verantwortlichkeit für die Folgen auf Frankreich ſchieben. Voͤlkerrechtlich ſollte es nun von beiden Seiten zu einer richtigen Kriegserklärung kommen. Aber wenn die Europäer mit Barbaren kämpfen, ſo nehmen ſie es mit dem Völkerrecht nicht genau. Das hat der bisherige Verlauf des franzöͤſiſch⸗chineſiſchen Konflikts gezeigt und das zeigt auch das Vorgehen der Engländer in Egypten. Frankreich wird alſo noch weiter Krieg im Frieden ſpielen, mehr und mehr chineſiſche Ortſchaften beſetzen und ſchließlich einen Zwangsvergleich mit China herbeiführen. Man darf dies Reſultat trotz der kriegeriſchen Sprache Chinas erwarten China ſelbſt wird, nach den bis⸗ herigen Ereigniſſen zu ſchließen, ohne Bundesgenoſfen nicht zu einem offenen Krieg ſchreiten und ſein obiges Rundſchreiben um Hülfe an die europäiſchen Mächte wird muthmaßlich keinen Erfog haben. Wer die politiſchen Ereigniſſe der letzten Zeit verfolgt, weiß, daß Fürſt Bismarck Frankreichs Kolonialpolitik eher fördert als hindert, um Englands Großmanns⸗ ſucht zu ſtrafen. Richtet Frankreich in Hinterindien eine große Kolonie auf, ſo wird es dadurch zu einem gefährlichen Nebenbuhler der Engländer in Vorder⸗ indien. Dies zu verhindern iſt ganz allein Englond beſtrebt. Das beſte Mittel dafür wäre ihm der offene Krieg Frankreichs mit China. Es würde der Sache eine ganz andere Wendung geben, denn nun müßten alle europäiſchen Mächte, welche in China Intereſſen zu vertreten haben, England voran, ver⸗ mittelnd eintreten und dann wäre es um Frankreichs Anſprüche größtentheils geſchehen. 5 Hiſtoriſche Novelle nach Jules Labigne 5 00 von S. With. Fun 06 42. Fortſetzung. Mlle. Julie klopfte beſcheiden und ſagte zugleich: „Kann ich eintreten Madame 2“ Aber ſobald ſie die Thür geöffnet hatte, zoͤgerte Mlle. Julie; ſie ward ungewöhnlich roth, dann blaß und konnte kaum einige Worte ſtammeln. Staſia ertieth, daß etwas Ungewöhnliches ſich zugetragen haben mußte. „Schnell, reden Sie, was gibt es?“ frug ſie. „Der Herr Mun Der Herr, ſprechen Sie raſch und deutlich.“ „Der Herr iſt unwohl zurückgekommen,“ fuhr jene fort, — „und dann geſtorben und dann — etmordet —“ s Die Augen Staſia's drückten ein gewaltiges Gefühl von Staunen und Erregung aus, das Blut hörte auf zu dem Herzen zu ſtrömen, ſie ſank in Ohnmacht. Dann folgte eine jammervolle Szene. Julie 3 ſchellte rief um Hülfe und ſtieß ein ſchreckliches Geeſchrei aus. zu riechen und gerieth immer wieder auf neue in Sie gab ihrer Herrin engliſches Salz Verzweiflung. Das heftige Schellen hatte den ganzen Palaſt in Bewegung geſetzt; die Dienerſchaft lief herbei. Sémene, der mit einem Blick das Zimmer überſehen hatte, in welchem Staſia ohnmächtig lag, hatte den Kopf geſchüttelt und war hinausgegangen. Er hielt Jedermann im Vorübergehen auf und ſchärfte den Neugierigſten und denen, welche am beſtürzteſten waren, ein, im Vorzimmer zu bleiben. General Trepoff fing an, ungeduldig zu werden. Sémene verbeugte ſich würdevoll und ſeine Mütze in der Hand, erklärte er dem General, was vorgefallen war. „Höre“, ſprach er zu Sémène, laß den Ba⸗ rine auf ſein Bett legen. Sage der Gräfin, daß ich zu ihrer Verfügung ſtehe. Ich gehe nach dem kaiſerlichen Palaſt.“ Als Parlowna am andern Morgen den Mord Wladimirs erfuhr, war ſie ganz vernichtet. Ihre myſtiſche Heirath mit dem unglücklich ermordeten jungen Mann ſchlug für ſie übel aus und obſchon ſie mit aller Macht gegen die Pläne Ribowski's proteſtirt hatte, warf ſie ſich jetzt doch Laubeit und Gleichgültigkeit vor, erſtens weil ſie den fanatiſchen Ribowski nicht gehörig überwacht hatte und dann, indem ſie Wladimir ſich ſelbſt überließ. Sicherlich war Wladimir haſſenswerth, weil er ſeine Partei verlaſſen hatte, ſeine Verſprechungen nicht hielt, die Verträge mit Füßen trat, Staſia unglücklich machte. Aber hatte er auch hundertmal den Tod verdient, auf ihr durfte keine Verantwortung ruhen und Parlowna fühlte wohl, daß irgend etwas von dem Verbrechen auf ſie zurückfallen werde. Sie wußte nicht, weßhalb eine Art Inſtinkt ihr eingab, ſo bald wie möglich die Nihiliſten Anführer aufzu⸗ ſuchen; aber ſie zögerte nicht und gehorchte dieſem unbewußtem Triebe. Sie fand Serge noch ganz verſchlafen. In wenig Worten theilte ſie ihm die Ermordung Wla⸗ dimirs mit. Serge machte eine Bewegung der Ver⸗ zweiflung. Die gleichen Gedanken, welche Parlowna gehabt hatte, kamen auch Serge in dieſem Augenblick. „Die Revolution iſt verloren“, ſagte er. Und mit einem ergebenen Lächeln der Lehrerin die Hand entgegenſtreckend, fügte er bei: „Und wir ſind es auch“. „Wie ſo? was willſt Du damit ſagen ?“ „Du vberſtehſt mich wohl.“ „Was nun thun 9“ 1 „Wenn dieſer ſchändliche und ungeſchickte Ri⸗ bowski uns nur benachrichtigt hätte Ich würde ihn eher getödtet als ihm erlaubt haben, Wladimir nur ein Haar zu krümmen!“ „O! und ich,“ ſagte Parlowna. „hätte ich nur die geringſte Ahnung, die kleinſten Anzeichen gehabt! Ich würde Ribowski erdroſſelt haben“. 8 „Man wird dies nicht glauben!“ 5 Und Serge, ſich ſelbſt vergeſſend, lenkte ſeine Gedanken auf die Gräfin, da fuhr er plötzlich auf,