That auf das Beſtimmkeſte in Abrede geſtellt. Das Gericht gelangte aber weſentlich auf Grund der Ausſage des betreffenden 11 Jahre alten Kindes zur Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten; dieſer hatte keine Wahl, er mußte die Strafe an⸗ reten. Der Verurtheilte ſaß vom 4. Nobember 881 bis 6. März 1882 im Gefängniß, an dieſem Tage ſtarb er daſelbſt. Der Arme hatte unſchuldig ebüßt; als es zu ſpät war, rückte die trotz ihrer ugend berechnende verhängnißvolle Zeugin — das 4 Jahre alt gewordene, vom Ernſt der relig'öſen Unterweiſung ergriffene Kind — mit der fürchter⸗ ichen Wahrheit heraus, daß ſie das Gericht zum Beſten gehalten habe. Das Landgericht Karlsruhe at ſich von der Unſchuld des Auguſt Stather nach⸗ räglich überzeugt und den Verurtheilten dem Geſetze emäß noch im Tode freigeſprochen. — Aus Baden-Baden, 15. Juni ſchreibt man: Geſtern Abend bald nach 4 Uhr entlud ſich ber unſere Stadt ein Gewitter mit ſolch ſchauer⸗ icher Gewalt und Pracht, aber auch mit ſolch ber⸗ ängnißvollen Wirkungen, wie ſie glücklicherweiſe in eines älteſten Menſchen Erinnerung ſtehen. Unzäh⸗ ige Male ſchlug der Blitz ein, leider auch mit ver⸗ eerender Wirkung. Auf der Murg wurde eine unge Dame aus Waldkirch getödtet und mehrere erſonen mebr oder minder verletzt. In der ſoge⸗ annten Strohütte auf dem Wege zum Alten Schloß atten mehrere Perſonen Unterkommen geſucht. Auch ier fuhr das verheerende Element bizein, raubte inem Mitglied des hier gaſtirenden Meininger Theaters Sprache und Augenlicht. Ein Arzt aus Straßburg wurde betäubt, kam aber bald wieder zur Beſinnung. Auch ein Ehepaar aus Mannheim hatte unter der ntſetzlichen Kathaſtrophe zu leiden, jedoch wie ver⸗ ſichert wird, glücklicherweiſe ohne ſchwere Folgen. In der Lichtenthaler Allee ſchlug der Blitz in einen Baum. Hoffen wir von derartigen ſchweren Naturerſcheinungen verſchont zu bleiben, die, wie bemerkt, bisweilen mit einer Großartigkeit, wie im Hochgebirge auftreten. — Der 9 (Mittelrhein) Kreis der Deutſchen Turnerſchaft feiert ſein diesjähriges Kreisfeſt (im Auguſt) in der alten Bäderſtadt Wies baden. Bereits 1870 hatte Wiesbaden das Kreisturnfeſt einmal übernommen, damals bereitete jedoch der Kriegslärm allem Feſteifer ein jähes Ende Dafür verſpricht das jetzige Feſt ein um ſo großartigeres zu werden. Der Mittelrheinkreis umfaßt das Groß⸗ herzogthum Heſſen, Oldenburg⸗Birkenfeld, die Pro⸗ vinz Heſſen⸗Naſſau und Theile der Rheinprovinz, des Königreich Bayern und Eſſaß⸗Lothringens; Über⸗ haupt die Landſtriche zwiſchen den Städten Aſchaf⸗ fenburg, Worms, Kreuznach, Saargemünd, Trier, Linz, Dillenburg, Gießen, Friedberg und Hanau. In der Mitte derſelben liegt der weltbekannte Feſt⸗ ort, welches nicht nur durch ſeine Heilquellen berühmt iſt, ſondern auch zu den ſchönſten und freundlichſten Städten Deutſchlands zählt, am Fuße des bewalde⸗ ten Taunus in prächtiger Umgebung. Etwa eine Viertelſtunde hinter der Stadt befindet ſich der Feſt⸗ platz, inmitten eines herrlichen Waldes altehrwürdiger Eichen, von welchen er den Namen „Unter den Eichen“ führt. Schon ſeit Jahren dient er zur Ab⸗ haltung großer Volksfeſte. Die Vorbereitungen zum Feſte ſind im hellen Gange; den Vorſitz im Central⸗ Ausſchuß führt der erſte Bürgermeiſter, Herr Dr. v. Ibell. Daß die Betheiligung der Bülrgerſchaft eine ganz außerordentliche iſt, beweiſt der Umſtand, daß innerhalb 10 Tagen ein Garantiefond von 45,000 Mark gezeichnet wurde. — München, 10. Juni. Der Dr. med. Herzog Karl Theodor in Baiern hat in Tegernſee eine Augenheilanſtalt errichtet, in welcher arme Au⸗ genleidende unentgeldliche Aufnahme und Verflegung finden. Der Herzog iſt ein anerkannt geſchickter Augenarzt. — Würzburg, 14. Juni. Johann Taut, Gemeiner vom 4. Artillerie -Regiment, wurde vom Militärbezirksgericht wegen Raubmords, verübt an der Bahnwärtersfrau Nacke bei Neuſtadt a. Aiſch zum Tode verurtheilt. — Weſternheim, O.⸗A. Geislingen 9. Juni. Letzten Donnerſtag feierte Schneidermeiſter Raymund Fiſcher dahier ſeinen hundertſten Ge⸗ brrtstag. Er ſagte, er ſei jetzt wieder im erſten Jahr und wolle wieder friſch anfangen. — Berlin. Wenige Tage nach Stroußbrrg's Tode wurde der Prozeß, den er ſeit Jahren um den Betrag von ſieben Millionen Mark gegen die Hannover⸗Altenbecker Bahn führte, in zweiter In⸗ ſtanz zu ſeinen Gunſten entſchieden. — In der Stahlfabrik von Cammell u. Co. in Peniſtone unweit Barnsbury (England) er⸗ eignete ſich ein gräßliches Unglück. Ein mit acht Tonnen geſchmolzenen Metalles gefüllter Behälter ſtürzte, während er durch hydrauliſche Kraft gehoben wurde, plötzlich um und fiel in eine Waſſerpfütze. Dies verurſachte eine furchtbare Exploſion, welche das Dach des Gebäudes wegriß und ſechs Arbeiter ſchwer verwundete. — Ein Selbſtmord. Die Geſchſchle zh im Wiener Polizeirapport geſtanden, ſie iſt alſo wirt lich wahr; wäre ſie das nicht, wir würden es gar nicht wagen, ſie zu erzählen, ſo — alt iſt ſie eigent⸗ lich, trotzdem ſie ſich erſt wieder am Sonnſog bege⸗ ben hat. Da krat ein hübſches Mädchen von weng über achtzehn Jahren in eine Apotheke und bal ber⸗ ſchämt um 2 Deka Zyankali. Der Apotheker ſoh verwundert drein und wollte ſich ſchon weigern, per aber wiederſtrebt ſo leicht dem dem bittenden Bliche ſchöner Augen — er ſagte nur, er dürfe eſgenlich nicht und er thäte es auch gewiß nicht, wenn nicht Fräulein ſo ehrlich ausſehe .. „O, ich bite mein Herr!“ — „Sie werden gewiß keinen Mißhraucz damit treiben!“ — „O, was denken Sie, mein Herr!“ und ſie enteilt, ein Pulver, ſorgſam in Paper verpackt, in den Händen. Kopfſchüftelnd und kurios löchelnd ſieht ihr der Apotheker nach... Die Inhaberin eines großen Modewagrenladens in der Stadt kommt Abends nach Hauſe und findel die Tochter, in Thränen aufgelöſt, beispiellos erregt auf dem Sopha liegen. „Um Gotteswillen, mein Kind, was iſt Dir!“ — Die Tochker ſchlingt die Arme weinend um den Hals der Mutter; „Verzeiß', ber⸗ zeih', ich muß ſterben. Ich habe Zyankali gekrunlen Da lies!