Alles geſchehen ſolle, um den gerechten Anſprüchen moglichſt bald nachzukommen. Kairo, 18. Auguſt. Drei Bataillone eng⸗ liſcher Infantrie, eine Schwadron engliſcher Huſaren und eine Abtheilung berittener engliſcher Infanterie ſind marſchfertig, um, ſobald die Transportfahrzeuge bereit ſind, auf dem Nil nach Wady Halfa abzu⸗ gehn. — Der Mudir von Dongola meldet, er habe einen vom 20. Juli datirten Brief Gordons erhalten, wonach in Khartum alles ruhig ſei. Gordon ver⸗ langt Auskunft über die Lage Dongolas. Verſchiedenes. e a Ladenburg, 18. Auguſt. Die etwa 44 Jahre alte Frau Krämer von Altenbach, deren Mann und 2 Kinder auf dem Roſenhof als Taglöhner beſchäftigt ſind, wollte geſtern anläßlich der Kirchweih ihre Angehörige beſuchen. Als die Frau in der Nähe des Roſenhofs gekommen war, fiel ein Schuß und gleichzeitig fühlte dieſelbe einen Schmerz im untern Rückgart. Sie ging noch etwa fünfzig Schritt und brach alsdann zuſommen. Ein alsbald hinzukommender Mann brachte ſie nach dem Roſen⸗ hof, von wo aus ſie in das Spital hierher gefahren wurde. Die dort vorgenommene Unterſuchung ergab. daß die Frau von einer Kugel in den Unterleib getroffen worden. Der Zuſtand der Frau war geſtern ſehr bedenklich, doch iſt wieder Beſſerung eingetreten. Der Thäter konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. — Ladenburg, 19. Aug. (Poſtſendungen nach dem Manöverterrain.) Die mit den militäriſch en Manövern verknüpfte Truppenbewegungen, beziehungs⸗ weiſe die prompte Beförderung der Poſtſendungen an die zu Manöverzwecken abgerückten Officiere und Manuſchaften machen es unerläßlich, daß die Auf ſchriſten ſolcher Sendungen nicht nur den Empfänger nach Name und Charge, ſondern namentlich auch den betr. Truppeutheil genau erkennen laſſen. In letzterer Beziehung genügt es nicht, auf der Sendung nur das bezügliche Regiment zu bez ichnen. Es muß vielmehr die Angabe des Bataillons, der Com⸗ pagnie, der Escadron, der Batterie oder der Colonne hinzugefügt ſein, auch muß die Adreſſe die Angabe des betreffenden ſtändigen Garniſonortes, nicht aber die des häufig wechſelnden Marſchquartiers enthalten. Die ſchleunige Nachſendung derartiger richtig be⸗ zeichneter Briefe ꝛc. nach den einzelnen Abholungs⸗ orten iſt durch beſondere Verabredung zwiſchen der Poſt und den Truppencommandos ſichergeſtellt worden. Ladenburg, 18. Auguſt. Aus Schwe⸗ tzingen wird Folgendes berichtet, welches für die Betheiligten geradezu niederſchmetternd ſein muß. Anläßlich der Hochzeit der Tochter des Herrn Dr. Werner in Schwetzingen hatten 2 Heidelberger Droſchkenb ſitzer 3 Chaſſen nach Schwetzingen geſchickt. Die Hochzen nahm den ſchönſten Verlauf und hatte den weitaus größten Theil der ungezwungenen Unter⸗ haltung ein Verwandter des Brautpaares, Herr Pfarrer Schuhmacher aus Obrigheim, ein Greis in den 70er Jahren, durch ſeinen liebenswürdigen Humor ſozuſagen hervorgezaubert. Nach 10 Uhr Abends trennten ſich die fremden Gäſte und traten