its, aſchen, rn E er hieftge ro 1883 gen an 14 der 8. Ralhhalſ 884. Brehm, S Ig. er dit El. des Va ſigen G. Mis, mberaum peröffn⸗ zermeſſun inweſende ungs =. önnen m ſahin rden, 0 rundeigel Brohl. — zimmtl, Ker zu billige 15 2 hel itz, Haus. 5 1 i 1 Poſtprovifton. Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Mittwoch und 8a stag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 excl Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition einſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗ Anzeigen mit 6 Pfg. ſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Ga e eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die „Reclamen mit 20 Pf. berechnet. ſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗ f „„ e W n de He a n de 420 e ee 1 CCùjJJV%VVV Bei größeren Aufträgen ent⸗ Veſtellungen auf dieſe Jeilung können zu jeder Zeit gemacht werden. Nr. 67. Mittwoch, den 20. Auguſt — . Volitiſches. Karlsruhe, 18. Aug. Heute Mittag kurz vor 12 Uhr trafen der Großherzog und die Groß⸗ erzogin, von Schloß Babelsberg kommend, hier wieder ein. Am Bahnhof war Prinz Ludwig zur Begnlülßung anweſend. Berlin, 17. Auguſt. Die Diplomaten⸗Con⸗ ferenz in Varzin ſteht im Mittelpunkt aller politiſchen törterungen und wird wohl auch noch geranme Zeit auf dieſem Gebiete vorherrſchen. In der That iſt der Beſuch, welchen der Leiter der auswärtigen Angelegenheiten Oeſterreich⸗Ungarns dem deutſchen eichskanzler in den letzten Tagen der vergangenen Woche auf deſſen pommer'ſchen Landſitz aßgeſtattet hat, ein Ereigniß von ungewoͤhnlicker Bedeutung und tritt um ſo mehr bervor, als ihm erſt in Iſchl die Begegnung zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem öſterreichiſchen Herrſcher vorangegangen iſt, zu welcher nun die Varziner Zuſammenkunft gleichſam eine Erganzung bildet. Was Fürſt Bismark und Graf Kolnoky zuſammen besprochen, erörtert und beſchloſſen aben, das wird freilich vorerſt nur das Geheimniß ihrer nüchſten Umgebung bleiben, indeſſen wird doch ſchon jetzt mit einer gewiſſen Beſtimmtheit behauptet, daß die europäiſche Lage, wie ſie ſich aus dem Scheitern der Londoner Couferenz ergeben hat, einen Hauptgegenſtand der Varziner Berathungen gebildet habe, und dieſe Anſchauung erſcheint durch die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe im europäiſchen Conzert auch gerechtfertigt. Daneben werden noch als Punkte, auf welche ſich die Unterredungen des Fürſten Bis⸗ mark mit Graf Kalnoky erſtreckt haben dürfte, die Criſis in Egypten und die politiſche Conſequenzen, welche ſich davon knüpfen, das Verhältnis der deutſch⸗ Iſterreichiſchen Allianz zu Italien und Rußland, die Anarchiſtengefahr u. ſ. w. genannt, doch können alle dieſe Mittheilungen vorläufig eben uur den Cha⸗ rafter bloßer Conjecturen tragen. Was aber der Varziner Zuſammenkunft unter allen Umſtänden ihren bleibenden Werth verleiht, iſt der Umſtand, daß ſie, gleich der Monarchenbegegnung von Iſchl, von neuem die Intimität der ganzen Beziehungen des deutſchen Reiches zum öſterreichiſchen Kaiſerſtaate bekundet, daß ſie ein weiteres bedeutſames Zeichen der uner⸗ ſchütterlichen Fortdauer der deutſch⸗ öſterreichiſchen Allianz bildet