“ .. Die Mutter las nicht, ſo einladend die ſchön geſchriebenen Briefe auch auf dem Nach käſtchen lagen, ſondern ſie ſchickte um den Arzt, der zunächſt die Selbſtmörderin anſtaunte und dann die Reſte des Giftes prüfte, deren ſofortige Verwerſhung zur Verſüßung von Erdbeeren er der Mufter une denklich zugeſtand. Wie wir nun auf das Beſhimp⸗ teſte mittheilen können, wird der Apotheker dicht verklagt und die erſehnte „Vernichtung einer Mäd⸗ chenexiſtenz“ erfolgt demnächſt auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege einer Trauung. Aus dem Müß⸗ chen wird eine Frau. Woraus man auch erſehen kann, daß ein Selbſtmord nur dann nützt, wenn er keiner iſt. + Doppelt ſtrafbar.] A.: „Waxum ſwurde Herr Dusler nicht wieder in's Stadtverordneken⸗ Kollegium gewählt?“ — B.: „Weil er in den Sihüngen der⸗ art ſchnarchſe, daß der Herr Oberbichemeißer dar, über — aufwachte.“ + Doppelwirkung.] Profeſſor er im Heft eines Schülers einen großen Dintenſek dener; „Ich ſage Ihnen nur das Eine: Dieser dunkle Flecken wirft ein helles Licht auf Sie l Redaktion, Druck und Verlag von Karl Moſtes, — Nackdem dieſer ſeine Liebeserklärung zugeſchickt hatte, ein, man muß geſtehen, ziemlich chavaliermä⸗ ßiges Verfahren, ſprach ſich Staſia mit heftiger Ent⸗ rüſtung“ darüber aus. Aber Weib bleibt Weib. Mit der Ausdauer des Waſſertropfens, der den Stein aushöhlt, hatte Parlowna täglich den gleichen Punkt berührt. Staſia wurde gefangen. Es geſchah nicht ohne Kampf. Wer war dieſer Wladimir? Dem Aeußeren nach ein vollendeter Kavalier, trugen die hie und da hervortretenden Gewohnheiten ſeines früheren freien Lebens, ein völliges Sichgehen⸗ laſſen, dazu bei, ihm eine gewiſſe Originalität zu verleihen, die in pikanter Weiſe abſtach gegen die ſtreng beobachteten Formen und die Etikette der ari⸗ ſtokratiſchen Geſellſchaft. Was ſeine geiſtigen Fähigkeiten anbelangt, ſo war nicht zu leugnen, daß er Kenntniſſe beſaß, nicht ſehr ausgedehnte zwar, aber in Rußland machen die Männer im Allgemeinen keine Anſprüche an weit umfaſſendes Wiſſen. 5 In Bezug auf ſeinen ſittlichen Charakter, was war da zu ſagen? Parlowna hatte auf dieſen Punkt beſonders Gewicht gelegt, denn Staſia ſeit ihrer Gindheit kennend, wußte ſie, daß nie Unlauteres bei ihr Eingang finden könnte, deßhalb ſchätzte ſie die Tugenden und Eigenſchaften Wladimir's hoch. Es hatte den Anſchein, als ob ſeine Bewerbung vorzugsweiſe die großen Reichthümer der Gräfin zum Kegenſtand hätten, dem war aber nicht ſo. Wladimir hatte eine ſchwere Jugend gehabt und lebte mit Wenigem zufrieden, ſtolz und frei. „Ich halte ihn für ein wenig Nihliliſt,“ ſchloß Parlowna lächelnd und ſagte ſomit die Wahrheit, aber ohne Gefahr, weil Staſia den neuen Ideen — geneigt war. Was ſie verſchwieg war, daß Wla⸗ dimir der ſchlimmſten Sorte von Nihiliſten angehörte, jener, welche in der Revolution nur eine Gelegenheit haben im Trüben zu fiſchen. Alles dies, geſchickt vorgebracht machte Eindruck auf Staſia. Aber die größte Schwierigkeit blieb die Frage der Geburt. Sie, Staſia, Gräfin von der Riaik abſtammend, beinahe Couſine der Romanoffs, ſie würde ſich verbinden mit Wem? Einem Kauf⸗ mannsſohn, einem Mann ohne Geburt? Parlowna würde kein großer Feldherr geweſen ſein, wenn ſie nicht an Alles gedacht hätte. Eines Tages ſagte Staſia zu ihr: „Nun ja, ich geſtehe, Wladimir mißfällt mir nicht. Aber wie willſt Du, daß ſch ihm all unſere Vorurtheile über Rang und Geburt opfere? Wahrlich, ich habe noch Familienangehörige: ich bin nicht frei.