auch zwei Heidelberger Chaiſen mit ihren Inſaſſen den Heimweg an, die dritte und zwar das Fuhrwerk des Droſch⸗ kenhalter Hatz kam ſpäter nach. In derſelben be⸗ fanden ſich 5 Perſonen und zwar Hr. Sattler W., ein älterer Herr, Hr. Gerber W. und Hr. Studioſus W., jüngere Herren, ſowie ein Fräulein aus Pforzheim. In heiterer Stimmung fuhr man in Schwetzingen ab, Heidelberg zu und glaubten die Inſaſſen nach einiger Zeit, der Kutſcher müſſe vom rechten Weg abgekommen ſein. Einer der jungen Herren wollte das Fenſter öffnen, doch in demſelben Augenblick drang Waſſer in das Innere des Fuhrwerks. Die beiden jungen Männer riſſen den Schlag auf und ſuchten ſich dem naſſen Element durch Emporklimmen auf die Chaiſe zu retten was ihnen auch gelang. Sie retteten den älteren Herrn W. brachten das Fräulein benfalls in Sicherheit und glaubten der Herr Pfarrer ſei ſchon gerettet. Sie kamen glücklich aus dem — Rhein, denn dahin hatte ſie der Kutſcher, welcher offenbar geſchlafen und ſtatt gegen Heidelberg, Brühl zugefahren und ſo in den Rhein gerathen war und zwar an einer ſehr gefährlichen Stelle, gebracht. — Roß, Kutſcher und Droſchke verſchwanden in den Wellen, mit ihnen auch der würdige Geiſtliche, welcher erſt vor einigen Wochen ſein 50, jähriges Prieſterjubiläum gefeiert und eine kurze Zeit vorher noch alle Gäſte durch ſeine Liebenswürdigkeit ergötzt hatte. Der ertrunkene iſt Vater von 5 Kindern und aus Heppenheim. Er war ein äußerſt ſolider braver Mann, der allgemein bedauert wird. Den Verluſt der Pferde trifft eine ſchwer niedergebeugte Frau. deren Mann erſt vor Kurzem in die Klinik gekommen, da ſich ſein Geiſt umnachtet. Man ſieht dieſer Vorfall iſt ſo traurig, die Betheiligten derart in Schmerz und Weh gerathen, daß ſich die Feder ſträubt, die⸗ ſelben ausführlicher zu bringen. — Ladenburg, 18. Aug. Hopfen. Mit der diesjährigen Ernte Ladenburg ſehr günſtig. Auch wurde ſchon ein kleiner Kauf von Frühhopfen d M. 130 in Schwetzingen abgeſchloſſen. — Mannheim, 18. Aug. In der Nähe der Fettviehhalle hat ſich vorletzte Nacht zwiſchen 12 bis 1 Uhr eine Meſſeraffaire mit äußerſt kraurigem Ausgang abgeſpielt. Wie dieſelbe entſtanden und was die Motive waren, welche die Betheiligtem dazu veranlaßte, ein blutiges Werk zu beginnen, iſt unbe⸗ kannt. ſtraßen dem Bahnhof zu, den Leichnam des Vieeh⸗ treihe'rs Ph. Maas von Seckenheim, welcher drei tiefe Stichwunden im Rücken und Genik zeigte, Nicht weit von ihm lagen ſehr ſchwer verwundel die beiden Viehtreiber Peter Klein von Wiesloch und Guſtav Holzſchuh von Rittersbach, welche in's ſtädtiſche Krankenhaus verbracht wurden, bis jetzt aber kelnerle Angaben machen konnten. Die ſofort erſchienene Gr. Staatsauwaltſchoft ordnete noch in der gleichen Nacht die Verhaftung 12 der That verdächtige Vieh⸗ treiber an und wird die eingeleitete Unterſuchung hoffentlich recht bald volles Licht in dieſe dunkle Sache bringen. a — Gerlachs heim, 14. Aug. Die Großh, Taubſtummenanſtalt hat ſoeben ihren 10. Jahres- bericht ausgegeben. Die Schülerzahl im laufenden Jahre betrug 101. Davon ſind im Laufe des Schuljahres 2 geſtorben. Nach Geſchlechtern ſind es 60 Knaben und 41 Mädchen. Davon ſind 55 Zöglinge katholiſch. 