und an dieſem Felſen werden ſich jetzt und ferner alle Beſtrebungen brechen, die darauf hinzielen, den allgemeinen Frieden und das Einver⸗ nehmen der europäiſchen Staatenfamilie zu ſtören. — In der Kaiſerlichen Kriegsmarine iſt durch zwei allerhöchſte Cabinetordres eine bedeutungsvolle organiſatoriſche und adminiſtrative Veränderung ver⸗ fügt worden. Die eine dieſer Ordres betrifft die Bildung von zwei Marine⸗Inſpectionen, welche mit dem 1. Oktober d. J. ins Leben treten und von denen die erſte ihr Habsquartier in Kiel, die zweite in Wilhelmshafen haben wird. Die zweite Ver⸗ fügung bezieht ſich auf die Bildung einer Schiffs⸗ prüfungs⸗Commiſſion, welche gleichfalls am kommen⸗ den 1. Oktober zuſammentreten und ihren Sitz in Kiel haben wird. Zu beiden Cabinatsordres ſind vom Chef der Admiralität bereits die nöͤthigen Aus⸗ führungsbeſtimmungen erlaſſen worden. Wien, 17. Aug. Die Zuſammenkunft des Czaren mit dem Kaiſer von Oeſterreich eventuell mit dem Kaiſer von Deutſchland iſt in nächſter Zeit unbedingt zu erwarten, doch können im vorhinein alle eventuellen Mittheilungen über Ort und Datum als falſch erklärt werden, dieſe Details werden erſt im letzten Momente bekannt werden. Paris, 17. Auguſt. Die große Spektakel⸗ Comödie der franzöſiſchen Nationalverſammlung hat nun mit der unverändert erfolgten Annahme der Reviſionsvorlage ihr Ende erreicht. Unmittelbar darauf wurde in beiden Häuſern des franzöſiſchen Parlaments die Debatte über den vom Cobinet Ferry für Tonkin verlangten Credit von 38 Millionen Francs in Angriff genommen und das letztere kann jetzt auch in dieſer Angelegenheit einen durchſchlagenden Erfolg verzeichnen, denn mit 350 gegen 152 Stimmen hat die Deputirtenkammer die Creditforderungen am Freitag angenommen und ſomit Herrn Ferry in der Streitfrage mit China einen neuen Vertrauensbeweis gegeben. Da auch der Senat, welcher am Donners⸗ tag bereits die Creditforderung für die Expedition nach Madagascar faſt einſtimmig genehmigte, am Sonnabend den Credit für Tonkin angenommen haben wird, ſo dürfte wohl an dieſem Tage noch der Schluß des Parlaments erfolgt ſein, an deſſen Seſſion ſich jetzt die Seſſion der Gemeinderäthe reiht, welche auf den 18. Auguſt einberufen ſind. — Die ſchon dem Erlöſchen nahe Cholera⸗Epidemie im ſüdlichen Frankreich greift plötzlich von neuem um ſich. In Toulon und Marſeille hat ſich die Zahl der täglichen Choleratodesfälle wieder vermehrt, außerdem werden auch aus Toulouſe, Pervingnon, Vogus, Digue u. ſ. w. Cholerafälle mit zum Theil tödtlichem Ausgang gemeldet. 1 Paris, 18. Aug. In def letzken 24 Stunden find in Toulon 3, in Marſeille 14, in Arles 6, in den Oſtpyrenäen 13, in Hérault 5, in Gard 4, in Aude 5 Choleratodesfälle vorgekommen. Alexandrien, 16. Auguſt. Heute Nach⸗ mittag fand hier eine Kundgebung von 8000 Per⸗ ſonen ſtatt, welche berechtigt ſind, Schodenerſatz für die ihnen durch das Dombardement von Alexandrien zugefügten Beſchädigungen zu verlangen. Der Gou⸗ verneur verſprach im Namen des Khedive, daß . Die Nihiliſten. Hiſtoriſche Novelle nach Jules Lavigne von S. With. 40. Fortſetzung. Wladimir ſchaute nach rechts und links aus, er ſuchte ſeinen Schlitten. In dieſem Moment ſprang Ribowski aus ſeinem Hinterhalt hervor. Wladimir beugte ſich zur Seite, neigte den Kopf und parirte. Ein Schuß ging los, ohne ihn zu treffen. „Nichtswürdiger!