“ „Aber“ — ſagte Parlowna ruhig, und einen Haupttriumph ausſpielend, den letzten, den entſchei⸗ denden — „Aber Wladimir iſt von Adel, er iſt ein Baſtard.“ „Ach!“ fagte Staſia, „warum ſagteſt Du mir dies nicht früher?“ In Rußland genießen die Baſtarde wohl nicht die Vorrechte des Adels, aber das feudale Vorurtheil beſteht. Der Baſtard, oder beſſer geſagt, der nicht anerkannte Sohn, beſonders das Findelkind, hat Zutritt in alle Geſellſchaftskreiſe. Das Geheimniß, welches über ſeiner Wiege ſchwebt, wird für ihn zum Glück. Man weiß nicht, ob er nicht Sohn eines Edelmannes, einer hochgeſtellten Dame iſt. Staſia gab nach, liebte ſie? Vielleicht.“ Jeden⸗ gehabt, daß ſie gezwungen werde, aber ſie fügte ſich gern dieſem Bemühen und hätte ungern gigche wenn es unterblieben wäre. Der Verlobungskuß ſchien ihr ſüß und ſchreche ſie zugleich, er weihte ſie in Ungekanntes, Ungeahntes ein. Wladimir ſelbſt war davon ergriffen und ah dieſem erſten Kuß, der ſeinen Triumph und Stafſas Hingabe beſiegelte, liebte er die Gräfin aufrichtig mit einer Art von Leidenſchaft. Ach! dieſes ſo ſchnel entflammte Feuer, wie lange ſollte es brennen? Wie dem auch war, die Heirath wurde be⸗ ſchloſſen. i Staſia war nicht ganz Herrin ihres Wilen ſie mußte die Erlaubniß des Koſſers einholen, Aber das Herkommen, ſtärker als der Wille des Zaren, verlangt, daß die Erlaubniß nie verſagt werde. Als die Verlobung von Slaſig und Wladimit bekannt wurde, machten ſich zwei entgegenge che Anſichten in der Geſellſchaft geltend. f Die einen bewunderten dieſen Bund der A und der Tugend. die Kühnheit des Stagteftreſte die Willenskraft der Gräfin und das Glück Wladimits, Die andern tadelten ohne Rückhalt. Die Nihiliſten waren außer ſich bor Freude. Aber will man wiſſen, wer von der dune Sache am meiſten ergriffen wurde? Wem die Nach richt den größten Eindruck machte? Dem Finanz- mann Fritſchen! Noſimof kam, um ihn zu beſuchen und war, wie er, erſtaunt und etwas beleſdigt. i „Nun, armet Fritſchen, Sie haben ein ſchoͤne Rolle geſpielt. Es war der Mühe wii Specs falls war ſie geneigt zu lieben und geliebt zu werden. Bei genauerer Prüfung hätte es vielleicht den Anſchein 5 e F e 1 geringem Preis mir die ſchönſte Karte meins abzukaufen.“ ug, 16. Jui um L. hüben. Hoh Jeifeigen de Gr. Vattsſprſei Hede rt anz Domanenwadur dung 5 Jung ten 23. . 3 110 Uhr in Dae Ziegelhauſer 16 din Sgigm „fte Fagenpolöschag u. Deiherch hafelbaghehif 40 Süüt ſcöliicene Bog 154 Str fl ns dr l. 200 d. I. Al, 8 ats Neiſg auf Haufen ! Sölagtaum; sodann an Weglinienböger aus den A Liheg dungbal d. S, 9 Ste 60 II Al, 28 Ste ud 61 Siet fn 13 it ful die donnern n ihn in Schung Man u. Venn eee Henner Aer Naben Ftrünyſt, e Handschuhe Mp ſchuhe