42 evangeliſch und 4 Juden. Es gehören von den Kindern an: 9 dem Kreis Offenbach, 13 dem Kreis Baden, 25 dem Kreis Karlsruhe, 15 dem Kreis Mannheim, 18 dem Kreis Heidelberg, 18 dem Kreis Mosbach, außer Baden 3 Schüler. Unter den taubſtummen Kindern befinden ſich 6 Geſchwiſterpaare. f — Rheinzabern, 15. Auguſt. In der hieſigen Obermühle kam geſtern ein bedauerlicher Unglücksfalls vor. Der Mühlarzt Hermann wollte am Räderwerk etwas nachſehen. Durch Unvor⸗ ſichtigkeit kam er mit der Hand zwichen die in ein⸗ ander greifenden Zähne. Der kleine Finger wurde am zweiten Gelente, der Goldfinger unter den zweiten und der Mittelfinger über dem zweſten Gelenke ab⸗ geriſſen; außerdem erlitt er an den Handwurzel knochen noch eine gefährliche Verletzung, ſo daß die ganze Hand abgenommen werden muß und man — einem Lebenden zugehörend glaubten und nicht zu berühren wagten. Der Gardevoi, der ſich dem Kutſcher genähert hatte, ſchüttelte ihn ſo kräftig, daß er aus ſeiner Erſtarrung auffuhr und die Zügel anzog. „Ich bin bereit, Barine.“ „Bruder“, ſagte der Agent, „iſt es Dein Herr, der dorten im Schnee liegt?“ er wachte aus einem Traum auf und Alles erſchien ibm noch als Traum: der Nebel, die Häuſer, der Gardevoi, ſein Herr, der Schein der Gaslaternen, Alles vermiſchte ſich in ſeinen Gedanken, er unter⸗ „Komm herunter,“ ſagte ehlendem Tone. . Der Muſchick gehorchte. 25 Mit ſchweren, langſamen Schritten näherte er ſich der umförmlichen Maſſe, die auf der Erde lag ind erkannte in ihr ſeinen Herrn. „Das iſt der Barine“, ſagte er. Darauf hin hoben die Polizeidiener den Korper auf und ſchickten ſich an, ihn auf den Schlitten zu tragen. 4 „Wie blaß er iſt!“ ſagte einer der Gardevo. — 85 Sie ſahen gleichgütlig nach ihm,, aber, als ſie bemerkten, daß er ſich gar nicht bewege, ſeine Lippen geſchloſſen blieben, ſeine Arme ſteif und ſeine Beine ſchlaff herabhingen, überkam ſie ein Gefühl von Frucht und ſie beeilten ſich, den Körper auf den Schlitten zu legen. „Der Barine iſt todt,“ ſagte einer der Männer. „Todt?“ wiederholte Stepanoff mit Schrecken. 5 „Es iſt nicht ganz gewiß ... aber unſere Pflicht iſt es, uns davon zu überzeugen. Wir wollen Der Kutſcher Stepanoff war höchlich erſtaunt, ihn aus dem Schlitten nehmen und in das Haus tragen; wir werden es ihm bequem machen und Thee zu trinken geben, wenn er noch am Leben iſt.“ Sie nahmen ihn wieder auf, um ihn zu dem Dwornik des Hauſes zu tragen, im welchem Mlle. Raucourt jetzt ſo ruhig ſchlief und nichts war wider⸗ licher und trauriger, als dieſes Hantiren mit einer noch warmen Leiche, der Leiche dieſes jungen Mannes, vor Kurzem noch ſo ſorglos und voller Leben. Der Dwornik ſchlief wie ein Klotz, man mußte faſt die Thüre einſchlagen. Endlich zeigte er ſich. Als der Dwornik den Leichnam erblickte, wich er zurück. 