“ brüllte Wladimir, indem er ſich auf ſeinen Gegner ſtürzte, den er ebenfalls er⸗ kannt hatte. Ein Ringen, ein Fauſtkampf entſtand. Die Proſpekt war verödet, der Nebel ſehr dicht; die Gasflammen zitterten. Ribowski hielt mit Wuth ſeine Piſtole feſt; aber durch ein Wunder war das Schloß nicht mehr unter ſeinem Finger, die Piſtole war auf dem Punkt, ibm zu entfallen. Sie ſtießen beide ein fürchterliches Gebrüll aus. Aber das Schicksal hat ſeine Geſetze; die Piſtole wurde im Ringen angeſtoßen und ging los, durchbohrte Wladimirs Herz und er war augen⸗ blicklich todt. XVI. Eine ſchauerliche Todtenwache. Ganz in der Nähe hielt der Schlitten, in dem einer der Helfer Ribowski's ſaß. Dieſer fuhr raſch herbei, durch Peitſchenhiebe angeſpornt, galoppirte das Pferd raſch davon und in wenigen Minuten trat Ribowski nach geſchenem Morde in ein ferngelegenes Haus ein. Die Leiche Wladimirs blieb ungefähr eine halbe Stunde liegen; ſein Kutſcher war nicht in dem Zu⸗ ſtande, ihn aufheben zu können. Ganz betäubt von dem Thee, den man ihm hatte zu trinken gegeben, ſaß er in einer todtenähnlichen Erſtarrung auf dem Bock, und die zwei von Ribowski abgefeuerten Piſtolenſchüſſe hatten ihn nur inſtinktiv zuſammen⸗ fahren laſſen. Der Nebel, wie wir ſchon erwähnten, war ſehr dicht und je mehr die Nacht dem Morgen wich, um ſo dicker wurde er. Die Gardevoi hatten wohl etwas gemerkt, aber wer hätte ahnen konnen, was vorging? Sie ſetzten ihren Gang längſt des Quais fort. Die ruſſiſche Gardevoi kommen wie die Gendarmen in komiſchen Opern immer zu ſpälk. Eine Perſon war durch die Schüſſe ſehr beun⸗ tuhigt worden und das war Fräulein Raucourt. Der Knall ſchallte ſehr ſtark und die franzöſiſche Schauſpielerin ſagte beim Auskleiden zu ihrer Kam⸗ merfrau: „Wie ſchade, daß es ſo kalt iſt. Sonſt könnten wir zu dem Fenſter ihnausſehen, um zu erfahren, ob nichts vorgefallen iſt!“ Dann, weil Stille eintrat, dachte Mlle. Raucourt nicht weiter daran. Der Schnee in Gemeinſchaft mit dem Nebel bedeckte den Körper Wladimirs wir ein Leichen tuch. Einige verſpätete Vorübergehende ſahen ihn und wendete ſich ab, ſie hielten ihn für einen Betrunkenen. Es giebt in deu Straßen einer Haupſtadt wie Petersburg ſo viele Betrunkene, daß man es den Gardevoi überläßt, ſie aufzuheben. Endlich kamen auch Polizeiagenten. Der eine, ſich bückend, ſah an dem werthvollen Pelz, daß es Jemand von Stande ſein mülſe. Er theilte ſeine Beobachtung den Kameraden mit. Dieſe meinten, ganz beſtürzt, man ſolle vor⸗ übergehen. „Es iſt nur das Schlimme dabei.“ ſagte der erſte Agent, wie haben Befehl hier vorbeizukommen: Andere werden ihn aufheben und Gott weiß, was für Geſchichten man machen wird. Es iſt ein Adeliger ſicherlich. Wir wollen ihn aufheben und unter das Thor tragen.“ „Es iſt vielleicht“, wagte ein anderer zu be⸗ merken, der Herr des Schlittens, der dorten hält. Der Kutſcher ſchläft, ich will ihn aufwecken.“ Es war ein eigenes Schauſpiel, die ängſtlichen Poliziſten bei dieſem Korper ſtehen zu ſehen, den ſie