25 „Daß iſt der Barine!“ ſagte er. Plötzlich erhellte ſich ſein ſtumpfes Verſtänd er ahnte, daß Wladimir ermordet worden war. Es war nicht ohne Grund geweſen, daß ein Fremder ſich ihm genähert, ihn angeredet hatte und faſt ge⸗ zwungen, in ſeine Loge einzutreten. Zwiſchen dieſem 5 Vorſicht ſagte er nichts davon. ihn, auch auf ihm laſte und konnte ſich ſeinen allzu feſten Schlaf nicht erklären. Unterdeſſen war einer der Agenten gegangen, um den Quartal zu rufen, ſo nennt man den Polizeibeamten, den man bei uns Kommiſſär nennt. Dieſer eilte herbei; er war für ihn ein intereſſanter Fall; ſchon lange war in ſeinem Bezirk kein wichtiges Ereigniß vorgekommen. e 07 Wladimirs „ niß, Vorkommniß und der Ermordung deſtand ein Zu- ſammenhang, den der deutlich erkannte; aber aus Der Kutſcher Wladimir's war nun wirklich auf- gewacht: die Macht der Ereigniſſe wirkte auch auf Er fühlte, daß ein Theil der Verantwortung Als er kam, lag Wladimir auf dem großen Tiſch. auf welchem der Dwornik ſein Bett herkſchtele! ſein großer Körper bedeckte ihn ganz. Man halle ſeinem Rock aufgeknöpft und mon ſah deutlich die Stelle, wo die Kugel eingedrungen war, „Das iſt ein Act der Rache,“ ſagte der Quartal. Nachdem er dem Dwornik theils durch Vet⸗ ſprechungen, Bitten, Drohungen einige Auskunſt über die Lebensgewohnheiten Wladimirs erpreßt und den klugen Gedanken hatte, von dem Kutſcher deſſelben noch mehr Aufſchlüſſe zu begehren, hatte er ein Gefühl von Selbſtbefriedigung, von Triumph. „Ich täuſche mich nicht, ich täuſche mich nie“ ſagte er. Nachdem er ſeinen Unkergebenen befohlen hatte, die Leiche nicht zu verlaſſen, ging er hinauf zu Mlle. Raucourt. a Dieſe lag in feſtem Schlaf und war weit davon entfernt, zu ahnen, daß unter ihr ſich ein fürchter⸗ liches Ereigniß zutrug, deſſen erſtes Opfer fie 8 Das Geräuſch der Schritte, der heftige Jug an der Schelle von dem Quartal weckten ſie ploß⸗ lich auf. N „Der Herr Quartal! Aufgemacht,“ ſchrie der ein wenig, Polizeibeamte. „Gerechter Himmel, warten Sie Herr Quartal,“ ſagte das Kammermaͤdchen. Kammermädchen und Herrin allein und angekleidet zitterten vor Angſt, als ſie mit Heftigkeit an der Thüre klopfen hörten. „Enſchuldigen Sie, meine Damen; halb f olcher eine ernste Zeit gehabt hatte, ſich ein wenig zu faſſen und dei dieſen erſchreckten Frauen gegenüber ſich beſanſtigte „„ eee folgt.) . a die Ausſichten in Schriesheim, Edingen, Neckarhauſen, Paſſanten fanden auf einer der Zufahrts⸗ 1115 0 1 lufand f aim b. 9 5 Aae sft dl. —— Nabu 1. 29. D in ür get t uad liegt a leg Akfruahfligtg daberz, 15. dirgern — Pflicht ruft mich hierher,“ ſagte det Quartal, det cant un u Ane Fung Nurgen: l inge Ne ed mit dem n Aungen in Tazjahr er Ns d unekogen Akrtel, we zu un 1g. k n ben en k gert Zirgern Hart — 0 — 2 Interſ ebnen 1 Shiſen bet Aultz, ben Init ch dpi dib irg dart 1 . Wie Rahel ewe Ahe, 6 rigen J 5 0 1 ch 0